DE4319258A1 - Reinigungsvorrichtung für Druckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Reinigungsvorrichtung für Druckmaschinen zum Entfernen von anhaftendem Schmutz von den Mantelflächen der am Druck beteiligten Zylinder mit einer Vorratsrolle, auf der das frische Reinigungstuch aufgewickelt ist, mit einer Anpreßeinrichtung zum Anpressen des Reinigungstuches an den zu reinigenden Zylinder, mit einer nachfolgenden Aufwickelrolle zum Aufwickeln des verschmutzten Reinigungstuches, mit Seitenteilen, in denen die Rollen und die Anpreßeinrichtung auf beiden Seiten aufgenommen sind, und mit einem Antriebsmechanismus für den Tuchtransport.

Eine derartige Reinigungsvorrichtung ist aus der DE 39 09 119 A1 bekannt, wobei diese bekannte Ausführung als Einschubelement ausgebildet ist. Der Nachteil der bekannten Ausführung besteht darin, daß das verschmutzte Reinigungstuch, das auf der Aufwickelrolle aufgewickelt ist, nach dem Verbrauch des frischen Reinigungstuches auf die Vorratsrolle zurückgespult werden muß, um danach entsorgt zu werden. Dieses Rückspulen kann Schwierigkeiten bereiten, denn das aufgewickelte, verschmutzte Tuch neigt sehr stark zum Verkleben, so daß ein Rückspulen nicht ohne weiteres möglich ist.

Ausgehend von diesen Gegebenheiten ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Wechseln des Reinigungstuches in der Reinigungsvorrichtung zu ermöglichen, ohne daß ein Rückspulen erforderlich ist.

Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorratsrolle und die Aufwickelrolle in den Seitenteilen um einen gemeinsamen Drehpunkt um etwa 180° verdrehbar gelagert sind, derart, daß beide Rollen ihre Arbeitsstellung vertauschen, so daß die leere Vorratsrolle nachfolgend zum Aufwickeln des verschmutzten Reinigungstuches dient. Bei dieser Lösung wird somit lediglich die Rolle mit dem verschmutzten Reinigungstuch aus der Reinigungsvorrichtung entnommen und dafür eine neue Vorratsrolle mit frischen Reinigungstuch eingesetzt. Hierdurch vereinfacht sich die Handhabung der Reinigungsvorrichtung und der zeitliche Ablauf des Wechselvorganges wird durch das nicht benötigte Zurückspulen verkürzt.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rollen Kupplungsmittel für den Antrieb aufweisen und beiderseits in einem in den Seitenteilen verdrehbar angeordneten Lagerkörper gelagert sind, daß die jeweilige Aufwickelrolle in Arbeitsstellung mit dem Antriebsmechanismus koppelbar ist und daß die Lagerkörper in den Arbeitsstellungen der Rollen über Klinken in den Seitenteilen verriegelbar sind. Das Verdrehen der Lagerkörper kann hierbei manuell oder über ein Antriebsmittel erfolgen, so daß der Drucker lediglich die Reinigungsvorrichtung aus der Anstellposition zurückzieht, die Lagerkörper um etwa 180° verdreht und das verbrauchte Tuch gegen eine neue Vorratsrolle austauscht. Sobald die Reinigungsvorrichtung wieder in Anstellposition geschoben ist, kann der Reinigungsvorgang des jeweiligen Zylinders in gewohnter Weise ablaufen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht der Reinigungsvorrichtung,

Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch die Reinigungsvorrichtung.

Bei dem in Fig. 1 strichpunktiert angedeuteten Zylinder 1 kann es sich um den Gummituchzylinder einer Offsetdruckmaschine handeln, der in bestimmten zeitlichen Abständen gereinigt werden muß. Zum Reinigen der Mantelfläche des Zylinders 1 dient im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Reinigungstuch 2, das von einer Vorratsrolle 3 abgewickelt wird. Das von der Vorratsrolle 3 abgewickelte frische Reinigungstuch 2 wird sodann über eine Anpreßeinrichtung 4 geführt und wird nachfolgend auf einer Aufwickelrolle 5 wieder aufgewickelt. Für jeden Reinigungsvorgang wird eine bestimmte Tuchlänge benötigt, so daß auf der Aufwickelrolle 5 nur verschmutztes Reinigungstuch 2 aufgewickelt wird. Beim Reinigungsvorgang selbst wird ein Membranteil 6 an der Anpreßeinrichtung 4 mit Druckluft beaufschlagt, so daß es sich nach außen wölbt und das Reinigungstuch 2 an die Mantelfläche des Zylinders 1 andrückt. Hierbei kann der Reinigungsvorgang durch eine maschinenfeste, Waschmittel-Spendeeinrichtung 7 unterstützt werden.

