DE4218416A1 - Anbaugerät für Flurförderzeuge - Google Patents
Anbaugerät für FlurförderzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Anbaugerät für Flurförderzeuge,
vorzugsweise Staplerfahrzeuge, mit einem, zumindest in einer
horizontalen Ebene bewegbaren Tragelement, an dem ein
gabelförmiges Lastaufnahmemittel angeordnet ist.
Flurförderzeuge, insbesondere Staplerfahrzeuge, sind in der
Regel zweckgebunden mit eigenen stationären Einrichtungen zur
Wahrnehmung ganz bestimmter Aufgaben, beispielsweise zum Auf
nehmen, Handhaben und Transportieren von Lasten, ausgestattet,
die u. a. als Hub-, Teleskop-, Schub- und Schwenkgabeln sowie
Kombinationen derselben ausgebildet sein können. Der feste
Verwendungszweck dieser Einrichtungen stellt eine vollkommen
unnötige Einschränkung der Einsatzmöglichkeiten derartiger
Flurförderzeuge dar und macht diese in der Anwendung äußerst
unflexibel. Außerdem erfordert jede Bewegungsart einen sepa
raten Antrieb, so daß bei kombinierten Bewegungsabläufen - wie
sie z. B. beim Einsatz einer Schwenkschubgabel eines
Kommissionierstaplers entstehen - eine Vielzahl unterschied
licher Antriebsmittel im Fahrzeug vorhanden sein muß, was sich
insbesondere in hohen Fahrzeuggestehungskosten niederschlägt.
Da die meisten Bewegungsarten dieser Einrichtungen zur Ein-,
Aus- und Umlagerung - mit Ausnahme des Schwenkens bzw. Drehens
- rein translatorischer Art sind, laufen sie zumeist in zeit
licher Reihenfolge nacheinander ab, zumal dann, wenn sie für
das Bedienungspersonal übersichtlich bleiben sollen, wodurch
auch verlängerte Stellwege in Kauf genommen werden müssen. Die
beispielsweise zur Positionierung der Schwenkschubgabel eines
Kommissionierstaplers erforderlichen Bewegungsabläufe, wie
Fahrkorb-Haupthub, Gabel-Initialhub, translatorischer Seiten
schub von Drehgerät mit Initialhubgerüst, Drehen bzw. Schwenken
und synchrones Drehen/Schieben von Initialhubgerüst mit Last
gabel sowie Teleskopieren der Lastgabel verdeutlichen die
Funktionskomplexibilität und den damit verbundenen Stellaufwand
derartiger Einrichtungen. In vielen Anwendungsfällen ist sogar
ein Verfahren des gesamten Flurförderzeuges zur Zielsteuerung
erforderlich. Die daraus resultierenden, relativ großen Spiel
zeiten der Einrichtungen zur Lastaufnahme bzw. -abgabe oder
Ein-, Aus- bzw. Umlagerung schränken die Wirtschaftlichkeit der
Flurförderzeuge in unnötiger Weise ein. Bei Störung oder Aus
fall einer dieser festeingebauten Einrichtungen bedarf es
außerdem zwangsweise einer Stillsetzung des gesamten
Flurförderzeuges für die Zeit der Reparaturdauer.
