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Vorrichtung zur Bearbeitung der Innenwand von gebogenen Hohlkörpern
mit veränderlicher Krümmung. Die Priorität der Anmeldung in Holland vom 5. März
1924 ist in Anspruch genommen. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung
der Innenwand von gebogenen Hohlkörpern mit veränderlicher Krümmung, wie z. B. Fässer
usw., wobei das Abschaben nach erfolgter Entfernung von Boden und Deckel auf mechanischem
Wege und streifenweise in der Längsrichtung erfolgt, und wobei vor Beginn der Schneidarbeit
das durch zwei Taster unterstützte Schneidwerkzeug einer Einstellung nach der Schneidtiefe
unterworfen wird.
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Bei bekannten Maschinen dieser Art ist das Schneidwerkzeug (Fräsvorrichtung)
rechts und links unterstützt. Als Folge hiervon ruht der eine Taster stets auf der
schon bearbeiteten
Daube und der andere auf der noch zu bearbeitenden
Daube auf. Da das Fräswerkzeug der Bewegung der Taster folgt, so wird jede Unebenheit
oder Erhöhung, welche auf -dem noch nicht bearbeiteten Daubenstreifen sich zeigt,
durch diesen Taster mitgemacht und auf das Fräswerlzeug und damit auch auf den in
Arbeit befindlichen Streifen übertragen, so daß auf dem zu bearbeitenden Daubenstreifen
unbearbeitete Flächen erscheinen werden, die sich dann durch den anderen Taster
auf die übrigen zu bearbeitenden Dauben übertragen.
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Die Erfindung beseitigt diese Übelstände dadurch, daß der eine Taster
vor dem Schneidwerkzeug und der andere hinter demselben liegt, jedoch derart, daß
beide innerhalb der zu bearbeitenden Fläche liegen.
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Die Tastvorrichtung besteht dabei aus zwei drehbar an der Werkzeugwelle
aufgehängten Bügeln mit Stützstreifen; durch Verstellen des Winkels, den die Bügel
miteinander bilden, wird die Schneidtiefe eingestellt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform besteht das eine der beiden Tastorgane
aus einem, gebogenen Schuh, welcher an einem schwingend aufgehängten Gestell befestigt
ist, während das zweite Tastorgan mittels eines zweiarmigen an dem Gestell angeordneten
Hebels mit Hilfe von Führungsstücken in kreisförmigen Nuten des Gestells verstellbar
ist.
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Der dadurch erreichte Fortschritt besteht darin, daß etwaige besondere
Unebenheiten an den Dauben nicht auf alle nächstfolgenden Dauben übertragen werden.
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In der Zeichnung sind beide Ausführungsformen der Erfindung veranschaulicht.
Es stellt dar Abb. r die erste Ausführungsform der Vorrichtung in Seitenansicht,
Abb. 2 eine Ansicht dieser Ausführungsform von oben in teilweisem Schnitt.
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Abb. 3 zeigt die zweite Ausführungsform in Seitenansicht. -i bezeichnet
den Arm, welcher um die Achse 2-schwingen kann, Der Arm i trägt an seinem rückwärtigen
Ende den Elektromotor 3; welcher mittels Riemenübertragung q. oder einer anderen
Übertragungsvorrichtung die im vorderen Ende des Armes i gelagerte Welle 5 antreibt.
Auf dieser Welle 5 sitzt ein Kettenrad 6, das mit . Hilfe der Kette 7 die Welle
8 des Schabwerkzeugs antreibt, welch letzteres in -dein, freien vorderen Ende des
Armes i gelagert ist. Die Welle 2 ruht auf einem Schlitten g, welcher über das Bett
:[o verschoben werden kann.
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Das Faß ix wird, nachdem Boden und Deckel entfernt wurden, auf einen
Arbeitstisch 42 gelegt, und zwar derart, daß der Arm i mit dem an demselben befestigten
Schabwerkzeug durch das Faß hindurchbewegt werden kann. Der Arm i ist an seinem
vorderen Ende mit einem Handgriff 12 versehen, an welchem der Arbeiter den Arm mit
dem Schabwerkzeug durch das Faß hin und her bewegen kann.
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Das Schabwerkzeug selbst besteht aus einem auf der Welle 8 befestigten
Schabeblock 13, welch letzterer zwei verstellbare Schabmesser 1q. trägt. Die Schneidkanten
des Messers sind leicht -gekrümmt. Der Schaber wird mit großer Geschwindigkeit in
Umdrehung versetzt, und die beiden Messer werden abwechselnd die abzuschabende Oberfläche
bearbeiten.
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Vor Beginn der Schabarbeit wird der Arm mit dem Schabwerkzeug 13 nach
vorwärts (in der Zeichnung nach rechts) bewegt, wonach der Schaber in Umdrehung
versetzt wird. Bei der Bedienung der Maschine wird der Handgriff 12 nach abwärts
und vom Arbeiter weggedrückt, so daß das Schabwerkzeug in der Richtung der Längsachse
des zu bearbeitenden Fasses vorwärts bewegt wird; während dieses Vorwärtsganges
wird ein Streifen in der Breite der Messer abgefräst. Nach Beendigung dieses Arbeitsganges
wird der Handgriff angehoben, zurückgezogen, das Faß wird dann mit der anderen Hand
um einen kleinen Winkel gedreht, der Hebel wieder nach abwärts gedrückt und der
folgende Streifen abgefräst.
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Durch eine verhältnismäßig geringe Anzahl derartiger Bearbeitungen
kann die verunreinigte Schicht eines Fasses entfernt werden, und das Faß ist zu
erneutem Gebrauch geeignet.
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Selbstverständlich müß das Messer vorher auf die erforderliche Schneidhöhe
eingestellt werden. Zu diesem Zweck ist um die Welle 8 des Schabwerkzeugs frei drehbar
ein aus zwei Bügeln 15, 16 gebildetes Gestell angeordnet. Diese beiden Bügel umgreifen
mit ihren Ösen 17, 18, in welchen schwingende, mit Innengewinde versehene Muttern
angeordnet sind, eine Spindel ig. Diese letztere ist teilweise mit Links- und Rechtsgewinde
versehen und trägt an dem einen Ende ein Handrad 2o.
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Durch Drehen dieses Handrades wird der Winkel zwischen beiden Bügeln
15, 16 eingestellt und damit die Schabstärke des Schabers geregelt.
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An dem Bügel 15 ist ein kreisförmig ausgebildeter kurzer Taster 21
und an dem Bügel 16 ein längerer; ebenfalls- kreisförmiger Taster 22 angeordnet.
Beide Taster ruhen mit einer Längsebene auf der Innenseite des Fasses. Je größer
der Abstand der beiden Stützpunkte dieser Taster voneinander ist, um so tiefer ist
der Stand, den die Welle 8 einnimmt, und um so tiefer wird. das Schabmesser in -
das Holz einschneiden. Die Schab- und Schnittiefe kann demnach durch Drehen des
Handrades 2o bestimmt bzw. geregelt werden.
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Die beiden Taster 21, 22 erfüllen jedoch noch die folgende, anderweitige
Aufgabe Wird nämlich der Arm i mittels -des Handgriffs
12 entlang
der Innenwand des Fasses bewegt, dann stellt sich das frei drehbare und durch die
Bügel 15,16 gebildete System während des ganzen Arbeitswegs derart ein, daß jeder
der erwähnten gebogenen Taster 21, 22 stets mit einer Linie der Oberfläche der Innenwand
folgen wird. Hierdurch wird erreicht, daß unabhängig von der Krümmung dieser Fläche
die Schabmesser überall Holzlagen von annähernd gleicher Stärke abnehmen, so daß
die Führung durchaus selbsttätig erfolgt.
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Eine andere, auf demselben Konstruktionsprinzip beruhende Ausführungsform
der Einstellvorrichtung ist in Abb. 3 veranschaulicht..
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Bei dieser ist der Arm i zu einer festen, in der Höhe verstellbaren
Schiene ausgebildet, auf welcher der Motor 3 mittels des Schlittens 23 in der Längsrichtung
dieser Schiene verschiebbar aufgehängt ist.
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An der Motorwelle ist ein Arm 24 schwingend befestigt. Letzterer trägt
einen Stift 25, welcher in der Nut 26 eines am Wagen 23 befestigten Armes 27 gleiten
kann.
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Dieser Arm 24 trägt an dem einen Ende eine durch den Motor angetriebene
Riemenscheibe 28. Von der Welle 29 dieser Riemenscheibe 28 führt eine Kette 41,
die den Schabeblock antreibt.
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Der Schabeblock hängt in einem Gestell 35, welches um die Achse 29
schwingend angebracht ist. An diesem Gestell ist auch noch ein Schuh 3o angeordnet,
welcher die gleiche Wirkung erzeugt wie der eine der beiden Taster 21, 22 gemäß
der Abb. i und 2. Die zweite Stützfläche wird gemäß dieser Ausführungsform durch
den Schuh 31 gebildet, welcher an der gegenüberliegenden Seite des Schabeblocks
angeordnet ist und mittels der Führungsstücke 32 in kreisförmigen Nuten 33 des Blocks
35 im Winkel verstellbar ist und so den zweiten Taster des Schabers 14 bildet.
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Die Druckstange 12 ist über eine Stütze 34 des Gestells 35 geleitet
und schwingt um einen Stift 36, welch letzterer an einem Ansatz 37 des Armes 27
angebracht ist. Durch Niederdrücken des Handgriffs 12 wird das Schabwerkzeug so
weit nach abwärts gedrückt, bis dasselbe auf der Innenwand des Fasses aufruht; zu
gleicher Zeit drückt der Arbeiter den Motor und das Schabwerkzeug durch das Faß,
und zwar in der Richtung seiner Längsachse.
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Die Verstellung des Schuhs 31 erfolgt mittels des an demselben angreifenden
zweiarmigen Hebels 38, dessen Drehachse 39 im Gestell 35 ruht und welcher
Hebel mittels einer Stellschraube 4o eingestellt wird.
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Alle übrigen Teile dieser Ausführungsform decken sich mit der' Einrichtung
nach Abb. i und 2.