DE4208655A1 - Stetig förderndes Gerät zum Umschlagen von Schüttgut auf Lagerplätzen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein stetig förderndes Schüttgut-Umschlaggerät für Lagerplätze mit einer fahrbaren Portalkonstruktion, auf deren rohrförmiger Säule sich ein Schwenklager, eine Drehplattform und ein Schwenkantrieb befinden, wobei ein Förder-Ausleger, ein Ballastausleger, Pylon und Abspannseile, eine mit Gelenken versehene Wippe bildend, die sich von Zylindern bewegen läßt, auf der Drehplattform angeordnet sind.

Umschlaggeräte dieser Gattung lassen sich, sofern dem Förder-Ausleger ein Gutaufnahmeorgan vorgeschaltet ist, zum Abbau einer Halde und zum anschließenden Umschlagen auf Waggons, Bunker oder einen anderen Lagerplatz verwenden. Soll das Gerät als Absetzer konzipiert werden, entfällt selbstverständlich das Gutaufnahmeorgan. Bei Geräten des Standes der Technik ist das Gutaufnahmeorgan häufig ein Schaufelrad. Dieses wirft das von der Halde aufgenommene Schüttgut auf einen auf dem Förder-Ausleger befindlichen Gummigurt-Förderer. Gegebenenfalls kann dieser Förderer auch ein Wellkanten-Förderer sein.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Umschlaggerät für Schüttgut zu schaffen, das leichter baut als bekannte Geräte und das infolgedessen auch billiger in der Herstellung ist. Bei der Suche nach der Lösung dieser Aufgabe, konnte zum Teil auf Erkenntnisse zurückgegriffen werden, die bei der Entwicklung eines stetig arbeitenden, Schüttgut fördernden Gerätes zur wahlweisen Entladung und Beladung von Schiffen gewonnen wurden. Diese Geräte-Entwicklung ist auch Gegenstand der älteren deutschen Patentanmeldung P 41 38 226.9.

Die Aufgabenlösung findet sich in den Patentansprüchen wieder und besteht in erster Linie darin, daß bei dem erfindungsgemäßen Schüttgut-Umschlaggerät nur ein einziges Fördermittel an Bord des Gerätes angeordnet ist. Dieses Fördermittel, ein Deckbandförderer bekannter Bauart, erstreckt sich vom Ende des Förder-Auslegers über diesen, das Wippgelenk, bis hin zum Lagerplatzband, das sich unterhalb einer rohrförmigen Säule der Portalkonstruktion erstreckt. Die Aufhängung des in der Säule befindlichen Senkrechtabschnittes des Deckbandförderers und das Verwinden dieses Abschnittes beim Verschwenken des Förder-Auslegers geschehen im großen und ganzen in der Weise, wie es in der oben genannten Patentanmeldung beschrieben ist.

In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen des Umschlaggerätes aufgeführt.

Die Schüttgutübergabe von einem Gutaufnahmeorgan, bestehend aus einem um die senkrechte Achse drehenden Schneckenförderer mit vorgeschaltetem Grabkopf, auf einen am stetigfördernden Schüttgut-Ladegerät angeordneten, mit Gutaufnahmekammern versehenen Senkrecht-Bandförderer ist in der älteren deutschen Patentanmeldung P 41 16 467.9 beschrieben.

Dieses Konzept wird bei der vorliegenden Erfindung auf ein Umschlaggerät zum Abtragen von Schüttgut-Halden mit einem einzigen Fördermittel in Gestalt eines Deckbandförderers übertragen.

Das erfindungsgemäße Umschlaggerät stellt eine Verbesserung bekannter Geräte dar. Die Übertragung von zum Teil an sich bekannten Konstruktionsdetails und Techniken auf dieses Umschlaggerät lassen eine neue, besonders vorteilhafte Konstruktion entstehen. Das erfindungsgemäße Gerät weist keine Gurtband- Übergabestellen auf. Insofern ist keine Beschleunigungsleistung erforderlich und tritt kein Verlust an Antriebsleistung auf. Es gibt keine Staubquellen an Bord des Umschlaggerätes und auch eine wesentliche Lärmquelle in Gestalt des Bandantriebes befindet sich nicht auf dem Gerät. Der Deckbandförderer-Antrieb ist auf dem Lagerplatzboden angeordnet. Infolge des Fortfalls von Gurtband-Übergabestellen wird die Anzahl der Wartungspunkte reduziert. Für das Umschlaggerät erübrigt sich ein Bandschleifenwagen und aus diesem Grunde tritt kein Verlust an nutzbarer Lagerplatzlänge ein.

Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Umschlaggerätes wird anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert.

Die Abbildung zeigt ein stetig förderndes Umschlaggerät für Schüttgut, das auf einem Lagerplatz verfahren werden kann. Links und rechts neben dem Umschlaggerät sind Schüttgut-Halden (2) gezeigt, wobei die Abbildung das Umschlaggerät während des Abtragens der linken Schüttgut-Halde veranschaulicht.

Der Oberbau des Umschlaggerätes ruht auf einer rohrförmigen Säule (14), die wiederum in einer fahrbaren Portalkonstruktion (15) eingebunden ist. Die Säule (14) weist ein Schwenklager (13) auf, das eine Drehplattform (12) trägt. Der Oberbau des Umschlaggerätes bestehend aus Förder-Ausleger (6), Ballastausleger (7), Pylon (8) und Abspannseilen (9) bildet eine Wippe, die mit Hilfe von Zylindern (10) bewegt wird und mit Gelenken (11) auf der Drehplattform (12) aufliegt. Dieser wippbare Oberbau wird durch ein (nicht dargestelltes) Schwenkwerk geschwenkt.

Fördermittel auf dem Umschlaggerät ist ein einziger aus Grundband (3) und Deckband (4) bestehender an sich bekannter Deckbandförderer (5), der vom Ende des Förder-Auslegers (6) über die ganze Länge dieses Auslegers (6) verläuft, dann in die rohrförmige Säule (14) umgelenkt wird und sich weiter bis unterhalb der Portalkonstruktion (15) erstreckt. Hier endet das Deckband (4), während das Grundband (3) des Deckbandförderers (5) als Lagerplatzband weitergeführt ist.

Am Ende des Förder-Auslegers (6) ist das Gutaufnahmeorgan (1) angeordnet, das nur beim Abtragen von Schüttgut-Halden benötigt wird. Bei dem Umschlaggerät für das wahlweise Abtragen und Aufschütten von Halden Ist das Gutaufnahmegerät (1) nach oben oder zur Seite schwenkkbar am Förder-Ausleger (6) gelagert. Diese Position ist in der Patentfigur gestrichelt dargestellt. Das Gutaufnahmegerät (1) ist selbstverständlich beim Einsatz des Umschlaggerätes zum Aufschütten von Halden vom Förder-Ausleger (6) hochgeklappt.

Wird ein Umschlaggerät ausschließlich als Absetzer konzipiert, so entfällt ein Gutaufnahmeorgan.

Der Senkrechtabschnitt des Deckbandförderers (5) ist innerhalb der rohrförmigen Säule (14) in der Weise aufgehängt, wie es in der älteren deutschen Patentanmeldung P 41 35 467.2 beschrieben ist. Entsprechend dem Schwenkwinkel, den der Oberbau des Umschlaggerätes über die Drehplattform (12) ausführen kann, kann sich der Deckbandförderer-Abschnitt innerhalb der Säule (14) verwinden.

Die Geschwindigkeit des Deckbandförderers (5) wird vorteilhafterweise so gewählt, daß sie etwa gleich groß ist wie die Geschwindigkeit, mit der das Schüttgut aus dem Gutaufnahmeorgan in den Einwurfschlund des Deckbandförderers (5) geworfen wird.

Zweckmäßigerweise ordnet man das Wippengelenk (11) des Umschlaggerätes hoch an, damit ausreichend Länge zum Verwinden des Deckbandförderers (5) innerhalb der rohrförmigen Säule (14) vorhanden ist. Das hat außerdem den Vorteil, daß der Förder-Ausleger (6) oberhalb der Halde (2) stehen kann, während der Förder-Ausleger (6) entlang einer vollen Halde (2) fährt. Es kann insofern an beliebiger Stelle der Halde eingebaggert werden (z. B. zum Ausräumen von Brandnestern).

Claims (3)

1. Stetig förderndes Schüttgut-Umschlaggerät für Lagerplätze mit einer fahrbaren Portalkonstruktion, auf deren rohrförmiger Säule sich ein Schwenklager, eine Drehplattform und ein Schwenkantrieb befinden, wobei ein Förder-Ausleger, ein Ballastausleger, Pylon und Abspannseile, eine mit Gelenken versehene Wippe bildend, die sich von Zylindern bewegen läßt, auf der Drehplattform angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Fördermittel ein einziger Deckbandförderer (5), bestehend aus Grundband (3) und Deckband (4), vorgesehen ist, der sich vom haldenseitigen Ende des Förder-Auslegers (6) über diesen, durch die rohrförmige Säule (14) bis zum Lagerplatzband unterhalb der Portalkonstruktion (15) erstreckt.

2. Stetig förderndes Schüttgut-Umschlaggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckbandförderer (5), dessen Deckband (4) oberhalb des Lagerplatzbandes endet und dessen Grundband (3) als Lagerplatzband weitergeführt ist, im Bereich der rohrförmigen Säule (14) in bekannter Weise derart aufgehängt und geführt ist, daß das Schwenken des Förder-Auslegers (6) mit Hilfe des Schwenkwerkes eine Verdrehung des Deckbandförderers (5) um seine vertikale Förderachse, resultierend aus dem Schwenkwinkel des Förder-Auslegers (6) von ± 90° bis zu ± 180°, zuläßt, daß der Deckbandförderer (5) einen in seiner Drehrichtung umkehrbaren Antrieb aufweist, und daß am Ende des Förder-Auslegers (6) ein nach oben oder zur Seite schwenkbares Gutaufnahmeorgan (1) gelagert ist.

3. Stetig förderndes Schüttgut-Umschlaggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gutaufnahmeorgan (1) aus einem um seine senkrechte Achse drehenden Grabkopf mit darin konzentrisch angeordnetem Schneckenförderer besteht, wobei zwischen der Austrittsöffnung im Schneckenrohr und der Eintrittsöffnung des Deckbandförderers (5) ein Übergangskanal mit rechteckigem Querschnitt bei gleichbleibender Höhe angeordnet ist, daß die Breite des Übergangskanals und der Eintrittsöffnung durch die Tangenten an dem Schneckenrohr und an einem gedachten Kreis, dessen Durchmesser 80 bis 90% des Innendurchmessers des Schneckenrohres beträgt, begrenzt wird, daß die Eintrittsöffnung (Einwurfschlund) des Deckbandförderers (5) eine Breite aufweist, die von dem Abstand der Auftreffpunkte der Tangenten im Tiefsten des Einwurfschlundes bestimmt wird.