DE4408073C2 - Einrichtung zur Wärmebehandlung von insbesondere Milch - Google Patents
Einrichtung zur Wärmebehandlung von insbesondere MilchInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung für eine
die Haltbarkeit erhöhende Wärmebehandlung von Keimen ent
haltenden Produkten, insbesondere zur Pasteurisierung bzw.
Ultrahocherhitzung von Milch, mit einer über eine Rohpro
duktleitung an ein Rohproduktbehältnis anschließbaren, einen
oder mehrere Wärmetauscher sowie einen Kühler umfassen
den, in indirektem Gegenstrom vom Roh- und Fertigprodukt
durchströmbaren Wärmetauschereinheit und mit einer zumin
dest zwei Absperrventile und eine in das Rohproduktbehält
nis mündende Rückführleitung umfassenden Schutzvorrichtung
gegen die Vermischung von wärmebehandelten Produkten mit
unbehandelten Produkten.
Eine Einrichtung der vorgenannten Art ist in der
DE-Zeitschrift "Deutsche Milchwirtschaft" 7/1991, Seite
181/182 am Beispiel eines Anlagenkonzeptes für eine Milch
erhitzungsanlage beschrieben. Gleichfalls ist in der DE
40 25 570 C2 eine Einrichtung dieser Art offenbart. Die dabei
jeweils vorgesehene Schutzvorrichtung soll sicherstellen,
daß eine Vermischung der wärmebehandelten Milch mit noch
nicht vollständig erhitzter Milch aufgrund undichter Wärme
tauscher vermieden ist. Dazu wird eine Druckdifferenz,
nämlich ein Druckgefälle zu den Fließwegen der noch unzu
reichend erhitzten Milch, erzeugt. Der Wärmetauschereinheit
ist eine Druckerhöhungspumpe nachgeschaltet, die in dem
Fertigproduktrohrstrang vor der Einmündung in den ersten
Wärmetauscher angeordnet ist. Über ein Druckregelventil
kann ein Differenzdruck von mindestens 0,5 bar zugunsten
der Fließwege für die pasteurisierte Milch aufgebaut
werden. Bei Unterschreitung der Mindestpasteurisierungstem
peratur schaltet ein Umschaltventil auf Umlauf, wobei
gleichzeitig ein Absperrventil am Ausgang des Fertig
produktrohrstranges an der Wärmetauschereinheit geschlossen
wird.
Des weiteren ist ein Ventil zwischen dem Rohrstrang vorgesehen,
der in die Wärmetauschereinheit mündet, und dem Rohr
strang, der von der Wärmetauschereinheit zum Fertigprodukt
behältnis führt. Dieses letztgenannte Ventil stellt damit
eine Verbindung der Fertigmilchleitung mit der Saugleitung
der Druckerhöhungspumpe her, wobei beide Leitungen pasteu
risierte Milch enthalten, jedoch mit unterschiedlichen Tem
peraturen. Da die Druckerhöhungspumpe wegen des geschlosse
nen Ventils keine Milch mehr fördert, den vorgeschriebenen
höheren Druck in der pasteurisierten Milch dabei aber auf
rechterhält, kann es an diesem Ventil zu keiner nennenswer
ten Querströmung kommen. Vielmehr erfolgt hier lediglich
ein Mengenaustausch von wenigen Litern Milch zur Kompensa
tion der Wärmeausdehnung des Erhitzers.
Die Druckdifferenz im Betrieb der Druckerhöhungspumpe und
die Ventilstellungen werden laufend überwacht und aufge
zeichnet. Sobald vorgegebene Werte unterschritten sind,
werden die Fließwege für das Fertigprodukt abgeregelt.
Eine derartige Schutzvorrichtung arbeitet sicher und zu
friedenstellend, erfordert jedoch einen erheblichen appara
tiven Aufwand, um bestehende Einrichtungen entsprechend den
gesetzlichen Vorschriften nachzurüsten bzw. um zu bauende
Einrichtungen entsprechend auszubilden. Dies beeinflußt die
Gesamtinvestitionskosten erheblich.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ein
richtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stel
len, die relativ einfach bauend die Vermischung von wärme
behandelten Produkten mit unbehandelten Produkten verhin
dert.
