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Hydraulische Presse, insbesondere zum Pressen von Schmiedeteilen,
mit einer im Hauptkolben der Presse eingebauten Ausstoßvorrichtung für das Werkstück
Die Erfindung erstreckt sich auf hydraulische Pressen zur Herstellung von Schmiedeteilen
sowie von Preßteilen .aus Isolierstoffen, Kunstharzen u. dgl. Es ist bekannt, bei
solchen Pressen nach beendetem Preßvorgang das Werkstück aus der Matrize mittels
einer Ausstoßvorrichtung zu entfernen, für welche man mechanische und hydraulische
Antriebe vorgesehen hat. Besonders. vorteilhaft war die Unterbringung der Ausstoßvorrichtung
in dem Hauptkolben einer Presse, jedoch konnte man seither hierfür nur einen mechanischen
Antrieb vorsehen, da für einen hydraulischen Antrieb viele Rohrleitungen notwendig
waren, welche die Anlage verteuerten und die Bedienung umständlich machten. Auch
ist bei den bisher bekannten Anlagen mit obenliegenden hydraulischen Kolben ein
Herabfallen des Kolbens beim Stillstand der Presse zu befürchten, und es gelangt
-vielfach Leckwasser auf die Form.
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Da ,aber die Praxis gezeigt hat, daß bei größeren Pressen hydraulische
Ausstoßer unerläßlich sind, wurde der Erfindung die Aufgabe zugrunde gelegt, eine
im untenliegenden Hauptkolben der Presse untergebrachte und hydraulisch bewegte
Ausstoßvorrichtung zu schaffen, welcher die vorbeschriebenen Nachteile nicht anhaften.
Erfindungsgemäß wird der hydraulischen Ausstoßvorrichtung, deren Druckzylinder im
Hauptkolben vorgesehen ist, die Druckflüssigkeit durch Kanäle zugeführt, die im
Hauptkolben angeordnet sind. Ein weiteres Merkmal des Erfindungsgegenstandes besteht
darin, daß die Steuerung für die Bewegtuig der Ausstoßvorrichtung unmittelbar mit
dem Hauptkolben zusammengebaut ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt. Die Abbildung zeigt, teilweise im Schnitt, eine Unterkolbenpresse
mit im Hauptkolben eingebautem-Auswerfer, dessen Steuerung unmittelbar am Hauptkolbien
befestigt ist.
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An der Kopfplatte i der Presse ist die obere Matrizenhälfte z angebracht,
während der untere Teil der Preßformhälfte 3, in welchen der für den Formling q.
benötigte Werkstoff vor jedem Arbeitsgang eingebracht wird, an der beweglichen Tischplatte
5 befestigt ist. Der untere Teil dieser Tischplatte bildet den Hauptkolben 6, dessen
Zylinder 7 zugleich den Fuß für die Unterkolbenpresse bildet. Der Pressenfuß ist
durch die Säulen 8 mit der Kopfplatte i verbunden, und Anschlagringe 9 begrenzen
den Arbeitsweg der Tischplatte 5 entsprechend der durch die Form des Preßgutes sich
ergebenden Bauhöhe der Preßform.
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In der Bohrung i o des Hauptkolbens 6 bewegt sich der Ausstoßkolben
i i, der an seinem zur Preßform gerichteten Ende mit dem Ausstoßer i,-> verbunden
ist. Dieser Ausstoßei 12 bildet einen Teil der unteren Preßformhälfte 3.
Der
Vorschubraum 13 des Ausstoßerkolbens steht durch den Kanal 1 ¢ mit der Ausstoßersbeuerung
15 in Verbindung. Von dieser Steuer üng aus verläuft :ein Kanal 1 6 in den Rückzugraum
des Ausstoßers und vereinigt sich vor seiner Einmündung in diesem mit dem zum Rückzugraum
18 des Hauptkolbens führenden Kanal i9. Die in der Zeichnung schematisch dargestellte
Ausstoßersteuerung 15 besteht aus zwei Ventilen 20 und 21, deren Spindeln von Hand
oder selbsttätig durch einen bei 22 drehbar gelagerten Hebel 23 bewegt werden
und so das öffnen bzw. Schließen der Ventile bewirken. Das beim Rückgang des Ausstoßerkolbens
durch das geöffnete Ventil 21 austretende Druckwasser wird über eine mit Rücksicht
auf die Tischb@eivegung elastische Leitung 24 drucklos abgeführt.
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In der Zeichnung ist die Ausgangsstellung der Presse für einen Arbeitsvorgang
dargestellt, der Hauptkolben 6 nimmt also in dem Zylinder 7 seine tiefste Lage ein.
Nachdem der Werkstoff für den Formling in die untere Preßform 3 .eingebracht worden
ist, wird durch die Leitung 25 die Druckflüssigkeit dem Vorschubraum 26 des Hauptkolbens
zugeführt und dadurch eine Aufwärtsbewegung der Tischplatte 5 ausgelöst. Der letzte
Teil dieser Aufwärtsbewegung dient dem Preßvorgang, nach dessen Beendigung der Hauptkolben
wieder zurückbewegt wird, indem durch die Druckleitung 27 Druckflüssigkeit in den
Rückzugraum 18 eingelassen wird. Hierdurch wird gleichzeitig dem Kanal i9 derselbe
Flüssigkeitsdruck zugeführt. Nun wird von Hand oder selbsttätig durch eine :entsprechende
Bewegung des Hebels 23 das Ventil 2o geschlossen und das Ventil21 geöffnet, so daß
die Druckflüssigkeit über die Doppelventilsteuerung und den Kanal 27 in den Vorschub'-raum
13 der Ausstoßvorrichtung gelangt und diese durch Aufwärtsbewegung des Ausstoßerkolbens
i i in. Tätigkeit setzt. Sobald das Werkstück aus der Preßform ausgeworfen ist,
wird durch den Hebel 23 das Ventil 2 i geschlossen, das Ventil2o dagegen geöffnet,
so daß nunmehr die von der Druckleitung 27 durch den Rückzugraum 18 und den Kanal
19 in den Ausstoßerrückzugraum 17 gelangende Druckflüssigkeit die Rückbewegung des
Ausstoßerkolbens i i hervorruft. Die im Vorschubraum 13 des Ausstoßerkolbens
ii befindliche Flüssigkeit wird bei dieser Rückbewegung des Kolbens durch den Kanal
1 q: und das geöffnete Ventil2o in den elastischen Ablauf 2q. drucklos abgeleitet.
Nunmehr setzt der nächste Arbeitsgang in der geschilderten Weise ein.