DE4216067A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Tankentlüftungs-Diagnose bei einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Tankentlüftungs-Diagnose bei einem KraftfahrzeugInfo
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Description
Das Folgende betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Tankentlüftungs-Diagnose bei einem Kraftfahrzeug mit Tank
entlüftungsanlage.
Im folgenden wird vielfach von der Größe eines Unterdrucks
in der Tankentlüftungsanlage gesprochen. Hierbei bedeutet
ein "hoher" Unterdruck, daß es sich um einen Unterdruck mit
hohem Betrag handelt. Dementsprechend wird ein Schwellen
unterdruck von einem aktuellen Unterdruck dann "überschrit
ten", wenn der Betrag des aktuellen Unterdrucks höher ist
als der Betrag des Schwellenunterdrucks.
Eine Vorrichtung zur Tankentlüftungs-Diagnose, wie sie in
US-A-4,962,744 beschrieben ist, verwendet einen Temperatur
fühler im Adsorptionsfilter der Tankentlüftungsanlage. Bei
Adsorption von Kraftstoff steigt die Temperatur des Adsor
bens, während sie bei Desorption von Kraftstoff fällt. Diese
Temperaturänderungen können mit Hilfe des Temperaturfühlers
festgestellt werden. Da Temperaturänderungen jedoch auch von
Kraftstoffdämpfen hervorgerufen werden, die eine andere Tem
peratur aufweisen als das Adsorbens, kann nicht immer ein
deutig entschieden werden, ob eine jeweilige Temperaturände
rung durch ordnungsgemäßes Arbeiten des Adsorptionsfilters
oder durch einen Störeffekt bedingt ist. Um dennoch zu zu
verlässigen Aussagen zu gelangen, gibt das genannte US-
Patent an, daß Messungen nur während eines Tankvorgangs und
im direkten Anschluß an einen solchen erfolgen sollen. Dann
sind bei ordnungsgemäßer Tankentlüftungsanlage besonders
starke und damit besonders aussagekräftige Temperaturände
rungen zu erwarten.
Um die Funktionsfähigkeit einer Tankentlüftungsanlage nicht
nur in unmittelbaren Zusammenhang mit Betankungsvorgängen
überprüfen zu können, wird in der zu einer nicht vorveröf
fentlichten deutschen Patentanmeldung gehörigen Schrift
DE-A-40 03 751 vorgeschlagen, den Druck in einer Tankentlüf
tungsanlage zu überwachen. Sobald ein Tankentlüftungsventil
geöffnet wird, sollte der Unterdruck in der Anlage anstei
gen, während er ab dem Schließen dieses Ventils wieder klei
ner werden sollte. Um einen relativ großen Meßeffekt zu er
zielen, ist in der genannten Schrift eine Tankentlüftungsan
lage mit einem steuerbaren Absperrventil in der Belüftungs
leitung des Adsorptionsfilters beschrieben. Zur Tankentlüf
tungsdiagnose wird dieses Absperrventil geschlossen, damit
möglichst schnell ein möglichst deutlich erkennbarer Unter
druckeffekt erzielt wird, während das Absperrventil geöffnet
wird, wenn das Adsorptionsfilter regeneriert werden soll.
Damit sich im Falle eines Fehlers des Absperrventils kein zu
großer Unterdruck aufbaut, der zu einer Beschädigung der
Tankentlüftungsanlage führen könnte, weist das in der ge
nannten Schrift beschriebene Absperrventil vorteilhafterwei
se ein Unterdruck-Schutzventil auf.
Die eben zitierte Detaillösung zeigt an, daß es bei Vorrich
tungen und Verfahren zur Tankentlüftungs-Diagnose auf Be
triebssicherheit ankommt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Tankentlüftungs-Diagno
se bei einem Kraftfahrzeug wird die Tankentlüftung verboten,
wenn festgestellt wird, daß während einer Tankentlüftungs
phase in der Tankentlüftungsanlage ein Unterdruck auftritt,
der einen Schwellenunterdruck überschreitet. Die erfindungs
gemäße Vorrichtung weist eine Ablaufsteurerung/Diagnose-
Einrichtung zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf.
