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Verfahren zur Herstellung eines Linsenrasterfilms mit einem Streifensystem
Es ist bekannt, bei Linsenrasterverfahren zwischen den einzelnen Streifen des Aufnahmefilters
undurchsichtige Streifen von geringer Breite anzubringen, welche bewirken, daß das
Licht, welches auf einen Streifen einer der Grundfarben fällt, auf diesen Streifen
beschränkt wird und ein Übergreifen der Lichtwirkung durch Diffusion auf den Nachbarstreifen
verhindert. DurchUmkehrentwick-Jung eines solchen Films entstehen in den Trennzoneh
der Abbildungen der Filterstreifen schwarze Zwischenräume, die kein Licht durchlassen.
In dem nach diesen Verfahren hergestellten Linsenrasternegativ sind an Stelle der
schwarzen Zwischenräume lichtdurchlässige Streifen vorhanden. Wenn man ein solches
Negativ zu einem Linsenrasterpositiv kopiert, so kann durch die auf dem Negativ
vorhandenen weißen Streifen das Licht frei hindurchtreten, so daß eine Verweißlichung
der Farben eintritt, trotzdem man durch die Anbringung der schwarzen Zwischenstreifen
im Aufnahmefilter gerade diesen Fehler beseitigen wollte. Es ist deshalb bereits
vorgeschlagen worden, die schwarzen Streifen in der Trennzone der Farbstreifen vor
oder nach dem Kopieren des Bildes durch entsprechende Blendenanordnungen zu erzeugen.
Dieses Verfahren zeigt jedoch den Nachteil, daß zur Erzielung einer hinreichend
starken Zusatzschwärzung zwischen den Farbstreifen eine verhältnismäßig starke Belichtung
angewandt werden muß, so daß ebenfalls wieder eine Streuung des Lichtes von den
Trennungszonen auf die eigentlichen Farbstreifen stattfindet, diese also dunkler
ausfallen müssen als erwünscht ist. Um diese Streuung des Lichtes zu vermeiden,
müßte man eine äußerst feinkörnige Emulsion oder lichtempfindliche Farbstoffe zur
Erzeugung des Streifensystems verwenden, was jedoch wegen der damit verbundenen
Herabsetzung der Kopiergeschwindigkeit in der Praxis sehr zeitraubend sein würde.
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Erfindungsgemäß geschieht die Herstellung eines Linsenrasterfilms
-mit einem Streifensystem von schwarzen Streifen, die in der Trennungszone der Abbildung
der Farbstreifen liegen, in der Weise, daß man das Streifensystem in einer besonderen
lichtempfindlichen Schicht erzeugt oder hierfür als lichtempfindliche Stoffe Substanzen
verwendet, die von den zur Herstellung des Bildes verwendeten Substanzen verschieden
sind: -Zur Herstellung des Streifensystems werden insbesondere lichtempfindliche
Substanzen verwendet, welche ein kornloses und sehr feinkörniges Bild ergeben, die
in der Bild-
schicht selbst oder in einer besonderen Schicht auf oder unter
der Bildschicht angeordnet sein können. Wird hierzu eine Halogensilberemulsion benutzt,
so wird- diese in einer besonderen Schicht angeordnet. Falls lichtempfindliche Farbstoffe
oder andere lichtempfindliche Stoffe, die von der zum Bildaufbau verwendeten Substanz
verschieden sind, benutzt werden, so können diese in der Bildschicht selbst untergebracht
werden. Es ist weiterhin möglich, zur Erzeugung des Streifensystems ,die in geeigneter
Weise sensibilisierte, nicht gerasterte Seite des Schichtträgers zu verwenden.
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Im folgenden wird das Verfahren im einzelnen näher erläutert: Auf
einen Linsenrasterfilm, der noch nicht mit der für das Bild bestimmten Emulsionsschicht
begossen ist, wird eine sehr dünne Schicht einer feinkörnigen Emulsion aufgebracht.
Die Dicke dieser Schicht sowie die Dicke des Linsenrasterfil:ms werden so bemessen,
daß die Oberseite der lichtempfindlichen Schicht in der Brennebene der Rasterlinie
liegt. Die Dicke der lichtempfindlichen Schicht soll so gering wie möglich sein,
damit noch eine scharfe Abbildung erzielt wird, obgleich die Schicht selbst nicht
mehr genau im Brennpunkt der Rasterlinsen liegt. Bevor dieser Film mit der eigentlichen
für das Bild bestimmten Emulsionsschicht begossen wird, wird auf die feinkörnige
Emulsionsschicht ein Streifensystem aufbelichtet, und zwar derart, daß bei der Aufnahme
oder beim Kopieren die dunklen Streifen des Systems in der Trennungszone der Abbildungen
der Farbfilterstreifen liegen. Zu diesem Zweck wird beispielsweise ein Film vor
dem Aufschneiden in das endgültige Filmformat mit Hilfe einer Mattglasscheibe belichtet,
die in einem Abstand von mehreren Metern angeordnet ist und die durch undurchsichtige
Streifen so abgedeckt ist, daß nur streifenförmige Ausschnitte der Mattglasscheibe,
welche parallel zum Raster verlaufen, hell bleiben. Dabei sind die Abdeckungen der
Mattglasscheibe derart zu wählen, daß die Bellen Streifen derselben in der oben
geschilderten Weise durch die Rasterlinsen abgebildet werden. Man kann die Belichtung
auch nach dem Aufschneiden vornehmen.
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Bei Verwendung einer genügend durchsichtigen Emulsion kann nach der
Aufbelichtung des Streifensystems ohne weitere Entwicklung zunächst die zur Aufnahme
des Bildes bestimmte Ernulsionsschicht aufgegossen werden. Die Entwicklung des Streifensystems
erfolgt dann mit der Entwicklung des eigentlichen Bildes. In diesem Fall ist die
Wirkung der schwarzen Zwischenstreifen auf die Projektion beschränkt. Man kann auch
nach Aufbelichtung des Streifensystems vor dem Aufbringen der Emulsionsschicht für
das Bild entwickeln und fixieren. Um ein besonders feines Korn der schwarzen Zwischenstreifen
zu erzielen, kann man diese durch Umkehrentwicklung erzeugen, wobei man bei der
Belichtung durch die Mattglasscheibe die hellen Streifen abblendet und an Stelle
der dunklen Streifen helle Zwischenräume wählt.
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Wird das Streifensystem bereits vor dem Aufbringen der eigentlichen
Emulsionsschicht entwickelt und fixiert, so kann das Streifensystein bereits bei
der Aufnahme die Streuung des Lichtes von einem Farbstreifen zum andern verhindern.
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Bei Verwendung von lichtempfindlichen Farbstoffen oder anderen lichtempfindlicfien
Stoffen außerHalogensilberkann dasStreifensystem in einer besonderen Schicht oder
auf der nicht gerasterten Oberfläche des Schichtträgers erzeugt werden. Beispielsweise
kann die nicht gerasterte Seite des Schichtträgers mit dem Farbstoffbildnef getränkt
werden, oder es wird zwischen Schichtträger und der eigentlichen lichtempfindlichen
Schicht eine Zwischenschicht finit dem lichtempfindlichen Farbstoffbildner angebracht.
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Da die lichtempfindlichen Farbstoffbildner verhältnismäßig geringe
Empfindlichkeit res-itzen, müssen zur Aufbelichtung des Streifensystems besonders
starke Lichtquellen, beispielsweise Quarzquecksilberl.ampen, benutzt werden, die
an Stelle der oben beschriebenen Mattglasscheibe treten.
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Es kann auch :die Sonne als Lichtquelle dienen. In diesem Fall kann
man jedoch jeweils nur einen einzigen Streifen drucken, nämlich denjenigen, auf
den gerade bei einer bestimmten Lage der Ebene des Films das Bild der Sonne fällt.
Durch entsprechende Neigung der Ebene des Films können nacheinander noch die andern
Streifen aufbelichtet werden.
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Wenn die Streifen erst nach Herstellung der eigentlichen Aufnahme
aufgebracht werden, so daß sie lediglich bei der Projektion wirksam sein sollen,
können die Streifen in der Bildschicht an der nichtgerasterten Seite des Schichtträgers
oder in einer besonderen über der Emulsionsschicht angeordneten Schicht erzeugt
werden.
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Man kann zu .diesem Zweck die Bildschicht nachträglich mit lichtempfindlichen
Farbstoffen, beispielsweise mit dem unter dein geschützten Namen Indigosolschwarz
I B im Handel befindlichen Farbstoff, tränken und das Streifensystem aufbelichten.
Weiterhin kann man den trockenen Film mit einer Kollodiumemulsionsschicht oder mit
einer gewöhnlichen Emulsionsschicht überziehen und
in diesen Schichten
durch Belichten, Entwickeln und Fixieren ein Streifensystem erzeugen.
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Im Falle der Verwendung von Farbstoffen bei Filmen, welche auf nichtpanchromatisches
Material kopiert werden sollen, braucht der verwendete Farbstoff nicht undurchsichtig
zu sein, es genügt, wenn er das für die Kopie wirksame Licht nicht durchläßt.