Fassadenplatte und Fassade für eine Gebäudewand
Die Erfindung betrifft eine Fassadenplatte und Fassade für eine Gebäudewand. Sie betrifft ferner eine Fassade für eine Gebäudewand.
Aus der EP 0 405 077 AI ist bereits ein Fassadenaufbau für Hochbauten bekannt, bei dem eine reflektierende Fläche auf der Gebäudewand vorgesehen ist. Im Abstand von etwa der Wellenlänge der auftreffenden elektromagnetischen Wellen ist eine elektrische Widerstandsschicht mit einem Flächenwiderstand im Bereich von 300 bis 1200 Q/D angeordnet. Diese Widerstandsschicht wird auf der Fassadenaußenschale angebracht, die aus einem Material mit geringer Transmissionsdämpfung besteht. Diese Bauweise hat sich im praktischen Betrieb bewährt, sie weist jedoch den Nachteil auf, daß neben der ohnehin benötigten Fassadenaußenschale noch weitere elektrische Funktionselemente wie beispielsweise die auf der Gebäudewand angebrachte reflektierende Fläche installiert werden müssen. Im Bauwesen ist man jedoch bestrebt, auch bei radarabsorbierenden Fassaden die Bauweise so einfach wie möglich zu gestalten.
In der DE 196 10 197 ist ein Fassadenaufbau von Gebäuden beschrieben, bei dem im Bereich der Fassadenplatte eine Widerstandsschicht vorgesehen ist. Die Fassade besteht aus einer Fassadenplatte und einer dahinter angeordneten elektrischen Widerstandsschicht. Durch die auf der Rückseite der Fassadenschicht angeordnete Widerstandsschicht werden die Nachteile des Fassaden- aufbaus der EP 0 405 077 AI mit Hilfe einer einfachen Anordnung behoben. Diese Bauweise erfüllt die baubehördlichen Auflagen und auch die architektonischen Anforderungen bezüglich der Fassadengestaltung. Sie bringt jedoch den Nachteil mit sich, daß die Fassade auf eine geringe Frequenzband-
breite abgestimmt ist und daß die radarabsorbierenden Eigenschaften vom Einfallswinkel der einfallenden elektromagnetischen Strahlung abhängig sind.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Fassadenplatte und eine Fassade der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß die Abhängigkeit der Dämpfungseigenschaften vom Einfallswinkel und von der Wellenlänge weitgehend reduziert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Fassadenplatte und mit einer in ihrem Bereich vorgesehenen Widerstandsschicht dadurch gelöst, daß die Fassadenplatte aus einer vorderen Platte und einer hinteren Platte besteht, die durch Stege, vorzugsweise schmale Stege, oder sonstige Abstandselemente miteinander verbunden sind. Die erfindungsgemäße Fassade ist aus erfindungsgemäßen Platten aufgebaut.
Dadurch, daß die Fassadenplatte mehrschichtig aufgebaut ist, werden einfallende Strahlen mehrfach reflektiert. Die erste Reflexion erfolgt an der Vorderseite der vorderen Platte, die zweite Reflexion an der Rückseite der vorderen Platte, die dritte Reflexion an der Vorderseite der hinteren Platte und die vierte Reflexion an der Hinterseite der hinteren Platte. Hierdurch können auch bei verschiedenen Einfallswinkeln ausreichende Dämpfungseigenschaften durch Interferenzauslöschung erzielt werden. Ferner sind wirksame Dämpfungseigenschaften bei verschiedenen Wellenlängen der einfallenden Strahlung erreichbar. Mit der erfindungsgemäßen Fassadenplatte kann eine sehr einfache Bauweise realisiert werden, die neben der Fassadenschicht nur noch eine Widerstandsschicht benötigt. Der Wirkungsbereich der Radarabsorption hinsichtlich des Einfallswinkels der elektromagnetischen Strahlung wird erheblich vergrößert, wodurch die Anpassung an die vor Ort gegebenen elektromagnetischen Verhältnisse erleichtert wird.
