DE4136055A1 - Niederflur-eisenbahnwagen zum transport von fahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Niederflur-Eisenbahnwagen zum Trans­ port von Fahrzeugen, wie er im Oberbegriff des Anspruches 1 näher defi­ niert ist.

Beim Transport von Straßenfahrzeugen im Huckepackverkehr auf Eisenbahn­ wagen ergibt sich das Problem schneller ausgewählter Be- und Entladung während der relativ kurzen Haltezeit der Züge.

Allgemein bekannt ist das stirnseitige Herauffahren der Fahrzeuge auf die Eisenbahnwagen. Nachteilig ist dabei das Aufrücken der Kraftfahrzeuge über die ganze Zuglänge, was eine gezielte Entladung nur einzelner Fahrzeuge innerhalb der Kolonne unmöglich macht, ohne nicht auch die anderen Fahr­ zeuge zum Teil zu entladen.

Vorteilhafter ist in dieser Hinsicht ein seitliches Herauffahren der Fahr­ zeuge in die Waggons vom Bahnsteig bzw. von einer Verladerampe. Dabei be­ dient man sich im allgemeinen sogenannter Ladeplattformen, die auf end­ seitig auf Drehgestellen abgestützten Tiefladebrücken auf Rollen aufliegen und zum Be- oder Entladen um einen Winkel aus der Zuglängsrichtung schwenk­ bar sind. Die Endabschnitte werden mit Be- oder Entladerampen in Wirkver­ bindung gebracht (z. B. DE-OS 30 03 616). Das Schwenken erfolgt um einen echten oder fiktiven mittleren Drehpunkt in der Mitte der Ladeplattform über endseitige gekrümmte Rollenführungen. Als Antrieb dient ein hydrau­ lischer Motor in Verbindung mit einem Zahnkranz im Drehgestellbereich.

Andere Ausführungsformen schwenken die befahrbaren Ladeplattformen wahl­ weise um Drehachsen in der Nähe der Enden der Wagen. Die DE-OS 19 44 831 beschreibt eine solche Einrichtung, bei der die Drehachsen auf der Längs­ mittelachse liegen. Durch die DE-OS 32 34 374 sind andererseits exzen­ trisch liegende, d. h. hier endseitige Flankendrehpunkte für die Ladeplatt­ form im Untergestell der Transportwagen bekannt. Hydraulikzylinder be­ wirken bei einer ähnlichen Konstruktion das Ausschwenken (EP 03 44 667 A2).

Auch Transportwagen mit zwei Ladeplattformen, die für sich durch Zahnan­ triebe um mittlere Drehpunkte schwenkbar sind, sind bekannt (US-PS 39 16 799).

Aufgabe der Erfindung ist es, eine insbesondere hinsichtlich der Verschwen­ kung und der Verriegelung der Plattformen in Transportposition besonders einfache und robuste Lösung anzubieten.

Diese Aufgabe wird für einen Eisenbahnwagen der eingangs genannten Art ge­ mäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.

Anhand der schematischen Figuren der Zeichnung wird die Erfindung im nach­ stehenden näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Transportwagen mit aufgefahrenem Kraftfahrzeug,

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Transportwagen mit angedeuteten Schwenkmöglichkeiten der Ladeplattform,

Fig. 3 eine Schnittansicht gemäß Schnittlinie III-III in Fig. 1.

