DE509736C

DE509736C - Wippkran

Info

Publication number: DE509736C
Application number: DEK114321D
Authority: DE
Inventors: Karl Nett
Original assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Current assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Priority date: 1929-04-14
Filing date: 1929-04-14
Publication date: 1930-10-11

Description

DEUTSC

Die Erfindung bezieht sich auf Wippkrane, insbesondere auf solche mit großer Ausladung. Es hat sich bei Wippkranen als großer Übelstand erwiesen, daß die Last beim Wippen des Auslegers oder beim Schwenken des Krans Pendelbewegungen ausführt, die naturgemäß mit der Länge des Hubmittels zwischen Last und Auslegerkopfrolle größer werden. Diese Pendelbewegungen wirken außerordentlich störend auf den Betrieb des Krans. Um die beim Wippen des Auslegers in radialer Richtung auftretenden Pendelbewegungen einzuschränken, kann ein sogenanntes Beruhigungsseil verwendet werden, das kurz oberhalb der Lastaufhängung am Hubmittel angreift und durch einen besonderen Antrieb so gesteuert wird, daß die Last während des Wippens nicht frei hängt, sondern stets etwas eingezogen ist. Die beim Schwenken des Auslegers tangential zum Schwenkkreis auftretenden Pendelbewegungen werden jedoch durch ein solches Beruhigungsseil nicht abgefangen. Die tangentialen Pendelbewegungen können zwar durch langsameres Schwenken des Krans stark verringert werden. Für den Kranbetrieb, insbesondere bei Hafenkränen mit Greiferbetrieb, kommt es aber gerade auf ein schnelles Arbeiten an. Dieser Forderung genügen die bisher bekannten Wippkrane somit nicht.

Bei einem bekannten schwenkbaren Greiferkran leichter Bauart für Handbetrieb ist der Greifer durch ein einfaches, mit Gelenken versehenes Gestänge mit dem Ausleger verbunden. Eine solche Einrichtung zur Vermeidung derTangentialbewegungen ist jedoch für große Krane nicht geeignet, da sie den bei diesen Kranen auftretenden erheblichen Beanspruchungen nicht standhalten würde. Für Wippkrane ist außerdem eine dauernde Verbindung des Greifers mit dem Ausleger nicht angängig; auch muß hierbei das die Tangentialbewegungen verhindernde Mittel sich während des Wippens selbsttätig so einstellen, daß es stets in der Nähe der Last liegt. Nur so werden die Tangentialbewegungen auf ein Mindestmaß beschränkt.

Die Erfindung bezweckt, einen Wippkran zu schaffen, bei dem außer den radialen auch die tangentialen Pendelbewegungen der Last in jeder Stellung des Auslegers auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden, so daß sowohl der Ausleger schnell gewippt als auch der Kran schnell geschwenkt werden kann. Erreicht wird dies dadurch, daß unterhalb des freien Endes des Auslegers an diesem ein starrer Führungsarm in senkrechter Richtung schwenkbar gelagert ist, dessen Kopf mit Führungsschlitzen für das oder die nach der Last führenden Hubmittel versehen ist, und

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Karl Nett in Magdeburg-Sudenburg.

daß der Führungsarm durch besondere Hubmittel während des Wippens des Auslegers so geschwenkt wird, daß sich der Kopf des Führungsarmes stets in der Nähe der Last befindet.

Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ein Wippkran mit Greiferbetrieb veranschaulicht, und zwar zeigt
to Abb. ι den Kran in Ansicht und

Abb. 2 einen Teil des Krans in Draufsicht. Vom Triebwerk ι des Krans laufen Hubseile 2 sowie Schließseile über Gerüstrollen 3 und Auslegerkopf roll en 4 nach dem Greifer 5. Das Krangerüst 6 ist turmartig ausgebildet. Am Fuße des Krangerüstes ist der Ausleger 7 gelagert, dessen Wippen durch das Wippwerk 8 unter Vermittlung eines Zahnbogens 9 erfolgt. Zum Ausgleich des Auslegereigengewichtes dient ein Gegengewicht 10, das an dem einen Arm eines doppelarmigen, gleichachsig zur Gerüstrolle 3 an der Spitze des Krangerüstes 6 gelagerten Hebels 11 sitzt. Der andere Arm des Hebels ir steht durch eine Zugstange 12 mit dem Ausleger in Verbindung.

Unterhalb des freien Endes des Auslegers

ist ein starrer Führungsarm 13 um Zapfen 14 in senkrechter Richtung schwenkbar gelagert.

Der Kopf des Führungsarmes 13 ist mit zwei geschlossenen Führungsschlitzen 15 und 16 (Abb. 2) versehen, durch die die Seile des Greifers 5 hindurchlaufen. Der Führungsarm 13 wird von Seilen 17 getragen, die über RoI-len 18 am Auslegerkopf laufen und an der Spitze des Krangerüstes befestigt sind.

Wie aus den in Abb. 1 strichpunktiert gezeichneten Stellungen hervorgeht, wird der Führungsarm 13 beim Wippen des Auslegers diesem gegenüber infolge der Lage der Befestigungspunkte der Seile 17 so geschwenkt, daß der Kopf des Führungsarmes 13 stets etwa in der gleichen Entfernung über dem Greifer steht. Durch die Schlitze 15 und 16 wird ein Pendeln des Greifers sowohl im tangentialen wie auch im radialen Sinne praktisch vermieden. Die beschriebene Anordnung gestattet somit ein schnelles Wippen und Schwenken, woraus sich eine wesentliche Beschleunigung des Arbeitsvorganges des Krans ergibt.

Es sei noch erwähnt, daß statt der besonders zweckmäßigen selbsttätigen Einstellung des Führungsarmes, wie sie beim Ausführungsbeispiel möglich ist, die Seile des Führungsarmes auch durch einen besonderen Antrieb so bewegt werden können, daß der Kopf des Führungsarmes stets in der Nähe des Greifers oder der Last liegt.

Claims

Patentansprüche:

i. Wippkran, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des freien Endes des Auslegers (7) an diesem ein starrer Führungsarm (13)· nur in senkrechter Richtung schwenkbar gelagert ist, dessen Kopf mit Führungsschlitzen (15, 16) für das oder die nach der Last (5) führenden Hubmittel (2) versehen ist, und daß der Führungsarm durch besondere Hubmittel (17) während des Wippens des Auslegers so geschwenkt wird, daß sich der Kopf des Führungsarmes stets in der Nähe der Last befindet.
2. Wippkran nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das den Führungsarm (13) steuernde Hubmittel an der Spitze des turmartig ausgebildeten Krangerüstes (6) befestigt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen