DE510240C - Klappstuhl mit scherenartig sich kreuzenden Beinen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Klappstuhl, insbesondere für den Gebrauch im Freien, auf Schiffen u. dgl. Solche Stuhle müssen leicht aufstellbar und so· zusammenlegbar sein, daß sie wenig Platz einnehmen, um eine raumsparende Lagerung unbenutzter Stühle zu ermöglichen. Derartige Stühle bestehen in der Regel aus zwei gekreuzten, gelenkig miteinander verbundenen Stuhlbeinpaaren, wovon jeweils zwei in gleicher Ebene liegende Stuhlbeine verlängert sind und zur Aufnahme der Rückenlehne dienen. Der Sitz wird beim Zusammenlegen des Stuhles auf die Rückenlehne oder in den Raum zwischen den Rückenlehnstützen eingeklappt. Es ist bei derartigen Stühlen bereits bekannt geworden, die Sitzfläche gelenkig· zu unterteilen, um das Zusammenlegen des Stuhles bequemer als bisher zu ermög-

äo liehen.

Der Erfindungsgegenstand unterscheidet sich vom Bekannten dadurch, daß der Sitz in der Querrichtung, also parallel mit der Ebene der Rückenlehne, gelenkig unterteilt und ortsfest an den Beinen angelenkt ist, wobei der vordere Teil des Sitzes über seine vordere Gelenkac'hse hinaus verlängert ist. Vermöge dieser Bauart paßt sich die Sitzfläche der jeweiligen Körperhaltung bequem an. Bei Geradehaltung des Körpers wird die Sitzfläche, dem größeren Gewichte des Körpers folgend, sich wesentlich nach unten durchbiegen und dabei eine vergrößerte Stützfläche für den Körper bilden. Bei nach vorn herübergeneigter Haltung wird hingegen der Sitz sich nach oben durchbiegen vermöge des Umstandes, daß der vordere Teil des Sitzes über seine Drehachse an den Stuhlbeinen hinaus verlängert ist, so' daß also· gewissermaßen eine hebelartige Wirkung ausgelöst wird und der Sitz der Verlegung des Körpergewichtes entsprechend folgen kann.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen:

Abb. ι eine Seitenansicht eines aufgeklappten Stuhles,

Abb. 2 eine Vorderansicht des zusammengeklappten Stuhles, Abb·. 3 eine Seitenansicht zu Abb. 2 und

Abb. 4 den Stuhl in Seitenansicht in einer Zwischenstellung.

Die Stuhlbeine α und b sind in bekannter Weise scherenartig verbunden. Die Beine a haben Verlängerungen O₁ zur Aufnahme der Rückenstütze c, die aus an den Armen a_t in der Mitte gelenkig angeschlossenen Seitenwangen C₁ besteht, welche Querleisten c₂ tragen. Der Sitzrahmen besteht aus je einem Paar an den Stuhlbeinen α und b gelenkig angeschlossenen und in der Mitte durch ein Gelenk d miteinander verbundenen Leisten e und /. Die Leisten e und / liegen flach gegeneinander, so daß sie sich ebenfalls nach Art einer Schere nebeneinanderlegen können. Die Sitzfläche wird in bekannter Weise durch Querleisten h gebildet. Das an die Stuhl-

beine α anschließende Sitzgelenk besteht aus einer sich über die ganze Länge der Sitzfläche erstreckenden Rundstange., welche an beiden Enden mit gleichgerichteten, winkelrecht abgebogenen Enden i versehen ist, welche durch die Stuhlbeine α quer hindurchgeführt und befestigt werden. Die Rundstange wird hierbei zwischen die Leisten f und eine Leiste H₁ der Sitzfläche eingespannt.

ίο Da das Gelenk im wesentlichen aus Holz und Eisen besteht, besteht keine Gefahr des Festrostens. Die Leisten e sind nach vorn hin über die Gelenke h hinaus verlängert und tragen am verlängerten Ende noch eine Querleiste h₉.

Durch die gelenkige Unterteilung des Sitzes wird, wenn das Gewicht des Körpers in der Richtung des Pfeiles / wirkt, der Sitz entsprechend nach unten durchgebogen, wie das Abb. 1 zeigt. Das Maß der Durchbiegung richtet sich hierbei ganz nach der Belastung, so daß eine bequeme große Sitzfläche geboten wird. Wenn indessen bei nach vorn herübergeneigter Haltung das Gewicht des Körpers zum Teil nach vorn verlegt wird, so wird sich der Sitz nach oben durchdrücken, und zwar ebenfalls nach dem Maße der Beanspruchung. Es folgt somit die Sitzfläche im wesentlichen allen. Bewegungen des Körpers derart, daß immer eine größere Sitzfläche als bislang geboten wird.

Dadurch, daß die Rückenlehne c, und zwar in der Mitte, gelenkig an den Stützen Ci₁ angeschlossen ist, kann sie sich dem Körper bequem anpassen und bietet eine gute Stützfläche. Wenn der Stuhl zusammengeklappt werden soll, so wird der Sitz entgegen der Richtung des Pfeiles I nach oben durchgebogen (Abb. 4) und der Stuhl kann dann, in die Flachlage nach Abb. 2 und 3 gedrückt werden. Hierbei legt sich der Sitz vollständig zwischen die Stütze«!,, und. die Rückenstütze wird von Hand ebenfalls in die Stuhlebene eingeschwenkt.

Bemerkenswert ist bei der Anordnung, daß 4-5 der Sitz an beiden Enden durch feste Gelenke mit den Stuhlbeinen verbunden werden kann, während er sonst entweder nur gelenkig an der Rückenstütze angeschlossen sein kann, und wenn er nicht ohne weiteres hochklappbar ist, mit besonderen Führungsschlitzen ausgebildet sein muß.

In bezug auf das öffnen der Stühle bietet der Erfindungsgegenstand besondere Vorteile. Es genügt, wie Abb. 4 verdeutlicht, die Stuhlbeine b auf den Boden aufzusetzen und die Stuhlbeine Ci₁ durch einen einfachen Druck auf das obere Teil der Stützarme Ci₁ scherenartig nach außen zu schwenken, um die Offenstellung herbeizuführen. Verletzungen der Hände durch die sich öffnenden und schließenden Glieder werden dabei vermieden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Klappstuhl mit scherenartig sich kreuzenden Beinen, gekennzeichnet durch einen in der Querrichtung gelenkig unterteilten, ortsfest an den Beinen angelenkten Sitz, dessen vorderer Teil über seine vordere Gelenkachse hinaus verlängert ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen