DE3920124A1 - Sitz-gleitschienenanordnung - Google Patents
Sitz-gleitschienenanordnungInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit Sitz-Gleitschienenanordnungen
für verstellbare Sitze. Insbesondere ist die Erfindung für
eine Sitz-Gleitschienenanordnung für einen Sitz in einem
Kraftfahrzeug bestimmt, der in Fahrzeuglängsrichtung ver
stellbar ist.
Sitz-Gleitschienenanordnungen beispielsweise für Fahrzeug
sitze weisen zwei Hauptteile, eines das fest mit dem Boden ver
bunden ist und ein anderes, das fest mit dem Sitz verbunden
ist, auf, welche aufeinander gleitbeweglich verschiebbar sind.
Im allgemeinen sind derartige Sitz-Gleitschienenanordnungen
aus gepreßtem oder gewalztem Stahl hergestellt. Die Sicher
heitsgurtverankerung ist häufig am Gleitschienenteil befestigt,
das fest mit dem Sitz verbunden ist, eine relativ Position
der Verankerung bezüglich der auf dem Sitz Platz nehmenden
Person konstant zu halten. Dies hat sich bei einem verstell
baren Sitz als zweckmäßig erwiesen, da die Anordnung des Si
cherheitsgurtes hierbei im wesentlichen durch die Verstellung
des Sitzes im Verhältnis zur Fahrzeugkarosserie nicht störend
beeinflußt wird.
Die Gleitschienenteile einer derartigen Anordnung sind derart
ausgelegt, daß sie ineinander eingreifen und somit der Trenn
kraft widerstehen, welche versucht, daß sie aus ihren relati
ven vertikalen Positionen weggedrückt werden, wenn bei einem
Fahrzeug eine starke Verzögerung wie bei einem Unfall auf
tritt.
In typischer Weise ist eine Gleitschienenanordnung ferner mit
einer Verriegelungseinrichtung versehen, die derart ausgelegt
ist, daß die Teile in einer speziellen relativen horizontalen
Position festgehalten werden, welche einer gewünschten Sitz
position entspricht.
Die auf das Teil der Anordnung, die fest mit dem Sitz verbunden
ist, einwirkende Belastung rührt größtenteils von der Sicher
heitsgurtverankerung her, die den Körper des Fahrgastes zurück
hält. Diese auf die Gleitschienenanordnung einwirkende Kraft
kann in vertikale und horizontale Komponenten aufgeteilt wer
den. Der horizontalen Komponente widersteht die Verriegelungs
einrichtung, welche verhindert, daß der Sitz in Längsrichtung
des Fahrzeugs sich bewegt. Der Vertikalkraft halten die in
einandergreifenden Gleitschienenteile stand. Die Kraft auf die
Gleitschienenteile ist beträchtlich, wenn ein Fahrgast auf
dem Sitz Platz genommen hat.
Bekannte gepreßte oder gewalzte Stahlanordnungen jedoch lei
den an einer Anzahl von Beschränkungen, die im Zusammenhang
mit ihrer Auslegung und Herstellung stehen.
Zum einen ist die Kompliziertheit der Profile der ineinander
greifenden Teile der Gleitschienenteile bedingt durch das
Herstellungsverfahren begrenzt. Daher können sich die ineinan
der greifenden Teile in Querrichtung verformen, wenn sie hohen
Trennkräften ausgesetzt sind. Die ineinandergreifenden Teile,
die üblicherweise lippenförmig ausgebildet sind, haben die
Neigung, daß sie sich aus dem Eingriffszustand wegbiegen, so
daß die Verbindung zwischen den Teilen Spiele haben, bevor
die maximale Scherfestigkeit des Metalls der Gleitschienen
teile erreicht ist. Daher läßt sich die maximal mögliche
Festigkeit des Gleitschienenmaterials nicht ausnutzen.