Zur Lösung dieser Aufgabe zeichnet sich die Ein
richtung der eingangs genannten Art durch die
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale aus. Hinsichtlich weiterer wesentlicher
Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die An
sprüche 2 und 5 verwiesen.
Wesentlicher Vorteil der Einrichtung nach der
Erfindung ist, daß mit einem außerordentlich
geringen baulichen Aufwand diese mit einer Schutz
vorrichtung gegen die Vermischung von wärmebe
handelten und nicht oder nicht hinreichend wärme
behandelten Produkt ausgerüstet werden kann, ohne
daß die Gesamteinrichtung wesentlich verteuernde
Aggregate Einsatz finden müssen.
Bei der Einrichtung nach der Erfindung ist in
den Stillstandszeiten und damit z. B. täglich auto
matisch eine Druckprobe auf z. B. Dichtigkeit eines
Wärmetauscherplattensystems zu nehmen, wobei über
eine gewisse Zeitdifferenz der Druck bzw. der
Druckabfall überprüft wird. Dabei können nicht
nur die Wärmetauscher, sondern auch der Kühler
überprüft werden.
In einfachster Ausgestaltung kann die Druckhalte
vorrichtung durch ein Steigrohr gebildet sein,
das mit nur wenigen Anschlußelementen an eine
bestehende Fertigproduktleitung anzuschließen
ist. In diesem Steigrohr, das zweckmäßigerweise
mit einer Markierung zu versehen ist, kann die
Höhendifferenz einer Wassersäule zur Überprüfung
der Dichtigkeit des Plattensystems herangezogen
werden. Alternativ ist es selbstverständlich auch
möglich, sonstige geeignete Druckhalteprüfgeräte
wie z. B. auch Druckausgleichsbehälter und
dgl. einzusetzen.
Ein wesentlicher weiterer Vorteil der Einrichtung
nach der Erfindung ist, daß sich die Druckhalte
prüfvorrichtung auch bei Einrichtungen herkömm
licher Bauart leicht und vor allen Dingen auch
kostengünstig nachrüsten läßt, so daß sich der
artige herkömmliche Einrichtungen in baulich
außerordentlich einfacher Weise zu einer Ein
richtung nach der Erfindung ausbauen lassen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf
die Zeichnung und die nachfolgende Beschreibung
verwiesen. In der Zeichnung ist ganz allgemein
in schematischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel
einer Einrichtung nach der Erfindung dargestellt.
Allgemein mit 1 ist das Rohproduktbehältnis be
ziffert, dem eine Produktpumpe 2 nachgeordnet
ist.
Allgemein mit 3 ist die Wärmetauschereinheit be
ziffert, die einen Kühler 3.1 mit einem Rohr
leitungsanschluß 3.1.1 für Kühlwasser hat sowie
einen Wärmetauscher I 3.2, einen Wärme
tauscher II 3.3 und einen Erhitzer 3.4 aufweist.
Der Erhitzer hat einen Leitungsanschluß 3.4.1
für Heißwasser.
