DE4326927A1 - Vorrichtung für Luftsteuerung bei Bogenanlegern von Druckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Luftsteuerung von Anlegerblas- und Anlegersaugluft bei Bogenanlegern von Druckmaschinen mit je einem Ventil.

Eine bekannte Ausführung dieser Art (DE 39 31 995 A1) zeigt zwei getrennte Drehventile zur Luftsteuerung, die jeweils über Elektromagnete gesteuert werden. Für diese Ausführung läßt sich der Verdrehweg der einzelnen Ventilkörper über Drehwegbegrenzer manuell einstellen. Weiterhin läßt sich die Lockerungsluft für den Bogenanleger über eine Stellschraube ebenfalls manuell einstellen, so daß der Drucker keine genauen Einstellwerte besitzt.

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Luftsteuerung zu schaffen, die die Blas- bzw. Saugluft exakt steuert und bei der die Blasluftmenge vom Steuerpult der Maschine aus genau eingestellt werden kann.

Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein erster Ventilkörper zur Steuerung der Saugluft und ein zweiter Ventilkörper zur Steuerung der Blasluft axial fluchtend in einem Gehäuse angeordnet sind, daß die beiden Ventilkörper durch einen Paßbolzen axial fest und gegenseitig verdrehbar verbunden sind, daß ein Stellmittel an einem Ventilkörper angreift, über das beide Ventilkörper zum Zu- bzw. Abstellen der Saug- und Blasluft axial verstellbar sind und daß ein Antrieb vorgesehen ist, der über ein Radpaar einen Ventilkörper zur Steuerung der Blasluftmenge verdreht. Mit dieser Lösung sind sehr kurze Steuerzeiten von nur einem Stellmittel zur Steuerung der Saugluft bzw. der Blasluft möglich und außerdem kann der Drucker die Blasluftmenge von seinem Steuerpult aus auf das jeweils zu verarbeitende Bogenmaterial genau einstellen, wobei die zuvor gewählte Einstellung beim erneuten Einschalten der Blasluft erhalten bleibt.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Ventilkörper axial über eine Stellmutter zum Verändern des Öffnungsspaltes für die Vorlockerungsluft einstellbar und der Ventilkörper zur Steuerung der Saugluft ist durch einen Zapfen verdrehgesichert. Eine konstruktive Abwandlung ist dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ventilkörper fest verbunden sind, daß ein Stellmittel vorgesehen ist, über das beide Ventilkörper zum Zu- und Abstellen der Saug- und Blasluft verdrehbar sind und daß ein Antrieb vorgesehen ist, über den durch axiales Verschieben der Ventilkörper die Blasluftmenge gesteuert wird. Mit dieser Lösung wird bei gleichem Aufbau der Ventile lediglich das Stellmittel zum Verdrehen der Ventilkörper und der Antrieb zum axialen Verschieben und somit zum Steuern der Blasluftmenge benutzt. Dieser Austausch der Stell- und Antriebsmittel ermöglicht ebenfalls kurze Steuerzeiten und eine exakte Einstellung der benötigten Luftmenge.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der beiden Lösungsvarianten ist dadurch gekennzeichnet, daß als Stellmittel ein Pneumatikzylinder vorgesehen ist, der an den beiden Ventilkörpern zur Steuerung der Saug- und Blasluft angreift und daß der Antrieb zur Steuerung der Blasluftmenge als Getriebemotor ausgebildet ist, der über einen Potentiometer den zweiten Ventilkörper einstellt. Durch die Verwendung eines Pneumatikzylinders sind sehr kurze Steuerzeiten zu erreichen und die Verwendung eines Getriebemotors in Verbindung mit einem Potentiometer ermöglicht eine sehr genaue Einstellung und eine Anzeige des eingestellten Wertes am Steuerpult.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.

Es zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung zur Luftsteuerung

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung.

Der erste Ventilkörper 1 zur Steuerung der Saugluft und der zweite Ventilkörper 2 zur Steuerung der Blasluft sind in einem Gehäuse 3 nach links verschiebbar angeordnet. (Fig. 1) Beide Ventilkörper 1 und 2 sind über einen Paßbolzen 4 axial fest und gegenseitig verdrehbar verbunden, so daß der Ventilkörper 2 zur Steuerung der Blasluft zusätzlich verdreht werden kann. Hierbei ist der Ventilkörper 1 im Gehäuse 3 durch einen Zapfen 5, der in eine Längsnut 6 in Ventilkörper 1 eingreift, verdrehgesichert.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 greift am ersten Ventilkörper 1 ein Stellmittel 7 an, das als Pneumatikzylinder 8 ausgebildet ist, der über ein Stützlager 9 an einer Wand 10 befestigt ist. Über eine Stellmutter 11 lassen sich die beiden Ventilkörper 1 und 2 axial einstellen, so daß der Öffnungsspalt 12 für die Vorlockerblasluft genau einstellbar ist. In Fig. 1 ist die abgestellte Position der Ventilkörper 1 und 2 gezeigt, so daß der Kolben des Pneumatikzylinders 8 nach rechts in seine Endposition bewegt ist. Hierbei ist die Öffnung 13 der Saugluftleitung 14 verschlossen, denn die Saugluftöffnung 15 im Ventilkörper 1 ist, nach rechts verschoben und somit durch das Gehäuse 13 verdeckt. Die Öffnung 16 der Blasluftleitung 17 ist gegenüber der Blasluftöffnung 18 im Ventilkörper 2 soweit versetzt, daß ein Öffnungsspalt 12 verbleibt, durch den die Vorlockerblasluft hindurchtreten kann. Die geöffnete Position der Ventile ist dann gegeben, wenn beide Ventilkörper 1 und 2 gemäß Fig. 1 nach links verschoben sind, wie dies strichpunktiert bei 19 angedeutet ist.

