DE4022800C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Preßmantel für eine Preßeinrich
tung, die insbesondere zum Entwässern oder Glätten einer Mate
rialbahn, z. B. Papierbahn, dient. Ein Preßmantel mit den im
Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen ist bekannt
aus der WO 88/08 897. Das besondere dieses bekannten Preßmantels
besteht darin, daß die Verstärkungsfäden nicht die Form eines
Gewebes haben (wie z. B. beim Gegenstand der US-PS 45 52 620),
sondern alle ziemlich genau parallel zu den Außenflächen des
Preßmantels innerhalb des elastomeren Mantelmaterials liegen;
denn die Verstärkungsfäden sind in zwei Lagen (oder "Schich
ten") angeordnet, wobei Längsfäden eine innere Lage und Um
fangsfäden eine äußere Lage bilden. Die Umfangsfäden sind nach
Art einer ein- oder mehrgängigen Schraubenlinie in den Preßman
tel eingewickelt. Ein weiteres wesentliches Merkmal des bekann
ten, wie auch des erfindungsgemäßen Preßmantels ist, daß die
elastomere Materialschicht aus einem einzigen Guß hergestellt
und somit vollkommen homogen ist, obwohl sie die Verstärkungs
fäden allseitig umhüllt. Mit anderen Worten, die Verstärkungs
fäden liegen nirgends unmittelbar an einer Außenfläche des
Preßmantels und ragen somit auch nirgends aus der Außenfläche
hervor, wie z. B. beim Gegenstand der Fig. 2 und 3 der schon
erwähnten US-PS 45 52 620.
Preßmäntel dieser Art sind im Betrieb hohen Beanspruchungen
ausgesetzt. Wie aus Fig. 1 der WO 88/08 897 oder aus Fig. 5
der US-PS 45 52 620 ersichtlich, ist ein Preßmantel beim Pas
sieren der Preßzone der Preßeinrichtung einer hohen Druck- und
Walk-Beanspruchung ausgesetzt. Im Falle der Ausbildung des
Preßmantels als schlauchförmiger Walzenmantel, der an seinen
beiden Enden (durch Befestigung an Manteltragscheiben) ge
schlossen ist, kommt noch eine Zugspannung infolge des Innen
druckes hinzu. Die Befestigung der Preßmantel-Enden an den ge
nannten Manteltragscheiben hat auch zur Folge, daß die Preßman
tel-Enden nicht in der Lage sind, einer eventuellen Dehnung des
Preßmantels in Umfangsrichtung zu folgen. Hieraus folgt die
Forderung, daß der Preßmantel in Umfangsrichtung eine extrem
hohe Zugfestigkeit aufweisen muß, damit die Dehnbarkeit in Um
fangsrichtung so klein wie nur irgend möglich ist.
Eine zusätzliche Beanspruchungsart des bekannten schlauchförmi
gen Preßmantels erkennt man aus der US-PS 49 23 570, insbeson
dere der Fig. 2. Der normale Umlaufweg des Preßmantels ist we
nigstens angenähert eine Kreisbahn. Beim Einlauf in die Preßzo
ne muß der Preßmantel jedoch verhältnismäßig scharf umgelenkt
werden. Ähnliches gilt für den Auslauf aus der Preßzone.
Alle diese Beanspruchungen beeinträchtigen die Lebensdauer des
Preßmantels. Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde,
einen Preßmantel zu schaffen, der gegenüber den bekannten Aus
führungen eine erhöhte Lebensdauer hat.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des An
spruches 1 gelöst.
Durch die Erfindung gelingt es, zwei einander entgegengesetzte
Forderungen gleichzeitig zu erfüllen, nämlich einerseits eine
höchstmögliche Zugfestigkeit in Umfangsrichtung (und somit sehr
geringe Dehnbarkeit) zu erzielen und andererseits dem Preßman
tel in Umfangsrichtung eine gegenüber bisher wesentlich verbes
serte "Biege-Weichheit" zu verleihen. Hierdurch gelingt es ins
besondere, die Beanspruchungen des Preßmantels durch die rela
tiv scharfen Umlenkungen beim Preßspalt-Ein- und -Auslauf we
sentlich zu reduzieren.
