DE4427282C2 - Verfahren zur Herstellung eines koaxialen Hochfrequenz-Kabels - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines koaxialen Hochfrequenz-KabelsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines koaxialen
Hochfrequenz-Kabels gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
(DE 39 36 431 C1).
Koaxiale Hochfrequenz-Kabel (HF-Kabel) bestehen aus einem Innenleiter, einem
denselben umgebenden Dielektrikum und einem konzentrisch zum Innenleiter
angeordneten, rohrförmigen Außenleiter. Das Dielektrikum dient als Abstandshalter
zwischen den beiden Leitern. Es kann aus einer Isolierstoffwendel, aus mit axialem
Abstand zueinander angeordneten Isolierstoffscheiben, aus einer massiven
Isolierschicht oder einer geschäumten Isolierschicht bestehen. Die für das Dielektrikum
als Abstandshalter verwendbaren Kunststoffe haben schlechtere dielektrische Werte
als Luft. Zur Verbesserung der dielektrischen Werte werden daher in bekannter
Technik aufgeschäumte Kunststoffe mit Luftanteilen von über 50 Vol.-% eingesetzt.
Die DE-PS 8 63 378 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer biegsamen
elektrischen Leitung mit einer nicht oder nur wenig biegsamen Isolierung. Bei diesem
Verfahren wird zunächst eine fortlaufende Isolierung aus einem schaumartigen
Isolierstoff auf einen Leiter aufgebracht. Die Isolierung wird anschließend im gleichen
Arbeitsgang im noch nicht ausgehärteten Zustand in kurzen Abständen eingeschnitten
oder eingeschnürt, um die gewünschte Biegsamkeit der Leitung zu gewährleisten.
Ein koaxiales HF-Kabel mit zwischen dem Innenleiter und einer den Außenleiter
aufweisenden Umhüllung vorgesehenen Distanzgliedern ist aus der DE 25 22 447 A1
bekannt. Zur Herstellung der Distanzglieder wird auf den Innenleiter zunächst ein
Kunststoffzylinder aufgebracht. Nach seiner Abkühlung werden unter Beibehaltung
von Zwischenräumen Teile des Kunststoffzylinders derart entfernt, daß sich in
Längsrichtung des HF-Kabels erstreckende, durch dazwischen liegende Scheiben
voneinander getrennte Räume ergeben. Um trotz des vergleichsweise großen
Abstandes zwischen den einzelnen Scheiben eine ausreichende Abstützung des
Außenleiters zu gewährleisten, wird unmittelbar über den Scheiben ein zylindrischer
Kunststoffmantel als Träger angeordnet.
Aus der eingangs erwähnten DE 39 36 431 C1 geht ein Verfahren zum Aufbringen
einer Kunststoffschicht auf den Innenleiter eines koaxialen HF-Kabels hervor. Auf die
Kunststoffschicht wird eine den Außenleiter des HF-Kabels tragende Schicht aus
geschäumtem Kunststoff extrudiert, die sich mit der Kunststoffschicht verbindet. Über
den geschäumten Kunststoff sind der Schrift keine Angaben zu entnehmen. Die guten
dielektrischen Eigenschaften des so hergestellten HF-Kabels können wegen der
notwendigen Standfestigkeit des geschäumten Kunststoffs durch Erhöhung des
Aufschäumgrades nur beschränkt verbessert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die dielektrischen Werte des eingangs
beschriebenen HF-Kabels weiter zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Durch die in der Isolierschicht angebrachte wendelförmige Ausnehmung wird der
Luftanteil in der aus aufgeschäumtem Kunststoff bestehenden Isolierschicht erhöht,
und zwar besonders dadurch, daß die Ausnehmung sich in radialer Richtung nach
innen bis an die Oberfläche des Innenleiters erstreckt. Sie kann in kontinuierlicher
Arbeitsweise sehr einfach erzeugt werden. Die dielektrischen Eigenschaften der
Isolierschicht werden dadurch wesentlich verbessert. Trotz der Ausnehmung ist eine
ausreichend hohe Festigkeit der Isolierschicht des HF-Kabels gewährleistet. Die
Längswasserdichtigkeit des HF-Kabels ist durch die Vollabschnitte der Isolierschicht
sichergestellt, in denen keine Ausnehmung angebracht ist.
