DE541074C - Verfahren zum Umwandeln von Coca-Alkaloiden in alkylierte Derivate des Ekgonins oderPseudoekgonins - Google Patents

Verfahren zum Umwandeln von Coca-Alkaloiden in alkylierte Derivate des Ekgonins oderPseudoekgonins

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DE541074C
DE541074C DE1930541074D DE541074DD DE541074C DE 541074 C DE541074 C DE 541074C DE 1930541074 D DE1930541074 D DE 1930541074D DE 541074D D DE541074D D DE 541074DD DE 541074 C DE541074 C DE 541074C
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  • Nitrogen Condensed Heterocyclic Rings (AREA)

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  • Verfahren zum Umwandeln von Coca-Alkaloiden in alkylierte Derivate des Ekgonins oder Pseudoekgonins Aus den Arbeiten von Liebermann und G i es e1 ist es seit langem bekannt (vgl. Berichte 21 [i888], S.3196), daß dieamorphen Coca-Alkaloide in Ekgonin und organische Säuren unter dem Einfluß von Alkali aufgespalten werden können.
  • Andererseits ist die Umwandlung dieser Alkaloide in Pseudoekgonin durch lang andauernde Einwirkung konzentrierter Alkalien bekannt geworden (vgl. z. B. Patentschrift 55 338 Klasse 12p). DasPseudoekgonin (Willstätter, Ann. d. Chemie 1923, S. 111) ist auch als Rechtsekgonin bezeichnet worden (Einhorn, Berichte 189o, S. 4.68).
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur unmittelbaren Umwandlung der Mehrzahl der amorphen Alkaloide (der sog. Nebenalkaloide), die .das in den Blättern des Cocastrauches enthaltene Cocain begleiten, in Methylester des Ekgonins oder seines isomeren Pseudoekgonins, indem man sie in methylalkoholischer Lösung mit Alkalien behandelt.
  • Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß das Alkali in sehr kleinen Mengen angewendet wird, die zur Durchführung dieser Umwandlung genügen. Die Umwandlung besteht demnach in einer katalytischen Alkoholyse der Alkaloide. Diese letzteren spalten sich in die Methylester der Säureradikale, die am Ekgoninkern haften, und in gewöhnliches 1-Methylekgonin.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß im Gegensatz zum Ekgonin, das zur Umwandlung in d-Ekgonin, auch d-Pseudoekgonin genannt, einer lang andauernden Erhitzung und eines großen Alkaliüberschusses bedarf, das methylierte 1-Ekgonin gegen die Einwirkung von Alkalien sehr empfindlich ist. Es genügt bereits eine geringe :Menge Alkali in methylalkoholischer Lösung, um eine stufenweise Umwandlung in methyliertes d-Ekgonin (Pseudomethylekgonin) zu bewirken. Es findet hierbei unter Einwirkung der Alkalien eine sekundäre katalytische Isomerisation des im ersten Stadium der Aufspaltung gebildeten linksdrehenden Esters statt. Dies ist eine allgemeine Eigenschaft der Alkylekgonine.
  • Infolgedessen erhält man je nach der angewendeten Alkalimenge und der Behandlungsdauer je nach Belieben im Endprodukt vorwiegend Linksmethylekgonin, das dem natürlichen Cocain entspricht, oder sein umlagertes Isomeres (d-Methyl-Pseudoekgonin).
  • Das zugesetzte Alkali verschwindet nach und nach, indem es einen Teil der Alkaloide bzw. der' gebildeten Ester in der der Alkoholyse vorhergehenden Reaktionsphase verseift. Dieses Verschwinden des freien Alkalis kann sehr schnell geschehen, wenn man die Temperatur steigert. Die Spaltung hört praktisch auf, wenn das Alkali verbraucht ist, obwohl eine sehr langsame Reaktion infolge autokatalytischer Zersetzung noch vorhandener aufspaltbarer Alkaloide auch weiterhin noch beobachtet werden kann.
  • Als Katalysatoren können die Oxyde oder Alkoholate der Alkali- oder Erdalkalimetalle verwendet werden, ferner Ammoniak, gewisse Amine oder quaternäre Ammoniumbasen usw. Man kann ferner als Lösungsmittel für die Alkaloide an Stelle von Methylalkohol jeden anderen Alkohol verwenden, der die Katalysatoren aufzulösen imstande ist.