Wesentlich für das Erzielen der erhöhten Biege-Weichheit ist
die erfindungsgemäße Verwendung von extrem dünnen Umfangsfäden
(Größenordnung 0,4 bis 1 mm). Hierdurch gelingt es, die Preß
mantel-Dicke gegenüber bisher wesentlich zu reduzieren (auf
beispielsweise 3 bis 5 mm), wobei dennoch die Verstärkungsfäden
vollkommen innerhalb der elastomeren Materialschicht eingebet
tet sind. Letzteres ist wichtig, damit eine eventuelle von
außen her verursachte Abnutzung der Verstärkungsfäden vermieden
wird. Besonders günstige Ergebnisse sind erzielbar, wenn nicht
nur die Umfangsfäden, sondern auch die Längsfäden extrem kleine
Faden-Durchmesser aufweisen. Es ist sogar möglich, Längsfäden
zu verwenden, deren Durchmesser noch kleiner ist als der Durch
messer der Umfangsfäden.
Zwar sind Preßmäntel mit der oben erwähnten geringen Dicke in
Papierherstellungsmaschinen schon benutzt worden. Jedoch sind
dies Preßmäntel mit gewebten (also steif machenden) Verstär
kungseinlagen, bei denen die äußeren Gewebefäden aus dem ela
stomeren Mantelmaterial herausragen, also verschleißgefährdet
sind.
Aus der EP 03 54 743 A1 ist ein Preßmantel bekannt, mit in Um
fangsrichtung verlaufenden Rippen (und dazwischen befindlichen
Nuten), bei dem ein Umfangsfaden oder zwei Umfangsfäden von
beispielsweise 0,5 mm Durchmesser in jeder Rippe liegt. Wegen
der im allgemeinen sehr geringen Breite der Rippen (Größenord
nung 2 mm) erscheint es jedoch zweifelhaft, ob die Umfangsfäden
- bei der Herstellung des Preßmantels - mit der erforderlichen
Genauigkeit in den Rippen plaziert werden können, ohne (zumin
dest stellenweise) in die Nuten hineinzuragen.
Gemäß einem weiteren wesentlichen Gedanken der Erfindung ist
die Zugfestigkeit aller Umfangsfäden - bezogen auf ein Ein
heits-Flächenstück des Preßmantels - höher (vorzugsweise um
mindestens 40% höher) als die Zugfestigkeit aller Längsfäden.
Es wurde nämlich erkannt, daß man nur durch diese Maßnahme
einen Preßmantel erhalten kann, der trotz des extrem kleinen
Durchmessers der Umfangsfäden die erforderliche Zugfestigkeit
in Umfangsrichtung aufweist. Bei Verwendung gleicher oder ähn
licher Werkstoffe für die Längs- und Umfangsfäden, macht man
die Summe aller Faden-Querschnitte, in Umfangsrichtung wesent
lich größer als in Längsrichtung, bezogen auf das genannte Ein
heitsflächenstück des Preßmantels. Dies bedeutet, bei Verwen
dung gleich dicker Fäden, daß die Anzahl der Umfangsfäden
größer ist als die Anzahl der Längsfäden, wiederum bezogen auf
ein Einheitsflächenstück des Preßmantels. Alternativ oder zu
sätzlich zu diesen Maßnahmen können die Umfangsfäden aus einem
Material höherer Zugfestigkeit (z. B. aus Kohlefasern) gebildet
sein als die Längsfäden, die z. B. wie bisher aus einem Polyamid
bestehen können.
Falls es sich um einen schlauchförmigen und an seinen beiden
Enden geschlossenen Preßmantel handelt, soll der Fadendurchmes
ser der Umfangsfäden gemäß der Erfindung nur ungefähr 1/4000
bis 1/1000 (in Sonderfällen bis 1/500) des Außendurchmessers
des Preßmantels betragen. Falls der Preßmantel dagegen als
seitlich offene Preßband-Schlaufe verwendet werden soll (gemäß
Fig. 5 der US-PS 45 52 620), so soll der Fadendurchmesser der
Umfangsfäden ungefähr zwischen 1/8000 bis 1/2000 eines gedach
ten Band-Durchmessers betragen, z. B. des Außendurchmessers des
zum Herstellen des Preßmantels erforderlichen Gießzylinders.
Durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Preßmantels kann eine
wesentlich erhöhte Lebensdauer erwartet werden. Diese wird
nicht nur aus der erhöhten Biege-Weichheit resultieren, sondern
auch aus der Tatsache, daß wegen der geringeren Preßmantel-
Dicke die Beanspruchung durch Schubkräfte beim Einlauf in die
Preßzone wesentlich reduziert wird. Außerdem verringert sich
die Walk-Beanspruchung; daraus resultiert, daß die Gefahr des
Lösens der Bindung zwischen den Verstärkungsfäden und der ela
stomeren Materialschicht beseitigt oder zumindest wesentlich
verringert wird. Diese Gefahr kann auch durch die Verwendung
multifiler Fäden (anstelle monofiler Fäden) verringert werden
oder durch die Verwendung monofiler Fäden, die flachgedrückte
Abschnitte aufweisen (siehe Fig. 4a/4b der WO 88/08 897).
Die Herstellung des erfindungsgemäßen Preßmantels erfolgt über
wiegend entsprechend den Angaben der WO 88/08 897. Insbesondere
die Einrichtungen zum Aufspannen der Längsfäden auf einem Gieß
zylinder sind dort im einzelnen beschrieben; diese Beschreibung
wird deshalb hier nicht wiederholt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung und einige Einzelheiten der
Vorrichtung zur Herstellung des Preßmantels werden nachfolgend
anhand der Zeichnung erläutert.
Die Fig. 1 zeigt einen Teilquerschnitt durch eine Langspalt-
Preßeinrichtung mit einem erfindungsgemäßen Preßmantel.
Die Fig. 2 zeigt ein vergrößertes Detail A aus Fig. 1.
Die Fig. 3 ist eine schematische Ansicht auf ein Teilstück
eines Preßmantels mit den darin befindlichen Verstärkungsfäden.
Die Fig. 4 zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine Vor
richtung zum Herstellen eines Preßmantels.
Die Fig. 5 ist ein vergrößerter Teil-Längsschnitt entlang der
Linie V der Fig. 4.
Die Fig. 6 ist ein Teillängsschnitt durch eine andere Preßman
tel-Ausführung.
Die wesentlichen Elemente der in Fig. 1 dargestellten (und
überwiegend bekannten) Preßeinrichtung sind ein stationärer
Tragkörper 11 (von dem nur ein kleiner Teil sichtbar ist), ein
mehrteiliger Preßschuh 13, der parallel zu einer Preßebene E
verschiebbar ist und eine Gegenwalze 15. Der Preßschuh 13 ist
unterteilt in ein Unterteil 14 und ein Oberteil 16. Das Unter
teil 14 ist als Kolben in einer Druckkammer 12 angeordnet (ge
bildet als eine Ausnehmung des Tragkörpers 11 und begrenzt
durch Dichtleisten, die in Dichtleistenträgern 18 und 19 ru
hen). Das Oberteil 16 hat eine überwiegend konkave, an die Form
der Gegenwalze 15 angepaßte Gleitfläche, über die ein Preßman
tel 10 gleitet. Das Preßschuh-Oberteil 16 bildet zusammen mit
der Gegenwalze 15 einen sogenannten "verlängerten" Preßspalt,
der in der (durch einen Pfeil gekennzeichneten) Laufrichtung
die Länge b hat. Außer dem Preßmantel 10 läuft durch den Preß
spalt ein Filzband 21, außerdem zwischen diesen beiden eine Pa
pierbahn 20, die durch eine gepunktete Linie angedeutet ist.
Außerhalb des Preßspaltes läuft der Preßmantel 10 auf einer im
wesentlichen kreisförmigen Umlaufbahn, deren Mittelpunkt mit 9a
und deren Radius mit R bezeichnet ist (die Drehachse 9a des
Preßmantels 10 ist gegenüber der Mittelachse 7a des stationären
Tragkörpers 11 versetzt angeordnet). Am Einlauf in den Preß
spalt hat das Preßschuh-Oberteil 16 eine Verlängerung 17, die
einen gerundeten Übergang bildet von der kreisförmigen Umlauf
bahn zu dem konkaven Teil der Gleitfläche. Ein ähnlicher gerun
deter Übergang ist am Auslauf aus dem Preßspalt vorgesehen.