Daneben sind sowohl statische als auch dynamische Anbaugeräte
bekannt, beispielsweise Dorne, Kranarme, Haken, Ballen-, Faß-
oder Sackklammern, Klemmgabeln usw., mit denen sich
Flurförderzeuge bedarfs- bzw. einsatzabhängig nachrüsten las
sen. In der Regel handelt es sich hierbei jedoch ausschließlich
um die Lastaufnahmemittel selbst, die zumeist keine eigenen
Antriebsmittel aufweisen, was voraussetzt, daß diese bereits
auf dem Flurförderzeug vorhanden sein müssen. Im übrigen dienen
diese Anbaugeräte fast ausschließlich bestimmten Sonderzwecken
und lassen in der Regel keine komplizierten Bewegungsabläufe
zu, weshalb dieselben nur begrenzt einsetzbar sind.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, unter Ver
meidung der Nachteile der zuvor erwähnten Einrichtungen mit
einem Minimum an Aufwand und Herstellungskosten ein universell
einsetzbares, schnell an- und demontierbares, sowie einfach
bedienbares und im Bewegungsablauf gut übersichtliches Anbau
gerät hoher Funktionalität für Flurförderzeuge mit und ohne
Eigenhub - auch für reine Transportfahrzeuge - zu schaffen, dem
insbesondere die Funktion einer Schwenkschubgabel zugeordnet
sein soll und mit dem sich sowohl Fahrzeugnutzwert und Wirt
schaftlichkeit erhöhen als auch sämtliche zum Stapeln, Kommis
sionieren und allseitigen Handhaben von Lasten erforderlichen
Bewegungsabläufe selbst unter engen Raumverhältnissen mit mi
nimalem Zeitaufwand bewerkstelligen lassen, wobei das Erfor
dernis fahrzeugeigener Antriebseinrichtungen für das Anbaugerät
entfallen kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das
Tragelement als front- und/oder endseitig des Flurförderzeuges
arretierbares mehrgelenkiges Hebelgetriebe ausgebildet ist,
dessen einzelne Hebelarme über vertikale Gelenkachsen mitein
ander verbunden und um jeweils zumindest 180° relativ zueinan
der verdrehbar sowie in den Gelenkachsen einzeln und/oder
bewegungssimultan zumindest in horizontaler Richtung antreibbar
sind, dergestalt, daß das Lastaufnahmemittel zeit- und/oder
bewegungsoptimiert translatorisch und/oder rotatorisch zumin
dest zu jedem Punkt in der horizontalen Ebene bewegbar ist.
Mit der erfindungsgemäßen Anordnung sind im Prinzip alle gän
gigen Typen von Flurförderzeugen innerhalb kürzester Zeit
nachrüstbar, wozu es weder speziell geschulten Personals noch
kostspieliger Vorrichtungen, geschweige denn entsprechender
Spezialwerkzeuge bedarf und wodurch der Fahrzeugnutzwert selbst
von Flurförderzeugen einfachster Bauart in erheblichem Maße
erhöht werden kann, da sich die Flurförderzeuge hernach spezi
fisch höheren Verwendungszwecken zuführen lassen, die ansonsten
nur konstruktiv aufwendigeren und wesentlich teureren
Flurförderzeugen vorbehalten bleiben, was Möglichkeiten zu ei
ner besseren Auslastung des vorhandenen Fahrzeugparkes eröff
net. Durch die Möglichkeit einer gegenseitigen Überlagerung
sowohl der horizontalen als auch der vertikalen Bewegungen
sämtlicher Hebelarme, kann das Anbaugerät absolut zieloptimiert
arbeiten, d. h. Ziele auf kürzestem Wege direkt anfahren, was
die Arbeitseffektivität erhöht und sich in größeren Warenum
schlags- bzw. Kommissionierleistungen pro Zeiteinheit nieder
schlägt. Da das Erfordernis der gleichzeitigen oder zeitlich
aufeinanderfolgenden Bedienung mehrerer Antriebe zur Einleitung
unterschiedlicher Bewegungsarten des Lastaufnahmemittels ent
fällt, wird der Bedienungsmann sowohl physisch als auch psy
chisch entlastet und kann sich auf den eigentlichen Vorgang der
Lastaufnahme bzw. Lastabgabe konzentrieren. Außerdem ist das
Anbaugerät äußerst wartungsfreundlich und kann bei einer Stö
rung oder bei Ausfall zwecks Reparatur jederzeit leicht gegen
ein anderes ausgetauscht werden, wodurch sich die Stillstands
zeiten des Flurförderzeuges in erheblichem Maße verringern
lassen.
Spezielle Varianten der Erfindung, zweckmäßige Merkmale sowie
vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Ge
genstand der weiteren Ansprüche, der Beschreibung sowie der
zeichnerischen Darstellung einer Grundausführung sowie eines
Ausführungsbeispieles, einzeln und in Kombination miteinander.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine isometrische Darstellung einer Grundausführung
eines Anbaugerätes nach der Erfindung ohne Eigenhub,
Fig. 2 eine Draufsicht auf Fig. 1 mit aufgenommener Nutzlast,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel des Anbaugerätes mit Eigenhub
in gleicher Ansicht wie Fig. 1,
Fig. 4 eine grafische Darstellung des Bewegungsablaufes eines
erfindungsgemäßen mehrgelenkigen Hebelgetriebes mit
einer Simulation des Ausschubes eines
Lastaufnahmemittels mit Nutzlast und
Fig. 5 eine grafische Darstellung des Bewegungsablaufes des
Hebelgetriebes für synchrones Drehen und Schieben des
Lastaufnahmemittels mit Nutzlast.
