DE509936C - Verfahren zur Gewinnung konzentrierter fluechtiger aliphatischer Saeuren - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung konzentrierter fluechtiger aliphatischer Saeuren

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DE509936C
DE509936C DEH115309D DEH0115309D DE509936C DE 509936 C DE509936 C DE 509936C DE H115309 D DEH115309 D DE H115309D DE H0115309 D DEH0115309 D DE H0115309D DE 509936 C DE509936 C DE 509936C
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung konzentrierter flüchtiger aliphatischer Säuren Die Erfindung bezieht sich auf :die Gewinnung flüchtiger aliphatischer Säuren in konzentrierter Form aus .ihren verdünnten Lösungen, z. B. auf die Gewinnung von hochprozentiger Essigsäure aus Rohholzessig.
  • Es ist bekannt, daß man Essigsäure dadurch konzentrieren kann, daß man neutrale Alkaliacetate in die wäßrige Essigsäure einträgt und durch Zersetzung .der so gebildeten sauren Salze :die Essigsäure in konzentrierter Form gewinnt, was z. B. derart geschehen kann, daß man das saure Acetat auskristalliesieren läßt und :durch Erhitzen desselben die Essigsäure abtreibt, oder daß man durch Erhitzen der wäßrigen Lösung zunächst das Wasser mit einem geringen Teil der Essigsäure, gegebenenfalls im Vakuum ab:destilliert und alsdann aus -dem Rückstand durch weiteres Erhitzen die Essigsäure in konzentrierter Form gewinnt.
  • Eingang in :die Technik haben diese Verfahren bisher nicht gefunden, weil die Gewinnung der Fettsäuren aus ihren sauren Salzen große Schwierigkeit bereitet. Erfolgt der Antrieb der Säure bei zu hoher Temperatur, so treten Verluste durch Keton@bildung auf, während bei Anwendung niedriger Temperaturen die Zersetzung der Salze nur unvollständig .erfolgt oder unverhältnismäßig langeZeit und dementsprechend umfangreiche Apparaturen und großen Kraftaufwand erfordert. Zur Zersetzung der Salze benötigt man nämlich Apparaturen, in denen die festen Salze gut durchgerührt und zerkleinert werden müssen, da wegen der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Salze auch bei vorsichtigem Erhitzen leicht örtliche überhitzungen auftreten, welche wiederum Verluste zur Folge haben.
  • Nach vorliegender Erfindung werden alle diese Schwierigkeiten dadurch behoben, daß man Salzgemische anwendet, die mit der zu bindenden Säure ganz oder teilweise Verbindungen bilden, welche einen so tiefen Schmelzpunkt besitzen, daß sie sich während des Zersetzungsvorganges in flüssigem Zustand befinden. Bei :der Anwendung von Salzgemischen muß zum mindesten einer der Bestandteile, wie z.B. Alkaliacetat, die Fähigkeit haben, die zu gewinnende Säure zu binden, während andere Bestandteile die Eigenschaft haben sollen, den Schmelzpunkt .des Gemisches herabzusetzen. Vorteilhaft wird man aber Gemische von solchen Salzen wählen, von denen jedes die betreffende Säure zu binden vermag. Als geeignete Salzgemische kommen z. B. solche von verschiedenen Alkaliacetaten oder Er,dalkaliaoetaten oder Alkali- und Erdalkaliacetaten einschließlich des Magnesiumacetates oder Salze anderer Säuren, z. B. anderer Fettsäuren, in Betracht.
  • Es ist zweckmäßig, die Salzgemische unter detnGesichtswinkel zu wählen, daß dieMasse während der Gesamtdauer .des Zersetzungsprozesses entweder völlig in schmelzflüssigem Zustand gehalten wird oder doch in solchem Ausmaße in schmelzflüssigem Zustand gehalten wird, daß eine Durcharbeitung der Masse durch Rührwerke o. dgl. und verlustlose Abdestillation, also Vermeidung von Überhitzungen, möglich ist.