Dem beschriebenen Fassadenaufbau liegt die Erkenntnis zugrunde, daß auf eine zusätzliche reflektierende Schicht, die bei den bisher üblichen Fassadenbauweisen auf der Gebäudewand befestigt war, verzichtet werden kann, wenn eine elektrische Widerstandsschicht mit einem Flächenwiderstand im Bereich zwischen 10 und 300 Ω/DD verwendet wird. Zusätzlich werden die physikalischen Parameter der Fassadenschicht genutzt, um eine Interferenzauslöschung der einfallenden elektromagnetischen Welle zu erreichen. Die physikalischen Parameter der elektrischen Widerstandsschicht werden an das vorgegebene Fassadenmaterial angepaßt. Die Absorptionsfähigkeit der Kombination aus Fassadenverkleidungswerkstoff und elektrischer Widerstandsschicht wird wesentlich durch die Schichtdicke der Fassadenverkleidung und durch die qualitativen Eigenschaften der elektrischen Widerstandsschicht bestimmt.
Eine vorgehängte Fassadenkonstruktion mit Fassadenplatten, die aus einer vorderen Platte und einer hinteren Platte bestehen, die durch Stege miteinander verbunden sind, ist aus der DE 34 01 271 AI bekannt. Überraschend hat sich allerdings gezeigt, daß sich die daraus bekannte Fassadenplatte besonders gut für die Dämpfung elektromagnetischer Strahlung eignet.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Vorzugsweise bestehen die Platten aus dem gleichen Baustoff. Hierdurch wird die Fertigung der Platten wesentlich vereinfacht. Besonders vorteilhaft ist es, die Platten aus Ton auszubilden. Es können allerdings auch andere keramische Werkstoffe wie Grobkeramik mit Vorteil verwendet werden.
Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Abstandselement bzw. Stege aus dem gleichen Baustoff gebildet sind wie die Platten. Hierdurch wird die Fertigung der gesamten Fassadenplatte weiter vereinfacht. Besonders vorteilhaft ist es, die
gesamte Fassadenplatte aus Ton herzustellen. Auch andere keramische Werkstoffe wie Grobkeramik können mit Vorteil verwendet werden.
Vorteilhafterweise liegt der Abstand der Oberflächen der Platten im Bereich von 10 mm bis 100 mm. Damit karm ein Frequenzbereich von 0,75 bis 7,5 GHz abgedeckt werden.
Die Stärke der Platten liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 3 mm und 30 mm. Vorzugsweise sind die vordere Platte und die hintere Platte gleich stark. Hierdurch wird die Fertigung der gesamten Fassadenplatte erleichtert. Es ist allerdings auch möglich, zur Erzielung guter Dämpfungen, insbesondere bei verschiedenen Einfallswinkeln und/oder bei Abdeckung eines gewissen Frequenzbereichs der Strahlung, die vordere und die hintere Platte verschieden stark auszubilden.
Der Abstand der Abstandselemente bzw. Stege liegt vorzugsweise im Bereich von 10 mm bis 100 mm.
Vorteilhaft ist es, wenn die vordere Platte parallel zur hinteren Platte verläuft. Dies ermöglicht eine einfache Fertigung der Fassadenplatten.
Es ist allerdings auch möglich, die vordere Platte eben auszubilden und die hintere Platte schräg zu stufen. Hierdurch kann das Reflexionsverhalten der hinteren Platte angepaßt werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist sowohl die vordere Platte als auch die hintere Platte schräg gestuft. Auch hierdurch kann der Ausfallwinkel der reflektierten Strahlung günstig beeinflußt werden. Insbesondere sind die Platten derart gestuft, daß die Strahlung nach unten abgelenkt wird.
Die Hohlräume zwischen den Platten können einen rechteckigen Querschnitt aufweisen. Dies erleichtert die Fertigung der Fassadenplatte. Es ist allerdings auch möglich, den Querschnitt der Hohlräume zwischen den Platten trapezförmig auszubilden. Hierdurch können insbesondere gleichmäßige Wandstärken bei schräg gestufter vorderer und/oder hinterer Platte erreicht werden.
An der kopfseitigen und/oder fußseitigen Stirnseite der Fassadenplatte können Anformungen und oder Ausnehmungen zur Aufnahme von Tragelementen vorgesehen sein. Vorteilhaft ist es, wenn die Fassadenplatte mit einem Kopffalz und einem Fußfalz versehen ist. Kopffalz und Fußfalz können wie in der DE 34 01 271 AI beschrieben ausgebildet sein.