Zum zweiten ist bei den typischen, gewalzten oder gepreßten
Sitz-Gleitschienenanordnungen der Teil jenes Elements, das
fest mit dem Boden verbunden ist, nicht per se so ausgelegt,
daß er so starr ist, daß er der Neigung des am Boden ange
brachten Teils standhalten kann, so daß ein Versagen durch
Biegen auftreten kann. Diese Neigung wird verstärkt, wenn
der Sitz derart eingestellt ist, daß der Sicherheitsgurt-
Verankerungspunkt etwa in der Mitte zwischen den Punkten an
dem Bodenteil liegt, an dem dieser fest mit dem Boden ver
bunden ist.
Zum dritten ist Stahl ein geeignetes Material für bekannte
Gleitschienenteile, wobei es der allgemeinen Praxis entspricht,
daß man auf die Steifigkeit des Materials baut, um die er
forderliche Festigkeit zu erreichen. Dieses Material ist auch
in geeigneter Weise zum Walzen oder Pressen formbar. Jedoch
führt die Materialstärke des Stahls, die für diese Steifig
keit erforderlich ist, dazu, daß die Sitz-Gleitschienenan
ordnung relativ schwer wird. Je größer die Materialstärke des
Stahls ist, desto leistungsfähiger müssen die Pressen sein,
die zur Formung der Teile eingesetzt werden.
Nach der Erfindung zeichnet sich eine Sitz-Gleitschienenan
ordnung der Bauart, die ein erstes, längliches Gleitschienen
teil in einem kastenförmigen Querschnitt aufweist, der einen
Schlitz in seiner oberen Fläche und einen in Längsrichtung
verlaufenden Hohlraum besitzt, und welches fest mit einem
Boden verbindbar ist, und ein zweites, längliches Gleitschie
nenteil aufweist, das auf dem ersten Gleitschienenteil der
art angebracht ist, daß es längs desselben gleitverschieblich
bewegbar ist, wobei das zweite Gleitschienenteil einen im
allgemeinen ebenen Abschnitt enthält, der durch den Schlitz
geht, und zwei Eingriffsteile aufweist, welche sich im wesent
lichen über die gesamte Längserstreckung in dem Hohlraum hin
weg erstrecken und in Eingriff mit einem zugeordneten Teil
am ersten Gleitschienenteil kommen, dadurch aus, daß die er
sten und zweiten Teile mittels Extrusion hergestellt sind,
und daß jedes Gebilde bzw. jedes Teil an dem ersten und zwei
ten Gleitschienenteil einen im wesentlichen U-förmigen Ab
schnitt aufweist, dessen Arme bzw. Schenkel in Querrichtung
zu dem ebenen Abschnitt verlaufen und einen Kanal bilden,
welcher einen Arm bzw. einen Schenkel des Gebildes aufnimmt,
mit dem es in Eingriff kommt. In bevorzugter Weise ist die
Form jedes Kanals im wesentlichen übereinstimmend mit der Form
des Arms bzw. Schenkels ausgelegt, welcher in demselben auf
genommen ist.
Bei der Anordnung nach der Erfindung ist daher die Form der
beiden Teile komplizierter als bei den bekannten Anordnungen
dieser Art, und man erhält eine zwangsläufige Verriegelung,
welche eine relative Längsgleitverschiebebewegung zuläßt,
welche aber in stärkerem Maße einer Verformung und somit einer
Trennung der beiden Teile einen Widerstand entgegensetzt.
