DE4303412C1 - Stranggepreßte, vorzugsweise keramische Platte - Google Patents
Stranggepreßte, vorzugsweise keramische PlatteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine stranggepreßte Platte, die vorzugs
weise aus keramischem Material hergestellt ist, insbesondere eine
Fassaden- oder Bodenplatte, bestehend aus einem vorderen oder
oberen Plattenteil und einem hinteren oder unteren Plattenteil,
welche durch Stege miteinander verbunden sind, zwischen welchen
von Geraden und Übergangsbögen begrenzte Langlöcher angeordnet
sind. Die Plattenteile sind im allgemeinen im wesentlichen
gleich groß. Sie verlaufen im allgemeinen parallel zueinander.
Aus der DE-OS 31 10 606 ist eine stranggepreßte Fassadenplatte
mit runden Langlöchern bekannt, also mit Langlöchern, die einen
runden Querschnitt aufweisen, wobei der Querschnitt über die
gesamte Länge des Langlochs gleich ist. Die Nachteile dieser
Fassadenplatte liegt bei der Herstellung in ihrer geringen
Trockengeschwindigkeit und bei der Anwendung in ihrem relativ
hohen Gewicht.
Aus der DE-OS 34 01 271 ist eine Fassaden
platte mit quadratischen Löchern mit abgerundeten Lochecken be
kannt. Diese Platte weist - allerdings in geringerem Umfang -
ähnliche Nachteile wie die Fassadenplatte mit runden Löchern
nach der DE-OS 31 10 606 auf.
Aus der DE-OS 39 39 872 ist ebenfalls eine Fassadenplatte mit
rechteckigen, abgerundeten Löchern bekannt. Dadurch, daß bei
dieser Fassadenplatte die Stege einen geringeren Anteil der
Querschnittsfläche einnehmen, ist diese Platte zwar leichter als
die Platte mit quadratischen Löchern. Sie trocknet auch etwas
schneller als diese. Ihr Nachteil liegt allerdings darin, daß
die Stege durch das Eigengewicht des vorderen Plattenteils auf
Biegung beansprucht werden, weshalb einer Reduzierung der Steg
dicke und einer Erhöhung der Stegabstände zwecks weiterer Ge
wichtsreduzierung enge Grenzen gesetzt sind. Ein weiterer Nach
teil ist herstellungstechnologisch begründet: Wegen des steten
Wechsels von Langlöchern und Stegen im Inneren der Platte und
des dadurch bedingten steten Wechsels des Preßdruckes und der
Trockenschwindung des keramischen Stranges kann es auf der
Oberfläche der Platten zu sichtbarer Wellenbildung oder zu
sichtbaren streifenförmigen Strukturunterschieden der Preßhaut
kommen, was natürlich auf der Sichtfläche der Fassadenplatte
unerwünscht ist. Die Stärke dieser Erscheinung ist unter anderem
abhängig von der Stärke und dem Abstand der Stege untereinander,
von der Stärke des vorderen Plattenteils, vom Preßwerkzeug (Mund
stück) und vom verwendeten Rohmaterial. Ein weiterer Nachteil
liegt in der Empfindlichkeit des vorderen Plattenteils zwischen
den Stegen gegen Schläge mit harten Gegenständen, welche von der
Stärke des vorderen Plattenteils und von seiner Spannweite zwi
schen den verstärkten Übergängen zu den Stegen hin abhängt.
Aus der DE-PS 23 19 176 ist ein Verfahren zur Herstellung von
formgenauen keramischen Platten bekannt. Dabei geht es insbe
sondere darum, daß die beim Trocknen von relativ dicken kera
mischen Platten auftretende Abwärtsbiegung (in der Form einer
Bogenbrücke) vermieden wird. Bei dem Verfahren nach dem genann
ten Patent wird ein unterschiedlicher Spannungszustand im oberen
und unteren Teil des flach auf einer Trockenunterlage aufliegen
den Plattenrohlings erzeugt, welcher der späteren Verkrümmung
der Platte entgegenwirkt und diese, zumindest teilweise, kom
pensiert. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt in dem relativ
hohen empirischen Aufwand, der erforderlich ist, um gute Ergeb
nisse in Form von ebenen Platten zu erzielen.