  • Wenn man die Alkoholyse statt mit Methanol mit einem anderen Alkohol durchführt, bilden sich die dem jeweils angewendeten Alkohol entsprechenden Ester. Die Alkoholyse verläuft jedoch nicht quantitativ. Da sich dabei erfahrungsgemäß eine gewisse Menge homologer Ester bildet, ist es technisch schwierig, das Methylekgonin aus dieser Mischung abzutrennen, weshalb die Durchführung mit höheren Alkoholen technisch nicht empfehlenswert ist. Allerdings beobachtet man, daß das freie Alkali je nach dem angewandten Alkohol verschieden rasch verbraucht wird, d. h. die Verseifungsgeschwindigkeit der Ester wird bestimmt durch den j eweils angewandten Alkohol. Während z. B. mit Methanol das freie Alkali selbst nach mehreren Tagen noch nicht völlig verbraucht ist, genügen bei den homologen Alkoholen hierzu wenige Stunden. Bei sekundärem Isopropylalkohol genügen sogar nur wenige Minuten.
  • Die Umsetzungen, welche Gegenstand der neuen Erfindung sind, mögen die nachstehenden Formelbilder deutlicher veranschaulichen: Der Bruttoformel des Cocains Cl, H2104N entspricht die Strukturformel: Die aus den Cocablättern gewonnenen Cocainbasen enthalten stets die Methylgruppe, während an Stelle des Benzoylxestes z. $. ein Cinnamoyl- oder Truxilloylrest haften kann. Bei der Umwandlung dieser Alkaloide in methylalkoholischer Lösung tritt die folgende Umsetzung ein: Coca-Alkaloid -f- Methanol Säureester + Methylekgonin, und zwar entweder 1-Methylekgonin oder d-Pseudomethylekgonin.
  • Mit einem anderenAlkohol, Propanol z. B., verläuft die Umsetzung in ganz gleicherWeise, wobei gleichzeitig teilweise eine Umsetzung des Methylekgonins in Propylekgonin stattfindet.
  • Wenn man die Ester des Ekgonins oder d-Pseudoekgonins in bekannter Weise benzoyliert, so erhält man mit Leichtigkeit entsprechende Cocaine.
  • Beispiel i a) io kg amorphe Coca-Alkaloide werden in 2o kg Methylalkohol gelöst; hierauf wird eine konzentrierte Lösung von methylalkoholischem Natriumhydroxyd zugesetzt, und zwar in einer solchen Menge, daß auf i kg Alkaloide 2 g Na 0 H kommen.
  • Nach dreitägigem Stehen bei Zimmertemperatur (15 bis 2o°) setzt man der Mischung zur Neutralisation des Alkalis die nötige Menge Salzsäure oder Schwefelsäure zu und destilliert den Methylalkohol vollständig ab. Der Rückstand wird mit Benzol aufgenommen und die Lösung mit schwach salzsäurehaltigem Wasser behandelt, um die basischen Bestandteile zu extrahieren. Im Benzol verbleiben lediglich die aromatischen Ester.
  • Die saure Lösung wird nun mit Ammoniak alkalisch gemacht, bis die Lösung klar ist. Die nicht aufgespaltenen Alkaloide setzen sich ab und werden durch Behandlung mit Benzol entfernt. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels gewinnt man die Alkaloide (etwa 3 kg) zurück, die einer erneuten Behandlung unterworfen werden können.
  • Die alkalische Lösung wird nun mit Kaliumcarbonat gesättigt, wodurch sich das Methylekg onin abscheidet. Man gewinnt dies in gleicher Weise durch Behandlung mit Benzol. Das Lösungsmittel wird durch Vakuumdestillation entfernt.
  • Man gewinnt so etwa 4,25o kg rohes Methylekgonin, das aus etwa go °/o gewöhnlichem 1-Methylekgonin und io °/o d-Methyl-Pseudoekgonin besteht. Nach dem Benzoylieren kristallisiert man aus Äther das erhaltene Gemisch der Cocabasen um, wobei zuerst das gewöhnliche 1-Cocain in bei 98' schmelzenden Prismen auskristallisiert. Aus der sirupartigen Mutterlauge trennt man das d-Pseudo*** durch Umwandlung in das Nitrat als bei i8o° schmelzende, sehr schwer in Wasser lösliche Nadeln.
  • Man kann auch das Methylekgonin dadurch reinigen, daB man es durch Einleiten von Chlorwasserstoffgas in seine alkoholische Lösung in das Hydrochlorid überführt. Durch Hinzufügen von Äther kristallisiert das 1-Methylekgonin-Hydrochlorid aus und wird durch Filtration von der Mutterlauge getrennt; Prismen, F. Zog bis 2io°. Nach Abdampfen der Lösungsmittel und Aufnahme des Rückstandes mit Wasser sättigt man die Lösung mit Kaliumcarbonat und zieht mit Benzol oder Chloroform das d-Methyl-Pseudoekgonin aus, das man durch Umkristallisieren aus Aceton nach der Abtrennung der zu seiner Extraktion dienenden Lösungsmittel reinigen kann. Prismen, F. 115', sehr wenig löslich in Benzol, schwer löslich in Äther und Benzol, leicht löslich in Chloroform.
