DE4039934C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Zerquetschen von beispielsweise durch Frosteinwirkung zusammenbackenden gebunkerten Materialien, angeordnet hinter der Abzugseinrichtung eines Aufgabebunkers bzw. an einer Förderbandübergabestelle.

Beim Transport von Kohle aus Übersee kann ein Teil der oberen Schichten der Kohle durch Feuchtigkeit und Temperaturen von weit unter der Gefriergrenze zu großen Schollen zusammenbacken, die zwar beim Entladen durch den Greifer eines Schiffsentladers zerbrochen und in den Aufgabetrichter gegeben werden, jedoch sind diese Schollen für den Weitertransport in den nachgeschalteten Förderanlagen zu groß. Diese Schollen würden den Materialfluß und die Förderleistung stark beeinträchtigen und entsprechen insofern auch nicht der zulässigen maximalen Korngröße von beispielsweise 180 mm für den Weitertransport.

Bei einem Sinterbrecher mit einem verfahrbaren Brecherwagen und einer auf diesem Wagen gelagerten Brecherwalze nach der DE 29 05 615 B1 durchgreifen die Brecherarme einen unterhalb angeordneten Rost. Der Rost ist in einem Rostwagen gelagert. Der Brecherwagen ist Träger des Rostwagens und unabhängig von dem Brecherwagen verfahrbar.

In der US 42 05 795 wird eine Zerkleinerungsmaschine innerhalb einer Kohle-Aufbereitungsanlage beschrieben, die gemeinsam mit einer Bypass-Schurre auf einem Wagen angeordnet ist. Wenn die Bypass-Schurre direkt unter dem Bunker angeordnet ist, kann die Kohle ohne Unterbrechung passieren. Während der Wintermonate, d. h., wenn die Kohle infolge Gefrierens der äußeren Feuchtigkeit zusammenklumpt, wird die Zerkleinerungseinrichtung unter den Bunker verschoben, so daß die zusammengefrorenen Kohlebrocken von dem Brecherrotor zerkleinert werden können.

Der Kohlebrecher nach der US 16 18 721, eine Stachelwalze, soll aus einem Bunker kommende Kohle auf einem Stachelband zerkleinern.

In der DE-AS 10 47 131 wird ein Schubwagen mit Klassiereinrichtung für Erz, Salz, Kohle u. dgl. beschrieben. Der Boden des Schubwagens besteht aus zwei sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit gegeneinander bewegenden Teilen. Der sich schneller bewegende Endteil weist eine Klassiereinrichtung auf.

Gegenstand der US 49 66 689 ist eine selbstreinigende Rost-Anordnung, oberhalb eines Brechers untergebracht.

Die Vorrichtung zum Behandeln von Futtermittelblöcken nach der DE 38 07 738 A1 weist eine seitlich am Futtermittelbehälter angeordnete, schräg nach oben und außen verlaufende Fräsketten-Anordnung auf.

Die JP 62-2 18 332 A befaßt sich mit einer Zerkleinerungseinrichtung für Asche. Die aus einem Bunker kommende Asche soll durch einen Brecher zu Pulver zerkleinert werden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine relativ einfache Einrichtung zum Zerkleinern bzw. Zerquetschen von gefrorenen oder zusammenbackenden Materialien, wie z. B. Kohleschollen, zu schaffen, die hinter der Abzugseinrichtung eines Aufgabebunkers bzw. an einer Förderbandübergabestelle anzuordnen ist, damit ein Material mit einer gewünschten Korngröße anfällt und ein reibungsloses Weitertransportieren der klassierten Kohle in den nachgeschalteten Förderaggregaten gewährleistet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in der Weise gelöst, wie es im Patentanspruch 1 angegeben ist.

Die Einrichtung besteht aus einem auf Stützrollen aufliegenden Schubwagen, in dem ein Rost mit einer begrenzten Maschenweite von z. B. 200×200 mm eingelassen ist, sowie aus einer oberhalb des Schubwagens kraftschlüssig angeordneten Stachelwalze. Dieser Schubwagen wird zwischen der Abzugseinrichtung eines Aufgabebunkers und dem nachgeschalteten Förderband bzw. unterhalb einer Förderbandübergabestelle angeordnet.

Schubwagen, auch Schubwagenspeiser genannt, sind grundsätzlich bekannt (z. B. DE-PS 12 54 071 und DE 34 21 432 C2). Sie werden jedoch nur zur gleichmäßigen Beschickung von Zerkleinerungsmaschinen eingesetzt.

Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung wird ein vor- und zurückbewegbarer Schubwagen zweckentsprechend abgewandelt, so daß in Kombination mit einer Stachelwalze eine Zerkleinerungseinrichtung für einen speziellen Anwendungsfall entsteht.

Die erfindungsgemäße Einrichtung läßt sich auch in bestehende Anlagen einbauen, und zwar unterhalb der Abzugsrinne des Aufgabebunkers, beispielsweise in einem Schiffsentlader für Massengüter-Umschlag wie Kohle, Erz, Kalkstein etc.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der schematischen Zeichnungen näher erläutert.

Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch die Vorrichtung, beispielhaft angeordnet unter der Abzugseinrichtung eines Aufgabebunkers,

Fig. 2 zeigt in einem Querschnitt die Anordnung von Schubwagen mit Stachelwalze, Aufgabeschurre und Förderband,

Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf den Schubwagen mit Anordnung der einzelnen Rostsegmente (6a, 6b).

Unterhalb der Abzugseinrichtung (2) eines Aufgabebunkers (1) ist ein auf Stützrollen (4a) aufliegender Schubwagen (4) aufgestellt, in dem ein auswechselbarer Rost (6), bestehend aus einzelnen Rostsegmenten (6a, 6b), mit einer Maschenweite von z. B. 200×200 mm eingelassen ist. Dieser Schubwagen (4) wird zwischen der Abzugsrinne (Abzugseinrichtung 2) und dem nachgeschalteten Förderband (15) angeordnet.