Vorzugsweise ist auf der hinteren Seite der hinteren Platte eine leitfähige Beschichtung, insbesondere eine Farbbeschichtung, als Widerstandsschicht aufgetragen. Hierdurch kann die Widerstandsschicht auf besonders einfache Weise realisiert werden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist auf der hinteren Seite der hinteren Platte ein radarreflektierendes Gitter mit einem phasenabhängigen Reflexionsverhalten als Widerstandschicht angebracht. Die Maschenweite des Gitters liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 3 mm und 50 mm.
Auf der hinteren Seite der Platte kann ein Gewebe oder Gewirke als Widerstandsschicht angeordnet sein. Hierdurch wird auf besonders einfache Weise eine wirkungsvolle Dämpfung erzielt. Das Gewebe oder Gewirke kann aus Fasern oder Fäden bestehen, die mit einer leitfähigen Schicht überzogen sind. Auf diese Weise kann das Gewebe oder Gewirke als Träger einer leitfähigen Antennenstruktur dienen. Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung sind in dem Gewebe oder Gewirke leitfahige Fasern eingearbeitet.
Zur Lösung der genannten Aufgabe ist eine Fassade für eine Gebäudewand erfmdungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß erfindungsgemäße Fassadenplatten an der Außenwand eines Gebäudes angebracht werden. Vorzugsweise erfolgt dies mit Hilfe einer Unterkonstruktion. Die Unterkonstruktion kann wie in der DE 34 01 271 AI beschrieben ausgebildet sein.
Die Widerstandsschicht kann dabei mit der hinteren Platte verbunden sein. Sie kann allerdings auch im Abstand hinter der hinteren Platte angeordnet sein. In diesem Fall wird sie zweckmäßigereise an der Unterkonstruktion befestigt. Vorzugsweise wird sie an der Vorderseite der Unterkonstruktion bzw. der Halteelemente der Unterkonstruktion befestigt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 : eine Fassadenplatte in einem Vertikalschnitt,
Fig. 2: eine Fassadenplatte mit einer schräg gestuften hinteren Platte,
Fig. 3: eine Fassadenplatte mit schräg gestufter vorderer und hinterer Platte,
Fig. 3.2: eine Abwandlung der Ausführungsform nach Fig. 3.1,
Fig. 4: eine Fassadenplatte, bei der die vordere Platte und die hintere Platte teilweise schräg gestuft sind,
Fig. 5 : eine Fassade mit Unterkonstruktion im Vertikalschnitt,
Fig. 6: eine Fassadenplatte in einem Vertikal- und einem Horizontalschnitt,
Fig. 7: eine weitere Fassade mit Unterkonstruktion in einem Vertikalschnitt und
Fig. 8: eine Abwandlung der Fassade gemäß Fig. 7.
Fig. 1 zeigt eine Fassadenplatte aus Ziegel mit einer vorderen Platte 2 und einer hinteren Platte 3, die durch schmale, gleich beabstandete Stege 4 miteinander verbunden sind. Die hintere Platte 3 weist auf ihrer hinteren Seite 5, die der Gebäudewand zugewandt ist (in Fig. 1 nicht dargestellt), eine elektrische Widerstandsschicht 6 auf.
Hierdurch reflektiert die Fassadenplatte die einfallende Radarstrahlung E. Es ist hierbei ohne Bedeutung, ob zwischen der Widerstandsschicht 6 und der Gebäudewand eine Luftschicht, eine Schicht aus Isolationsmaterial oder Baustoff, oder eine Kombination hieraus vorgesehen ist, da dies keinen bedeutenden Einfluß auf die elektromagnetischen Eigenschaften der Fassadenplatte gemäß Fig. 1 ausübt.
Die vordere Platte 2 und die hintere Platte 3 sind jeweils eben ausgebildet, sie sind parallel zueinander und im Abstand voneinander angeordnet. Die Platten 2,3 weisen eine Stärke S von 3 bis 30 mm auf. Vorzugsweise beträgt die Stärke 8 mm. Der Abstand D zwischen der vorderen Oberfläche 7 der vorderen Platte 2 und der hinteren Oberfläche 5 der hinteren Platte 3 beträgt 10 bis 100 mm, vorzugsweise 30 mm. Diese Maße sind abhängig von der Betriebsfrequenz der einfallenden Strahlung E und der Dielektrizitätskonstanten ε des Baustoffs, aus dem die Platten 2,3 hergestellt sind. Als Richtwert für das Maß D dient ein Viertel der Betriebswellenlänge λ der elektromagnetischen Strahlung E in Ausbreitungsrichtung.