Durch die Anwendung der Extrusion wird ermöglicht, daß die
Form der beiden Teile ausschließlich im Hinblick auf ihre
Festigkeit bestimmt und nicht durch das Herstellungsverfahren
beeinflußt wird, wie dies bisher bei üblichen gewalzten oder
gepreßten Stahlkonstruktionen der Fall war. Hierdurch wird er
möglicht, daß die maximal mögliche Festigkeit der Sitz-Gleit
schienenanordnung nach der Erfindung hauptsächlich durch die
Zugfestigkeit des eingesetzten Materials und nicht durch die
Form oder Konstruktion der beiden Teile bestimmt wird. Die in
einandergreifenden Teile können in einfacher Weise eine U-för
mige Gestalt haben, wobei ihre Arme bzw. Schenkel im wesentli
chen parallel verlaufen und den Steg des U im wesentlichen
rechtwinklig schneiden. Jedoch sind kompliziertere Formgebun
gen möglich, und das freie Ende des äußeren Schenkels jedes
U-förmigen Teils kann mit einem oder mehreren weiteren Armen
verbunden sein, die hierzu geneigt verlaufen. Die Arme bzw.
Schenkel des U-förmigen Teils brauchen nicht den Steg des U-
förmigen Teils rechtwinklig zu schneiden, sondern sie können
auch mit einem hiervon abweichenden Winkel oder unter einem
Radius hierzu verlaufen.
Um das erste Teil noch weiter zu versteifen, sind vorzugsweise
ein oder mehrere Versteifungsrippen vorgesehen. Die Verstei
fungsrippen können einen Teil von L-förmigen Stegen auf dem
Grundteil des ersten Teils gebildet werden, das einen Hohl
raum begrenzen kann, der über einen Längsschlitz zugänglich
ist, der durch die gegenüberliegenden Schenkel bzw. Arme der
Stegteile begrenzt wird. Das Vorsehen eines derartigen
Schlitzes erleichtert die Verbindung der Befestigungsstützen.
Bei der Sitz-Gleitschienenanordnung nach der Erfindung sind
die Eingriffsteile an den ersten und zweiten Teilen in Wirk
lichkeit ineinandergehakt. Eine Trennkraft, die auf die
Anordnung einwirkt und die Teile zu verformen sucht, muß da
her die ineinandergreifenden Teile überwinden, bevor die
Teile voneinander getrennt werden können. Infolge ihrer
komplizierten Formgebung jedoch greifen diese Teile immer
stärker mit einwirkender zunehmender Trennkraft ineinander.
Es hat sich gezeigt, daß eine Trennung unter Stoßbelastungen
bei der Sitz-Gleitschienenanordnung nach der Erfindung nicht
auftritt, bis die Grenze der Scherfestigkeit des Materials
der Teile erreicht ist. Folglich wird die insgesamt mögliche
Festigkeit des Materials optimal genutzt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung er
geben sich aus der nachstehenden Beschreibung einer bevor
zugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung. Darin zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Sitz-Gleitschienen
anordnung nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Endansicht der Anordnung in Fig. 1, und
Fig. 3 eine Schnittansicht längs der Linie III-III
in Fig. 1.
Unter Bezugnahme auf die Fig. 1 bis 3 weist eine Sitz-Gleit
schienenanordnung eine obere Schiene 10 auf, die in einer un
teren Führungsschiene gleitbeweglich bzw. verschieblich auf
genommen ist. Die Anordnung wird normalerweise in einem Fahr
zeug derart angebracht, daß die Schienen in Längsrichtung
desselben verlaufen. Obgleich die Anordnungen normalerweise
jedoch nicht notwendigerweise paarweise eingesetzt werden,
um einen Fahrzeugsitz zu tragen, ist hier nur eine Anordnung
gezeigt, wobei der Sitz aus Übersichtlichkeitsgründen nicht
dargestellt ist.
Wie am besten aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, ist eine
Sicherheitsgurt-Verankerungsplatte 14 an dem hinteren Ende
(rechtes Ende in Fig. 1) an der oberen Schiene 10 angeschraubt.
Die untere Schiene 12 kann an dem Boden des Fahrzeugs über
vorne und hinten liegende Öffnungen 15 und 18 jeweils ange
schraubt werden. Die hintere Öffnung 18 ist bei dieser be
vorzugten Ausführungsform in einer Winkelplatte 20 ausgebildet,
die fest mit der unteren Schiene 12 verbunden ist.