  • Die angewendeten Salze, z. B. Kaliumacetat und Natriumacetat, sind demgemäß in solchen Mengenverhältnissen anzuwenden, daß der Schmelzpunkt des Gemisches dauernd unter dem Siedepunkt der abgehenden Säure bleibt. Ausgezeichnete Ergebnisse «erden z. B. erzielt durch Anwendung von Salzgemischen, welche aus 65 Gewichtsteilen Kaliumacetat und 35 Gewichtsteilen Natriumacetat zusammengesetzt waren.
  • Das Verfahren bietet den Vorteil, daß die schmelzflüssige Masse infolge ihrer guten Wärmeleitfähigkeit und leichten Durchm.ischbarkeit in kürzester Zeit leicht vollständig zersetzt werden kann, ohne daß störende Nebenwirkungen, wie Verluste durch Überhitzung u. dgl., in Erscheinung treten. Der Abtreibeprozeß kann in verhältnismäßig einfachen Apparaturen, wie z. B. gewöhnlichen Destillierblasen, Pfannen, Kolonnen, Türmen cisw., -durchgeführt werden, da das Erwärmen einer Flüssigkeit auf die gewünschte Temperatur keine Schwierigkeit bereitet. Der Wärmeaufwand ist im Vergleich zu den eingangs erwähnten bekannten Verfahren geringer. Der Kraftverbrauch ist außerordentlich gering.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird derart gearbeitet, daß man nach Maßgabe eines älteren Verfahrens des Erfinders die wäßrige Säure, z. B_ verdünnte Essigsäure, in Dampfform anwendet und das Gemisch von dampfförmiger Säure und Wasserdampf mit Salzgemischen im Sinne vorliegender Erfindung, z. B. einem Gemisch von Natrium- und Kaliumacetat, behandelt, z. B. derart, daß das Säuredampfgemisch und .die konzentrierte Salzlösung unter Anwendung des Gegenstromprinzips in Berührung miteinander gebracht werden. Weiterhin kann man mit Vorteil z. B. auch derart verfahren, daß man nach Maßgabe eines älteren Verfahrens des Erfinders den wäßrigen Lösungen .der Säure die letztere mit Hilfe organischer Lösungsmittel, insbesondere solcher, welche einerseits befähigt sind, größere Mengen der Säure aufzunehmen, und welche andererseits von Wasser leicht trennbar sind, wie z. B. Acetonöle, Holzgeistöle, Äther, Butylalkohol, Mischungen von Acetonölen mit Benzol o. dgl., entzieht und die so erhaltenen Säurelösungen alsdann mit Salzen behandelt, welche befähigt sind, saure, durch Zersetzung die gebundene Säure in konzentrierter Form liefernde Salze zu bilden. Die Behandlung der Säuredämpfe bzw. der Lösungen der Säure in organischen Lösungsmitteln erfolgt im Sinne vorliegender Erfinhing unter Anwendung solcher Salzgemische, welche mit der Säure Verbindungen liefern, clie bei Durchführung des anschließenden Zersetzungsprozesses ganz oder zum Teil schmelzflüssig bleiben.
  • Beispiele i. Zu 2 5oo kg 5oprozentiger Essigsäure werden i ioo lcg wasserfreies Natriumacetat und i 3oo kg wasserfreies Kaliumacetat zugesetzt. Das Gemisch wird in einer Destillierblase erhitzt, wobei die Temperatur dauernd steigt. Bis 17o° ist fast das gesamte Wasser mit einem geringen Teil der Essigsäure als io- bis i2prozentige Säure übergegangen. Dann wird eine andere Vorlage eingeschaltet und - gegebenenfalls unter Anwendung von vermindertem Druck -weiterdestilliert, bis eine Temperatur von 300° erreicht ist. Hierbei geht der Rest der Essigsäure als 95prozentige Säure über. In der Blase bleiben als Rückstand die neutralen Acetate, die von neuem verwendet wenden ki,nnen. In keinem Stadium des Prozesses bildet der Blaseninhalt eine feste Masse.
  • 2. Aus einer Lösung von 25o kg Buttersäure in 35o kg Acetonöl wird nach dem Gegenstromprinzip die Buttersäure mit einer wä ßrigen konzentrierten Lösung von 16o kg Kaliumbutyrat und ioo kg Zinkbutyrat extraliiert und die Salzlösung in einer Destillierblase erhitzt. Bis 2oo° gehen etwa 15 °/o der Buttersäure als wäßri,ger Vorlauf über, der Rest wird als 7oprozentige Buttersäure gewonnen. Das Verfahren eignet sich in ausgezeichneter Weise zur Gewinnung von konzentrierter Säure, wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure u. dgl.
  • Es ist, wie in der Einleitung bereits erwähnt wurde, bekannt, saure Salze z. B. von der Zusammensetzung CH3COOK # CH3COOH # H20 durch Erhitzen zu zersetzen.
  • Hierbei soll das Salz bei 1q.8° schmelzen und bei 2oo° unter Abgabe von Essigsäure zum Sieden kommen. Diese Angaben sind zutreffend für die Anfangspunkte der Zersetzungskurve; bei der weiteren Destillation ändern sich aber mit .der Abgabe von Essigsäure kontinuierlich auch der Siedepunkt und der Schmelzpunkt derart, .daß in einem gewissen Zeitpunkt die Siedepunktkurve und ,die Schmelzpunktkurve sich überschneiden, wobei ein Festwerden der Mischung stattfindet. Hierauf verläuft die Schmelzkurve eine Zeitlang oberhalb der Siedekurve, um erst gegen Schluß wieder Temperaturen zu erreichen, welche unterhalb der Siedekurve liegen. Innerhalb dieses Gebietes, welches zwangsläufig bei der Zersetzung des sauren Salzes erreicht werden muß, läßt sich das Verfahren praktisch nicht durchführen, da es nicht möglich ist, das zum größten Teil aus festen Stoffen bestehende Gemisch so intensiv zu berühren, daß örtliche Überhitzungen vermieden werden. Anders liegt ,die Sache, wenn man gemäß vorliegender Erfindung unter Verwendung geeigneter Salzgemische, z. B. von Kaliumacetat und Natriuma.Cetat, arbeitet. Hierdurch kann man ,den Schmelzpunkt des Gemisches z. B. derart erniedrigen, daß er dauernd etwa io° unter dem Siedepunkt liegt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung konzentrierter flüchtiger aliphatischer Säuren aus Lösungen der Säure durch Bindung derselben an Salze, welche mit der Säure Verbindungen eingehen, und Zersetzen der so gebildeten Verbindungen durch Erhitzen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bindung der Säuren Salzgemische verwendet werden, die ganz oder teilweise mit der Säure Verbindungen liefern, die sich während .der Gesamtdauer des thermischen Zersetzungsprozesses ganz oder zu wesentlichen Teilen in schmelzflüssigem Zustand befinden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bindung der Säure Gemische von Kaliumacetat und Natriumacetat verwendet werden, welche derart zusammengesetzt sind, daß die gebildeten sauren Salze während der Gesamtdauer des Zersetzungsprozesses ganz oder zu wesentlichen Teilen schmelzflüssig bleiben.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Lösungen von Fettsäuren, z. B. Rohholzessig, in dampfförmigem Zustand mit Salzgemischen nach Ansprüchen i und 2 in Berührung gebracht und die erhaltenen sauren Acetate durch Erhitzen zersetzt werden. 4.. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß Lösungen von Fettsäuren, z. B. Essigsäure, in organischen Lösungsmitteln zwecks Bindung der Essigsäure mit Salzgemischen nach Ansprüchen i und 2 behandelt und die erhaltenen sauren Salze nach üblichen Methoden durch Erhitzen zersetzt werden.
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