Die Stege 4 sind in regelmäßigen Abständen L im Bereich von 15 bis 100 mm, vorzugsweise 18 mm, angeordnet. Die Platten 2,3 und die Stege 4 sind
aus demselben Werkstoff, nämlich Ziegel bzw. Ton, hergestellt. Vorzugsweise wird die Fassadenplatte im Strangpressverfahren gefertigt.
Die erwünschte Reflexionsunterdrückung der einfallenden elektromagnetischen Welle E läuft wie in Fig. 1 dargestellt ab. Eine Radarwelle E im Frequenzbereich von etwa 1 GHz trifft in einem bestimmten Winkelbereich auf die vordere Oberfläche 7 der vorderen Platte 2 auf. Aufgrund der Oberflä- chenreflektivität des Baustoffes wird ein bestimmter Anteil R. der Welle E an der Außenseite der Fassade reflektiert. Der in die Fassadenplatte 1 eindringende Anteil R2 unterliegt der Transmissionsdämpfung des Fassadenmaterials, die bei der gegebenen Materialdicke D etwa eine Größenordnung von 5 bis 40 % hat. Der eindringende Wellenanteil R2 erreicht die elektrische Widerstandsschicht 6 und wird dort aufgrund des niedrigen Flächenwiderstandes teilweise reflektiert. Der zurückgeworfene Wellenanteil R2 weist beim Wiederaustritt aus der Fassadenschicht 1 eine Phasenverschiebung von etwa λ/2 gegenüber dem unmittelbar reflektierten Wellenanteil R\ auf, so daß eine Interferenzauslöschung eintritt, die die Reflexion der Fassade weitgehend unterdrückt. In der Praxis wird bei Frequenzen um 1 GHz eine Reflexionsdämpfung von mindestens 20 dB erzielt. Das heißt, daß bei dieser Frequenz weniger als 1 % der einfallenden Energie wieder reflektiert wird.
Die elektrische Widerstandsschicht 6 weist eine sehr geringe Durchlässigkeit für den bis dorthin vordringenden Wellenanteil R2 auf, die den in die Fassadenschicht 1 eindringenden Wellenanteil R2 betrifft. Die sich daraus ergebenden Rückwirkungen beeinflussen jedoch nicht die Reflexionsdämpfungs- eigenschaften der Fassadenverkleidung. Aus diesem Grund ist es möglich, Isoliermaterial in Metallkassetten zu fassen, die der Gebäudewand vorgehängt werden. Dies beeinflußt die Absorptionsfähigkeit des Fassadenaufbaus ebensowenig wie die tatsächliche Reflexionsfähigkeit der Gebäudewand.
Bei der Dimensionierung der Fassadenplatte 1 und ihrer Bestandteile (vordere Platte 2, hintere Platte 3 und Stege 4) wird die resultierende Dielektrizitätskonstante der Fassadenplatte 1 berücksichtigt, die sich aus der Kombination von Baustoff und luftgefüllten Räumen ergibt. Die Struktur dieses Fassadenelements wirkt wie eine homogene dielektrische Schicht gleicher Außenabmessungen mit einer richtungsabhängigen komplexen Dielektrizität. Hieraus ergibt sich der Vorteil, daß das Absorptionsverhalten über einen Einfallswinkelbereich von 0° bis etwa 60° zum Lot auf die äußere Oberfläche 7 annähernd konstant ist. Die Dimensionierung der Fassadenplatte beeinflußt wesentlich die Intensität und die Phase der Reflexion der Fassade. Unter der Voraussetzung, daß die erfindungsgemäße Bauweise mit der rückseitigen Beschichtung mit einer Widerstandsschicht das Funktionsprinzip des bekannten Jaumann-Absorbers benutzt, erfolgt die dazu erforderliche Abstimmung der Amplituden und Phasen allein durch die Dimensionierung der Fassadenplatte sowie durch die Wahl der Phasendrehung der rückseitigen Widerstandsschicht.
Die Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der die hintere Platte schräg gestuft ist. Die Stufen sind derart geneigt, daß die einfallende Strahlung nach unten abgelenkt wird. Die vordere Platte 2 ist eben. Die Hohlräume 8 zwischen den Platten 2,3 weisen einen trapezförmigen Querschnitt auf, so daß die Platten 2,3 über ihre Höhe eine im wesentlichen gleiche Dicke besitzen. Auch die elektrische Widerstandsschicht 6, die sich an der hinteren Seite der Stufen befindet, ist entsprechend diesen Stufen nach vorne geneigt angeordnet, so daß die Restreflexion in die vorgelagerte Umgebung abgelenkt wird.
In der Ausführungsform nach Fig. 3.1 ist sowohl die vordere Platte 2 als auch die hintere Platte 3 schräg gestuft. Die Stufen sind wiederum nach vorne geneigt. Die Hohlräume 8 zwischen den Platten 2,3 sind im wesentlichen konstant. Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß auch der von der
vorderen Seite 7 der vorderen Platte 2 reflektierende Strahlungsanteil nach unten abgelenkt wird.
Bei Abwandlung gemäß Fig. 3.2 ist die Vorderseite 7 der vorderen Platte 2 eben. Dies kann aus architektonischen Gründen wünschenswert oder erforderlich sein. Die Hohlräume 8 zwischen den Platten 2,3 sind rechteckig. Die Wandstärke der vorderen Platten ist dementsprechend nicht konstant, sondern entsprechend dem Verlauf der Stufen der hinteren Platte 3 stufenweise konisch.
Die beiden oberen Hohlräume der Ausführungsform nach Fig. 4 besitzen einen rechteckigen Querschnitt. Die beiden daran anschließenden Hohlräume weisen einen konischen Querschnitt auf. Die Oberflächen der vorderen und der hinteren Platte sind nach wie vor eben. Die beiden unteren Hohlräume weisen wieder einen rechteckigen Querschnitt auf. Die Platten sind in diesem Bereich schräg nach vorne gestuft. Bei der abgewandelten Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist die vordere Seite der vorderen Platte 2 eben.
Die Fig. 5 zeigt eine Fassadenplatte mit einer Unterkonstruktion. Die Fassadenplatte weist an der kopfseitigen Stirnseite eine Anformung 10, nämlich einen Kopffalz, und an der fußseitigen Stirnseite eine weitere Anformung 10, nämlich einen Fußfalz auf. Am unteren Ende der vorderen Platte 2 ist eine nach unten weisende Verlängerung 14 vorgesehen, die als Tropfkante dient. Tropfkante 14 und Fußfalz 10 sind durch eine Ausnehmung 1 1 voneinander getrennt.
Kopf- und Fußfalz greifen in Fassadenplattenhalter 15 ein, die ein H-för- miges vorderes Teil und ein hinteres Befestigungsteil aufweisen. Die Plattenhalter 15 sind an horizontalen Tragprofilen 16 befestigt, die ihrerseits an vertikalen Grundprofilen 17 angeordnet sind. Über eine Verankerung 18 sind die vertikalen Grundprofile 17 mit der Gebäudewand 19 verbunden.
Eine weitere Art der Befestigung einer Fassadenplatte auf einer Gebäudewand 23 zeigt die Fig. 9. Die hintere Platte 3 weist mehrere Ausnehmungen auf, die dadurch gebildet werden, daß horizontale Schlitze 26b die Platte 3 durchsetzen und jeweils in den unteren Bereich in Hohlräume 8 münden. Die Schlitze 26b können auf eine bestimmte Länge beschränkt sein oder über die gesamte Plattenbreite verlaufen. Die Ausnehmung weist im Vertikalschnitt etwa eine L-Form auf. In diese Ausnehmung greifen Haken 24 oder winkelförmige Profile ein, die auf der Gebäudewand 23 montiert sind. Die elektrische Widerstandsschicht 6, die auf der hinteren Oberfläche 5 der hinteren Platte 3 angebracht ist, wird beim Aufhängen der Fassadenplatte durchstoßen.
Genausogut ist es möglich, auf der hinteren Platte 3 Anformungen 26a anzubringen, mit denen die Fassadenplatte an Haken oder winkelförmigen Profilen, die an der Gebäudewand angeordnet sind, eingehängt wird.
Fig. 6 zeigt eine Abwandlung der Fassadenplatte, bei der sich die Hohlräume 8 nicht in horizontaler sondern in vertikaler Richtung erstrecken. Es kann aus architektonischen Gründen wünschenswert oder erforderlich sein, derartige Hochformat-Fassadenplatten zu verwenden. Hieraus können sich ferner Vorteile bei der Dämpfung ergeben, insbesondere dann, wenn die Anstrahlung im Winkel zum Lot auf die Außenfläche erfolgt.