Diesem Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, daß es bei
Verstopfung des Adsorptionsfilters oder bei Verstopfung oder
Funktionsunfähigkeit eines Absperrorgans (Absperrventil oder
Drossel) in der Belüftungsleitung des Adsorptionsfilters zu
einem Unterdruck kommen kann, bei dem eine Betätigungsgefahr
für die Tankentlüftungsanlage, insbesondere für den Kraft
stofftank, besteht. Der Erfindung liegt weiterhin die Er
kenntnis zugrunde, daß diese Gefahr an einer Tankentlüf
tungsanlage mit Unterdrucksensor unmittelbar durch den Wert
von diesem ausgegebenen Signal erkennbar ist.
Die Tankentlüftungsanlage kann mit Hilfe des erfindungsgemä
ßen Verfahrens vor Beschädigungen durch Unterdruck geschützt
werden, ohne daß notwendigerweise ein Unterdruck-Schutzven
til an der Anlage vorhanden sein muß.
Ist eine Tankentlüftungsanlage aufgrund einer Verstopfung
oder eines Lecks oder eines Ventilfehlers nicht mehr voll
funktionsfähig, wird dies von einem Tankentlüftungs-Diagno
sesystem angezeigt, vorausgesetzt, daß es zuverlässig arbei
tet. Selbst bei nicht voll funktionsfähiger Anlage ist es
jedoch im allgemeinen von Vorteil, die Tankentlüftung weiter
zu betreiben, um nach Möglichkeit wenigstens noch einen Teil
anfallender Kraftstoffdämpfe abzusaugen. Dieses Weiterarbei
ten wird gemäß der Erfindung jedoch verboten, sobald sich
herausstellt, daß ein zu hoher Unterdruck in der Anlage ent
steht.
Das Verbot, mit der Tankentlüftung fortzufahren, kann sich
nur auf die aktuelle Tankentlüftungsphase oder auf Dauer be
ziehen. Liegt nur eine Verstopfung vor, ist es sinnvoll, im
mer wieder etwas Gas aus der Tankentlüftungsanlage abzusau
gen, jedoch nur so lange, bis der aktuelle Unterdruck den
Schwellenunterdruck überschreitet. Damit ein Tankentlüf
tungsvorgang nur abgebrochen wird, wenn dies tatsächlich er
forderlich ist, wird der Schwellenunterdruck relativ hoch
gewählt, z. B. bei etwa 70 bis 80 hPa (mbar), gegenüber Wer
ten von typischerweise 10 bis 20 hPa bei der Diagnose des
Systems. Wird der relativ hohe Schwellenunterdruck immer
wieder angefahren, führt dies zu einer starken Wechselbela
stung der Tankentlüftungsanlage, wodurch dieselbe bei Dauer
belastung zerstört werden kann. Daher ist es von Vorteil,
Tankentlüftung spätestens dann auf Dauer zu verbieten, wenn
die Prüfung eine vorgegebene Anzahl von Malen erfüllt war.
Um ein unnötiges Tankentlüftungsverbot aufgrund eines kurz
zeitigen Überschreitens des Schwellenunterdrucks zu vermei
den, ist es von Vorteil, den gemittelten Unterdruck mit dem
Schwellenunterdruck zu vergleichen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben und er
läutert. Es zeigen
Fig. 1 ein grobschematisches Blockdia
gramm für ein Tankentlüftungs-Diagnosesystem und Fig. 2 ein
Flußdiagramm für das System.
Die in Fig. 1 enthaltene Tankentlüftungsanlage an einem Ver
brennungsmotor 10 mit Saugrohr 11 weist eine Verbindungslei
tung 12 mit eingesetztem Tankentlüftungsventil 13 zwischen
dem Saugrohr 11 und einem Adsorptionsfilter 14 sowie eine
vom letzterem zu einem Tank 15 führende Anschlußleitung 16
auf. Unten in das Adsorptionsfilter 14 mündet an seiner Be
lüftungsseite eine Belüftungsleitung 17, in die ein Absperr
ventil 18 eingesetzt ist. An den Tank 15 ist ein Differenz
druckfühler 19 angeschlossen, der den Differenzdruck zwi
schen dem Innendruck des Tanks und dem Umgebungsdruck mißt.