Aus der DE-PS 27 28 110 ist ein weiteres Verfahren zur Herstel
lung von formgenauen keramischen Platten bekannt. Dabei geht es
unter anderem ebenfalls um die Vermeidung der oben beschriebenen
Abwärtsbiegung der Platten. Bei diesem Verfahren wird die Ver
krümmung der Platten dadurch kompensiert, daß die für die Ver
krümmung ursächliche zu schnelle Austrocknung der oberen, frei
liegenden Plattenfläche durch Beschichtung mit bestimmten, die
Austrocknung behindernden Flüssigkeiten verlangsamt wird. Der
Nachteil dieses Verfahrens liegt unter anderem darin, daß die
chemischen Rückstände der verwendeten Flüssigkeiten auch durch
den keramischen Brand der Platten nicht ganz beseitigt werden
können und unerwünschte Nebenwirkungen auf der sichtbaren Ober
fläche der fertigen Fassadenplatten verursachen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Platte der eingangs angege
benen Art mit einem Plattenquerschnitt vorzuschlagen, welcher
die Herstellung leichter, schlagfester und formgenauer Platten
ermöglicht, auf deren Oberfläche keine Wellen- oder Streifen
bildung erkennbar ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß die Radien der Über
gangsbögen zwischen den Stegen und einem Plattenteil größer sind
als die Radien der Übergangsbögen zwischen den Stegen und dem
anderen Plattenteil. Diese Ausgestaltung bringt den Vorteil mit
sich, daß durch die Vergrößerung der Radien der Übergangsbögen
zwischen den Stegen und einem Plattenteil die Spannweite dieses
Plattenteils mit konstanter Stärke verkürzt wird, wodurch sich
die Schlagfestigkeit dieses Teils und damit die der ganzen
Platte erhöht.
Würde man die Spannweite der Plattenteile mit konstanter Stärke
unter Beibehaltung der vergrößerten Übergangsbögen zu den Stegen
wieder der ursprünglichen Spannweite angleichen, so würden die
Abstände zwischen den Stegen, also die Langlöcher, größer wer
den. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt in einer Gewichts
einsparung bei unverändert hoher Schlagfestigkeit.
Ein weiterer Vorteil der vergrößerten Übergangsbögen liegt
darin, daß die Biegebeanspruchung der Stege durch Querkräfte,
die zwischen den Plattenteilen übertragen werden müssen,
geringer wird. Dies hängt damit zusammen, daß die statisch ent
scheidende Steglänge von Übergangsbogen zu Übergangsbogen durch
die Vergrößerung der Übergangsbögen verkürzt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen be
schrieben.
Vorteilhaft ist es, wenn die Radien der Übergangsbögen zwischen
den Stegen und dem vorderen oder oberen Plattenteil größer sind
als die Radien der Übergangsbögen zwischen den Stegen und dem
hinteren oder unteren Plattenteil. Der Vorteil dieser Ausfüh
rungsform, die unter anderem in Fig. 1 dargestellt ist, besteht
darin, daß durch die Vergrößerung der Radien der Übergangsbögen
zwischen den Stegen und dem vorderen oder oberen Plattenteil die
Spannweite dieses Plattenteils mit konstanter Stärke verkürzt
wird, wodurch sich die Schlagfestigkeit dieses Teils und damit
die der ganzen Platte erhöht. Im allgemeinen ist der vordere
oder obere Plattenteil in erhöhtem Maß einer Schlagbeanspruchung
ausgesetzt.