Wie in Fig. 1 dargestellt, ist eine Tragplatte 1 mittig mit
einer vertikalen Ausladung 2 versehen, die vorzugsweise ange
schweißt ist. Die Tragplatte 1 kann in eine vorzugsweise
frontseitige Halterung eines Flurförderzeuges eingesetzt und in
dieser arretiert bzw. fixiert werden. Als Anbaubasis kann dabei
ein Flurförderzeug ohne eigene Hubmittel, d. h. ein reines
Transportfahrzeug, oder statt dessen ein Staplerfahrzeug mit
eigenen Hubmitteln zur Anwendung kommen, wobei im letzteren
Fall vorzugsweise der Hubschlitten als Halterung für die Trag
platte 1 dient. Daneben besteht die Möglichkeit, die Halterung
am Flurförderzeug seitenverschiebbar und/oder schwenkbar
und/oder drehbar und/oder neigbar anzuordnen.
In der Ausladung 2 ist eine erste vertikale Gelenkachse 3 an
geordnet, auf der mittels eines Gelenkschuhes 4 ein erster He
belarm 5 eines mehrgelenkigen Hebelgetriebes 11 verdrehbar an
gelenkt ist. Das Hebelgetriebe 11 ist dabei vorzugsweise drei
gelenkig ausgebildet; ebenso sind andere Hebel- und Gelenkkon
stellationen in Abhängigkeit von Verwendungszweck und Einsatz
gebiet denkbar. Im anderen Ende des Hebelarmes 5 ist eine
zweite vertikale Gelenkachse 8 vorgesehen, auf der sich ein
zweiter Gelenkschuh 9 befindet. An diesem ist ein zweiter He
belarm 6 befestigt, vorzugsweise angeschweißt, dessen anderes
Ende eine dritte Gelenkachse 10 aufnimmt, auf der - sozusagen
als letzter freihängender Hebelarm 7 - ein kurzer Träger für
ein Lastaufnahmemittel 12 gelagert ist.
Das Lastaufnahmemittel 12 ist als Traggabel ausgebildet, deren
Gabelzinken in Gabelführungen 13 manuell und/oder automatisch
auf die Breite einer Nutzlast 14 bzw. einer Lastpalette 15
einstellbar sind. Das Lastaufnahmemittel 12 kann
bedarfsabhängig auch teleskopierbar ausgebildet sein.
Tragplatte 1, Hebelgetriebe 11 und Lastaufnahmemittel 12 bilden
zusammen eine sowohl bauliche als auch funktionelle Einheit,
die sich als einfaches Anbaugerät sowohl zur Nach- als auch zur
Umrüstung von Flurförderzeugen eignet.
Die Gelenkachsen 3, 8, 10 sind rotatorisch jeweils separat an
treibbar, wobei bekannte und deshalb nicht näher dargestellte
und beschriebene Antriebsmittel mechanischer, hydraulischer
oder elektrischer Bauart zur Anwendung können, die vorzugsweise
umfangs- und/oder stirnseitig der Gelenkachsen 3, 8 und 10 an
greifen. Dabei empfiehlt es sich, die Antriebsmittel
programmzusteuern, wobei das nachzurüstende Flurförderzeug
und/oder das Anbaugerät mit zumindest einer intelligenten
Steuerschaltung in Form eines Rechners, MC′s oder einer SPS
ausgestattet sein sollte(n).
Während die zuvor beschriebene Grundausführung des
erfindungsgemäßen Anbaugerätes ohne Eigenhub ausgerüstet und
demzufolge auf fahrzeuginterne Hubmittel zur Höhenveränderung
angewiesen ist, um in der Höhe liegende Punkte bzw. Ziele im
Raum anzufahren, weist das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3
einen Eigenhub auf, weshalb es sich vornehmlich zum Anbau an
reine Transportfahrzeuge eignet. Selbstverständlich kann dieser
Eigenhub des Anbaugerätes auch als Initialhub verwendet werden,
sofern ein Haupthub fahrzeugintern bewerkstelligt werden kann.