Weiterhin ist im Blockdiagramm von Fig. 1 ein Steuergerät SG
mit einem Ablaufsteuerungs/Diagnose-Block 20 vorhanden, der
das Signal vom Differenzdruckfühler 19 erhält und der über
Steuerleitungen 21.1 und 21.2 Signale zum Steuern des Tank
entlüftungsventils 13 bzw. des Absperrventils 18 ausgibt.
Der Ablaufsteuerungs/Diagnose-Block 20 sorgt dafür, daß sich
sogenannte Grundadaptionsphasen mit Tankentlüftungsphasen
abwechseln und daß während der Tankentlüftungsphasen eine
Diagnose der Tankentlüftungsanlage dahingehend stattfindet,
ob diese noch voll funktionsfähig ist. Bei den Grundadap
tionsphasen handelt es sich um solche Phasen, bei denen das
Tankentlüftungsventil 13 geschlossen ist und eine nicht dar
gestellte Luft/Kraftstoff-Regeleinrichtung einen Lernvorgang
ausführt.
Zur Diagnose führt der Ablaufsteuerungs-Diagnose-Block 20
einen Ablauf aus, wie er anhand von Fig. 2 veranschaulicht
ist und nun erläutert wird.
Der Ablauf gemäß Fig. 2 wird gestartet, sobald ein überge
ordnetes Programm, hier die Ablaufsteuerung, den Beginn
einer Tankentlüftungsphase anzeigt. In einem Schritt s1 wird
dann der vom Differenzdruckmesser 19 gelieferte Unterdruck
wert erfaßt, und in einem Schritt s2 wird überprüft, ob die
ser aktuelle Unterdruck über einem vorgegebenen Schwellen
unterdruck liegt. Der Schwellenunterdruck liegt typischer
weise zwischen 50 und 70 hPa, abhängig vom Gesamtaufbau der
Tankentlüftungsanlage, insbesondere der Unterdruckfestigkeit
des Tanks 15. Überschreitet der Unterdruck den Schwellenun
terdruck, wird in einem Schritt s3 die Tankentlüftung verbo
ten, d. h. es wird das Tankentlüftungsventil 13 geschlossen.
Außerdem wird in einem Schritt 54 eine Fehlermeldung ausge
geben.
Von Vorteil ist es, in Schritt s2 nicht unmittelbar den ge
messenen Unterdruck mit dem Schwellenunterdruck zu verglei
chen, sondern den gemessenen Unterdruck vor dem Vergleich
mit dem Schwellenunterdruck zu mitteln. Dann wirken sich
kurzzeitige Störungen der Messung des Unterdrucks nicht da
hingehend aus, daß die Tankentlüftung verboten wird, obwohl
dies eigentlich gar nicht erforderlich ist.
Das Verbieten der Tankentlüftung in Schritt s3 kann auf un
terschiedliche Weise erfolgen. Die einfachste Möglichkeit
ist die, die Tankentlüftung lediglich für die aktuelle Tank
entlüftungsphase zu verbieten, also das Tankentlüftungsven
til 13 zu schließen und die Tankentlüftungsphase zu beenden.
Nach Ablauf einer sich anschließenden Grundadaptionsphase
wird die nächste Tankentlüftungsphase erreicht, in der sich
wieder ein Unterdruck bis zum Erreichen des Schwellenunter
drucks aufbaut, woraufhin der beschriebene Zyklus erneut ab
läuft. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, daß bei ver
stopftem Adsorptionsfilter 14 oder bei verstopfter Belüf
tungsleitung 17 oder verstopftem Absperrventil 18 wenigstens
noch zeitweilig regeneriert werden kann. In diesem Zusammen
hang sei darauf hingewiesen, daß der beschriebene Ablauf
keine Tankentlüftungsanlage mit einem Absperrventil 18 vor
aussetzt. Jedoch ist bei einer solchen Tankentlüftungsanlage
die Gefahr verschlechterter Belüftung des Adsorptionsmate
rials gegenüber dem Fall einer Anlage ohne ein solches Ven
til erhöht.