Außerdem werden die Übergänge von den Stegen zu den vorderen
oder oberen freigespannten, gleichbleibend starken Plattenteilen
breiter. Dadurch wird eingeschränkt oder vermieden, daß sich die
Stege und Langlöcher auf der im eingebauten Zustand sichtbaren
Vorder- oder Oberfläche optisch oder durch Rillenbildung abzeich
nen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind Radien der
Übergangsbögen zwischen den Stegen und dem hinteren oder unteren
Plattenteil größer als die Radien der Übergangsbögen zwischen
den Stegen und dem vorderen oder oberen Plattenteil. Manche
keramische Massen besitzen - aus oft unbekannten Gründen - ein
weitgehend anderes, fast umgekehrtes technologisches Verhalten
während des Preß- und Trockenvorgangs. So verursacht bei diesen
Massen gerade eine Vergrößerung der Materialansammlung in dem
T-förmigen Übergangsbereich von den Stegen zum vorderen Platten
teil (durch Vergrößerung der Übergangsbögen) auf der Vorder-
oder Oberseite der Platte eine besonders deutliche Rillen- oder
Streifenbildung. Um diese zu vermeiden, ist es bei derartigen
keramischen Massen besonders vorteilhaft, den soeben erwähnten
Plattenquerschnitt zu wählen, bei welchem der vordere oder obere
Plattenteil eine durchlaufend möglichst konstante Stärke
besitzt, die Stege im vorderen oder oberen Teil möglichst dünn
sind und die vorderen oder oberen Übergangsbögen einen möglichst
kleinen Radius haben. Dadurch bleibt der Einfluß der Stege auf
die Plattenoberfläche gering, so daß eine Rillen- oder Streifen
bildung vermieden wird. Durch eine konische Verstärkung der
Stege nach hinten oder unten und durch Übergangsbögen mit ver
größerten Radien zum hinteren oder unteren Plattenteil ergibt
sich die erwünschte Erhöhung der Biegesteifigkeit und Festigkeit
der Stege. Die dadurch bedingte Vergrößerung der Materialansamm
lung an allen T-förmigen Übergängen des im Zustand der Herstel
lung unteren Plattenbereichs hat folgenden technologischen Vor
teil: Durch die Materialansammlung im unteren Bereich ergibt
sich dort beim Strangpressen ein erhöhter Vortrieb. Dieser führt
in den auf einer ebenen Unterlage liegenden Rohlingen zu einer
latenten Druckvorspannung im unteren Plattenbereich, da die
keramische Masse zwar überwiegend plastisch, zu einem geringen
Teil aber auch elastisch ist. Diese Druckvorspannung kann empi
risch so abgestimmt werden, daß die üblicherweise bei der Trock
nung auftretenden Abwärtskrümmungen der Platten teilweise oder
ganz kompensiert werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind die Stege
konisch ausgebildet, und zwar mit zunehmender Stärke zu dem
Plattenteil mit den größeren Radien der Übergangsbögen. Diese
Ausführungsform ist beispielsweise in der Fig. 2 gezeigt. Die
Stege sind dort zur Plattenvorderseite hin konisch verstärkt.
Der Vorteil dieser Variante liegt in einer zusätzlichen Erhöhung
der Vorteile der Erfindung und der oben bereits beschriebenen
vorteilhaften Weiterbildungen.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeich
net, daß die Übergangsbögen mit den größeren Radien direkt inein
ander übergehen. Vorzugsweise gehen die Übergangsbögen zwischen
den Stegen und dem vorderen oder oberen Plattenteil direkt inein
ander über. Diese Ausführungsform ist beispielsweise in der Fig.
3 gezeigt. Die Radien der Übergangsbögen zwischen den Stegen und
dem vorderen und oberen Plattenteil sind so weit vergrößert, daß
sie an der Rückseite des vorderen oder oberen Plattenteils ohne
Gerade ineinander übergehen. Die bereits oben beschriebenen Vor
teile der erhöhten Schlagfestigkeit werden durch eine Gewölbewir
kung noch ganz erheblich gesteigert. Auch die Biegefestigkeit
und Steifigkeit der Stege ist erheblich höher, da der schwächste
Querschnitt nur noch eine sehr geringe Länge hat. Dadurch ist es
möglich, bei gleicher Festigkeit die Stegstärke zu reduzieren
und/oder die Stegabstände zu erhöhen, was gleichbedeutend mit
einer Gewichtsreduzierung ist. Ein zusätzlicher Vorteil dieser
Ausführungsform liegt darin, daß durch die größeren Übergangs
bögen der T-förmige Übergangsquerschnitt eine größere Material
ansammlung aufweist als dies auf der gegenüberliegenden Seite im
Bereich der kleineren Übergangsbögen der Fall ist. Da die Fassa
den- oder Bodenplatten liegend gepreßt werden (Vorder- oder Ober
seite nach oben mit Rück- oder Unterseite nach unten auf der
