DE583616C - Herstellung von photographischen oder kinematographischen Mehrfarbenprojektionsbildern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, um die durch Dreifarben- bzw. Zweifarbenauswahl erhaltenen photographischen Bilder durch Überlagerung zu drucken und dieselben so zu projizieren, daß ein einziges Bild mit natürlichen Farben erscheint.

Bei Beugungsrastern mit parallelen Linien ist es bekannt, daß, wenn man auf einen derartigen Raster ein von einer punktförmigen Lichtquelle ausgesandtes Strahlenbündel einfallen läßt und vor oder hinter dem Raster eine Linse anbringt, auf einem weißen lichtundurchlässigen durch den Brennpunkt der Linse gelegten Schirm anstatt eines einzigen Bildes der Lichtquelle zahlreiche, sämtlich senkrecht zu den Rasterlinien angereihte und symmetrisch zu dem zentralen Bild angereihte Bilder der Lichtquelle erscheinen, wobei das zentrale Bild klar sichtbar ist, da es weiß erscheint, während die übrigen Bilder durch Beugungsspektren gebildet werden.

Wird nun dem erwähnten Raster ein zweites beigeordnet, und zwar derart, daß die Linien desselben denen der ersten gegenüber um einen gewissen Winkel geneigt sind, so erscheint auf dem weißen Schirm eine zweite Gruppe von Bildern der Lichtquelle. Diese neue Bildergruppe hat das zentrale Bild mit demjenigen der ersten Serie gemeinsam, während die anderen zu denen der ersten Gruppe im anderer Richtung angeordnet sind, und zwar normal zu den Linien des zweiten Rasters. Es ist klar, daß sämtliche gebeugten Bilder, die mit dem zweiten Raster erschienen sind, ausschließlich durch das letztere hervorgebracht werden.

Ein System paralleler, dicht nebeneinanderliegender Linien, die mit anderen gleichartigen gekreuzt sind, hat somit die Eigenschaft, die Richtung der !einfallenden Lichtstrahlen zu ändern, wobei jede Beugung durch die verschiedene Richtung der Linien der verschiedenen Raster bestimmt wird. ■

Die vorliegende Erfindung beruht auf dieser Eigentümlichkeit der Netzraster. Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird beim Druck der Lichtbilder in Dreifarbenauswahl < durch Überlagerung ein Diapositiv mit einem Netzbild mit Maschen besonderer Ausbildung erzielt, welches durch Projektion auf einer Ebene Bilder der Lichtquelle ergibt, welche normal zu den Linien der einzelnen Raster gebeugt werden. Man erhält ein Bild in Naturfarben, wenn man zwischen dem Projektionsschirm und dem Projektionsobjektiv und in der Entstehungsebene der gebeugten Bilder einen Schirm mit den Farben genannter Bilder entsprechenden Farbfiltern einschaltet.

Auf beiliegender Zeichnung" sind die den Erfindungsgegenstand bildenden Anordnungen schematisch dargestellt, und zwar zeigt:

Abb. ι die schließliche Struktur eines mit Hilfe der erfindungsgemäßen Anordnung ge-

druckten Diapositivs, welches den lichten Stellen des aufgenommenen Gegenstandes entspricht.

Abb. 2, 3 und 4 veranschaulichen die Art und Weise der Entstehung der gebeugten Bilder in Projektion.

Abb. S zeigt schematisch die mehrfach gebeugten Bilder.

Abb. 6 stellt schematisch ein Dreifarbenauswahlfilter dar, und

Abb. 7 zeigt schematisch die Projektionsanordnung nach der Erfindung.

Das Kopierverfahren ist folgendes.

Nach Aufnahme der drei Teilnegative mit den drei Filtern (Rot, Grün und Violett) kopiert man von den Negativen die drei entsprechenden Diapositive.

Aus diesen Diapositiven erzeugt man den ersten Druck, z. B. aus dem Rotdiapositiv, ao auf einer Platte oder auf einem Film oder auf beliebiger anderer geeigneter Unterlage, die mit photographischer Emulsion oder mit Bichromatgelatine oder mit einem anderen geeigneten Kolloid überzogen ist. Der Druck wird unter Zwischenschaltung eines Rasters mit parallelen Linien vorgenommen; die Liniendichte beträgt w-Linien pro Zentimeter, und die Linien besitzen, eine bestimmte Richtung, die in unserem Fall als vertikal angenommen wird.

Auf dieselbe Platte oder Film kopiert man nachher das Gründiapositiv unter Zwischenschaltung desselben Rasters aber mit, gegenüber der vorherigen Vertikal richtung, z. B. um 6o° nach links verstellten Linien.

Schließlich druckt man das Violettdiapositiv unter Zwischenschaltung desselben Rasters, aber mit, gegenüber der Vertikale, um 60 ° nach rechts verstellten Linien.

Als Endresultat hat man ein einziges Bild des fraglichen Gegenstandes; das Bild besteht aber aus drei Sätzen paralleler und einander kreuzender Linien, welche in ihrer Gesamtheit ein Beugungsgitter komplexer Struktur bilden.

Soll der Druck durch Zweifarben- anstatt Dreifarbenanordnung vorgenommen werden, so bleibt die Anordnung unverändert, ausgenommen die Anzahl der Winkelverschiebungen des Rasters, welcher in diesem Fall nur zwei Stellungen mit entsprechend verschiedenen Winkeln einnimmt.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Herstellung von photographischen oder MnematograpMsclien Mehrfarbenprojektionsbildern, dadurch gekennzeichnet, daß die nach den Teilnegativen gewonnenen Diapositive auf eine lichtempfindliche Schicht durch Raster kopiert werden, wobei die Linien des Rasters bei jedem Diapositiv in einer anderen Richtung verlaufen, und daß das so gewonnene Netzdiapositiv durch Farbfilter projiziert wird, die sektorartig angeordnet sind, wobei sich jeder Filtersektor an-der Stelle befindet, wo das durch den Raster erzeugte Beugungsbild der entsprechenden Farbe hervorgerufen wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen