-
Buchhaltungsmaschine mit Rechenwerken Es gibt bereits Buchhaltungsmaschinen,
bei welchen die Einstellung der Typenräder mittels eines Einstellhebels bewirkt
wird. Bei diesen erfolgt zunächst eine Verschiebung der die Typenräder tragenden
Welle um so viel, als der zu buchende Betrag Stellen hat, darauf findet die Einstellung
der Typenräder mittels eines über einer Skala gleitenden Hebels statt sowie die
Rückbewegung des Einstellhebels und die Verschiebung des Typenrädersatzes in die
nächste Stelle und so fort, bis die letzte Zahl des Buchungsbetrages eingestellt
ist. Hierauf wird durch eine besondere Handhabung der Maschine ein Buchungs- oder
Druckwerk in Tätigkeit gesetzt. Die :Maschine ist in der Bauart kompliziert und
erfordert besondere Sachkenntnis zur Bedienung.
-
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Buchungsmaschine, bei welcher
durch einen einzigen Tastendruck gleichzeitig vier Schieber eingestellt werden,
die durch eine Vor- und Rückbewegung vier verschiedene Kontenwerke verstellen und
gleichzeitig den zu buchenden Betrag sichtbar machen und evtl. drucken. Durch die
mechanische Verbindung der Kontenwerke mit Zählwerken werden die einzelnen Konten
gleichzeitig addiert.
-
Die neue Buchhaltungsmaschine ist klein und handlich und ähnelt in
ihrem Bau, ihrer Anordnung und Anwendung einer Schreib- oder Rechenmaschine, von
der sie sich aber durch die paarweise angeordneten Konten unterscheidet, welche
sich den Formen der Geschäftsbücher anpassen. Man kann z. B. zwei Hauptteile für
Rohbilanz und Saldokonto vorsehen, die wiederum in Soll und Haben unterteilt sind.
Die Zählwerke für je ein Konto befinden sich nebeneinander. Die verschiedenen Konten
selbst sind hintereinander angeordnet, und zwar in der Form, wie man eine Rohbilanz
nebst Saldobilanz aufstellt. Zu einem Konto gehören vier Zählwerke, die, von links
nach rechts betrachtet, folgende Bedeutung haben: i. Summenzähler »Soll«, 2. Summenzähler
»Haben«, 3. Bestandszähler »Soll«, q.. Bestandszähler »Haben«.
-
Bei der Vorbewegung der durch die Tasten eingestellten Schieber arbeiten
die Summenzähler » Soll« und »Haben« sowie beide Bestandszähler des Soll-Summenzählers,
während bei der Rückbewegung der Schieber mittels einer Umschaltung beide Bestandszähler
des Haben-Summenzählers erfaßt werden. Bei den Bestandszählern arbeiten bei der
Vorbewegung der Schieber die Soll-Zähler vorwärts und die Haben-Zähler rückwärts.
Umgekehrt verläuft der Vorgang bei der Rückbewegung der Schieber. Dadurch wird erreicht,
daß die Bestände der einzelnen Konten immer richtig erscheinen.
-
Um die Maschine für alle vorkommenden Geschäftszwecke brauchbar zu
machen, sind neben den Konten auswechselbare Schilder angeordnet.
-
In den Zeichnungen ist Abb. i ein Grundriß
der Maschine
mit zum Teil abgenommener Deckplatte. Abb. 2 stellt einen Längsschnitt nach A-B
der Abb. i dar. Abb. 3 ist ein Schnitt nach C-D der Abb. i. Abb. 4 zeigt eine einzelne
Taste.
-
Im Vorderteil des Maschinengehäuses i sind Tasten 2 angeordnet, welche
die Zahlen o bis 9 tragen. Jede der Tasten ist mit einer dem Zahlenwert entsprechenden
Verzahnung 2' versehen und trägt zwei Führungsstifte 3, 4, die in Schlitzen 5, 6
einer Platte 7 geführt sind. Jede Taste steht ferner unter dem Zug einer Feder B.
Jede Führungsplatte 7 trägt einen Anschlag 9 für die Tasten 2. Vor den Tasten ist
im Maschinengehäuse eine über die ganze Breite reichende Walze io auf einer Achse
ii drehbar angeordnet. Die Walze selbst ist mit neun Zahnrillen 12 versehen. An
einer im Gehäuse angeordneten Querwand 13 sind Führungsstangen 14 angeordnet, auf
welchen ein Querbalken 15 gleitet. An beiden Kopfenden des Querbalkens 15 sind auf
Bolzen 16 mit einem Längsschlitz 17 versehene Lenker 18 angeordnet, die um Bolzen
i9 drehbar sind. Mit den Hebeln 18 in starrer Verbindung stehen Hebel 2o, die durch
Längsstangen 21 mit der Walze io verbunden sind. Auf dem Querbalken 15 sind vier
Schieber 22 angeordnet, die am vorderen Ende je einen drehbaren, unter dem Druck
einer leichten Feder stehenden Schubzahn 23 tragen. Vor den Schiebern 22 ist ein
Wagen 24 angeordnet, der auf Laufschienen 25 in der Längsrichtung der Maschine verschiebbar
ist. Der Wagenunterteil ?4 besitzt Rillen 26, in welchen der auf Laufrollen 27 ruhende
Wagenoberteil 28 in der Querrichtung der Maschine hin und her gleiten kann.
In einem freien Raum 29 des Oberteiles sind 4 X 9 nebeneinanderliegende, auf Bolzen
3o angebrachte Bandfedern 31 angeordnet, die am vorderen Ende neun Zähne 32 tragen.
Die Oberfläche des Wagenoberteiles 28 ist mit Nuten 33 ausgerüstet, in welchen die
Bandfedern gleiten. Ferner trägt der Wagenoberteil 28 für jede Bandfeder 31 je eine
Sperrklinke 34. Die Klinken 34 sind auf einer gemeinsamen Achsel 34' angeordnet,
die in der Längsrichtung verschiebbar ist und unter dem Druck einer Feder 34" steht.
Ferner ist der Wagenoberteil 28 mit einem Sperrädchen 35 und der Wagenunterteil
24 mit einer Zahnstange 36 versehen, um den Oberteil gegen den Unterteil beim Anschlag
einer Taste, ähnlich wie bei einer Schreibmaschine, um einen Zahn weiterzuschalten.
Der Unterteil steht mit einem Zugseil 37 in Verbindung, welches über Rollen
38, 39 läuft und mittels einer Kurbel 40 und einer Scheibe 41 hin und her bewegt
werden kann.
-
Im hinteren Teil der Maschine sind in Reihen hintereinander Zählwerke
angeordnet, wovon zweckmäßig vier in einer Achsenrichtung liegen. Je vier Zählwerke
42, 43, 44, 45 sind um eine Achse 46 schwingbar angeordnet. Jedes Zählwerk ist in
einem Bügel 47 gelagert. Die Bügel der Zählwerke 42, 43 werden durch Druckknöpfe
48, 49 niedergedrückt, während die Zählwerke 44, 45 auf der Achse 46 frei drehbar
sind. Der Bügel 47 des Zählwerkes 42 besitzt eine Verlängerungsstange 5o, die auf
einen Anschlag 51 des Bügels 47 des Zählwerkes 44 wirkt. Der Bügel 47 des Zählwerkes
43 trägt einen rückwärts reichenden Anschlag 52, welcher auf eine Stange 53 wirkt,
die unter dem Druck einer Feder 54 steht. Auf der Stange 53 ist ein Doppelhebel
angeordnet, dessen Schenkel 55 auf die Achse 56 der Zählwerke 44, 45 wirkt. Der
andere Schenkel 57 des Doppelhebels kommt bei der Längsverschiebung der Stange
53 in den Bereich zweier Stifte 58, 59, die auf einer in Lagern 61, 61' des Maschinengehäuses
verschiebbaren Stange 6o angeordnet sind. Die Stange 6o besitzt zwei weitere Anschlagstifte
62, - 63, gegen welche eine Anschlagschiene 64 stoßen kann, die am Wagenunterteil
24 befestigt ist. Die Deckplatte der Maschine besitzt über jedem Zählwerke einen
Längsschlitz 65, durch welchen die eingestellten Zählräder sichtbar sind. Neben
oder vor jedem Schlitz kann je ein Schildchen 66 angeordnet sein, auf welchem die
Namen der Buchkonten angebracht werden. Diese Schildchen 66 sind aus-,vechselbar.