Die Dicke d des Preßmantels 10 beträgt ungefähr (Größenordnung)
3 bis 5 mm. Der Außendurchmesser des Preßmantels (also das Dop
pelte der Summe von Radius R und Dicke d) liegt beispielsweise
in der Größenordnung von 1,5 m. In einem Sonderfall kann er
auch kleiner als 1,0 m sein. Nicht dargestellt in Fig. 1 sind
Manteltragscheiben, an denen die beiden Enden des Preßmantels
10 befestigt sind und die um die Drehachse 9a drehbar gelagert
sind.
Die Fig. 2 zeigt einen stark vergrößerten Ausschnitt aus dem
Preßmantel 10 (Detail A der Fig. 1). Man erkennt das elastomere
Mantelmaterial 22 (z. B. Polyurethan), und die darin vollkommen
eingebetteten Verstärkungsfäden 23 und 24. Es sind dies die
Längsfäden 23, die sich parallel zur Drehachse 9a erstrecken
und die Umfangsfäden 24, die stets die äußere Fadenlage bilden,
also auf die innen liegenden Längsfäden 23 aufgewickelt sind.
Der Durchmesser f der Umfangsfäden 24 beträgt nur ungefähr
1/4000 bis 1/1000, in dem genannten Sonderfall bis 1/500 des
Außendurchmessers D des Preßmantels 10. Bezogen auf die Fig. 1
ist D =2(R+d).
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Anzahl der Umfangsfäden 24,
bezogen auf ein Einheitsflächenstück, wesentlich größer ist als
die Anzahl der Längsfäden 23. Beispielsweise kann die Anzahl
der Umfangsfäden 24 dreimal größer sein als die Anzahl der
Längsfäden 23. Hierbei ist angenommen, daß der Durchmesser e
der Längsfäden 23 in der gleichen Größenordnung liegt wie der
Durchmesser f der Umfangsfäden 24, und daß gleiche oder ähn
liche Werkstoffe verwendet werden für Längs- und Umfangsfäden.
Bei einem anderen Ausführungsbeispiel können etwa die folgenden
Abmessungen vorgesehen werden:
Durchmesser e der Längsfäden 23 in der Größenordnung von 0,5 mm;
Durchmesser f der Umfangsfäden 24 in der Größenordnung von
1,0 mm; Dicke d des Preßmantels zwischen 3 und 4 mm; Anzahl der
Umfangsfäden 24, bezogen auf ein Einheitsflächenstück, nur etwa
1,2-2,0 mal größer als die Anzahl der Längsfäden 23.
Zu der in Fig. 4 dargestellten Vorrichtung zur Herstellung
eines Preßmantels 10 gehören ein stationärer Maschinentisch 25,
ein darauf längs verfahrbarer Support 26 und ein in Lagerschil
den 27 drehbar gelagerter Gießzylinder 28. Für diesen ist ein
nicht dargestellter Antrieb vorgesehen, der gekoppelt ist mit
einer drehbaren Spindel 29, die zum Verfahren des Supports 26
(in Führungsschienen 30) dient. Dabei sind die Drehzahl des
Gießzylinders 28 und die Laufgeschwindigkeit des Supports 26
aufeinander abgestimmt.
Auf dem Support 26 befinden sich Vorratsbehälter 33 für die
Komponenten des elastomeren Mantelmaterials, außerdem ein Mi
scher 34, eine Zuführungsleitung 35 und eine Gießdüse 36. Deren
Mündung befindet sich unmittelbar in der Nähe der Oberfläche
des Gießzylinders 28. Auf dem Support 26 ist außerdem eine Ab
wickeleinrichtung 32 für die Umfangsfäden 24 befestigt. Diese
Abwickeleinrichtung 32 ist bezüglich der Drehrichtung des Gieß
zylinders 28 (gekennzeichnet durch einen Pfeil) hinter der
Gießdüse 36 angeordnet.