Zwecks Erzielung des Eigenhubes ist zumindest einer der Hebel
arme 5 oder 6 oder 7 höhenveränderbar ausgebildet. Dabei er
folgt die Höhenveränderung unmittelbar in einer oder mehrerer
der drei Gelenkachsen 3 und/oder 8 und/oder 10. Im Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 3 ist vorzugsweise in der vertikalen
Verlängerung der Gelenkachse 10 auf dem Hebelarm 7 ein Hubge
rüst 16 angeordnet, an dem das Lastaufnahmemittel 12 mittels
eines Hubschlittens 17 höhenbeweglich geführt ist. Hubgerüst 16
und Lastaufnahmemittel 12 sind somit in der Gelenkachse 10 um
180° verdrehbar. Als Hubantrieb bieten sich sämtliche in der
Hubtechnik bzw. im Staplerbau üblichen und deshalb nicht näher
dargestellten und beschriebenen Mittel mechanischer oder hy
draulischer Bauart an, beispielsweise Kettenzüge, Seilzüge,
Hubzylinder u. ä.
Das Hebelgetriebe 11 mit dem Lastaufnahmemittel 12 kann als
alleiniger Lastträger front- oder endseitig eines
Flurförderzeuges angebaut werden. Falls das Flurförderzeug be
reits mit einem eigenen Lastträger ausgestattet ist, kann die
ser als Hauptlastträger fungieren und das Anbaugerät als Zu
satzlastträger, der dann im Aktionsbereich des Hauptlastträ
gers, vorzugsweise unter- oder oberhalb desselben, angeordnet
ist.
In Fig. 4 ist der Bewegungsablauf des Lastaufnahmemittels 12
mit Palette 15 und darauf befindlicher Nutzlast 14 während des
Ausschiebens von einem gestrichelt dargestellten Regalgang 18
zwecks Einlagerung in ein seitliches Regal 19 in fünfzehn Si
mulationsschritten 20-34 graphisch dargestellt.
Der Simulationsschritt 20 zeigt das Hebelgetriebe 11 soz. in
einer am Flurförderzeug angelenkten Ruheposition 41, wobei
sämtliche Hebelarme 5, 6, 7 im rechten Winkel zueinander ste
hen. Da die Ausschubbewegung ausschließlich dem Zweck dient,
die Lastpalette 15 mit ihrer Nutzlast 14 quer zum Regalgang 18,
d. h. unter einem Winkel von 90°, in das Regal 19 einzuschieben,
muß während des gesamten Bewegungsablaufes darauf geachtet
werden, daß der dritte Hebelarm 7 stets rechtwinklig zum Regal
19 steht, ansonsten die Nutzlast 14 schräg in das Regal 19
eingeschoben würde.
Die Ausschubbewegung wird gemäß dem Simulationsschritt 21 durch
leichtes Verdrehen des zweiten Hebelarmes 6 im rechten Drehsinn
um die zweite Gelenkachse 8 eingeleitet, wobei sich der innere
Öffnungswinkel 35 zwischen dem ersten Hebelarm 5 und dem
zweiten Hebelarm 6 geringfügig verringert. Damit der dritte
Hebelarm 7 seine rechtwinklige Lage gegenüber dem Regal 19
beibehalten kann, bedarf es gleichzeitig einer linksseitigen
drehenden Nachführung desselben um die dritte Gelenkachse 10,
wodurch der innere Öffnungswinkel 36 zwischen dem zweiten He
belarm 6 und dem dritten Hebelarm 7 vergrößert wird. Hierbei
verschiebt sich die Lastpalette 15 mit ihrer Nutzlast 14 gemäß
dem Bewegungspfeil 42 in Richtung gegen das Regal 19.
Beim darauffolgenden Simulationsschritt 22 wird den Bewegungen
der Hebelarme 6 und 7 zusätzlich eine rechtsseitige Drehbewe
gung des ersten Hebelarmes 5 um die erste Gelenkachse 3 über
lagert und dabei der äußere rechte Öffnungswinkel 43 zwischen
der Ausladung 2 und dem ersten Hebelarm 5 über sein Ursprungs
maß von 90° hinaus vergrößert. Die überlagerten Bewegungen der
drei Hebelarme 5, 6, 7 werden in den nachfolgenden Simulati
onsschritten 23-28 kontinuierlich solange fortgeführt, bis der
Öffnungswinkel 36 180° beträgt (s. Simulationsschritt 28), wo
bei der dritte Hebelarm 7 den zweiten Hebelarm 6 geradlinig
verlängert. In dieser Stellung des Hebelgetriebes 11 stehen die
Hebelarme 5 und 6 in einem Öffnungswinkel 43 von ca. 135° zu
einander und der Öffnungswinkel 35 beträgt ungefähr 45°. Die
Lastpalette 15 mit ihrer Nutzlast 14 ist nun in etwa hälftig in
das Regal 19 eingeschoben.
