DE39218C - Seidenhaspel mit mechanischer Anlegung der Coconfäden - Google Patents

Seidenhaspel mit mechanischer Anlegung der Coconfäden

Info

Publication number
DE39218C
DE39218C DENDAT39218D DE39218DA DE39218C DE 39218 C DE39218 C DE 39218C DE NDAT39218 D DENDAT39218 D DE NDAT39218D DE 39218D A DE39218D A DE 39218DA DE 39218 C DE39218 C DE 39218C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
thread
tube
cocoon
lens
raw silk
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT39218D
Other languages
English (en)
Original Assignee
L. CAMEL in Lyon
Publication of DE39218C publication Critical patent/DE39218C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B7/00Obtaining silk fibres or filaments
    • D01B7/04Reeling silk

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 76: Spinnerei.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 23. Juli 1886 ab.
Unter allen beim Abhaspeln von Seiden-' cocons vorzunehmenden Verrichtungen ist die .des Anlegens der Coconfäden unbestreitbar die, welche die meisten Schwierigkeiten bietet. Dieses Anlegen findet so oft statt, als ein Cocon abgesponnen oder abgerissen ist, und bezweckt, den Rohseidenfaden immer auf derselben gewollten Stärke bezw. Fadendicke zu erhalten. ,Zum Anlegen erfafst die Haspelerin vor sich das freie Ende eines Cocons und reifst davon zunächst ein Stück so ab, dafs das anzulegende Fadenende auf dem Zeigefinger der rechten Hand liegen bleibt; durch eine geschickte Bewegung mit der Hand und dem Finger wirft sie dies Fadenende vom Zeigefinger auf das sich aufwärts bewegende Fadenbündel, welches ■jenes Ende mitnimmt, so dafs sich der angelegte Cocon ebenso abspinnt oder haspelt wie die übrigen, mit deren Fäden zusammen er die Rohseide, bilden soll. Aus dem Obigen erkennt man, dafs eine sehr leichte Hand, viel Fähigkeit und grofse Geschicklichkeit dazu gehört,, damit die Haspelerin den Faden anlegen kann und gut anzulegen versteht. Sie mufs ihn so abreifsen, dafs er nur mit einer kurzen Länge auf dem Finger liegen bleibt; denn ist dies Ende zu lang, so verschlingt es sich auf dem Faden zu Löckchen und macht ihn flaumig, ,wodurch der Faden fehlerhaft wird; ist dagegen das Ende zu kurz, so ist es wieder schwer anzulegen. Die Folgen sind wiederholte Versuche und Verluste von ganzen Augenblicken, welche um so kostbarer sind, als während dieser Zeit das Abhaspeln der übrigen Fäden weiter stattfindet, der Rohseidenfaden also zu dünn und unregelmäfsig wird, ein Mangel von nicht geringerer Bedeutung als der erstere. Hinzuzufügen ist noch, dafs der Fähigkeit entbehrende Arbeiterinnen den Faden sehr oft so dünn werden lassen, dafs er reifst, und dafs die zum Wiederflottmachen nöthige Arbeit lang und mühsam ist. Hieraus folgt, dafs eine ungeschickte Haspelerin wenig Seide aus einem Cocon zieht, dazu eine untergeordnete Rohseide erzeugt und einen theuren Rohstoff in Abfällen verschleudert. Hiernach ist klar, dafs beim Abhaspeln von Cocons der Erfolg wesentlich von der Geschicklichkeit abhängen mufs, mit welcher die Handarbeit ausgeführt wird; aus diesem Grunde ist dann auch das Anlernen der Haspelerinnen langwierig und kostspielig. Von grofsem Werthe mufs daher eine Vorrichtung sein, welche ein beständig vollkommenes Anlegen auf mechanischem Wege zu bewerkstelligen gestattet, und der ungeübten Haspelerin selbst ohne Anlernung ermöglicht, das Spinnen von Cocons ebenso gut und besser noch als die geschickteste Arbeiterin auszuführen. Diese Aufgabe hat bereits mehrere Erfinder angeregt. Die meisten der vorgeschlagenen Vorrichtungen zum mechanischen . Anlegen der Coconfäden bestanden aus einer Glocke, einem Konus oder einer Drehscheibe, durch deren Achse der sich aufwärts bewegende Faden hindurchgeht und einem schneidenden oder stumpfen Hindernifs, welches das nicht auf den Rohseidenfaden anzulegende Ende des Coconfadens abschneidet oder abbricht. Eine Besonderheit aller bisherigen Vorschläge besteht darin, dafs deren Urheber, von der Unmöglichkeit überzeugt, das Ende so kurz anzulegen, dafs. jedes Kräuseln