Trockenunterlage aufliegend) ergibt sich folgender technologi
scher Vorteil: Durch die Querschnittsvergrößerung im oberen Teil
des keramischen Stranges vermindert sich die Austrocknungsge
schwindigkeit an der Oberfläche, die gegenüber der auf der Unter
lage liegenden Unterseite in der Regel zu groß ist, so daß die
ansonsten normalerweise verursachte Abwärtsbiegung reduziert
oder sogar kompensiert wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung besitzen die
Übergangsbögen mit den größeren Radien unterschiedliche und/oder
variable Radien. Vorzugsweise besitzen die Übergangsbögen zwi
schen den Stegen und dem vorderen oder oberen Plattenteil unter
schiedliche und/oder variable Radien. Diese Ausführungsform ist
beispielsweise in der Fig. 4 gezeigt. Der Radius der Übergangs
bögen zwischen den Stegen und dem vorderen oder oberen Platten
teil ist nicht konstant, sondern variabel, so daß z. B. ein Korb
bogen oder eine Halbellipse entsteht. Der Vorteil dieser Varian
te liegt in der zusätzlichen Gewichtseinsparung.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind die Lang
lochbereiche mit den größeren Radien aus Bögen und Geraden
zusammengesetzt. Vorzugsweise sind die Langlochbereiche zwischen
den Stegen und dem vorderen oder oberen Plattenteil aus Bögen
und Geraden zusammengesetzt. Die Geraden können dabei als Bögen
mit einem unendlich großen Radius angesehen werden. Diese Aus
führungsform ist beispielsweise in der Fig. 5 gezeigt. Diese
Ausführungsform besitzt ähnliche Vorteile wie die oben behan
delten Ausführungsformen. Ein zusätzlicher Vorteil besteht
darin, daß die präzise Herstellung der überwiegend aus Geraden
bzw. ebenen Flächen bestehenden Mundstückskerne für das Preßwerk
zeug einfacher und billiger ist. Die Bögen müssen dabei nicht
notwendigerweise einen größeren Radius aufweisen als die Über
gangsbögen an dem gegenüberliegenden Plattenteil, solange nur
die Langlochbereiche mit den größeren Radien, bestehend aus
Bögen und Geraden insgesamt über ihre ganze Länge gemittelt
einen im Endergebnis größeren Radius aufweisen.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung ist dadurch gekennzeich
net, daß die Radien der Übergangsbögen im Langlochbereich mit
den größeren Radien zwischen den Stegen und dem Plattenteil im
Durchschnitt größer sind und daß die kleinsten Radien der glei
chen Übergänge gleich oder kleiner sind als die Radien der Über
gangsbögen zwischen den Stegen und dem (anderen) Plattenteil mit
den kleineren Radien. Diese Ausführungsform ist beispielsweise
in Fig. 4 gezeigt. Vorzugsweise sind die durchschnittlichen
Radien der Übergangsbögen zwischen den Stegen und dem vorderen
oder oberen Plattenteil größer und sind die kleinsten Radien der
gleichen Übergangsbögen gleich oder kleiner als die Radien der
Übergangsbögen zwischen den Stegen und dem hinteren oder unteren
Plattenteil.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist der Platten
teil mit den größeren Radien der Übergangsbögen über der Loch
mitte dünner als der Plattenteil mit den kleineren Radien. Vor
zugsweise ist der vordere oder obere Plattenteil mit den größe
ren Radien über der Lochmitte dünner als der hintere oder untere
Plattenteil. Diese Ausführungsform ist beispielsweise in der
Fig. 6 gezeigt. Dabei handelt es sich um eine Variante der Aus
führungsform nach Anspruch 3 (Fig. 3), bei welcher die Stärke
des vorderen oder oberen Plattenteils geringer ist als die des
hinteren oder unteren Plattenteils. Dies ist bei gleicher oder
ähnlicher Festigkeit des vorderen Plattenteils dadurch möglich,
daß - wie auch bei der Variante nach Fig. 1 - die Spannweite die
ses Plattenteils mit konstanter Stärke verkürzt wird. Der daraus
resultierende Vorteil liegt darin, daß bei gleicher Gesamtstärke
der keramischen Platte der anteilige Lochquerschnitt erheblich
erhöht und damit das Plattengewicht erheblich reduziert wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der
beigefügten Zeichnung im einzelnen erläutert. In der Zeichnung
zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Teil einer kera
mischen Platte,
Fig. 2 einen zweiten Vertikalschnitt,
Fig. 3 einen dritten Vertikalschnitt,
Fig. 4 einen vierten Vertikalschnitt,
Fig. 5 einen fünften Vertikalschnitt,
Fig. 6 einen sechsten Vertikalschnitt und
Fig. 7 einen siebten Vertikalschnitt durch einen Teil
einer keramischen Platte.
Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform zeigt im Vertikal
schnitt einen Teil einer keramischen Platte mit einem vorderen
oder oberen Plattenteil 1 und einem hinteren oder unteren
Plattenteil 2, welche durch Stege 3 miteinander verbunden sind,
zwischen welchen Langlöcher 4 angeordnet sind, die durch Geraden
5, 6 und Übergangsbögen 7, 8 begrenzt werden. Dabei sind die
Radien 9 der Übergangsbögen 8 zwischen den Stegen 3 und dem
vorderen oder oberen Plattenteil 1 größer als die Radien 10 der
Übergangsbögen 7 zwischen den Stegen 3 und dem hinteren oder
unteren Plattenteil 2. Dadurch wird die Spannweite 11 des vorde
ren oder oberen Plattenteils 1 mit konstanter Stärke 12 verkürzt
gegenüber der Spannweite 13 zwischen den Übergangsbögen 7 mit
kleineren Radien 10. Bei dieser Ausführungsform wird einge
schränkt oder vermieden, daß sich die Stege 3 oder Langlöcher 4
auf der Vorder- oder Oberfläche 14 optisch oder durch Rillenbil
dung abzeichnen.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform sind die Stege
15 derart konisch ausgebildet, daß ihre Stärke 16 zum vorderen
oder oberen Plattenteil 1 hin zunimmt.
In Fig. 3 ist eine Ausführungsvariante dargestellt, bei welcher
die Radien 17, 18 der Übergangsbögen 19, 20 gleich groß und im
ganzen Bogenverlauf konstant sind. Außerdem gehen die Übergangs
bögen 19, 20 an der Stelle 21 ohne Gerade und ohne einen anderen
Bogen direkt ineinander über. Der Mittelpunkt beider Radien 17,
18 fällt in einem Punkt 17′ zusammen. Da der schwächste Quer
schnitt 22 der Stege 23 nur noch eine sehr geringe Länge 24
besitzt, erhöht sich die Biegefestigkeit und die Steifigkeit der
Stege 23 erheblich. Durch diese versteifenden Maßnahmen ist es
möglich, die schwächsten Querschnitte 22 der Stege 23 nochmals
zu reduzieren und/oder den Stegabstand 25 zu erhöhen. Durch die
Vergrößerungen der Übergangsbögen 19, 20 vergrößert sich auch
die Materialansammlung in den T-förmigen Übergangsquerschnitten
26 gegenüber dem gegenüberliegenden Übergangsquerschnitt 27.
Durch die Querschnittsvergrößerung im vorderen oder oberen
Plattenteil 28, auf der Ansichtsseite 29 der Platte, welche auch
bei der Herstellung in der Regel nach oben zeigt, verringert
sich die Austrocknungsgeschwindigkeit des oberen Plattenteils 28
gegenüber dem während des Trockenvorganges auf einer Unterlage
aufliegenden unteren Plattenteil 30.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist der Radius der Übergangs
bögen 31 - ausgehend von den Stegen 32 zum vorderen oder oberen
Plattenteil 33 - nicht konstant, sondern variabel. In dem gezeig
ten Beispiel beginnt der Übergangsbogen am Steg 32 mit einem
kleinen Radius 34, der über die Radien 35 stetig oder sprunghaft
zunimmt, bis zu dem größten Radius 36. Die Radien steigen also -
ausgehend von den Stegen 32 bis hin zum vorderen oder oberen
Plattenteil 33 - an. Dabei kann der kleinste Radius 34 unter Um
ständen auch kleiner sein als der Radius 37 des Übergangsbogens
38 zwischen dem Steg 32 und dem hinteren oder unteren Platten
teil 40.
Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher die Übergänge von
den Stegen 41 zum vorderen oder oberen Plattenteil 42 aus Bögen
43 und Geraden 45 zusammengesetzt sind. Die Radien 44 der Über
gangsbögen zwischen den Stegen 41 und dem hinteren oder unteren
Plattenteil (in der Fig. 5 rechts dargestellt) sind genauso groß
wie die Radien der Bögen 43. Die aus den Bögen 43 und den Gera
den 45 zusammengesetzten Langlochbereiche bilden jedoch - über
ihre Länge gemittelt - insgesamt im Endergebnis einen größeren
Radius als die Radien 44.
In Fig. 6 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei welcher die
Stärke 46 des vorderen oder oberen Plattenteils 47 zwischen den
Übergangsbögen 48 geringer ist als die Stärke 49 des hinteren
oder unteren Plattenteils 50 zwischen den Übergangsbögen 51.
Dies ist bei gleicher oder erhöhter Festigkeit dadurch möglich,
daß die Spannweite 52 im Bereich der geringen konstanten
Materialstärke 46 gegenüber der Spannweite 53 im Bereich der
größeren konstanten Materialstärke 49 erheblich reduziert ist.