Der Schubwagen (4) mit den in einem Tragrahmen (5) eingelassenen Rostsegmenten (6a, 6b) wird horizontal durch einen Spill-Antrieb oder Hydraulik-Zylinder (7) unterhalb der Abzugseinrichtung (2), die als Unwucht- oder Magnetrinne ausgebildet sein kann, hin- und herbewegt.

Über diesen Schubwagen (4) wird eine mit einer gewissen Distanz über dem Rost (6) angeordnete Stachelwalze (9) bewegt. Die Bewegung der Stachelwalze (9) erfolgt über zwei auf den Außenseiten des Tragrahmens (5) des Schubwagens (4) angeordnete Triebstöcke (13). In diese Triebstöcke (13) greifen die Zahnräder (12) der Stachelwalze (9), die in zwei Lagern (11) aufgehängt ist, ein.

Entsprechend der Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung des Schubwagens (4) wird die zwangsgetriebene Stachelwalze (9) entweder im Uhrzeiger- oder gegen den Uhrzeigersinn bewegt.

Durch diese Horizontalbewegungen des über einen Spill-Antrieb oder Hydraulik-Zylinder (7) bewegten Schubwagens (4) mit eingelassenem Siebrost (6a, 6b) wird in gleicher Folge die Stachelwalze (9) über Triebstöcke (13) und Zahnräder (12) zwangsläufig mitgedreht. Die feinstückige Kohle (feinstückiges Fördergut 3) fällt nach Austrag aus dem Bunker durch den Siebrost (6a, 6b). Das grobstückige Fördergut (zusammenbackende Fördergutbrocken 3a) mit einer Korngröße über 200 mm Durchmesser wird zwischen Siebrost (6a, 6b) und Stachelwalze (9) transportiert (eingezogen) und dort durch die Drehbewegung der Stachelwalze (9) und die am äußeren Umkreis angebrachten Stacheln (9a) zerquetscht.

Im dargestellten Ausführungsbeispiel enden die Stacheln (9a) der Stachelwalze (9) oberhalb der Oberkante des Siebrostsegmentes (6a). Nach Patentanspruch 4 können die Stacheln (9a) in Abstand und Länge auch so bemessen sein, daß sie in das Siebrostsegment (6a) eintauchen. Bei dieser (in der Zeichnung nicht dargestellten) Anordnung lassen sich eventuell im Siebrost verklemmte Aufgabegut-Brocken mit Hilfe der Stacheln nach unten hindurchstoßen.

Die Förderung des Schüttgutes (feinstückiges Fördergut 3 und zusammenbackende) Fördergutbrocken 3a) läuft in der Zwischenzeit entsprechend der eingestellten Förderleistung der Abzugseinrichtung (2) weiter, wobei das Gut beispielsweise unter 200 mm Korngröße (feinstückiges Fördergut 3) über die unter dem Schubwagen (4) angeordneten Führungsbleche (14) auf das Förderband (15) fällt. Falls bei der Ausförderung aus dem Aufgabebunker (1) weiteres grobstückiges zusammenbackendes Fördergut (3a) anfällt, bleibt dieses beim Rückfahren des Schubwagens (4) am Abstreifer (8) liegen und wird beim nächsten Schub unter die Stachelwalze (9) gezogen und dort, wie zuvor beschrieben, zerkleinert.

Die in den Schubwagen (4) eingelassenen Rostsegmente (6a) können bei Bedarf aus dem Tragrahmen (5) herausgenommen werden, z. B. in der warmen Jahreszeit, wenn ein Zerkleinern von infolge Frosteinwirkung zusammengebackenem Material (3a) nicht erforderlich ist. In diesem Fall wird das von der Abzugseinrichtung (2) geförderte Bunkergut (feinstückiges Fördergut 3) durch den nunmehr, d. h. nach Herausnahme der Rostsegmente (6a), offenen Schubwagen (4) auf das Förderband (15) aufgegeben.

Claims (4)

1. Einrichtung zum Zerquetschen von beispielsweise durch Frosteinwirkung zusammenbackenden gebunkerten Materialien (3a), angeordnet hinter der Abzugeinrichtung (2) eines Aufgabebunkers (1) bzw. an einer Förderbandübergabestelle, dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb der Abzugseinrichtung (2) bzw. der Förderbandübergabestelle ein vor- und zurückbewegbarer Schubwagen (4) angeordnet ist,
daß der Tragrahmen (5) des Schubwagens (4) als Siebrost (6a, 6b) ausgebildet ist, daß oberhalb des vorderen Teils des Schubwagens (4) eine mit einer waagerechten Querachse (10) versehene, in Lagern (11) drehbare Stachelwalze (9) angeordnet ist, daß der Schubwagen (4) oberseitig an seinen Längsseiten mit außenliegenden Triebstöcken (13) versehen ist, in die an beiden Stirnseiten der Stachelwalze (9) auf der Walzenachse (10) fest angeordnete Zahnräder (12) eingreifen.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Abwurfende der Abzugseinrichtung (2) und dem Schubwagen (4) ein Abstreifbalken (8) angeordnet ist.

3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Siebrostsegment (6a) aus dem Tragrahmen (5) des Schubwagens (4) herausnehmbar ist.

4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wahlweise die Stacheln (9a) der Stachelwalze (9) in Abstand und Länge so bemessen sind, daß sie mit gleichmäßiger bzw. gleicher Teilung in den Siebrost (6) eintauchen bzw. oberhalb des Siebrostes (6) enden.