Die Anpreßeinrichtung 4 ist auf beiden Seiten in Seitenteilen 8 gelagert, die wiederum auf einer Schienenführung 9 vom Zylinder 1 zurückgefahren werden kann. Dies erleichtert das Auswechseln des aufgewickelten, verschmutzten Reinigungstuches gegen eine neue Vorratsrolle mit frischem Reinigungstuch.

In den Seitenteilen 8 sind verdrehbar Lagerkörper 10 gelagert, die von Laschen 11 gehalten sind (Fig. 2). Diese Lagerkörper 10 sind um einen gemeinsamen Drehpunkt 12 um etwa 180° verdrehbar. Über Klinken 13 sind die Lagerkörper 10 gegenüber den Seitenteilen 8 durch einen Arretierzapfen 14 verriegelbar. In dem Lagerkörper 10 sind die Vorratsrolle 3 und die Aufwickelrolle 5 drehbar gelagert, wobei auf den Achsschenkeln 15, 16 der beiden Rollen Klauenaufnahmen 17 über Freiläufe 18 gelagert sind, derart, daß beim Einschieben der Seitenteile 8 jeweils das Klauenteil 17 der Aufwickelrolle 5 einen Antriebszapfen 19 umfaßt. Eine Vorschubeinrichtung 20 betätigt eine Kolbenstange 21, die über einen Hebel 22 einen Zapfen 23 verdreht, auf dem ein Schwenkhebel 24 befestigt ist, der den Antriebszapfen 19 aufnimmt. Bei einem Antriebshub der Vorschubeinrichtung 20 wird die Aufwickelrolle 5 um einen bestimmten Betrag weitergedreht, so daß ein sauberer Bereich des Reinigungstuches 2 über der Membrane 6 zu liegen kommt. Beim Rückhub der Vorschubeinrichtung 20 verhindert jeweils der Freilauf 18 eine Zurückdrehen der Aufwickelrolle 5. Somit wird für jeden Reinigungsvorgang ein frisches Reinigungstuch benutzt, unabhängig davon, welche Rolle durch Verdrehen des Lagerkörpers 10 jeweils als Aufwickelrolle dient, nachdem an jeder Rolle eine Klauenaufnahme 17 mit Freilauf 18 vorgesehen ist. Die als Antriebsmittel vorgesehene Vorschubeinrichtung 20 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel über ein Stützlager 25 am Maschinenseitengestell 26 gelagert.

Bezugszeichenliste

1 Zylinder
2 Reinigungstuch
3 Vorratsrolle
4 Anpreßeinrichtung
5 Aufwickelrolle
6 Membranteil
7 Waschmittel-Spendeeinrichtung
8 Seitenteile
9 Schienenführung
10 Lagerkörper
11 Lasche
12 Drehpunkt
13 Klinke
14 Arretierzapfen
15 Achsschenkel
16 Achsschenkel
17 Klauenaufnahme
18 Freilauf
19 Antriebszapfen
20 Vorschubeinrichtung
21 Kolbenstange
22 Hebel
23 Zapfen
24 Schwenkhebel
25 Stützlager
26 Maschinenseitengestell

Claims (2)

1. Reinigungsvorrichtung für Druckmaschinen zum Entfernen von anhaftendem Schmutz von den Mantelflächen der am Druck beteiligten Zylinder mit einer Vorratsrolle, auf der das frische Reinigungstuch aufgewickelt ist, mit einer Anpreßeinrichtung zum Anpressen des Reinigungstuches an den zu reinigenden Zylinder, mit einer nachfolgenden Aufwickelrolle zum Aufwickeln des verschmutzten Reinigungstuches, mit Seitenteilen, in denen die Rollen und die Anpreßeinrichtung auf beiden Seiten aufgenommen sind, und mit einem Antriebsmechanismus für den Tuchtransport, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorratsrolle (3) und die Aufwickelrolle (5) in den Seitenteilen (8) um einen gemeinsamen Drehpunkt (12) um etwa 180° verdrehbar gelagert sind, derart, daß beide Rollen (3, 5) ihre Arbeitsstellung vertauschen, so daß die leere Vorratsrolle (3) nachfolgend zum Aufwickeln des verschmutzten Reinigungstuches (2) dient.

2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rollen (3, 5) Kupplungsmittel (17, 18) für den Antrieb (20) aufweisen und beiderseits in einem in den Seitenteilen (8) verdrehbar angeordneten Lagerkörper (10) gelagert sind, daß die jeweilige Aufwickelrolle (5) in Arbeitsstellung mit dem Antriebsmechanismus (17-24) koppelbar ist und daß die Lagerkörper (10) in den Arbeitsstellungen der Rollen (3, 5) über Klinken (13) in den Seitenteilen (8) verriegelbar sind.