desselben auf der Rohseide oder Flaumigwerden der letzteren vermieden werde, dieser Unvollkommenheit ihrer Apparate dadurch abzuhelfen suchten, dafs sie auf den Coconfaden bei seinem Eintritt in oder Austritt aus dem Apparate Reibung ausübten, was denselben nur verzerren und schwächen kann. Endlich sind auch alle diese Apparate in Bezug auf ihre Construction schwer zu ölen und zu unterhalten ; sie können sich nicht regelmäfsig drehen, so dafs das Auflegen sehr verschieden stattfindet, nicht gehörig gekürzte Enden auftreten und vom Faden mitgenommen werden.
Nachdem ich das mechanische Anlegen der Coconfaden in mannigfacher Weise versucht, bin ich endlich dazu gelangt, einen zu diesem Zwecke geeigneten Apparat zu construiren, mittelst dessen sich die folgenden Vortheile erreichen lassen.
1. Wird der Coconfaden immer mit einem nur sehr kurzen Ende (höchstens 3 mm lang) angelegt und eine vollkommene Verbindung desselben mit dem nach aufwärts bewegten Fadenbündel (Rohseidenfaden) hergestellt.
2. Wird der vom Abkürzen des Cocon-' fadenendes herrührende Abfall sicher zurück- und festgehalten, so dafs er in keinem Falle auf dem Rohseidenfaden mitgenommen werden und Veranlassung zu Kräuselungen, Flaum, Wickeln u. s. w. geben kann.
3. Wird der Rohseidenfaden keinerlei Reibung unterworfen, indem er von allen sich drehenden Theilen isolirt bleibt und sich nur durch Achate und feste Fadenführer bewegt, so dafs alle flaumgebenden Reibungen, Verzerrungen der Seide, Auflösungen der Verbindungen der angelegten Fäden, sowie auch alle Brüche vermieden werden, welche beim Aufliegen von Cocons oder Puppen gegen rotirende Achate oder beim Anhalten des Haspels zum Anknoten, oder aus einem anderen Grunde eintreten.
4. Ist der Apparat einfach, billig, verursacht keine Unterhaltungskosten, geht leicht, dreht sich regelmäfsig, läfst sich leicht ölen, rasch aus einander nehmen und rasch reinigen.
Der Apparat ist auf des beiliegenden Zeichnung in
Fig. ι im Schnitt dargestellt.
Fig. 2 ist ein Horizontalschnitt.
Fig. 3 zeigt die Linse L im Grundrifs und ebenso
Fig. 4 die Befestigung der stillstehenden Röhre T.
Der Apparat ruht in einem Gestell S, welcher wie das Lager für den gewöhnlichen Achat oberhalb des Wasserbeckens angeordnet ist. Das Gestell wird aus zwei über einander liegenden Gabeln gebildet, zwischen deren vier Zinken mit leichter Reibung eine Metallröhre R lose eingesetzt ist, welche zwischen beiden Gabeln eine Schnurscheibe P und unterhalb der Gabeln die linsenförmige, am Umfange gerändelte oder mit mehreren Einkerbungen versehene, Scheibe L so trägt, dafs eine gewisse freie Röhrenlänge zwischen dieser und der untersten Gabel des Gestelles vorhanden ist. Diese freie Rohrlänge R wird von mir der »Endenkürzer« genannt. Die Scheibe P wird mittelst einer Schnur MN und damit auch die Röhre R und die Linse L in Drehung versetzt. In die Röhre R ist central eine Röhre T eingesetzt und an der oberen Gabel des Gestelles vermittelst eines mit Stellschuh versehenen Halsstückes C und der Druckschraube V befestigt. Die Röhre T mufs von der Röhre R vollständig isolirt gehalten werden und bis ans untere Ende der letzteren reichen. An jedem Ende trägt die Röhre T einen mit einem kleinen Loch versehenen Achat.
Die centrale Röhre T mufs leicht herausgenommen und wieder gehörig eingesetzt werden können, d. h. so, dafs sie die rotirende Röhre R weder am inneren, noch am oberen Rande irgendwie berührt. Um ihre Reinigung, sowie das Aufsetzen und Auswechseln der Achate zu ermöglichen, wird sie aus zwei oder drei Stücken hergestellt. Ich mufs bemerken, dafs diese Röhre T keine hohle Achse darstellt, keinerlei Functionen einer solchen verrichtet und während der Arbeit aus dem Apparat herausgenommen werden kann. Die ganz specielle Rolle der stillstehenden Röhre T wird überreichlich dadurch bewiesen, dafs, wenn man dieselbe wegläfst. ein Coconfadenanleger verbleibt, welcher das Anlegen verrichtet; er vollführt seine Function infolge der Lage der Linse L, welche die Röhre R gut führt und bewirkt, dafs die vom Auflegeende abgerissenen Abfallenden auf dem Apparat zurückbleiben; aber das Anlegen ist weniger vollkommen, als wenn man die Röhre T anwendet.
Man erkennt, dafs die Schnur MiV die rotirende Röhre R einzig gegen die von den beiden Gabeln gebildeten Lager hält, so dafs sie mit der geringsten Oelung (einem Tropfen Wasser schon) sehr leicht rotirt. Die Kraftäufserung der Schnur ist also fast Null, um das kleine, aus der Schnurscheibe P, der Linse L und der sie vereinigenden Röhre R bestehende System in der Minute 1 000, 1 200, 1 500 und mehr Umdrehungen mit Regelmäfsigkeit machen zu lassen. Eine kleine, vor und unter den Zweigen der unteren Gabel durchgeschobene Stange verhütet, dafs die vom Finger der Spinnerin kommenden Abfälle mit in die Lager gerissen werden.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende:
Nachdem der Rohseidenfaden durch die Vereinigung einer gewissen Anzahl von Cocon-
fäden gebildet, durch die Röhre T hindurch und gehörig nach dem Haspel geführt ist, genügt es, um einen -neuen Coconfaden anzulegen, dafs man dessen freies Ende der Linse L nähert, indem man einfach den dasselbe haltenden Finger an dem zwischen L und der oberen Gabel liegenden Theil der Röhre R vorbeiführt. Indem die mit grofser Geschwindigkeit sich drehende Linse L das lose oder nur ganz wenig gespannte Coconfadenende in einem Punkte zwischen dem Finger der Haspelerin und dem Cocon, von welchem er sich abspinnt, erfafst und dagegenschlägt, biegt sie dasselbe zu zwei Theilen um, welche sich einander in der Horizontalen zu nähern streben, so dafs der erstere Theil sich oberhalb der Linse auf die Röhre R aufrollt oder befestigt, während der andere Theil sich unterhalb der Linse L aufwindet. Er befestigt sich ' unter Aufrollen in Spiralwindungen; denn infolge seiner Schwere übt der Cocon einen gewissen continuirlichen Zug auf den Coconfaden aus, infolge dessen der Faden nach Vollendung zweier oder dreier Windungen auf diesen unteren Theil der Röhre R über den unteren Rand der letzteren schlüpft und ganz in der Nähe der Oeffnung im Achat der centralen Röhre T auf das sich aufwärts bewegende Fadenbündel geworfen wird, und zwar in derselben Weise, wie er durch die Linse auf die Röhre T aufgeworfen wurde, d. h. ungefähr horizontal, wenn die Umdrehungsgeschwindigkeit grofs ist. Natürlich wird dieses Ende durch die Einwirkung der rotirenden Röhre um das Bündel herumgewunden. Da sich letzteres aber in aufsteigender Bewegung befindet, so bilden sich die Umwindungen unterhalb des Punktes, in welchem die erste Berührung