In Fig. 1 ist ein Niederflur-Transportwagen 1 mit einem aufgeladenen Fahr­ zeug, hier einem Sattelschleppzug, dargestellt. Der Transportwagen 1 weist niederflurige Drehgestelle 3, 3′ auf, die mit kleinen auf Schienen 4 laufenden Rädern 5 ausgestattet sind und auf denen sich ein gekröpfter Hauptrahmen 6 abstützt. Die Drehgestellschwenkachsen sind mit 7, 7′ an­ gegeben. Sowohl die Drehgestelle 3, 3′ als auch der Hauptrahmen 6 sind extrem flach gestaltet. Auf dem Hauptrahmen 6 liegt rollengelagert eine Ladeplattform 8 auf, die mittels hydraulischer Schwenkzylinder 9, 9′ aus der dargestellten Transportposition in eine Ent- bzw. Beladeposition schwenkbar ist. Dabei stehen die beiden Drehgestellschwenkachsen 7, 7′ als Drehpunkte wahlweise zur Verfügung, je nachdem für welchen Drehpunkt eine Verriegelung aufgehoben wurde. Fig. 2 zeigt in einer Draufsicht das mögliche Ausschwenken der Ladeplattform 8. Für eine angenommene Fahrt­ richtung (z. B. in Pfeilrichtung) ist hier ein Ausschwenken auf der linken Seite des Transportwagens 1 dargestellt. Für ein Ausschwenken im Uhrzeiger­ sinn kommt dabei der Drehpunkt 7′ und gegengesetzt der Drehpunkt 7 zur Wir­ kung. Von den beiden Schwenkzylindern 9 und 9′, die auf einer Seite zu­ sammengefaßt an einem zentralen Punkt M des Hauptrahmens 6 angelenkt sind, ist für diese Schwenkbewegung nur der Schwenkzylinder 9′ aktiv. Die An­ lenkung der Kolbenstange erfolgt an einer Flanke der Ladeplattform 8 im Punkt 17. Aus der Grundstellung a kann die Ausschwenkposition c (um Dreh­ gestellschwenkachse 7′) oder b (um Drehgestellschwenkachse 7) eingenommen werden. In den ausgefahrenen Schwenkpositionen b, c wie auch in der Grund­ stellung a befindet sich der Kolben im Zylinder 9′ in Endlagen. Für ein Aus­ schwenken auf die rechte Zugseite kommt in gleicher Weise der Schwenk­ zylinder 9 zur Wirkung (nicht dargestellt).

Die Ladeplattform 8 ruht und läuft beim Ausschwenken auf Nachlaufrollen 10. Zum erweiterten Ausschwenken auf eine angemessen niedrige Seitenrampe 15 können die Nachlaufrollen 10 heruntergeklappte Klappen 11 überrollen. Diese bilden hochgeklappt einen Teil der Bordwand 12 des Fahrzeuges.

Fig. 3 zeigt dies in einem Schnittbild. Die Ladeplattform 8 ist gegen den Hauptrahmen 6 durch absenkbare Ringe 13 verriegelbar. Im übrigen er­ leichtern bei Höhendifferenzen zwischen Ladeplattform und Seitenrampe 15 abklappbare Rahmen 14, 14′ an den Wagenenden in üblicher Weise die Ein- und Ausfahrten der Fahrzeuge 2.

Claims (5)

1. Niederflur-Eisenbahnwagen zum Transport von Fahrzeugen mit einem auf endseitigen Drehgestellen ruhenden Hauptrahmen, auf dem eine befahr­ bare Ladeplattform gelagert ist, die wahlweise um einen von zwei end­ seitigen Drehpunkten schwenkbar ist, um aus einer Transportposition in eine Verladeposition oder umgekehrt zu kommen, dadurch gekennzeichnet,
daß als Drehpunkte für die Ladeplattform (8) die beiden Drehgestell­ zapfen (7, 7′) der endseitigen Drehgestelle (3, 3′) vorgesehen sind und
daß zwei hydraulische Schwenkzylinder (9, 9′) für rechts- und links­ seitige Schwenkbewegungen um die Drehgestellzapfen (7, 7′) Verwendung finden, die auf einer Seite zusammengefaßt an einem zentralen Punkt (M) des Hauptrahmens (6) angelenkt sind, während die freien Kolbenstangen jeweils in einem Drehpunkt (16 bzw. 17) mit einer der Flanken der Lade­ plattform (8) verbunden sind.

2. Niederflur-Eisenbahnwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verriegelung der Ladeplattform (8) gegenüber dem Hauptrahmen (6) absenkbare Ringe (13) in der Ladeplattform (8) vorgesehen sind, die die Drehgestellzapfen (7 bzw. 7′) umfassen.

3. Niederflur-Eisenbahnwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladeplattform (8) über Nachlaufrollen (10) auf dem Hauptrahmen (6) abgestützt und bewegbar ist und daß am Hauptrahmen (6) angebrachte seitliche klappbare Platten (11) ein Überrollen der Ladeplattform (8) vom Hauptrahmen (6) auf eine in der Höhe angepaßte niedrige Seiten­ rampe (15) ermöglichen.

4. Niederflur-Eisenbahnwagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen klappbaren Platten (11) im hochgeklappten Zustand einen Teil der Bordwand (12) des Transportwagens (1) bilden.

5. Niederflur-Eisenbahnwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich in den Endpositionen der Ladeplattform (8) der jeweilig ak­ tive Schwenkzylinder in seinen Endlagen befindet.