Ein besonders einfaches und kostengünstiges Verfahren ist dann gegeben, wenn das
Material der Isolierschicht kontinuierlich in einem Arbeitsgang mit dem Aufbringen
des Außenleiters abgetragen wird.
Das Verfahren nach der Erfindung wird anhand der Zeichnungen als
Ausführungsbeispiel erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein mit dem Verfahren nach der Erfindung herstellbares koaxiales HF-Kabel.
Fig. 2 und 3 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Das in Fig. 1 dargestellte koaxiale HF-Kabel 1 weist einen Innenleiter 2 aus Kupfer
oder einem kupferplattierten Material, wie z. B. Aluminium, auf. Er kann als massiver
Draht oder rohrförmig ausgeführt sein. Auf den Innenleiter 2 ist eine Zwischenschicht
3 aus einem Kunststoff, z. B. einem Copolymer des Ethylens, aufgebracht. Darüber ist
eine zylindrische Isolierschicht 4 aus einem aufgeschäumten Kunststoff vorgesehen,
die den Innenleiter 2 rundum umgibt. Sie kann mit der den Innenleiter 2
umgebenden Zwischenschicht 3 fest verbunden sein. Die Isolierschicht 4 ist
beispielweise aus einem aufgeschäumten Polyethylen hergestellt. Ihr Luftanteil beträgt
mehr als 70 Vol.-%. Über der Isolierschicht 4 ist konzentrisch zum Innenleiter 2 ein
diese umschließender, rohrförmiger Außenleiter 5 angeordnet, der beispielsweise aus
einem längsnahtverschweißten Aluminium- oder Kupferband besteht. Er kann quer zu
seiner Längsrichtung gewellt sein. Der Außenleiter 5 wird von einem aus einem
elektrisch isolierenden Kunststoff bestehenden Mantel 6 umschlossen. Er ist mit diesem
beispielweise verklebt. Ein solches HF-Kabel 1 findet beispielsweise als sogenanntes
CATV-Kabel Verwendung.
In der Isolierschicht 4 ist eine sich in radialer Richtung nach innen bis zum Innenleiter
2 erstreckende, nutförmige Ausnehmung 7 angebracht, die wendelförmig verläuft.
Die Ausnehmung 7 wird durch Abtragen des Materials der Isolierschicht 4 mittels
eines Fräsers 18 (Fig. 3) erzeugt. Sie wird in axialen Abständen jeweils durch einen
Vollabschnitt 8 unterbrochen, in dem keine Ausnehmung angebracht ist. Durch die
Vollabschnitte 8 ist die Längswasserdichtigkeit des HF-Kabels 1 gewährleistet. Die
wendelförmige Ausnehmung 7 soll sich in radialer Richtung nach innen bis an die
Oberfläche des Innenleiters 2 erstrecken.
Da Verfahren nach der Erfindung wird beispielsweise wie folgt durchgeführt:
Von einer Vorratsspule 9 (Fig. 2) wird der Innenleiter 2 in kontinuierlicher Arbeitsweise
abgezogen und einer Reinigungseinrichtung 10 zugeführt. Wird als Innenleiter 2 ein
Metalldraht verwendet, so wird dieser zweckmäßig vor dem Reinigen in einer
Richtvorrichtung 11 gerichtet und daran anschließend in einer Matrize 12 auf einen
kleineren Querschnitt gezogen. In der Reinigungseinrichtung 10 wird die Oberfläche
des Innenleiters 2 metallisch blank gereinigt, so daß keine Fettreste an ihr verbleiben.
Daran anschließend wird der Innenleiter 2 durch eine Heizvorrichtung 13 geführt.
Der erhitzte Innenleiter 2 gelangt dann in eine Beschichtungskammer 14, in der ein
Kunststoffpulver, beispielsweise ein Pulver aus einem Copolymer des Ethylens, auf
den Innenleiter 2 aufgebracht wird, das auf dem erhitzten Innenleiter 2 schmilzt und
so an dessen Oberfläche haftet. In einer weiteren Heizvorrichtung 15 wird das
aufgebrachte Kunststoffpulver so weit erhitzt, daß sich eine dünne Zwischenschicht 3
auf dem Innenleiter 2 einstellt. Mittels eines Extruders 16 wird auf den mit der
Zwischenschicht 3 beschichteten Innenleiter 2 die Isolierschicht 4 aus einem
aufgeschäumten Kunststoff, beispielweise aus einem Polyethylenschaum, aufgebracht.
