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Schreibmaschine mit Kraftantrieb Die Erfindung bezieht sich auf eine
Schreibmaschine mit-Kraftantrieb, bei der die Kraftübertragung von einer ständig
umlaufenden Welle auf den anzutreibenden Teil durch Hubscheiben bewirkt wird, die
durcheinen Haltehebel in der unwirksamen Stellung festgehalten werden und durch
einen Druckhebel eine Anfangsbewegung erhalten.
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Gemäß der Erfindung ist jede Hubscheibe zusammen mit dem zugehörigen
Halte- und Druckhebel in einem Gestell gelagert, das von zwei winkelförmigen, in
einem Abstand nebeneinander angeordneten, aber an dem einen Ende miteinander verbundenen
Triebhebeln gebildet wird, die an ihrem offenen Ende an einem in der Maschine leicht
zugänglich und lösbar befestigten Lagerteil drehbar gelagert sind.
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Die Erfindung ist auf beiliegenden Zeichnungen dargestellt.
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Abb. i stellt eine Maschine im Schnitt nach Linie i-i der Abb. 2 dar.
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Abb. 2 stellt dieselbe Maschine von unten gesehen dar; die Mitte der
Maschine ist ausgebrochen.
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Abb. 3 bis 6 stellen eine der Hubscheiben mit allen zugehörigen Teilen
in verschiedenen Ansichten dar.
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Abb. 7 zeigt einen Teil der Tastenführung von der Rückseite.
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Die Erfindung ist unter Zugrundelegung der allgemein ' bekannten UriderwOOd-Maschine
dargestellt und beschrieben. Diese Maschine ist in das übliche Hauptgestell 20 eingebaut,
während der Kraftantrieb in ein kastenartiges Untergestell 21 eingebaut ist. Dieses
Untergestell ist unter dem Maschinengestell 2o befestigt.
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Die Antriebswalze 22, welche mit irgendeinem Friktionsmaterial, z.
B. mit Gummi, überzogen wird, arbeitet mit in zwei Reihen angeordneten Hubscheiben
zusammen. Die Reihen der Hubscheiben liegen vor und hinter jener Walze. Die Walze
dreht sich auf einer feststehenden Achse 24, die an ihren Enden mit Lagerbuchsen
25 versehen ist.
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Die Drehung der Antriebswalze geht über ein an einem Ende der Walze
vorgesehenes Schneckenrad 32. Dieses Schneckenrad kämmt mit einer auf Welle 33 aufgeschnittenen
Schnecke. Die Schneckenwelle 33 läuft in den am Untergestell 21 (Abb.2) sitzenden
Lagern 34, 35. Die Welle trägt noch ein zweites Schneckenrad 36, welches mit einer
auf Welle 37 sitzenden Schnecke im Eingriff steht. Welle 37 sitzt ebenfalls in am
Maschinengestell befestigten Lagern. Der am Gestell befestigte Elektromotor setzt
die Welle 37 über eine nachgiebige Kupplung 39 in Umlauf.
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Jede Hubscheibe 23 stellt mit a11 ihren Zubehörteilen eine in sich
abgeschlossene Vorrichtung dar, deren Bauart insbesondere aus Abb. 3 bis 6 ersichtlich
ist. Diese Vorrichtung gruppiert sich um ein Gestell, das aus zwei plattenförmigen
Winkelhebeln gebildet
wird. An dem einen Ende liegen die Platten
dicht aneinander, so daß sie einen dünnen, horizontalen Arm 41 bilden. Beide Platten
sind an dieser Stelle zusammengenietet. Im übrigen haben die Platten einen gewissen
Abstand voneinander, um zwischen sich alle anderen Zubehörteile aufzunehmen. Der
Abstand beider Platten wird durch zwei Bolzen 42, 43 gesichert. Auf dem Bolzen 43
sitzt ein Lagerteil 44, mittels dessen das Gestell mit allem Zubehör durch Schrauben
47 (Abb. i) auf den beiden quer durch die Maschine laufenden waagerechten Schienen
45 befestigt ist. Um das Lagerteil mit größter Genauigkeit auf den Schienen festlegen
zu können, sind Quernuten 48 (Abb. 2) zur Aufnahme jener Lagerteile in die Schienen
eingearbeitet, und außerdem ist jedes Lagerteil mit zwei Schultern 49,
50 versehen, mit denen es über die Ränder der Tragschienen 45 greift.
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Die Typenhebel 51 haben die übliche Form und sind wie gewöhnlich auf
einer Stange 52 gelagert. Jeder Typenhebel wird mittels eines bei 54 gelagerten
Winkelhebels 53 bewegt. Der kürzere horizontale Arm des Winkelhebels 53 ist mittels
einer in der Länge verstellbaren Stange 55 mit dem Arm 41 der zugehörigen Hubscheibe
verbunden. Jeder Hebel 53 steht unter dem Einfluß einer Feder 57, die die Hubscheibe,
solange sie arbeitet, mit der Antriebswalze gut in Eingriff hält und später die
Teile wieder in ihre Ausgangsstellung zurückführt.
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Die Hubscheibe ist aus Metallblech gepreßt und auf einem mit 58 bezeichneten
Stege mit einer Nabe 59 versehen. Die Arbeitsfläche der Hubscheibe wird von einem
ringsum laufenden Flansch 6o gebildet. Die Arbeitsfläche besteht aus zwei vorspringenden
-Abschnitten 61 und zwei dazwischenliegenden konkaven Abschnitten, welche der Antriebswalze
gegenüberliegen, solange das Ganze in Ruhe ist. Die Abschnitte 61 sind gezahnt,
um einen besseren Eingriff mit der Antriebswalze zu erzielen. Die Mitte der Hubscheibe
wird lediglich durch einen schmalen Steg 58 ausgefüllt, während alles übrige frei
bleibt, um am Gewicht zu sparen. Auf dem Stege sind zwei Vorsprünge oder Zapfen
62 vorgesehen, die mit einem Arme 63 zusammenwirken. Zwei weitere Vorsprünge oder
Zähne 64 sind am Rande der Hubscheibe mit dem Flansche aus einem Stück gebildet
und wirken mit den an einem Haltehebel 67 sitzenden Anschlägen 65, 66 zusammen.
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Der Haltehebel 67 sitzt mit seinem einen Ende auf einem Drehzapfen
68, und zwar sitzt er auf diesem Zapfen fest, während der Zapfen selbst sich in
den zu seiner Aufnahme in den Seitenplatten 4o vorgesehenen Öffnungen frei drehen
kann. Der Arm 63 sitzt auf einer Nabe 69, welche sich auf dem Drehzapfen 68 drehen
kann, so daß also der Halteliebel sich unabhängig von dem anderen auf gleichem Zapfen
sitzenden federbelasteten Arme drehen kann. Wie eben erwähnt, ist der Arm mit einer
Feder 7o belastet. Dieselbe ist um die Nabe herumgewickelt und drückt mit ihrem
einen Ende gegen den Arm und mit ihrem anderen Ende gegen einen am Rahmen sitzenden
Anschlag 71 (Abb.6). Die Feder drückt den Arm dauernd gegen die Zapfen 62.
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Das obere Ende des Haltehebels 67 ist nach der einen Seite zwecks
Bildung eines Anschlages 72 herumgebogen. Dieser Anschlag 72 wird mit dem gegabelten
hinteren Ende des zugehörigen Tastenhebels 73 in Berührung gehalten. Die Tastenhebel
sind mit nach oben zeigenden Armen 74 versehen. An Enden sind diese Arme genutet,
um einen Eingriff mit der im Maschinengestell befestigten Stange 75 zu erzielen.
Die den Tastenhebeln angeschlossenen Federn 76 halten die Tastenhebel nach oben
gegen die Stange 75 und führen außerdem die Tastenhebel nach dem Niederdrücken bzw.
nach Wiederfreigabe zurück.
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Die hinteren Enden der Tastenhebel haben schräg abwärts führende Arme
79, die entsprechend der Anordnung der Hubscheibe in zwei Reihen angeordnet werden.
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An den beiden Querschienen 45, 46 des Maschinengestelles ist eine
Führungsplatte 8o befestigt und zwecks Führung der hinteren Enden der Tastenhebel
mit Schlitzen 82 (Abb. 2) versehen. Die nach der Achse 24 zu liegenden Enden der
Schlitze sind etwas erweitert, um für die Stangen 55 genügend Raum zu schaffen.
Der mittlere Teil der Führungsplatte ist gefaltet, nach unten gebogen und zur Aufnahme
und Führung der zu den einzelnen Hubscheiben gehörigen Arme 41 mit Schlitzen versehen.
Die Führungsplatte schützt nebenbei bemerkt auch die Hubscheiben vor dem in die
Maschine fallenden Staub und Schmutz.
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Die zur Verstellung der Haltehebel notwendige Bewegung der Tastenhebel
ist äußerst gering und muß genau überwacht und begrenzt werden. Aus diesen und aus
anderen Gründen werden sämtliche Tastenhebel mit ihren vorderen Enden in vertikalen
Schlitzen eines U-Eisens 83 geführt (Abb. 7). In diesem IU-Eisen lagert ein Streifen
84 aus Mica oder irgendeinem anderen ähnlichen Material. Die Führung schützt die
Tastenhebel vor dem Verbiegen und begrenzt der Bewegung innerhalb der jeweiligen
Länge des jedem Tastenhebel zugehörigen Führungsschlitzes. Die Führung ist eine
vollkommen
genaue, zumal der Drehpunkt der Tastenhebel von der
Führungsschiene noch ziemlich weit entfernt liegt.
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Die Hubscheiben wirken wie folgt: Die Hubscheiben nehmen für gewöhnlich
die aus Abb. 3 ersichtliche Stellung ein. Erwähnt sei, daß Abb. 3 eine der zur vorderen
Reihe gehörigen Hubscheibe darstellt. In der angedeuteten Stellung drückt der Druckhebel
63 gegen den Zapfen 62, und zwar gegen den jeweils in der tiefsten Lage befindlichen
Zapfen. Dabei versucht der Arm die Hubscheibe im Sinne des Uhrzeigers zu drehen.
Das wird jedoch dadurch verhindert, daß einer der an der Hubscheibe sitzenden Zähne
6¢ mit dem unteren Anschlage 66 am Haltehebel in Eingriff steht. Wenn der zugehörige
Tastenhebel gedrückt wird, wird das obere Ende des Haltehebels zurückgedrängt, während
sein unteres Ende sich nach vorn bewegt und damit die Hubscheibe freigibt. Letztere
dreht sich dann unter Einfluß des Druckhebels 63. Die Folge ist, daß der untere
gezahnte Abschnitt der Hubscheibe mit der Triebwalze in Eingriff gelangt. Die Triebwalze
läuft entgegengesetzt dem Uhrzeiger um, und demzufolge wälzt sich nun die Hubscheibe
so lange auf der Triebwalze, bis der höchste Punkt überschritten ist. Die ganze
Vorrichtung schwingt dabei um den Drehzapfen 43, d. h. die jeweils zugehörige Zugstange
wird nach unten gezogen und der zugehörige Typenhebel bzw. irgendeine andere Vorrichtung
in Bewegung gesetzt.
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Nachdem der höchste Punkt der Hubscheibe überschritten ist, verliert
die Hubscheibe den Kontakt mit der Walze, jedoch setzt der Druckhebel die Drehung
der Scheibe fort, bis der zweite Zahn 64 mit einem der zugehörigen Anschläge 65,
66 in Eingriff kommt. Da die halbe Umdrehung der Hubscheibe innerhalb eines Bruchteiles
einer Sekunde vor sich geht, ist es unmöglich, die betreffende Taste in solch kurzer
Zeit schon wieder freizugeben. Demzufolge wird der Zahn zuerst mit dem Anschlage
65 in Berührung kommen. Sobald aber die Taste freigegeben und der Haltehebel in
seine Normalstellung zurückgegangen ist, gibt jener Anschlag den Zahn frei, worauf
der Druckhebel die Hubscheibe um weniges weiter dreht und der Zahn schließlich mit
dem Anschlage 66 in Eingriff kommt.
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Die Wirkungsweise der Hubscheibe ist an Hand einer zur vorderen Reihe
gehörigen Hubscheibe beschrieben worden. Die Wirkungsweise der zur hinteren Reihe
gehörigen Hubscheibe ist die gleiche, nur mit dem Unterschiede, daß die Bewegungen
und die Anschlagfolgen umgekehrt sind.