Die obere Schiene 10 läuft auf Kugellagern 22, die in Längs
richtung längs Paaren von in Querrichtung beabstandeten Ku
gellaufringen 24 und 26 laufen, die in den Schienen 10 und
12 ausgebildet sind.
Die relative Längsposition der oberen Schiene 10 bezüglich der
unteren Schiene 12 ist in allen Positionsbereichen mit Hilfe
einer beweglichen Zahnplatte 28 eingehalten, die auf dem Ende
eines Hebelarms 30 angebracht ist. Der Hebelarm 30 ist gelen
kig an der oberen Schiene 10 angebracht, um die Zahnplatte in
den Eingriffszustand mit komplementären Teilen 32 auf der un
teren Schiene 12 zu bringen oder außer Eingriff von denselben
zu bringen. Wenn die Zahnplatte 28 in Eingriff mit den Teilen
32 ist, wird die obere Schiene 10 an einer Bewegung in einer
Längsrichtung gehindert. Natürlich ist es nicht wesentlich,
daß die Zahnplatte und der Hebel an der oberen Schiene ange
bracht sind, obgleich dies nicht bedeutet, daß sie sich mit
dem Sitz bewegen. Diese Teile könnten in äquivalenter Weise
auch an der stationären unteren Schiene angebracht werden,
und es könnten Eingriffsteile an der oberen Schiene vorge
sehen sein.
Insbesondere unter Bezugnahme auf Fig. 3 hat die untere Schie
ne 12 einen kastenförmigen Querschnitt aus einem extrudierten
Aluminiummaterial. Der kastenförmige Querschnitt weist einen
oberen, in Längsrichtung verlaufenden, mittigen Schlitz 64
auf, der sich in Richtung des Inneren eines Hohlraumes 36
öffnet, der von dem kastenförmigen Querschnitt begrenzt wird.
Die jeweiligen unteren Ecken 38 der inneren Fläche des kasten
förmigen Querschnittes bilden einen der beiden, in Querrich
tung beabstandeten Kugellaufringe 26, die jeweils einen Satz
von Kugellagern 22 aufnehmen.
Die obere Schiene weist eine Platte 40 mit einem geschlosse
nen kastenförmigen Querschnitt aus extrudiertem Aluminium
auf, welche im allgemeinen eben ausgebildet ist und sich in
den Mittelschlitz 34 der unteren Schiene erstreckt. Die Ab
messungen des kastenförmigen Querschnitts in Einführungsrich
tung hinter dem Schlitz 34 sind kleiner als die Querabmessun
gen. Das untere Ende der Platte 40 weist ein Paar von ähnli
chen Eingriffsteilen 41 auf, welche gegenüberliegende in
Querrichtung verlaufende Flansche 42 haben. Jeder Flansch 42
ist mit einem äußeren, nach innen mit einem Radius versehenen
Abschnitt ausgebildet, welcher das Paar von in Querrichtung
beabstandeten oberen Kugellaufringen 24 bildet. Jeder Kugel
laufring 24 liegt in Durchmesserrichtung dem zugeordneten
Kugellaufring 26 in dem Teil mit kastenförmigem Querschnitt
gegenüber. Somit wird das Gewicht des auf der oberen Schiene
10 montierten Sitzes gleichmäßig zwischen den beiden Sätzen
von Kugellagern 22 verteilt, die ihrerseits auf der unteren
Schiene 12 aufliegen, die fest mit dem Boden des Fahrzeugs
verbunden ist.
Jeder Flansch 42 erstreckt sich von der Platte 40, d.h. im
wesentlichen horizontal in Querrichtung und dann von den Ku
gellaufringen 24 nach oben. Dann ist er nach innen gebogen,
um einen Eingriffsansatz 40 zu bilden, der in Querrichtung
in Richtung zu der Platte 40 vorsteht.