Der Rohproduktleitungsstrang 4 durchsetzt zunächst
den ersten Wärmetauscher 3.2 und ist dann zu einer
Zentrifuge zum Entrahmen von Milch geführt. Danach
erstreckt er sich durch die Wärmetauscher 3.3
und 3.4 zu einem Temperaturregler 6, ist dann
zu einem allgemein mit 7 bezifferten Heißhalter
geführt und geht dann in den Fertigproduktrohr
strang 8 über. Bei 9 ist ein erstes Absperr
ventil 10 angeordnet, das einerseits einen die
Wärmetauscher 3.3, 3.2 und den Kühler 3.1 durch
setzenden Fertigproduktrohrleitung 8.1 und
andererseits eine Rückführleitung 11, die zum
Rohrproduktbehältnis 1 führt, beherrscht. Ein
zweites Absperrventil 12 ist in der Fertig
produktleitung 8.1 angeordnet, und zwar in
Strömungsrichtung hinter dem Wärmetauscherein
heit 3. Unmittelbar vor diesem Absperrventil 12
ist eine Steigleitung 13 mit Absperrorgan 14 sowie
einem Druckschreiber 15 angeschlossen, die ins
gesamt die Druckhaltevorrichtung bilden. In der
Steigleitung 13 steht eine Wassersäule. Während
der Stillstandzeit der Einrichtung kann automatisch
tagtäglich die Dichtigkeit überprüft werden. Hier
bei werden nicht nur die Wärmeaustauscher, sondern
auch der Kühler überprüft, da die Leitung 8.1
nicht nur die Wärmetauscher 3.2 und 3.3, sondern
auch den Kühler 3.1 durchsetzt. Dazu wird auf
der Seite der pasteurisierten Milch die Einrichtung
auf einen Mindestüberdruck von z. B. ca. 0,5 bar
gefahren. Während der nachfolgenden Zeit, in der
die Anlage weiterhin stillsteht, kann überprüft
werden, ob und bejahendenfalls um welches Maß
die Wassersäule in dem Steigrohr 13 abgefallen
ist. Wird hierbei ein vorgebbarer Wert über
schritten, deutet dies eindeutig auf eine Un
dichtigkeit in der Wärmetauschereinheit 3 hin,
da der Rohrleitungsstrang 8.1 durch die Absperr
organe 12 und 10 vom sonstigen Rohrleitungsnetz
getrennt ist.
Anstelle des Steigrohres 13 können selbstverständ
lich auch andere geeignete Druckhaltevorrichtungen
Einsatz finden. Gleichfalls ist es möglich, ge
eignete Meßwert-, Ermittlungs- und Verarbeitungs
elemente und -geräte einzusetzen, die die
ermittelten Meßwerte auswerten und z. B. Alarmgeber
betätigen, bzw. die Gesamtanlage mit einem Über
steuerungssignal für ein Wiederanfahren blockieren,
falls eindeutig eine Undichtigkeit vorliegt.
Claims (5)
1. Einrichtung für eine die Haltbarkeit erhöhende
Wärmebehandlung von Keime enthaltenden Produkten,
insbesondere zur Pasteurisierung bzw. Ultrahoch
erhitzung von Milch, mit einer über eine Roh
produktleitung (4) an ein Rohproduktbehältnis (1)
anschließbaren, einen oder mehrere Wärme
tauscher (3.2, 3.3) sowie einen Kühler (3.1) um
fassenden, in indirektem Gegenstrom von Roh- und
Fertigprodukt durchströmbaren Wärmetauscherein
heit (3), und mit einer zumindest zwei Absperr
ventile (10, 12) und eine in das Rohproduktbe
hältnis (1) mündende Rückführleitung (11) um
fassenden Schutzvorrichtung gegen die Vermischung
von wärmebehandelten Produkten mit unbehandelten
Produkten, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz
vorrichtung eine der Wärmetauschereinheit (3)
nachgeordnete Druckhalteprüfvorrichtung (13, 14, 15)
aufweist, die an eine die Wärmetauscher (3.2, 3.3)
und den Kühler (3.1) durchsetzende Fertigprodukt
leitung (8.1) anschließbar ist, wobei die in
Fertigproduktströmungsrichtung vor dem Wärme
tauscher (3.3) und nach der Druckhaltevor
richtung (13, 14, 15) durch die Absperrven
tile (10, 12) von sonstigen Leitungsstrang (4, 8, 11, 16)
absperrbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckhalteprüfvorrichtung einen
vertikal ausgerichteten Rohrleitungsstrang (13)
mit ablesbarer Höhe eines eingefüllten hydrau
lischen Mediums aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckhalteprüfeinrichtung einen
Druckausgleichsbehälter umfaßt.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckhalte
prüfvorrichtung mit einem Alarmgeber gekoppelt
ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß in Stillstandzeiten
der Einrichtung Absperrventile (10, 12, 14) zur
Beaufschlagung der Druckhalteprüfvorrichtung auto
matisch aktivierbar sind.
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- 1993-06-05 DE DE9308343U patent/DE9308343U1/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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