stattfand, während diese kleine Fadenlänge, einerseits von den Rauhheiten des Randes der rotirenden Röhre und andererseits von dem aufsteigenden Bündel zurückgehalten, sich durch die Mitnahme seitens des' letzteren zwischen seinen beiden Befestigungspunkten spannt und endlich auf den Eintrittsachat auflegt. In diesem Augenblick findet aber nothwendigerweise zwischen den Kanten beider Röhren Fadenbruch statt, indem die beiden Röhren dadurch, dafs die eine rotirt und die andere stillsteht, wie eine Art Scheere wirken, und das Ende im Abstande vom Bündel gleich dem Radius der centralen Röhre gleichsam durchschneiden. Demnach besteht die erste Wirkung der centralen Röhre T darin, in Verbindung mit der rotirenden Röhre R das Fadenende in einem fest bestimmten Punkt abzureifsen oder zu kürzen. Das gekürzte kleine Ende wird von dem Bündel, auf welchem es sich zwei- bis dreimal aufgewunden hat, mitgenommen und legt sich beim Passiren des Achates dicht an dasselbe an, während das abgerissene Ende auf der Linse und auf den Theilen der Röhre R verbleibt, von welchem der Coconfaden zuerst aufgewickelt wurde. Der nach dem Cocon hinlaufende Theil des aufgelegten Fadens endlich legt sich auf die Windungen des vorderen aufgewickelten Endes, so dafs auf dem Rohseidenfaden eine Art von Umbindung entsteht, wie eine Besichtigung durch das Mikroskop deutlich erkennen läfst und in Fig. 5 wiedergegeben ist. Diese Bindung ist durch die Präcision, mit der sie sich bildet, bemerkenswerth. Sie bleibt sich so lange gleich, als das Geschwindigkeitsverhältnifs zwischen der Rotation des Apparates und dem Abhaspeln oder der Aufwärtsbewegung des Fadenbündels (Rohseide) dasselbe bleibt. Je nach der Veränderung dieses Verhältnisses verlängern oder verkürzern sich die Windungen der Umbindung. Man kann die Zahl und Steigung dieser Umwindungen aus dem obigen Geschwindigkeitsverhältnifs berechnen.
Der Rohseidenfaden findet auf dem Rande der Achatöffnung einen Stützpunkt, welcher ihm gestattet, dem durch das Anlegen hervorgerufenen Stofs, sowie der vom Aufwinden des Coconfadenendes ausgeübten Beanspruchung zu widerstehen. Es findet also, wie fein der in der Herstellung begriffene Rohseidenfaden auch immer ist, keinerlei Fadenbruch oder anderer schädlicher Zufall statt. Hierin besteht ein weiterer wichtiger Vortheil der centralen fixirten Röhre T.
Das angelegte Fadenende, sowie der weitere sich mit dem Bündel vereinigende Faden legen sich vollkommen auf den Rohseidehfaden auf, ohne Erzeugung von Stöfsen und ohne jede Spur von Flaumbildung. Diese Wirkungen werden erreicht durch die einzelnen für sich erfolgenden, sowie die combinirten Wirkungen der beiden Röhren R und T.
Die kennzeichnenden Merkmale des Apparates bestehen:
i. In der Lage der Linse L bezw. des unteren Randes der sie tragenden Röhre; diese Lage wird bestimmt durch die Schnelligkeit, mit welcher der Apparat arbeiten soll. Je gröfser diese Geschwindigkeit, um so mehr strebt das mitgerissene Ende dahin, sich nahe an der Linse umzubiegen, und um so kürzer kann also der Röhrentheil unterhalb der Linse sein, und umgekehrt. Das mitgerissene Fadenende kann diesem Theil der Röhre nicht entschlüpfen, mufs vielmehr auf ihn gelangen und sich an ihm mittelst einiger Umwindungen befestigen. Ich füge nur hinzu, dafs, wenn diese Bedingung nothwendig ist^ sie auch, genügt, d. h. man ist sicher, dafs mit einer äufseren Röhre von 6 bis 7 mm Durchmesser, einer Linse L von 20 bis 25 mm und einer Geschwindigkeit von ι 200 Umdrehungen pro Minute das Fadenende auf den unteren Röhren-