Jedes Zählwerk besteht in bekannter Weise aus neun, die Zahlen o bis 9 tragenden
Zahlenscheiben und je einem dazugehörigen Zahnrädchen.
-
Der gesamte Wagen (Ober- und Unterteil 28 und 24) bewegt sich unter
den Zählwerken in der Richtung von A nach B. Um beim Einstellen der
Beträge auf dem Wagen vermittels der Zahnbänder 31, 32 nicht den ganzen Wagen seitwärts
rücken zu müssen, ist der Wagen in ein Ober- und ein Unterteil gegliedert, so daß
eine Seitwärtsbewegung nur von dem Oberteil erfolgt. Diese Seitwärtsbewegung des
Oberteiles 28 ist notwendig, weil die vier Einstellschieber 22 in einer ganz genau
festgelegten Richtung die Zahnbänder erfassen. Durch das Weiterrücken des Wagenoberteiles
28 um je eine Zahlenstelle nach der Grundstellung zu werden die Zahnbänder der nächsten
Zahlenstelle vor die Einstellschieber 22 gerückt, bis die letzte Zahl gedrückt ist.
Der gesamte Wagen würde sich dann mit der viermal eingestellten Zahl in der Grundstellung
wieder befinden und darauf die Bewegung zwischen A und B ausführen.
Zur Querverschiebung des Wagenoberteiles 28 dient ein Handhebel 67, der auf
einen dem Maschinengehäuse vorgelagerten Doppelhebel 68 wirkt, der am Wagenoberteil
drehbar befestigt ist.
-
Die vorstehend beschriebene Buchhaltungsmaschine bildet nur ein Ausführungsbeispiel
für
die technische Konstruktion einer erfindungsgemäßen Maschine; auch sind die Farbbänder
und das Zusammenwirken mit der eigentlichen Summiervorrichtung zur Vereinfachung
fortgelassen worden.
-
Schlägt man nun eine Taste :2, etwa die der Zahl acht, an, so wird
die gezahnte Walze 12 um ein entsprechendes Stück gedreht und diese Bewegung auf
die Schieber 22 übertragen. Diese Schieber schalten vier Bandfedern 31 in der Vorrichtung
33 um acht Zähne fort.
-
Um nun die Zählwerke in den Bereich der herausgeschobenen Zähne 32
zu bringen, müssen die Tasten 48 der einen und 49 der anderen Reihe niedergedrückt
werden. Gleichzeitig werden durch die Verlängerung 5o des Bügels 47 des Zählwerkes
42 zwei Zählwerke 44, 45 in den Bereich der Zähne 32 gebracht, und durch das Niederschwingen
des Zählwerkes 43 wird mittels des Anschlages 52 die Stange 53 verschoben und der
Hebel 57 zwischen die Stifte 58, 59 der Stange 6o gerückt. Wird nun der Wagen
24, 28 mittels der Kurbel 40 vorgeschoben, so drehen die herausgeschobenen acht
Zähne 32 die Rädchen der Zählwerke 42 bis 45 um acht Zähne und stellen im gewählten
Beispiele viermal die Zahl acht ein, und zwar dreimal vorwärts (42, 43, 44) und
einmal rückwärts (45). Durch den Vorwärtsgang des Wagens bis an das Ende der Maschine
trifft der Anschlag 64 an den Stift 63 der Stange 6o, wobei der zwischen den Stiften
58, 59 liegende Hebel 57 mitgenommen wird und der Hebel 55 die Zählwerke
4q., 45 in den Bereich der Zahnbänder 31 drückt, so daß diese Zählwerke beim Rückwärtsgang
des Wagens erfaßt werden, wobei dann Zählwerk 44 rückwärts und Zählwerk 45 vorwärts
arbeitet. Die Zählwerke 42, 43, 44 sind vorwärts zählend; beim Rücklauf des Wagens
zählt das Zählwerk 44 rückwärts und das Zählwerk 45 vorwärts.