  • b) Wenn man indessen vornehmlich d-Methyl-Pseudoekgonin herstellen will, so muß man mehr Alkali anwenden. Man arbeitet dann zunächst wie oben beschrieben; aber nach Ablauf der ersten drei Tage setzt man von neuem 2o g Na OH auf i kg Alkaloide zu. Das Ganze läßt man eine Woche lang stehen, worauf mit der Behandlung zur Aufarbeitung des Methyl-Pseudoekgonins begonnen wird. Dies läßt sich am besten durch Chloroform bis zur Erschöpfung ausschütteln.
  • Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels wird der Rückstand mit Petroläther aufgenommen, wodurch praktisch nur das gewöhnliche Methylekgonin, das darin sehr löslich ist, in Lösung geht, während das nicht gelöste d-Methyl-Pseudoekgonin durchUmkristallisieren ausAceton gereinigt werden kann. Arbeitet man wie vorbeschrieben, so erhält man aus io kg Alkaloiden etwa 2,250 kg 1-Methylekgonin und 3e50 kg d-Methyl-Pseudoekgonin.
  • Beispiel 2 ioo g Rohalkaloide werden in 8oo g Methanol, das io °/, gasförmiges Ammoniak enthält, gelöst. Nach einer Digestion von einer Woche bei gewöhnlicher Temperatur wird das Ammoniak durch Erhitzen unter Druckminderung abgetrieben und der Alkohol abdestilliert. Der Rückstand wird dann weiter, wie beim Beispiel i unter a) angegeben, behandelt. Man erhält gegen io g der Alkaloidbasen zurück und 50 g Rohmethylekgonin, das zu 75 °/o aus 1-Methylekgonin und 2g % d-Methyl-Pseudoekgonin besteht. Beispiel 3 Man erhitzt am Rückflußkühler während 15 Stunden eine Mischung von ioo g Rohalkaloiden, 50 g Diäthylamin und goo g Methanol. Sodann wird das Diäthylamin und das Methanol abdestilliert und der Rückstand wieder, wie vorher beschrieben, weiter behandelt. Man erhält gegen 35 g nicht umgesetzte Rohalkaloide zurück, neben 36 g Rohethylekgoninen, die zu 8o °/o aus 1-Methylekgonin und zu 20 % aus d-Methyl-Pseudoekgonin bestehen. Beispiel q Man löst ioo g Rohalkaloide in 20o g Methanol und 5 g Trimethylphenylammoniumhydroxyd und digeriert drei Tage lang. Die weitere Behandlung ist die gleiche wie vorher, und man erhält in diesem Falle etwa 50 g nicht umgesetzte Rohalkaloide zurück neben 15 g methylierten Produkten, die zu go % aus 1-Methylekgonin und zu io °/a aus d-Methyl-Pseudoekgonin bestehen.
  • Beispiel s Man löst ioo g Rohalkaloide in Zoo g Äthylalkohol und fügt 0,5 g Natriumhydroxyd in Form einer konzentrierten alkoholischen Lösung hinzu, worauf man 12 Stunden digeriert. Hierauf fügt man weitere 0,5 g Natriumhydroxyd hinzu und destilliert nach weiteren i2 Stunden den Alkohol nach Neutralisation des hinzugefügten Natriumhydroxyds untervermindertem Druck ab. Die weitere Behandlung des Rückstandes ist wieder die gleiche wie im Beispiel i a. Man erhält gegen 2o g nicht umgesetzte Alkaloide zurück neben 45 g Alkylekgonin in Form eines Sirups, der in der Hauptsache aus gewöhnlichem 1-Methylekgonin besteht, das man daraus durch Umwandlung mittels Chlorwasserstoffgas in Acetonlösung in das Hydrochlorid überführt. Ausbeute: 35 g.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Umwandeln von Coca-Alkaloiden in alkylierte Derivate des Ekgonins oder Pseudoekgonins, darin bestehend, daß man die in Alkoholen gelösten Alkaloide mit einer kleinen Menge starken anorganischen oder organischen Alkalis in homogener Mischung katalytisch behandelt, um eine Alkoholyse dieser Alkaloide und eine darauffolgende Isomerisation des zunächst gebildeten Alkylekgonins zu erreichen.
DE1930541074D 1930-06-25 1930-07-09 Verfahren zum Umwandeln von Coca-Alkaloiden in alkylierte Derivate des Ekgonins oderPseudoekgonins Expired DE541074C (de)

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