An der Stirnseite des Ventilkörpers 2 zur Steuerung der Blasluft ist ein Stirnrad 20 befestigt, das in ein verbreitertes Stirnrad 21 eingreift, wobei die Breite des Stirnrads 21 so ausgelegt ist, daß der Zahneingriff beim axialen Verschieben der Ventilkörper 1 und 2 nicht unterbrochen wird. Das Stirnrad 21 ist in einem Lagerkörper 22 drehbar gelagert und läßt sich über ein Handrad 23 manuell verdrehen. Weiterhin ist zur Steuerung der Blasluftmenge eine Getriebemotor 24 vorgesehen, der über einen Potentiometer 25 das Stirnrad 21 antreiben kann. Der Getriebemotor 24 und der Potentiometer 25 sind über einen Winkelkörper 26 am Gehäuse 3 gefestigt. Durch das Verdrehen des Ventilkörpers 2 über den Getriebemotor 24 kann die Überdeckung der Blasluftöffnung 18 mit der Öffnung 16 der Blasluftleitung 17 so verändert werden, daß mehr oder weniger Blasluft durch das Ventil durchtreten kann. Hierdurch ist es möglich, die Blasluft zum Beispiel geschwindigkeitsabhängig zu steuern oder entsprechend dem Papiergewicht zu verändern.

Anstelle eines Pneumatikzylinders 8 für das Stellmittel 7 läßt sich auch ein Elektromagnet einsetzen, der sodann die Ventilkörper 1 und 2 axial verschiebt.

Die gestellte Aufgabe kann auch mittels einer anderen erfindungsgemäßen Ausbildung des Ventils gelöst werden. Bei dieser nicht dargestellten Ausführungsform erfolgt das Ein- und Ausschalten der Blasluft statt durch die axiale Verschiebung der Ventilkörper durch eine Drehung derselben. Die Regulierung wird dann dadurch vorgenommen, daß eine axiale Verstellung der Ventilkörper über eine motorisch angetriebenen Gewindespindel erfolgt und auf diese Weise ebenfalls eine einstellbare Öffnung erzielt wird. Nach einer Ausschaltung durch radiale Drehung und nachfolgender Einschaltung ist die axiale Stellung des Ventilkörpers auch bei dieser Ausführung nicht verändert. Es läßt sich ein Vorlockerungsöffnungsspalt in der Position der Ausschaltung dadurch erzielen, daß die radiale Verstellung einen solchen Spalt freiläßt. Bei dieser Ausbildung kann auch das Blasluftventil mit dem Saugluftventil gemeinsam geschaltet werden, indem die Ventilkörper 1 und 2 fest miteinander verbunden sind. Es muß jedoch gewährleistet sein, daß bei einer Regulierung der Blasluft durch axiale Verstellung die Saugöffnung unverändert erhalten bleibt. Dazu wird die Öffnung im Gehäuse für die Saugluft als Langloch ausgestaltet, so daß der Ventilbohrung in der eingeschalteten Stellung das Langloch gegenüber liegt. Das Langloch muß eine solche Länge aufweisen, daß bei jeder Einstellung der Blasluft die Saugluftöffnung geöffnet bleibt.

Anstelle des gezeigten Öffnungsspaltes 12 läßt sich auch über einen Bypass 27 (gestrichelt gezeichnet in Fig. 2) die Vorlockerblasluft zuführen, wobei in dem Bypass ein Ventil 28 zum Einstellen der Luftmenge vorgesehen sein kann.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur Luftsteuerung von Anlegerblas- und Anlegersaugluft bei Bogenanlegern von Druckmaschinen mit je einem Ventil, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Ventilkörper (1) zur Steuerung der Saugluft und eine zweiter Ventilkörper (2) zur Steuerung der Blasluft axial fluchtend in einem Gehäuse angeordnet sind,
daß die beiden Ventilkörper (1, 2) durch einen Paßbolzen (4) axial fest und gegenseitig verdrehbar verbunden sind,
daß ein Stellmittel (7) an einem Ventilkörper (1) angreift, über das beide Ventilkörper zum Zu- bzw. Abstellen der Saugluft- und Blasluft axial verstellbar sind
und daß ein Antrieb (24) vorgesehen ist, der über ein Radpaar (20, 21) einen Ventilkörper (2) zur Steuerung der Blasluftmenge verdreht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Ventilkörper (1, 2) axial über eine Stellmutter (11) zum Verändern des Öffnungsspaltes (12) für die Vorlockerblasluft eingestellbar sind und der Ventilkörper (1) zur Steuerung der Saugluft durch einen Zapfen (5) verdrehgesichert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Ventilkörper (1, 2) fest verbunden sind,
daß ein Stellmittel (7) vorgesehen ist, über das beide Ventilkörper (1, 2) zum Zu- und Abstellen der Saug- und Blasluft verdrehbar sind
und daß ein Antrieb (24) vorgesehen ist, über den durch axiales Verschieben der Ventilkörper (1, 2) die Blasluftmenge gesteuert wird.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Stellmittel (7) ein Pneumatikzylinder (8) vorgesehen ist, der an den beiden Ventilkörpern (1, 2) zur Steuerung der Saug- und Blasluft angreift
und daß der Antrieb zur Steuerung der Blasluftmenge als Getriebemotor (24) ausgebildet ist, der über einen Potentiometer (25) den zweiten Ventilkörper (2) einstellt.