DE4239504A1 - Vorrichtung zum Unwuchtausgleich bei einer Maschine mit einem Drehkörper - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausgleich der Unwucht bei einer Maschine mit einem in einem schwingbeweglichen Gehäuse gelagerten Drehkörper, der mit Mitteln zum Unwuchtausgleich versehen ist, z. B. bei einer Wäschebehandlungsmaschine mit einer in einem federnd gehaltenen Laugenbehälter drehbar gelagerten Wäschetrommel.

Durch die US-PS 25 25 781 ist eine sogenannte Bottich­ waschmaschine bekanntgeworden, bei der die in einem Bottich angeordnete, von oben zugängliche Wäschetrommel über eine senkrecht angeordnete Achse drehbar gelagert ist. Die drehbar angeordnete Wäschetrommel ist mit ring­ förmigen Kanälen umgeben, die zum Ausgleich einer Unwucht mit einer Flüssigkeit gefüllt werden können.

Durch die DE-PS 11 18 739 ist eine Waschmaschine mit einem in einem Außengehäuse elastisch aufgehängten Laugen­ behälter und mit einer im Laugenbehälter angeordneten Wäschetrommel bekanntgeworden, die über eine am Laugen­ behälter gelagerte Antriebswelle drehbar gelagert ist. An der Trommel sind ringförmig konzentrisch angeordnete, luftdicht verschlossene und nahezu vollständig mit Flüssigkeit gefüllte Kammern vorgesehen. Als selbsttätig zur Wirkung kommende Ausgleichsmassen sind in den Kammern an sich bekannte, feste Ausgleichskörper ständig frei beweglich angeordnet, wobei zwischen den Ausgleichskörpern und den Kammerwänden Durchgänge vorgesehen sind. Der freie Querschnitt dieser Durchgänge, die Viskosität der Flüssig­ keit und die Dichte der Ausgleichskörper sind so aufeinander abgestimmt, daß die Ausgleichskörper bei einer zwischen der Wasch- und der Schleuderdrehzahl liegenden Drehgeschwindigkeit der Trommel auf die Geschwindigkeit der Trommel beschleunigt werden und sich dann selbsttätig zum Ausgleich der Unwucht anordnen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art mit wenig Aufwand zu verein­ fachen und zu verbessern.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einer Vor­ richtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß auf mindestens einer Seite des Drehkörpers eine über Federmittel mit dem Drehkörper verbundene feste Aus­ gleichsmasse vorgesehen ist. Auf diese Weise wird mit einfachen, rein mechanischen Mitteln ein zuverlässiger und automatisch wirksamer Unwuchtausgleich erreicht.

Eine Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine ringförmige Ausgleichsmasse, die über radial ange­ ordnete Federn mit dem Drehkörper verbunden ist. Eine derartige Bauweise erfordert einen relativ kleinen Herstellungs- und Montageaufwand.

Vorzugsweise ist das die Ausgleichsmasse und die Federn enthaltende Feder-Massesystem auf die Betriebsfrequenz oder auf eine knapp darüberliegende Frequenz abgestimmt. Damit ergibt sich eine deutliche Reduzierung der Aus­ lenkungen bei Nenndrehzahl und eine Erhöhung der Laufruhe.

Vorzugsweise wird die Erfindung angewendet bei einer Wäschebehandlungsmaschine mit einem federnd angeordneten Laugenbehälter und mit einer darin drehbar gelagerten Wäschetrommel, wobei der Antriebsmotor mit Antriebswelle für die Wäschetrommel am Laugenbehälter angeordnet sind.

Bei einer derartigen Anordnung , bei welcher die Wäsche­ trommel um eine horizontale Achse drehbar gelagert ist, ist z. B. vorgesehen, daß das Ausgleichsgewicht entweder an der Frontseite (im Bereich der Einfüllöffnung), an der Rückseite oder an beiden Seiten angeordnet ist. In jedem Fall ergibt sich durch die mitrotierenden Ausgleichsmassen eine deutliche Reduzierung der Trommel- bzw. Laugen­ behälterauslenkungen, insbesondere bei Nenndrehzahl. Ferner ergibt sich eine Erhöhung der Laufruhe, eine Reduzierung der Geräusche und eine Erhöhung der Lebens­ dauer. Durch die Verlagerung der Wäschetrommel während des Schleuderns mit Unwucht spannen sich die radial ange­ ordneten Federn zu der träge mitrotierenden Ausgleichs­ masse. Durch eine geschickte Anordnung und Abstimmung der Federn wird eine Gegenschwingung der Ausgleichsmassen erzeugt, die die Unwucht insgesamt verringert, so daß die mechanischen Bauteile einer geringeren Belastung unter­ worfen sind und somit schwächer ausgelegt werden können.

Im Vergleich zu den flüssigkeitsgefüllten Unwucht-Aus­ gleichsvorrichtungen werden bei der Bauweise gemäß der Erfindung Schwabbel- und Plätschergeräusche vermieden. Durch die abgestimmten und in Ausgestaltung der Erfindung geregelten Federsteifigkeiten können die Schwingungen der Ausgleichsmasse besser kontrolliert werden. Darüber hinaus ergibt sich bei der Bauart gemäß der Erfindung gegenüber einer Bauart mit einer Flüssigkeit-Unwuchtvorrichtung ein geringerer Energieverbrauch während des Schleuderns, da das Federsystem einen geringeren Energieverlust aufweist.

In der Zeichnung sind in den Fig. 1 bis 6 Ausführungs­ beispiele des Gegenstandes gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.

Fig. 1 zeigt eine schematische Stirnansicht und

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer frontseitig zu beladenden Waschmaschine mit einer horizontalen Antriebswelle für die Wäschetrommel,

Fig. 3 zeigt in einem Teilausschnitt eine Anordnung eines Ausgleichsmasse im Bereich der Einfüllöffnung der Wäsche­ trommel,

Fig. 4 zeigt in einer schematischen Teilansicht eine Anordnung einer Ausgleichsmasse im Bereich der gegenüber­ liegenden Rückseite der Wäschetrommel,

Fig. 5 und 6 zeigen in einer teilweisen Stirn- und Seiten­ ansicht eine spezielle Anordnung eines Federelementes zur Aufhängung eine Ausgleichsmasse.

Die Prinzipskizzen gemäß Fig. 1 und 2 zeigen eine Wasch­ maschine mit einem Außengehäuse 10 und mit einem über Federbeine 11 und Zugfedern 12 elastisch gehaltenen Laugenbehälter 13. Der Laugenbehälter 13 ist über eine Gummimanschette 14 mit der Bullaugenöffnung 15 des Außen­ gehäuses 10 verbunden. Innerhalb des Laugenbehälters 13 ist eine Wäschetrommel 16 drehbar gelagert, wobei die mit 17 angedeutete Antriebswelle und ein nicht dargestellter Antriebsmotor am Laugenbehälter 13 gelagert sind. Rings um eine Einfüllöffnung 18 der Wäschetrommel 16 und an der gegenüberliegenden Rückwand 19 ist jeweils eine feste, ringförmige Ausgleichsmasse 20a, b an radial gerichteten Federn 21 aufgehängt. Eine derartige Bauweise kann eben­ falls für hier nicht dargestellte, von oben beschickbare Wäschebehandlungsmaschinen mit ebenfalls horizontal gelagerten Trommel-Antriebswellen vorgesehen werden.

Fig. 3 zeigt eine Bauweise, bei der an der Frontseite der Trommel 16, in einem ringförmigen Rücksprung 22, ein z. B. mit Beton gefüllter ringförmiger Behälter 23 vorgesehen ist, der das Ausgleichsgewicht 20a bildet und über Radial­ federn 21 an vorstehenden Außenteilen 16a der Trommel 16 befestigt ist.

Fig. 4 zeigt eine Bauweise, bei der eine Ausgleichs­ masse 20b an der Rückseite 19 der Wäschetrommel 16 ange­ ordnet ist, und zwar im Bereich zwischen den Armen 24 eines Lagerkreuzes 25. Dabei ist ein ringförmiger Behälter 26 z. B. mit Beton gefüllt und in die durch die Arme 24 gebildeten Lücken eingefügt. Dadurch ergibt sich eine Verjüngung des Behälters 26 im Bereich dieser Arme 24.

Bei der Bauart gemäß Fig. 5 und 6 ist zur Bildung einer frontseitigen Ausgleichsmasse 20a ein Ringbehälter 27 z. B. mit Beton gefüllt und in einem Ringraum 22 um die Einfüll­ öffnung 18 der Trommel 16 angeordnet. Die federnde Aufhängung erfolgt hier mit direkt aus dem Mantelblech gezogenen Blechfedern 28, wie insbesondere aus Fig. 5 zu ersehen ist.

In allen Fällen kann als Ausgleichsmasse beispielsweise Beton, schweres Schüttgut, Stahlschrott oder Hochofen­ schlacke in dichter Form verwendet werden.

Claims (8)

1. Vorrichtung zum Ausgleich der Unwucht bei einer Maschine mit einem in einem schwingbeweglichen Gehäuse (13) gelagerten Drehkörper (16), der mit Mitteln zum Unwuchtausgleich versehen ist, z. B. bei einer Wäsche­ behandlungsmaschine mit einer in einem federnd gehaltenen Laugenbehälter (13) drehbar gelagerten Wäschetrommel (16), dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens einer Seite des Drehkörpers (16) eine über Federmittel (21) mit dem Dreh­ körper (16) verbundene feste Ausgleichsmasse (20a, b) vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine ringförmige Ausgleichs­ masse (20a, b), die über Radialfedern (21) mit dem Dreh­ körper (16) verbunden ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das die Ausgleichs­ masse (20a, b) und die Federmittel (21) enthaltende Feder- Masse-System auf die Betriebsfrequenz oder auf eine knapp über der maximalen Betriebsfrequenz liegende Eigenfrequenz abgestimmt ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Anwendung bei einer Wäsche­ behandlungsmaschine mit einem federnd angeordneten Laugen­ behälter (13) und einer darin drehbar gelagerten Wäsche­ trommel (16).

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Wäschebehandlungs­ maschine, bei der die Wäschetrommel (16) in einem Laugen­ behälter (13) um eine horizontale Achse (17) drehbar gelagert angeordnet ist, die Ausgleichsmasse (20a, b) entweder an der Frontseite der Trommel (16) um die Ein­ füllöffnung (18) herum oder an der Rückseite (19) oder an beiden Seiten vorgesehen ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsmasse (20b) bei Anordnung im Bereich eines mit Armen (24) versehenen Lagerkreuzes (25) an der Rückseite (19) der Wäsche­ trommel (16) im Bereich der Arme (24) verjüngt ausgebildet ist und sich in die Zwischenräume zwischen den Armen (24) des Lagerkreuzes (25) einschmiegt.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur elastischen Aufhängung der ringförmigen Ausgleichsmasse (20a, b) aus dem Mantelblech des Laugenbehälters (13) gezogene Blechfedern (28) vor­ gesehen sind.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des Ausgleichs­ gewichtes (20a, b) jeweils ein ringförmiger Behälter (23, 26, 27) vorgesehen ist, der mit einem dichten Material mit hohem spezifischen Gewicht, z. B. Schüttgut, Stahlschrott oder Hochofenschlacke gefüllt ist.