Die in Fig. 7 gezeigte Ausführungsform besitzt Stege 54, deren
Stärke 55 am Beginn der Übergangsbögen sehr klein ist. Auch die
Radien 57 der Übergangsbögen 56 sind sehr klein, so daß der
vordere oder obere Plattenteil 58 in dem T-förmigen Bereich vor
bzw. über den Stegen 54 ohne große Materialansammlung, also
praktisch mit fast unveränderter Materialstärke 59 durchläuft.
Bei manchen keramischen Massen, die technologisch anders rea
gieren, wird gerade dadurch der Einfluß der Stege 54 und der
Langlöcher 60 so stark reduziert, daß sie sich auf der Ober
fläche 61 nicht mehr sichtbar abzeichnen. Durch die konische
Verstärkung der Stege 54 in Richtung zum hinteren oder unteren
Plattenteil 62 erhalten die Stege 54 die erforderliche Biege
festigkeit bzw. Steifigkeit. Durch die Anordnung der Übergangs
bögen 63 mit den vergrößerten Radien 64 im Übergangsbereich zum
hinteren oder unteren Plattenteil 62 entsteht die bei manchen
keramischen Massen bei der Herstellung gerade im unteren Platten
bereich erwünschte Materialansammlung 65.
Claims (8)
1. Stranggepreßte, vorzugsweise keramische Platte, insbesonde
re Fassaden- oder Bodenplatte, bestehend aus einem vorderen
oder oberen Plattenteil (1; 33; 42; 47; 58) und einem hin
teren oder unteren Plattenteil (2; 40; 50; 62), welche
durch Stege (3; 15; 32; 41; 54) miteinander verbunden sind,
zwischen welchen von Geraden (5; 6; 45) und Übergangsbögen
(8; 19, 20; 31; 43, 45; 48; 56/7; 38; 44; 51; 63) begrenzte
Langlöcher (4; 60) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Radien (9; 17, 18; 34, 35, 36; 64) der Übergangsbö
gen (8; 19, 20; 31; 43, 45; 48; 63) zwischen den Stegen (3;
15; 32; 41; 54) und einem Plattenteil (1; 33; 42; 47; 62)
größer sind als die Radien (10; 37; 57) der Übergangsbögen
(7; 38; 44; 51; 56) zwischen den Stegen (3; 15; 32; 41; 54)
und dem anderen Plattenteil (2; 40; 50; 58).
2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ste
ge (15) konisch ausgebildet sind, und zwar mit zunehmender
Stärke (16) zu dem Plattenteil mit den größeren Radien der
Übergangsbögen.
3. Platte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Übergangsbögen (19, 20) mit den größeren Radien direkt
ineinander übergehen (Fig. 3).
4. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Übergangsbögen mit den größeren
Radien mit konstanten Radien (9; 17, 18; 64) ausgebildet
sind.
5. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Übergangsbögen mit den größeren Radien
unterschiedliche und/oder variable Radien (34, 35, 36)
besitzen (Fig. 4).
6. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Langlochbereiche mit den größeren
Radien zwischen den Stegen (41) und dem Plattenteil (42)
aus Übergangsbögen (43) mit endlichem und aus Übergangs
bögen (45) mit unendlichem Radius zusammengesetzt sind
(Fig. 5).
7. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Radien der Übergangsbögen im
Langlochbereich mit den größeren Radien zwischen den Stegen
(41) und dem Plattenteil (42) im Durchschnitt größer sind
und daß die kleinsten Radien des gleichen Langlochbereiches
gleich oder kleiner sind als die Radien (44) der Übergangs
bögen mit den kleineren Radien zwischen den Stegen (41) und
dem Plattenteil (Fig. 4).
8. Platte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Plattenteil (47) mit den größeren
Radien der Übergangsbögen über der Lochmitte dünner ist als
der Plattenteil (50) mit den kleineren Radien.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4303412A DE4303412C1 (de) | 1993-01-15 | 1993-02-05 | Stranggepreßte, vorzugsweise keramische Platte |
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DE4303412A DE4303412C1 (de) | 1993-01-15 | 1993-02-05 | Stranggepreßte, vorzugsweise keramische Platte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4303412C1 true DE4303412C1 (de) | 1994-06-30 |
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DE4303412A Expired - Fee Related DE4303412C1 (de) | 1993-01-15 | 1993-02-05 | Stranggepreßte, vorzugsweise keramische Platte |
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