Es versteht sich von selbst und bedarf deshalb keiner beson
deren Beschreibung, daß der dritte Hebelarm 7 bei einer Posi
tionsänderung einer oder beider der Hebelarme 5 und 6 stets
nachgeführt werden muß, um seine rechtwinklige Position gegen
über dem Regal 19 beizubehalten.
In den nächsten Simulationsschritten 29-31 werden die Hebelarme
5, 6 und 7 soweit verdreht, daß sich der nunmehr stumpfe Öff
nungswinkel 43 zwischen dem ersten und zweiten Hebelarm 5 und 6
zu einem gestreckten Winkel von 180° erweitert, den er im
Übergang der Simulationsschritte 31 auf 32 überschreitet. Par
allel dazu läuft der im Simulationsschritt 28 spitze Öffnungs
winkel 35 auf ein Bogenmaß von 90° zu, das er ungefähr im Si
mulationsschritt 33 erreicht. Hierbei stehen die beiden Hebel
arme 5 und 6 - wie in der ursprünglichen Ruheposition 41 des
Lastaufnahmemittels 12 - wieder rechtwinklig zueinander, sind
jedoch insgesamt in der ersten Gelenkachse 3 um einen Winkel
von über 90° relativ zur Ausladung 2 und um ein ähnliches Bo
genmaß gleichzeitig in der dritten Gelenkachse 10 relativ zum
dritten Hebelarm 7 verdreht worden. Die Lastpalette 15 mit ih
rer Nutzlast 14 ist nun nahezu in das Regal 19 eingelagert.
Die letzte Ausschubbewegung des Hebelgetriebes 11 in das Regal
19 wird im Simulationsschritt 34 durch eine geringfügige
weitere rechtsseitige Verdrehung sowohl des ersten Hebelarmes 5
um die erste Gelenkachse 3 als auch einer Simultanverdrehung
des zweiten Hebelarmes 6 um die dritte Gelenkachse 10 erzielt,
wodurch sich der Öffnungswinkel 35 wiederum über ein Bogenmaß
von 90° hinaus vergrößert. Die Lastpalette 15 ist nun voll
ständig in das Regal 19 eingeschoben und das Hebelgetriebe 11
kann in entgegengesetzter Bewegungsrichtung in seine ursprüng
liche Ruheposition 41 zurückgeführt werden.
Fig. 5 zeigt eine Simulationsgrafik des Bewegungsablaufes eines
Lastaufnahmemittels 12 für synchrones Drehen und Schieben,
vereinfacht in vier Simulationsschritten 37-40. Hierbei wird
eine seitlich aus dem Regal 19 entnommene, palettisierte Nutz
last 14 im Regalgang 18 gleichzeitig einer Dreh- und Schubbe
wegung unterworfen, um sie hernach entlang des bzw. aus dem
Regalgang 18 transportieren zu können.
Entsprechend dem o.e. Simulationsschritt 20 stellt der Simula
tionsschritt 37 das Hebelgetriebe 11 mit seinem Lastaufnahme
mittel 12 in der Ruheposition 41 dar, wobei die Nutzlast 14
quer zur Richtung des Regalganges 18 steht. Der darauffolgende
Simulationsschritt 38 zeigt das Hebelgetriebe 11 nach einer
reinen Drehbewegung des dritten Hebelarmes 7 im linksseitigen
Drehsinn um die dritte Gelenkachse 10. In der Grafik der sich
anschließenden Simulationsstufe 39 wird die zuvor begonnene
Drehbewegung des dritten Hebelarmes 7 fortgeführt und gleich
zeitig dazu eine Schiebebewegung des Hebelgetriebes 11 in
Längsrichtung des Regalganges 18 eingeleitet, in dem der erste
Hebelarm 5 im rechten Drehsinn um die erste Gelenkachse 3 und
gleichzeitig der zweite Hebelarm 6 entgegengesetzt um die
zweite Gelenkachse 8 verdreht wird. Dabei wird das Hebelge
triebe 11 unter gleichzeitiger Öffnung der Gelenkwinkel 44 und 45
bis zu Winkeln von 180° längsgestreckt, wie im letzten Si
mulationsschritt 40 aufgezeigt. Die Nutzlast 14 ist nun
transportfertig in Längsrichtung zum Regalgang 18 positioniert.