Claims (3)

  1. theil aufgeschleudert wird, selbst wenn dieser nur 4 bis 5 mm Länge besäfse; dafs der Faden sich ferner mit zwei oder drei Umwindungen darauf aufrollt und fast horizontal und in der Nähe der Mündung des Achates aufgelegt wird, dafs er weiter in dem kurzen Raum zwischen den beiden Röhren infolge deren Spiel gegetrennt wird, und dafs schliefslich das am Coconfaden verbleibende und sich regelmäfsig, wie beschrieben auf dem Rohseidenfaden befestigende Ende im Maximum nicht über 2 bis 3 mm lang ist.
    Man ersieht aus dem Obigen, dafs die Lage der Linse L auf der Röhre R, d. h. die unterhalb der Linse herzustellende Röhrenlänge nach der Drehungsgeschwindigkeit, dem Durchmesser der Linse und der Röhre berechnet werden mufs, und dafs der Apparat mit mathematischer Genauigkeit functionirt. Er erfafst die ihm ohne jede besondere Vorsicht und Vorbereitung dargebotenen Coconfaden, verkürzt deren Enden, indem er sie an einem berechneten, sich gleichbleibenden Punkte abbricht, er hält einerseits sorgfältig die Abfälle vom Rohseidenfaden ab und unterhalt denselben ohne Zeitverlust, indem er den Faden des neuen Cocons in vollkommener Weise daran befestigt. Das Auflegeende ist zudem sehr kurz, bedeutend kürzer, als es von der geschicktesten Haspelerin gehalten werden könnte; man ist sicher, dafs dasselbe nie mehr als 2 bis 3 mm Länge besitzt, wenn die Construction des Apparates und seine Umdrehungsgeschwindigkeit auf diese Länge berechnet sind.
  2. 2. In der centralen, die Rotationsbewegung isolirenden Röhre T, welche von der äufseren rotirenden Röhre isolirt ist, dagegen mit derselben eine Art von Scheere bildet, die den anzulegenden Faden sicher in einem bestimmten Punkte durchschneidet, die alle die oben entwickelten Vortheile zur Erzeugung eines vollkommenen Anlegens ohne Flaum und sonstige Unvollkommenheiten darbietet und durch ihre Unbeweglichkeit jede Reibung und Verzerrung des Fadens verhindert. Weiter ermöglicht diese Röhre das Anhalten des Haspels, ohne dafs der Faden sich umschlägt und dann bei der Weiterbewegung bricht. Sie dient durch ihren unteren Achat dem Faden als Stützpunkt gegen den vom Anlegen erzeugten Stofs, der von dem Umwickeln und Durchschneiden des ihn umbindenden Coconfadenendes ausgeübten Beanspruchung, und verhindert endlich alle schädlichen Einflüsse, welche sonst eintreten, wenn ein Cocon oder eine Puppe in die Höhe geht und gegen einen rotirenden Achat trifft.
  3. 3. In der Montirung der äufseren Röhre in Gabellagern, so dafs sie mit geringster Reibung rotiren, schnell und leicht abgenommen und nach der Reinigung der beiden Röhren wieder eingesetzt werden kann.
    Die Form der Scheibe L kann verschieden sein; die Scheibe kann als Linse, Kugelabschnitt, Birne oder Kreisel etc. gestaltet und mit Tuch, Borsten etc. bekleidet werden, um die Coconfadenenden gut zu fassen.
    Das äufsere Rohr R kann zum Festhalten der Abfallenden mit Spitzen versehen oder in anderer Weise rauh gemacht sein, und sein unterer Rand mehr oder weniger rauh gemacht oder gezähnelt etc. werden, um ein Gleiten des Coconfadens beim Abreifsen zu verhindern.
    Der Apparat kann auch intermittirend arbeiten, und zu diesem Ende nahe der Betriebsschnur angehängt und im gegebenen Moment dadurch in Thätigkeit gesetzt werden, dafs man ihn mit der Hand, während man ihn gleichzeitig dem Coconfaden nähert, der Betriebsschnur so nahe bringt, dafs diese auf die Scheibe P wirken kann.
    Er kann einfach, paarweise oder gruppenweise zu dreien, vieren etc. auf einem Fufsgestell angeordnet werden, welches sich verschieben läfst, um das Becken freizugeben, wenn man die Cocons abtödtet, im Falle diese Operation von der Haspelerin selbst vorgenommen wird.
    Der Apparat braucht auch nicht nothwendigerweise über dem Becken angeordnet zu sein; er kann beständig aufsen bleiben und selbst nach allen Richtungen hin in Bezug auf die Verticale geneigt werden.
    Patenτ-Anspruch:
    Ein Seidenhaspel, bei welchem das Anlegen eines neuen Coconfadens an den Rohseidenfaden dadurch erfolgt, dafs der Coconfaden in die Nähe einer auf dem Fadenleiter rotirenden, am Rand gekerbten Scheibe (L) gebracht, von derselben gefafst und um den Rohseidenfaden herumgewickelt wird, so dafs er, der fortschreitenden Bewegung desselben folgend, in den Fadenleiter (T) hineingezogen wird, an dessen unterem Rande das Abreifsen des Fadenendes erfolgt.
    Hierzu ι Blatt Zeichnuncen.
DENDAT39218D Seidenhaspel mit mechanischer Anlegung der Coconfäden Expired - Lifetime DE39218C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE39218C true DE39218C (de)