Die in den Figuren 2 bis 4 gezeigten Ausführungsformen weisen den Vorteil auf, daß die Reflexionsunterdrückung am jeweiligen Einbauort individuell angepaßt werden kann. Abhängig von der Einfallsrichtung der elektromagnetischen Strahlung kann eine optimale Unterdrückung der Reflexion erzielt werden.
Die auf der hinteren Seite 5 der hinteren Platte 3 befindliche Widerstandsschicht 6 (elektrisch leitfähige Schicht) kann auf verschiedene Weise realisiert werden. Besonders einfach ist es, eine leitfähige Schicht oder eine Farbschicht aufzutragen. Hierdurch wird eine polarisationsunabhängige Lösung erreicht.
Durch die Verwendung eines radarreflektierenden Gitters als Widerstandsschicht 6 wird der Vorteil erzielt, daß auf bestimmte lokale Bedingungen Einfluß genommen werden kann. Zum einen kann eine bevorzugte Polarisationsrichtung eingestellt werden, in dem ein polarisationsselektives Gitter in der benötigten Lage auf der Fassadenplatte befestigt wird. Zum anderen kann das Reflexionsverhalten mit einem Phasengang versehen sein, so daß sich hieraus eine Korrekturmöglichkeit bei vorgegebener geometrischer Dimensionierung der Fassadenplatte ergibt.
Die Widerstandsschicht 6 kann ferner als textiles Gewebe oder Gewirke ausgeführt sein, das mit leitfähigen Fasern ausgerüstet ist. Hierbei besteht ebenfalls die Möglichkeit, eine bevorzugte Polarisationsrichtung einzustellen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist die Widerstandsschicht 13 im Abstand A hinter der hinteren Platte 3 angeordnet. Sie ist am Tragprofil 16 befestigt. Zu diesem Zweck weist das Tragprofil 16 horizontal nach vorne weisende Befestigungselemente 20 auf, die an ihrer Vorderseite ein U-förmiges Teil 21 besitzen, mit dessen vorderen Schenkel die Widerstandsschicht 13 verbunden ist. Die Widerstandsschicht 13 kann als Absorbergewebe ausgestaltet sein, das Absorbergewebe kann nach der Montage der Tragprofile 16 an diesen befestigt werden. Hierdurch entfällt die Gefahr einer manuellen Verschmutzung, die auftreten kann, wenn die Widerstandsschicht 6 auf die Platte 3 geklebt wird. In diesem Fall müssen die Platten außerdem nach der Verklebung bis zum Abbinden des Klebers einzeln gelagert werden; sie können nicht gestapelt werden. Eine Stapelung "Vorderseite auf Rückseite" ist
wegen der Verschmutzungsgefahr nicht möglich und eine Stapelung "Rückseite auf Rückseite" scheitert an der Gefahr der gegenseitigen Verklebung. Ferner gestattet es die Ausführungsform nach Fig. 8, noch während der Montage zu bestimmen, wo absorbierende Fassaden angebracht werden sollen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 sind die Fassadenplatten auf einer Holz-Unterkonstruktion befestigt. Die Widerstandsschicht 13 ist mit der Vorderseite der horizontalen Holzprofile 22 verbunden.
Bei der Dimensionierung der Fassadenplatte werden die physikalischen Parameter dieser Fassadenplatte genutzt, um eine Interferenzauslöschung der einfallenden elektromagnetischen Welle E zu erreichen. Die physikalischen Parameter der elektrischen Widerstandsschicht 6 bzw. 13 werden an das vorgegebene Fassadenmaterial und die Dimensionierungen der Fassadenplatte angepaßt. Die Absorptionsfähigkeit der Kombination aus Fassadenplatten-Werkstoff, Fassadenplatten-Dimensionierung und elektrischer Widerstandsschicht wird wesentlich durch die Schichtdicke der Fassadenplatten und deren Bestandteile und durch die qualitativen Eigenschaften der elektrischen Widerstandsschicht bestimmt. Als Material für die Fassadenplatten kann jede Art von Grobkeramik verwendet werden, besonders gut eignet sich Ziegelmaterial. Je nach Dimensionierung und Formgestaltung ist auch die Verkleidung gekrümmter Gebäudewandflächen möglich. Der Baustoff weist eine mittlere bis hohe Dielektrizität und Permeabilität auf. Daraus ergeben sich niedrige bis mittlere dielektrische Verluste für die den Baustoff durchlaufenden Wellenanteile.