In ähnlicher Weise weist der obere Abschnitt der unteren Schiene
12 mit kastenförmigem Querschnitt, die den Schlitz 34 bildet,
auf jeder Seite ein Eingriffsteil 45 auf, das einen nach
unten verlaufenden Flansch 46 hat, welcher in einem in Quer
richtung nach außen verlaufenden Eingriffsansatz 48 endet.
Hieraus ist zu ersehen, daß die Eingriffsansätze 44 und 48
dadurch zusammenarbeiten, daß sie sich in einen entsprechen
den Kanal erstrecken, der von dem U-förmigen Querschnitt der
Teile 41 und 45 gebildet wird, um zu verhindern, daß die obere
Schiene 10 in vertikaler Richtung von der unteren Schiene 12
durch den Schlitz 34 abgehoben wird.
Die Ansätze 44 und 48 sind mittels Festsitz in den Kanälen in
der Weise angeordnet, daß der Querschnitt jedes Ansatzes im
wesentlichen komplementär zu jenem des Kanales ausgelegt ist,
in dem dieser aufgenommen ist. Zwischen den Ansätzen 48 und
den Flanschen 42 befinden sich längliche Kunststoffstreifen
47, welche sicherstellen, daß diese beiden Teile nicht direkt
in Kontakt miteinander kommen, sondern daß eine ausreichende
Gleitbewegung dieser Teile relativ zueinander möglich ist.
Die Streifen 47 sind geringfügig über ihre Breitenabmessung
hinweg gekrümmt, um eine geringe Vorspannung bereitzustellen
und sicherzustellen, daß sie in Kontakt mit den Ansätzen 48
und den Flanschen 42 bleiben.
Die untere Schiene 12 ist ebenfalls mit einem Paar von Ver
steifungsrippen 50 versehen, die in Querrichtung von der oberen
Fläche nach außen verlaufen. Die untere Schiene ist ferner
mit einem Paar von in Querrichtung einander gegenüberliegend
angeordneten, unteren Versteifungsrippen 52 versehen, die
von der Unterseite des kastenförmigen Querschnitts nach unten
verlaufen. Jede der unteren Rippen endet in einer horizontal
verlaufenden Fußplatte 54 derart, daß ein Schlitz unterhalb
des kastenförmigen Querschnitts gebildet wird, mittels wel
chem ein Zugang zu der Basis ermöglicht wird, um Befestigungs
öffnungen und/oder Verriegelungsöffnungen in dem kastenförmi
gen Querschnitt der unteren Schiene 12 ausbilden zu können.
Der Zweck der hohlen Platte 40 ist darin zu sehen, daß die
oberen Befestigungsstützen, die Gleitverriegelungsteile und/
oder eine Höhenverstelleinrichtung untergebracht werden kön
nen, welche in Verbindung mit dem Sitz vorgesehen sind. Die
Platte 40 kann einfach in erforderlicher Weise bearbeitet
werden, um die zusätzlichen Hilfseinrichtungen festzulegen.
Bei einer plötzlichen Verzögerung des Fahrzeugs wird in jedem
Fall bewirkt, daß die auf dem Sitz sitzende Person, der auf
einem Paar von derartigen Sitz-Gleitschienenanordnungen ange
bracht ist, eine plötzliche Belastung auf die Sicherheits
gurt-Verankerungsplatte 14 ausübt. Diese Belastung wird auf
die obere Schiene 11 übertragen, welche sich versucht aus dem
Eingriffszustand mit der unteren Schiene 12 zu lösen, die
fest mit dem Fahrzeugboden verbunden ist. Die ineinandergrei
fenden Teile 41 und 45 verhindern diese Trennung. Im ungünstig
sten Falle zerstört die Belastung die Anordnung und hierbei
wird versucht, die Flansche 12 und 46 aus ihrem Eingriffszu
stand herauszuziehen. Dies führt zu einer Verformung des ka
stenförmigen Querschnitts der unteren Schiene 12 derart, daß
die Flansche 46 nach oben und außen gedrückt werden. In ähn
licher Weise werden die Flansche 42 auf der oberen Schiene 10
sowohl nach außen als auch nach unten gedrückt. Jedoch wird
der Verformung aller Flansche durch die komplizierte Formge
staltung ein Widerstand entgegengesetzt. Durch den wechsel
seitigen Eingriff der Eingriffsansätze 44 und 48 wird der Tren
nung der beiden Schienen ein weiterer Widerstand entgegenge
setzt, nachdem eine gewisse Verformung stattgefunden hat,
indem sich der Eingriffszustand der Ansätze infolge dieser
Zerstörung bzw. Verformung verstärkt. In Wirklichkeit verklem
men sich die Flansche 42 und 46 bei zunehmender Verformung
immer stärker ineinander. Somit wird der Widerstand der Schie
nen gegen ein Trennen nicht nur durch die Steifigkeit des
Materials, sondern auch durch das Ineinandergreifen der Ein
griffsansätze aufgebracht, welche verhindern, daß die Ansätze
sich voneinander lösen, bevor die Scherfestigkeit des Materials
erreicht ist.