Die Isolierschicht 4 verbindet sich fest mit der Zwischenschicht 3, so daß sie sich in
gleichmäßiger Schichtdicke ausbilden kann. Nach dem Aushärten des Materials der
Isolierschicht 4 kann der isolierte Innenleiter 2 auf eine Spule 17 aufgewickelt werden.
Zur Weiterführung des Verfahrens wird der Innenleiter 2 gemäß Fig. 3 von der Spule
17 wieder abgezogen und einem in Fig. 3 nur durch einen Kasten angedeuteten
Fräser 18 zugeführt. Mittels des Fräsers 18 wird, ausgehend von der Umfangsfläche
der Isolierschicht 4, Material derselben abgetragen. Der mit der Isolierschicht 4
versehene Innenleiter 2 wird dabei weiter in seiner Längsrichtung bewegt, während
der Fräser 18 in Umfangsrichtung um die Isolierschicht 4 herumbewegt wird. Dadurch
wird in der Isolierschicht 4 eine sich in radialer Richtung bis zum Innenleiter 2 nach
innen erstreckende nutförmige Ausnehmung 7 mit wendelförmigem Verlauf erzeugt.
Die Ausnehmung 7 wird zur Bildung der Vollabschnitte 8 der Isolierschicht 4 in
axialen Abständen unterbrochen. Dazu kann der Fräser 18 jeweils radial aus der
Isolierschicht 4 herausgezogen und nach Bildung eines Vollabschnitts 8 wieder in
dieselbe hineingefahren werden. Daran anschließend wird kontinuierlich im gleichen
Arbeitsgang der mit der Isolierschicht 4 versehene Innenleiter 2 von einem
längseinlaufenden Metallband 19 aus Aluminium, einer Aluminiumlegierung, Kupfer
oder einer Kupferlegierung rohrartig umhüllt. Das Metallband 19 wird von einer
Vorratshaspel 20 abgezogen. Das so gebildete Rohr wird mittels einer
Lichtbogenschweißeinrichtung 21 längsnahtverschweißt. Es stellt dann den
Außenleiter 5 des HF-Kabels 1 dar.
Eine Abzugsvorrichtung 22 dient zum Transport des HF-Kabels 1 durch die
Fertigungsanlage und führt die aus Innenleiter 2, Zwischenschicht 3, Isolierschicht 4
und Außenleiter 5 bestehende Einheit beispielsweise einer Wellvorrichtung 23 zu, in
welcher der Außenleiter 5 schraubenlinienförmig oder ringförmig gewellt wird. Dabei
werden die Wellentäler des mit gegenüber der Isolierschicht 4 größerem
Durchmesser gefertigten Außenleiters 5 auf die Isolierschicht 4 gedrückt, so daß der
isolierte Innenleiter 2 konzentrisch im Außenleiter 5 liegt. Ein Extruder 24 bringt den
Mantel 6 auf den Außenleiter 5 auf. Das auf diese Weise fertiggestellte HF-Kabel 1
kann auf eine Vorratsspule 25 aufgewickelt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines koaxialen Hochfrequenz-Kabels, mit welchem
auf einen metallischen Innenleiter eine Isolierschicht aus einem geschäumten
Kunststoff aufgebracht wird, deren Luftanteil mehr als 50 Vol.-% beträgt, mit
welchem über der Isolierschicht, konzentrisch zum Innenleiter ein rohrförmiger
metallischer Außenleiter angeordnet wird, der an der Isolierschicht anliegt, und
mit welchem auf den Außenleiter ein Mantel aus Isoliermaterial aufgebracht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der Isolierschicht (4) nach dem
Aushärten des Materials derselben und vor dem Aufbringen des Außenleiters
(5) mittels eines Fräsers (18) eine wendelförmig verlaufende und bis zum
Innenleiter (2) reichende nutförmige Ausnehmung (7) durch Materialabtrag
erzeugt wird, die in axialen Abständen durch Vollabschnitte (8) unterbrochen
wird, in denen kein Material der Isolierschicht (4) abgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material
der Isolierschicht (4) kontinuierlich in einem Arbeitsgang mit dem Aufbringen
des Außenleiters (5) abgetragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den
Innenleiter (2) eine Isolierschicht (4) aus einem aufgeschäumten Kunststoff mit
einem Luftanteil von mehr als 70 Vol.-% aufgebracht wird.
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