DE752689C - Verfahren zur Gewinnung von Sterinen oder Sterinkonzentraten aus Talloel - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Sterinen oder Sterinkonzentraten aus TalloelInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J9/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen substituted in position 17 beta by a chain of more than two carbon atoms, e.g. cholane, cholestane, coprostane
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07J—STEROIDS
- C07J75/00—Processes for the preparation of steroids in general
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Description
Es ist bereits bekannt, Sterine aus der wäßrigen Lösung einer Tallölseife dadurch, zu gewinnen,
daß man diese Seifenlösung durch Zusatz von Elektrolyten, wie Kochsalz oder Säuren,
teilweise ausfällt, wobei das Fällungsprodukt sich an Sterinen anreichert und zur Reingewinnung
der Sterine dient. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß damit nur ein Teil der
gesamten Sterine des Tallöls erfaßt wird.
Ferner sind zur Gewinnung von Sterinen schon Arbeitsweisen bekannt, bei denen Neutralöle
mit Wasserdampf, gegebenenfalls unter Anwendung von Vakuum, destilliert werden, wobei
die Sterine in das Destillat übergehen. Hierbei kann aber nur ein Teil der Sterine abgetrennt
werden, da von 2000 an eine Veresterung der Sterine mit den stets vorhandenen freien Fettsäuren
stattfindet und da diese Sterinester als schwer flüchtig im Öl verbleiben. Infolge der
Schwerflüchtigkeit der Sterinester werden außer- ao dem die im Öl natürlich vorkommenden Sterinester
bei diesen bekannten Arbeitsweisen nicht erfaßt, so daß die Ausbeuten an Sterinen bei
diesen bekannten Arbeitsweisen sehr gering sind.
Es wurde nun gefunden, daß man die Sterine in guter Ausbeute aus Tallöl oder Tallölkonzen-
traten dadurch erhalten kann, daß man Tallöl oder sterinhaltige Anteile desselben vor oder
während der Destillation so lange auf höhere Temperaturen erhitzt, bis die Sterine mit den
im Tallöl enthaltenen Säuren zu Estern umgesetzt sind, die sich in dem Destillationsrückstand
anreichern, aus dem die Sterine durch Verseifen des Rückstandes in Freiheit gesetzt und durch
Ausziehen der Seife mit Lösungsmitteln gewonnen werden können.
Das Verfahren kann in der Weise ausgeführt werden, daß man das Tallöl vor der Destillation
so lange erhitzt, bis die Veresterung der Sterine weitgehend vorgeschritten ist. Man kann auch
diese Veresterung unmittelbar während der Destillation selbst durchführen, wobei die Destillation
bis zur vollständigen Veresterung der Sterine dann so geleitet wird, daß vorwiegend
Fettsäuren übergehen. Die Destillation wird zweckmäßig im Vakuum ausgeführt, gegebenenfalls
unter Anwendung von Wasserdampf. Die Veresterung der Sterine kann auch in Gegenwart
von Veresterungskatalysatoren durchgeführt werden. Als solche Katalysatoren kommen z. B.
anorganische und organische Salze oder Oxyde von Zink, Zinn, Blei, Kupfer, Mangan, Cobalt,
Nickel in Frage. Die Veresterung kann auch in Gegenwart von sauren Stoffen, insbesondere
schwerflüchtigen Säuren, z. B. Phosphorsäure, Borsäure usw., ausgeführt werden. Das Verfahren
gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß die Sterine als schwerflüchtige Ester im
Destillationsrückstand angereichert werden, so daß zur Steringewinnung nicht das gesamte
Rohmaterial, sondern nur der Destillationsrückstand (Sulfatpech), der nur höchstens 25 %
des Rohmaterials ausmacht, herangezogen wird und daß aus diesem Destillationsrückstand die
Sterine nahezu quantitativ gewonnen werden.
100 kg Tallöl werden 45 Minuten auf 270 bis 280' erhitzt und anschließend im Vakuum von
etwa 15 mm kontinuierlich mit überhitztem Wasserdampf destilliert. Der dabei anfallende
Destillationsrückstand von 30 kg wird mit 6 kg Kaliumhydroxyd in 60 kg Butanol verseift.
Durch Extraktion des verseiften Rückstandes mit Äthylendichlorid und nachfolgender Kristallisation
aus Äthanol werden 3 kg Phytosterin ] erhalten. An Stelle von Äthylendichlorid kann
auch Äther oder Benzol benutzt werden.