Schematisch dargestellt sind in Fig. 4 zahlreiche ungefähr
parallel zur Drehachse des Gießzylinders 28 und in geringem Ab
stand von der Zylindermantelfläche aufgespannte Längsfäden 23.
Das elastomere Mantelmaterial 22 wird durch die Zwischenräume
zwischen den Längsfäden 23 hindurch in Form einer schrauben
linienförmigen Raupe auf den Gießzylinder 28 aufgegossen. In
möglichst kurzem Abstand hinter der Gießdüse 36 laufen die Um
fangsfäden 24 über eine Umlenkrolle 31 in das soeben aufgegos
sene Mantelmaterial 22 hinein.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, können beispielsweise vier ne
beneinanderliegende Umfangsfäden 24 gleichzeitig aufgewickelt
werden. Bei dem dargestellten Beispiel tauchen die Umfangsfäden
24 zunächst nur wenig in das Mantelmaterial ein. Deshalb wird
nach einem Umlauf des Gießzylinders 28 (wie mit gestrichelten
Linien angedeutet), noch weiteres Mantelmaterial auf die Um
fangsfäden gegossen. Dies erreicht man dadurch, daß die Breite
der Gießdüse 36 - in einer Ansicht gemäß Fig. 5 gesehen - unge
fähr doppelt so groß ist als der Vorschub des Supports 26
bei einer Umdrehung des Gießzylinders 28. Dabei ist die Anord
nung, wie man aus Fig. 5 sieht, folgendermaßen getroffen: Die
Gießdüse 36 überdeckt sowohl den Bereich (I) derjenigen (z. B.
vier Fäden umfassenden) Umfangsfäden-Windung, welche unmittel
bar hinter der Gießdüse eingewickelt wird, als auch den Bereich
(II) der vorangehenden (ebenfalls vier Fäden umfassenden) Um
fangsfäden-Windung. Bei Bedarf kann die Breite der Gießdüse
noch weiter vergrößert werden, so daß sie beispielsweise die
Bereiche von drei oder vier Umfangsfäden-Windungen überdeckt.
Das Ergebnis ist, daß sich jeweils verhältnismäßig dünne Mate
rialschichten einander überlappen. Würde man dagegen relativ
dicke "Raupen" einfach nur nebeneinander aufgießen, so bestünde
die Gefahr, daß noch flüssiges Material vom Gießzylinder 28 ab
tropft.
Wenn ein Preßmantel fertig gegossen und ausgehärtet ist, dann
wird seine Oberfläche durch mechanisches Bearbeiten geglättet
und dabei die gewünschte Dicke des Preßmantels hergestellt. Ab
weichend von den Fig. 2 und 5 kann ein Preßmantel mit größe
rer Dicke d hergestellt werden durch Aufgießen einer größeren
Menge elastomeren Mantelmaterials. In diesem Falle können bei
Bedarf (zwecks vorübergehenden Speicherns von Preßwasser im
Preßspalt) Umfangsrillen und/oder Sackbohrungen in die Außen
fläche des Preßmantels eingearbeitet werden.
Wie eingangs schon erwähnt, ist ein besonderer Vorzug des er
findungsgemäßen Preßmantels 10 seine gegenüber bisher erhöhte
"Biege-Weichheit". In Anwendungsfällen, bei denen diese Eigen
schaft von geringerer Bedeutung ist, können beim Herstellen des
Preßmantels beispielsweise zwei Lagen von Umfangsfäden in das
elastomere Mantelmaterial eingewickelt werden. Dementsprechend
erhöht sich die Dicke des fertigen Preßmantels.
Eine andere Möglichkeit ist in Fig. 6 dargestellt. Bei diesem
Preßmantel 10′ ist absichtlich ein gewisser Abstand zwischen
den Umfangsfäden 24 und den Längsfäden 23 vorgesehen, bei
spielsweise in der Größenordnung des Faden-Durchmessers. Hier
durch sind also die Umfangsfäden 24 - bei einer nur geringfügi
gen Erhöhung der Dicke des Preßmantels 10′ - in die Nähe der
Außenfläche verlagert. Hierdurch kann, speziell in der Außen
schicht des Preßmantels, die Dehnung beim Durchgang durch den
Preßspalt noch weiter verringert werden.