In Abhängigkeit dessen, ob sich Ein- und Auslagerungsziele auch
in der Höhe befinden, können den zuvor beschriebenen Bewegungen
des Hebelgetriebes 11 in horizontaler Richtung zusätzlich auch
entsprechende Haupthub- bzw. Initialhubbewegungen in vertikaler
Richtung überlagert werden, die selbstverständlich auch separat
ausgeführt werden können. Durch die Möglichkeit einerseits der
simultanen Überlagerung von Hub- und Horizontalbewegungen und
andererseits der Überlagerung sämtlicher Bewegungen der Hebel
arme 5, 6 und 7 können sämtliche Raumziele bei gleichzeitiger
spürbarer Entlastung des Bedienungspersonals nicht nur
bewegungs-, sondern insbesondere auch zeitoptimiert angefahren
werden. Die Möglichkeit einer einfachen und kostengünstigen
Nachrüstung mit dem ein Maximum an Freiheitsgraden aufweisenden
erfindungsgemäßen Anbaugerätes erhöht die Flexibilität von
Flurförderzeugen bei gleichzeitiger Kostensenkung in erheb
lichem Maße.
Die Erfindung ist natürlich keinesfalls auf die in den Zeich
nungen dargestellten und in der Beschreibung niedergelegten
Ausführungsformen beschränkt, die nur exemplarischen Charakter
haben. Es versteht sich von selbst, daß zahlreiche konstruktive
und funktionelle Abwandlungen sowie der Einsatz
wirkungsäquivalenter Mittel im Rahmen der Erfindung liegen.
Beispielsweise kann das Lastaufnahmemittel 12 im als Träger
dienenden Hebelarm 7 noch zusätzlich bzw. alternativ seiten
verschiebbar, drehbar oder neigbar ausgebildet sein oder es
können anstatt der Lastgabeln 12 auch andere Lastaufnahmemittel
bekannter Bauart zum Einsatz kommen. Dabei überdeckt der abzu
steckende Rahmen der Erfindung nicht nur den Einsatz des An
baugerätes als Hauptlastträger, sondern schließt auch die Mög
lichkeit ein, das Anbaugerät als Zusatzlastträger unterhalb
bzw. oberhalb des Aktionsradius eines Hauptlastträgers oder
ggf. als endseitiges Handhabungsmittel zu einem frontseitigen
Lastträger einzusetzen.
Teileliste
1 Tragplatte
2 Ausladung
3 Gelenkachse
4 Gelenkschuh
5 Hebelarm
6 Hebelarm
7 Hebelarm
8 Gelenkachse
9 Gelenkschuh
10 Gelenkachse
11 Hebelgetriebe
12 Lastaufnahmemittel
13 Gabelführung
14 Nutzlast
15 Lastpalette
16 Hubgerüst
17 Hubschlitten
18 Regalgang
19 Regal
20 Simulationsschritte für Lastausschub
34 Simulationsschritte für Lastausschub
35 Öffnungswinkel
36 Öffnungswinkel
37 Simulationsschritte für synchrones Drehen und Schieben des Lastaufnahmemittels
40 Simulationsschritte für synchrones Drehen und Schieben des Lastaufnahmemittels
41 Ruheposition
42 Bewegungspfeil
43 Öffnungswinkel
44 Gelenkwinkel
45 Gelenkwinkel
2 Ausladung
3 Gelenkachse
4 Gelenkschuh
5 Hebelarm
6 Hebelarm
7 Hebelarm
8 Gelenkachse
9 Gelenkschuh
10 Gelenkachse
11 Hebelgetriebe
12 Lastaufnahmemittel
13 Gabelführung
14 Nutzlast
15 Lastpalette
16 Hubgerüst
17 Hubschlitten
18 Regalgang
19 Regal
20 Simulationsschritte für Lastausschub
34 Simulationsschritte für Lastausschub
35 Öffnungswinkel
36 Öffnungswinkel
37 Simulationsschritte für synchrones Drehen und Schieben des Lastaufnahmemittels
40 Simulationsschritte für synchrones Drehen und Schieben des Lastaufnahmemittels
41 Ruheposition
42 Bewegungspfeil
43 Öffnungswinkel
44 Gelenkwinkel
45 Gelenkwinkel
Claims (13)
1. Anbaugerät für Flurförderzeuge, vorzugsweise Staplerfahr
zeuge, mit einem, zumindest in einer horizontalen Ebene
bewegbaren Tragelement, an dem ein gabelförmiges
Lastaufnahmemittel angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Tragelement als front- und/oder endseitig des
Flurförderzeuges arretierbares mehrgelenkiges Hebelgetriebe
(11) ausgebildet ist, dessen einzelne Hebelarme (5, 6, 7)
über vertikale Gelenkachsen (3, 8, 10) miteinander
verbunden und um jeweils zumindest 180° relativ zueinander
verdrehbar sowie in den Gelenkachsen (3, 8, 10) einzeln
und/oder bewegungssimultan zumindest in horizontaler
Richtung antreibbar sind, dergestalt, daß das
Lastaufnahmemittel (12) zeit- und/oder bewegungsoptimiert
translatorisch und/oder rotatorisch zumindest zu jedem
Punkt in der horizontalen Ebene bewegbar ist.
2. Anbaugerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hebelgetriebe (11) dreigelenkig ausgebildet ist.
3. Anbaugerät nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gesamte Hebelgetriebe (11) am Flurförderzeug
und/oder zumindest einer der Hebelarme (5 oder 6 oder 7) in
einer der Gelenkachsen (3 oder 8 oder 10) höhenveränderbar
sind, wobei die vertikalen und horizontalen
Bewegungsabläufe von Hebelgetriebe (11) und/oder zumindest
einem Hebelarm (5, 6, 7) gegenseitig überlagerbar sind,
dergestalt, daß das Lastaufnahmemittel (12) bis zur
maximalen Hubhöhe zu jedem Punkt im Raum bewegbar ist.
4. Anbaugerät nach einem oder mehreren der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest in einer der Gelenkachsen (3 oder 8 oder 10)
ein Hubgerüst (16) angeordnet ist.
5. Anbaugerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hubgerüst (16) in der Gelenkachse (10) des das
Lastaufnahmemittel (12) tragenden Hebelarmes (7)
angeordnet ist.
6. Anbaugerät nach einem oder mehreren der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hebelgetriebe (11) an einer Tragplatte (1)
angelenkt ist, die in eine Halterung des Flurförderzeuges
einsetzbar ist.
7. Anbaugerät nach einem oder mehreren der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halterung am Flurförderzeug höhenveränderbar
und/oder schwenkbar und/oder neigbar und/oder seitlich
verschiebbar und/oder drehbar ist.
8. Anbaugerät nach einem oder mehreren der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hebelarme (5, 6, 7) rotatorisch und/oder vertikal
mechanisch antreibbar sind.
9. Anbaugerät nach einem oder mehreren der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hebelarme (5, 6, 7) rotatorisch und/oder vertikal
hydraulisch antreibbar sind.
10. Anbaugerät nach einem oder mehreren der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hebelarme (5, 6, 7) rotatorisch und/oder
elektrisch antreibbar sind.
11. Anbaugerät nach einem oder mehreren der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hebelgetriebe (11) mit dem Lastaufnahmemittel (12)
als alleiniger Lastträger des Flurförderzeuges vorgesehen
ist.
12. Anbaugerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hebelgetriebe (11) mit dem Lastaufnahmemittel (12)
als Zusatzlastträger zu einem förderzeugstationären
Hauptlastträger vorgesehen ist.
13. Anbaugerät nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hebelgetriebe (11) mit dem Lastaufnahmemittel (12)
im Aktionsbereich des Hauptlastträgers angeordnet ist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4218416A DE4218416C2 (de) | 1992-06-04 | 1992-06-04 | Anbaugerät für Flurförderzeuge |
DE59308329T DE59308329D1 (de) | 1992-06-04 | 1993-05-14 | Anbaugerät für Flurförderzeuge |
EP93107932A EP0572846B1 (de) | 1992-06-04 | 1993-05-14 | Anbaugerät für Flurförderzeuge |
US08/456,507 US5599155A (en) | 1992-06-04 | 1995-06-01 | Attachment for industrial trucks |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4218416A DE4218416C2 (de) | 1992-06-04 | 1992-06-04 | Anbaugerät für Flurförderzeuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4218416A1 true DE4218416A1 (de) | 1993-12-09 |
DE4218416C2 DE4218416C2 (de) | 1996-01-25 |
Family
ID=6460372
Family Applications (2)
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