Durch die Ausbildung der Schienen mit derartigen, ineinander
greifenden Ansätzen ist es möglich, als Bezugsgröße die Eigen
scherfestigkeit des Materials im Gegensatz zu der Steifigkeit
als maßgebend zu wählen. Hierdurch ist es möglich, extrudier
tes Aluminium oder eine Leichtmetallegierung als Material für
die Schienen zu verwenden. Die Verwendung des Extrusionsver
fahrens ermöglicht ferner die Auslegung der Querschnitte der
Schienen in der Weise, daß sie eine kompliziertere Gestalt als
im Falle von gewalzten oder gepreßten Teilen haben kann. Somit
ist die Form der ineinandergreifenden Teile bzw. Abschnitte
weniger durch das Herstellungsverfahren eingeschränkt. Die Teile
können daher derart ausgelegt werden, daß man die maximalen Wi
derstandsmomente der Schienen bei einer gegebenen Schienengrö
ße mittels eines einzigen Extrudierverfahrens erzielen kann,
ohne daß man eine weitere Behandlung zur Verbesserung der Festig
keit an der Schiene vornehmen muß. Das Extrusionsverfahren ermög
licht auch, daß gegebenenfalls die Schienen mit Versteifungs
rippen ausgebildet werden können. Diese können in der Praxis
eine beliebige Gestalt und eine beliebige Lage haben, wie die
unteren Rippen 52. Der in der Basis der unteren Schiene 12 er
haltene T-förmige Schlitz ermöglicht, daß untere Befestigungs
stützen in entsprechenden Öffnungen in der Basis des kastenför
migen Querschnittes angeordnet und dann mittels Nieten oder
auf eine andere Art und Weise fest an dieser Stelle mit dem
Boden des Fahrzeugs verbunden werden können.
Claims (13)
1. Sitz-Gleitschienenanordnung mit einem ersten, längli
chen Gleitschienenteil mit einem kastenförmigen Querschnitt,
das einen Schlitz in seiner oberen Fläche und einen in Längs
richtung verlaufenden Hohlraum begrenzt, und das derart aus
gelegt ist, daß es bezüglich eines Bodens festlegbar ist,
und mit einem zweiten, länglichen Gleitschienenteil, das auf
dem ersten Gleitschienenteil derart angebracht ist, daß es in
Längsrichtung bezüglich desselben gleitbeweglich verschiebbar
ist, wobei das zweite Gleitschienenteil einen im allgemeinen
ebenen Abschnitt, der sich durch den Schlitz erstreckt, und
zwei Eingriffsteile umfaßt, welche im wesentlichen über die
gesamte Längserstreckung weg in dem Hohlraum verlaufen und
mit einem zugeordneten Teil an dem ersten Gleitschienenteil
zusammenarbeiten, dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten und zweiten Teile (10, 12) durch Extrusion her
gestellt sind, und daß jedes Eingriffsteil (41, 45) auf dem
ersten und dem zweiten Gleitschienenteil (10, 12) einen Ab
schnitt mit einem im wesentlichen U-förmigen Querschnitt um
faßt, dessen Schenkel (42, 44, 48) quer zu dem ebenen Ab
schnitt (40) verlaufen und einen Kanal bilden, der einen
Schenkel (48, 44) des Teils (12, 10) aufnimmt, mit dem es in
Eingriff ist.