10000 kg Rohtallöl werden durch Erhitzen auf etwa 220' bei allmählicher Temperatursteigerung
auf 2803 unter Zusatz von 0,01 bis 0,1 % Phosphorsäure entwässert, wobei bereits
die Veresterung eingeleitet wird. Hierauf unterwirft man das Produkt der kontinuierlichen
Destillation bei vorteilhaft unter 20 mm Vakuum, wobei die Destillation so geleitet wird,
daß zunächst vorzugsweise Fettsäuren destillieren. Die dabei eintretende Nachveresterung
der Sterine verhindert deren Übergehen bei der nachfolgenden Destillation der an Harzsäure
angereicherten Anteile. Der Destillationsrückstand von 2200 kg wird während 1 stündigen
Siedens mit 440 kg Kaliumhydroxyd in 5000 kg Butanol verseift, mit Wasser verdünnt und mit
Benzol extrahiert. Der nach Abdampfen des Lösungsmittels erhaltene Extrakt wird aus
Äthanol kristallisiert, wobei 340 kg Sterine gewonnen werden. Durch nochmalige Kristallisation
aus Äthanol bei Zusatz von Entfärbungskohle erhält man die Sterine in schneeweißer
Form.
Als Veresterungskatalysatoren können zum Tallöl 0,1 bis 0,5 % Kupferkarbonat oder 0,01
bis 0,3 °/0 Bleioxyd oder Zinkoxyd zugesetzt werden. Die Metallkatalysatoren verwendet
man vorteilhaft in aktivierter Form.
10000 kg Rohtallöl werden bei allmählicher Zugabe von 0,5 bis 1 % Borsäure durch Erhitzen
entwässert und anschließend noch 30 Minuten auf 210 bis 230° erhitzt. Nach dieser Behandlung
zeigt eine Probe mit Digitonin an, daß alles Sterin verestert ist. Ein ohne Zusatz
von Borsäure auf sonst gleiche Weise behandeltes Tallöl enthält das Sterin noch zu etwa
50% unverestert; erst nach insgesamt i'/2- bis
2stündigem Erhitzen bei 210 bis 2300 ist es auch hier vollständig verestert.
Das mit Borsäure behandelte Tallöl gibt nach der Destillation mit Wasserdampf im Vakuum
ein Destillat, in dem selbst mit Digitonin kein Sterin mehr nachweisbar ist. Der Destillationsrückstand
gibt nach Verseifung und Extraktion mit Äther oder Benzol 300 kg Sterine.
Statt mit Borsäure kann man auch die Veresterung mit 0,1 bis ι % p-Toluolsulfosäure bewirken,
die bereits nach einer Erhitzungsdauer von 10 Minuten bei 2100 zur vollständigen Veresterung
der Sterine führt. Es können auch andere bekannte Veresterungskatalysatoren, z. B. Borfluorid, verwandt werden.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Gewinnung von Sterinen oder Sterinkonzentraten aus Tallöl, dadurch gekennzeichnet, daß man Tallöl oder sterinhaltige Anteile desselben vor oder während der gegebenenfalls mit Wasserdampf ausgeführten Destillation so lange auf höhere Temperatur erhitzt, bis die Sterine mit den im Tallöl vorhandenen Säuren zu Estern, die sich in den Destillationsrückstand anreichern, umgesetzt sind und anschließend die Sterine nach beendeter Destillation durch Verseifen des Rückstandes in bekannterWeise in Freiheit gesetzt und durch Ausziehen der Seife mit Lösungsmitteln gewonnen werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Veresterung der Sterine bei Gegenwart von anorganischen oder organischen Säuren vornimmt.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man anorganische oder organische Veresterungsbeschleuniger, vorteilhaft in aktivierter Form, verwendet.Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:Britische Patentschrift Nr. 457 859;belgische Patentschrift Nr. 411 384;USA.-Patentschriften Nr. 1 941 097, 2046345.@ 5819 2.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES140116D DE752689C (de) | 1940-02-13 | 1940-02-13 | Verfahren zur Gewinnung von Sterinen oder Sterinkonzentraten aus Talloel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES140116D DE752689C (de) | 1940-02-13 | 1940-02-13 | Verfahren zur Gewinnung von Sterinen oder Sterinkonzentraten aus Talloel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE752689C true DE752689C (de) | 1954-03-08 |
Family
ID=7541270
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES140116D Expired DE752689C (de) | 1940-02-13 | 1940-02-13 | Verfahren zur Gewinnung von Sterinen oder Sterinkonzentraten aus Talloel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE752689C (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
BE411384A (de) * | ||||
US1941097A (en) * | 1930-03-03 | 1933-12-26 | Standard Brands Inc | Production of sterols |
US2046345A (en) * | 1933-12-22 | 1936-07-07 | Firm Hanseatische Muhlenwerke | Method of producing concentrated phytosterin-containing products |
GB457859A (en) * | 1935-06-04 | 1936-12-04 | Hansa Muehle Ag | Improvements in and relating to the production of phytosterin products |
-
1940
- 1940-02-13 DE DES140116D patent/DE752689C/de not_active Expired
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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