-
Für die Tasten 2 ist je ein fester Anschlag 9 vorgesehen, der entsprechend
der Zähnezahl auf den Tasten in einem entsprechenden Abstand vom Fuße der Taste
angeordnet ist.
-
Die Maschine wird wie folgt verwendet Man schlägt die Zahlentasten
2 je nach der zu buchenden Summe an, welche dabei gleichzeitig viermal auf dem `Vagen
24, 28 eingestellt wird. Der Wagen läuft unter den Zählwerken 42, 43, 44, 45, welche
so angeordnet sind, daß vier nebeneinanderliegende Zählwerke zu einem Konto gehören.
Wird nun durch eine Buchung ein Konto erkannt und ein Konto belastet, so werden
bei den betreffenden Konten die Schalter 48, 49 gedrückt, so daß nur diese Zählwerke
eingeschaltet werden. Die Summenzähler würden nun auf Soll bzw. Haben bei den betreffenden
Konten den Buchungsbetrag beim Vorlauf des Wagens addieren.
-
Da nun die Bestands- oder Saldenwerke mit diesem gleichen Vorgang
einen Sollsaldo in einen Habensaldo verwandeln sollen oder auch umgekehrt, so arbeitet
die Maschine hier wie folgt: Die Bestandszähler bestehen aus einem Vorwärts- und
einem Rückwärtszähler, die vom Wagen beim Vorlauf und beim Rücklauf erfaßt werden
können. Beim Vorlauf des Wagens gelten die Sollzähler als Vorwärtszähler, beim Rücklauf
gilt dies umgekehrt. Bei jedem zu belastenden Konto werden die Bestandszähler beim
Vorlauf des Wagens erfaßt und bei dem zu erkennenden Konto die Zähler beim Rücklauf.
-
Würde z. B. das Warenkonto für den Betrag von A@iit z23,- zu belasten
und das Kontokorrentkonto zu erkennen sein, so würden dieses die Kontenzähler wie
folgt anzeigen:
Warenkonto 0000123,00 0000000,00 0000123,00 9999877,0o |
(v erdecku |
Kontokorrent ooooooo,oo ooooz23,oo 9999877,0o 0000123,00 |
(verdeckt) |
In diesem Falle würden die Bestandswerke des Warenkontos beim Vorlauf und die des
Kontokorrentkontos beim Rücklauf erfaßt. Wäre jetzt das Kassakonto für einen Betrag
von AJf 13o,- zu belasten und das Warenkonto entsprechend zu erkennen, so wäre das
Bild der Maschine wie folgt
Warenkonto 0000123,00 0000130,00 . 99 g99 g3,00 0000007,00 |
(verdeckt) |
Kontokorrent ooooooo,oo 0000123,00 9999877,00 0000123,00 |
(verdeckt) |
Kassakonto 0000130,00 0000000,00 0000130,00 999987o,oo |
(verdeckt) |
Bei diesem Vorgang hätte man die Bestandszähler des Kassenkontos beim Vorlauf und
die des Warenkontos beim Rücklauf erfaßt, wodurch beim Warenkonto
sich
der Sollsaldo in einen Habensaldo verwandelt. Es sei noch ein weiteres "Beispiel
für eine Buchung gegeben: .
Bestandszähler |
plus 265,oo (vorwärts erfaßt) oooo265,oo 1 9999735,00 |
(verdeckt) |
62o,oo (rückwärts erfaßt) ggg96q.5,oo 0000355,00 |
(verdecltt) |
Die Emailleschilder der Spalten Konten lassen sich, wie früher angegeben worden
ist, auswechseln, um die Buchhaltungsmaschine allgemein verwendbar zu machen. Bei
einer Kundenmaschine fügt man die erforderlichen Namen, bei einer Lagerbuchhaltungsmaschine
die zu führenden Materialkonten ein.