Claims (9)
1. Preßmantel (10) für eine Preßeinrichtung, die insbesondere
zum Entwässern oder Glätten einer Materialbahn (z. B. Pa
pierbahn 20) dient, mit den folgenden Merkmalen:
- a) der Preßmantel (10) ist gebildet aus einem elastomeren Mantelmaterial (22) und aus zwei Lagen von Verstär kungsfäden (23, 24), nämlich einer inneren Lage und einer äußeren Lage;
- b) die innere Lage wird durch Längsfäden (23) gebildet, die sich beim Betrieb der Preßeinrichtung parallel zur Drehachse (9a) des Preßmantels (10) erstrecken;
- c) die äußere Lage wird durch Umfangsfäden (24) gebildet, die schraubenlinienförmig gewickelt sind und die sich beim Betrieb der Preßeinrichtung ungefähr in der Lauf richtung des Preßmantels (10) erstrecken;
- d) die Verstärkungsfäden (23, 24) sind allseitig von der elastomeren Materialschicht (22) umhüllt, die homogen, d. h. aus einem einzigen Guß hergestellt ist;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- e) die eingewickelten Umfangsfäden (24) haben einen Durch messer (f) von höchstens 1/500 des Außendurchmessers (D) des Preßmantels (10);
- f) bezogen auf ein Einheitsflächenstück des Preßmantels (10) ist die Zugfestigkeit aller Umfangsfäden (24) größer als die Zugfestigkeit aller Längsfäden (23).
2. Preßmantel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß - bezogen auf das Einheitsflächenstück des Preßmantels - die
Summe aller Faden-Querschnitte der Umfangsfäden (24) größer
ist als die Summe aller Faden-Querschnitte der Längsfäden
(23).
3. Preßmantel nach Anspruch 1 oder 2, der im Betrieb die Form
eines schlauchartigen Walzenmantels (10) aufweist, dessen
Enden an Manteltragscheiben befestigt sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umfangsfäden (24) einen Durchmesser (f)
von nur 1/4000 bis 1/500 des Außendurchmessers (D) des Wal
zenmantels haben.
4. Preßmantel nach Anspruch 1 oder 2, der im Betrieb die Form
einer endlosen und nach beiden Seiten hin offenen Band-
Schlaufe aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangs
fäden einen Durchmesser von 1/8000 bis 1/2000 eines gedach
ten Band-Außendurchmessers haben.
5. Preßmantel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß seine Dicke (d) nur 3 bis 5 mm beträgt.
6. Preßmantel (10′) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der inneren Lage der
Längsfäden (23) und der äußeren Lage der Umfangsfäden (24)
ein Abstand besteht, etwa in der Größenordnung des Faden-
Durchmessers (Fig. 6).
7. Vorrichtung zum Herstellen eines Preßmantels (10) nach
einem der vorangehenden Ansprüche, mit einem drehbaren
Gießzylinder (28) und einer darauf angeordneten Einrichtung
zum Aufspannen der Längsfäden (23) sowie mit einer parallel
zur Drehachse des Gießzylinders verfahrbaren Gießdüse (36)
und mit einer ebenso verfahrbaren Abwickeleinrichtung (32)
für die Umfangsfäden (24), dadurch gekennzeichnet, daß die
Abwickeleinrichtung (32) bezüglich der Drehrichtung des
Gießzylinders (28) hinter der Gießdüse (36) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch die fol
genden Merkmale, gesehen in einem parallel zur Drehachse
des Gießzylinders (28) verlaufenden Schnitt:
- a) die Breite der Gießdüse (36) ist größer als die von einer Umfangsfäden-Windung überdeckte Teillänge des Gießzylinders (28);
- b) die Gießdüse (36) überdeckt sowohl den Bereich (I) der unmittelbar hinter der Gießdüse eingewickelten Umfangs fäden-Windung als auch den Bereich (II) der vorangehen den Umfangsfäden-Windung.
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