Wenn auf die vorstehend beschriebene Weise vorgegangen wird,
wird der Tank im Abstand jeweils einiger weniger Minuten mit
einem Druck bis hin zum Schwellenunterdruck belastet. Wenn
ein Fahrer trotz angezeigten Fehlers in der Tankentlüftungs
anlage dieselbe nicht reparieren läßt, kommt es bei der ge
schilderten Vorgehensweise zu einer Wechselbelastung des
Tanks, die dessen Standfestigkeit gegen Druckbelastungen
verringern kann, wodurch schließlich der Tank beim Erreichen
des Schwellenunterdrucks beschädigt werden kann. Um dies zu
vermeiden, ist es von Vorteil, zu zählen, wie oft der
Schwellenunterdruck erreicht wird, und diese Zahl zu begren
zen, z. B. auf einige hundert Mal. Ist die gesetzte Zahl er
reicht, wird Tankentlüftung auf Dauer verboten. Soll der ge
nannte Zählaufwand vermieden werden, oder ist eine Tankent
lüftungsanlage gegen dauernde Druckwechsel besonders em
pfindlich, kann in Schritt s3 auch bereits beim ersten Er
reichen desselben die Tankentlüftung auf Dauer verboten wer
den. Zu diesem Zweck wird z. B. ein Flag gesetzt, dessen ge
setzter Zustand anzeigt, daß die Tankentlüftung verboten
ist. Das Flag wird erst in der Werkstatt rückgesetzt, wenn
die Tankentlüftungsanlage repariert ist.
Die Schritte s1 bis s4 im Flußdiagramm von Fig. 2 sind die
für das erfindungsgemäße System wesentlichen. Weitere
Schritte s5 bis s7 werden lediglich der Vollständigkeit hal
ber noch kurz erwähnt.
Ergibt sich in Schritt s2, daß der Unterdruck den Schwellen
unterdruck nicht überschreitet, erfolgt in einem Unterpro
grammschritt s5 eine Tankentlüftungsdiagnose, wozu z. B. ein
Verfahren verwendet werden kann, wie es in der eingangs ge
nannten Schrift DE-A-40 03 751 beschrieben ist. Ergibt sich
bei einer anschließenden Fehlerbedingungsuntersuchung
(Schritt s6), daß ein Fehler vorliegt, wird der Fehlermel
dungsschritt s4 erreicht. Andernfalls folgt ein Schritt s7,
in dem untersucht wird, ob das übergeordnete Programm das
Ende der Tankentlüftungsphase anzeigt. Ist dies nicht der
Fall, wird Schritt s1 wieder erreicht, andernfalls wird der
Ablauf gemäß Fig. 2 beendet, und es erfolgt ein Rücksprung
in das übergeordnete Programm, wie dies auch im Anschluß an
den Fehlermeldungsschritt s4 der Fall ist.
Claims (5)
1. Verfahren zur Tankentlüftungs-Diagnose bei einem Kraft
fahrzeug, bei dem der Unterdruck in einer Tankentlüftungs
anlage gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, daß Tankent
lüftung verboten, wird wenn festgestellt wird, daß eine
Prüfbedingung erfüllt ist, bei der untersucht wird, ob wäh
rend einer Tankentlüftungsphase ein Schwellenunterdruck
überschritten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der gemessene Unterdruck gemittelt und der so gebildeten
Mittelwert mit dem Schwellenunterdruck verglichen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß Tankentlüftung auf Dauer verboten wird,
sobald festgestellt wird, daß die Prüfbedingung erfüllt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß Tankentlüftung auf Dauer verboten wird,
wenn die Prüfbedingung eine vorgegebene Anzahl von Malen
erfüllt war.
5. Vorrichtung zur Tankentlüftungs-Diagnose, mit einem
Differenzdruckfühler (19), um dem Unterdruck in einer Tank
entlüftungsanlage mit Tankentlüftungsventil an einem Kraft
fahrzeug zu messen, und mit einem Steuergerät (SG), dadurch
gekennzeichnet, daß das Steuergerät (SG) eine Ablauf steue
rung/Diagnose-Einrichtung (20) aufweist, die so ausgebildet
ist, daß sie ein Signal zum dauernden Schließen des Tankent
lüftungsventils (13) ausgibt, wenn sie feststellt, daß wäh
rend einer Tankentlüftungsphase ein Schwellenunterdruck
überschritten wird.
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Legal Events
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