Family

ID=314861

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT39218D Expired - Lifetime DE39218C (de) Seidenhaspel mit mechanischer Anlegung der Coconfäden

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE39218C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1026225B (de) * 1956-03-12 1958-03-13 Salzgitter Maschinen Ag Foerdervorrichtung, insbesondere fuer Bergwerks- und Stollenbaubetriebe

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1026225B (de) * 1956-03-12 1958-03-13 Salzgitter Maschinen Ag Foerdervorrichtung, insbesondere fuer Bergwerks- und Stollenbaubetriebe

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2931209C2 (de)
DE627923C (de) Spulenwechselvorrichtung fuer Koetzerspulmaschinen
DE2111316B2 (de) Vorrichtung zum Anspinnen gerissener Fäden in einer Spinnmaschine
DE39218C (de) Seidenhaspel mit mechanischer Anlegung der Coconfäden
DE2449267A1 (de) Fadenliefervorrichtung
DE2000051A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung eines Garnwickels
DE549393C (de) Wandernde Putzvorrichtung fuer das Streckwerk bzw. Lieferwerk von Spinn- oder Zwirnmaschinen
DE1535014C3 (de) Offen-End-Spinnvorrichtung
DE19523937B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Topfspinnen
DE137422C (de)
DE702247C (de) Vorrichtung zum Umlegen der Faeden um die Abzugrollbsttaetigem Spulenwechsel
DE916974C (de) Streckvorrichtung fuer die Herstellung von Kunstfaeden
DE861737C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Nacheinanderanzwirnen der einzelnen Faeden eines laufenden Fadenbuendels auf den Spindeln einer Ringzwirnmaschine
DE809339C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Vorgarnen oder Garnen aus Glas
DE682937C (de) Vorrichtung zum Aufspulen (Aufwickeln) von Faeden und Garnen aus Glas
AT205893B (de) Einrichtung zum Zwirnen von kontinuierlichem Fasergarn
AT259420B (de) Vorrichtung zum Abtrennen bzw. Entfernen der auf den Spindeln von Spinn- oder Zwirnmaschinen gebildeten Unterwindungs-Wicklungen
DE2142C (de) Selbstthätige Feinspinnmaschine für Streichgarn
DE693479C (de) Umspinnmaschine zum Herstellen von Schlingengarnen
DE1143298B (de) Vorrichtung zum Auflegen eines aus thermoplastischem Material zu ziehenden Fadens auf eine Aufwickelspule
DE499459C (de) Fadentrennvorrichtung fuer Kunstseidenspinnmaschinen
DE161541C (de)
DE9732C (de) Kontrolirmaschine für Floret-Gespinnste
AT119334B (de) Vorrichtung zur Herstellung eines Zierfadens.
DE887166C (de) Spinnmaschine fuer Jute und aehnliches langfaseriges Spinnmaterial