2. Sitz-Gleitschienenanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Form jedes Kanals im wesentlichen
die gleiche wie jene des Schenkels (44, 48) ist, welchen sie
aufnimmt.
3. Sitz-Gleitschienenanordnung nach Anspruch 1 oder An
spruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und zweiten
Teile (10, 12) aus Aluminium oder einer Leichtmetallegierung
hergestellt sind.
4. Sitz-Gleitschienenanordnung nach einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz
(34) von einem Teil der Eingriffsteile (45) an dem ersten
Teil (12) begrenzt wird.
5. Sitz-Gleitschienenanordnung nach einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der ebene
Abschnitt (14) des zweiten Teils (10) eine in Längsrichtung
verlaufende, hohle Platte ist.
6. Sitz-Gleitschienenanordnung nach einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Kugellager
(22) zwischen den ersten und zweiten Teilen (10, 12) ange
ordnet sind.
7. Sitz-Gleitschienenanordnung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kugeln (12) in zwei Kugellaufringen
aufgenommen sind, die zwischen zwei unteren Ecken (26) des
kastenförmigen Querschnitts des ersten Teils (12) und den
Abschnitten (24) der Eingriffsteile (41) auf dem zweiten Teil
(10) gebildet werden.
8. Sitz-Gleitschienenanordnung nach einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Teil
(12) mit wenigstens einer in Längsrichtung verlaufenden Ver
steifungsrippe (50 oder 52) versehen ist.
9. Sitz-Gleitschienenanordnung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das erste Teil (12) mit einem Paar von
in Querrichtung beabstandeten und einen L-förmigen Querschnitt
aufweisenden Stegen (52, 54) auf der Basis des ersten Gleit
schienenteils (12) versehen ist.
10. Sitz-Gleitschienenanordnung nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Positionsverrie
gelungseinrichtung (28) auf einem der ersten und zweiten Teile
(10, 12) angebracht ist, und daß diese Einrichtung (28) von
einer ersten Position, in der sie in Eingriff mit einem der
jeweils anderen ersten und zweiten Teile (12, 10) zur Verhinde
rung einer relativen Längsbewegung zwischen denselben in Ein
griff ist, und einer zweiten Position bewegbar ist, in der
eine Relativbewegung möglich ist.
11. Sitz-Gleitschienenanordnung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verriegelungseinrichtung eine Zahn
platte (28) aufweist, die derart ausgelegt ist, daß sie mit
komplementären Teilen (32) auf dem anderen Teil (12) zusammen
arbeitet, wenn sie in der ersten Position ist.
12. Sitz-Gleitschienenanordnung nach einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein länglicher
Kunststoffstreifen (47) zwischen den U-förmigen Abschnitten
des jeweils zusammenarbeitenden Paars von Eingriffsteilen
(41, 45) angeordnet ist und die beiden benachbarten Schenkel
(42, 48) berührt.
13. Verstellbare Fahrzeugsitzanordnung, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie einen Sitz aufweist, der auf einem
Paar von in Querrichtung beabstandeten Sitz-Gleitschienen
anordnungen nach einem der vorangehenden Ansprüche angebracht
ist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB8814714A GB2219933A (en) | 1988-06-21 | 1988-06-21 | Seat slide assembly characterised by the configuration of the interengaging members |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3920124A1 true DE3920124A1 (de) | 1989-12-28 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893920124 Withdrawn DE3920124A1 (de) | 1988-06-21 | 1989-06-20 | Sitz-gleitschienenanordnung |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3920124A1 (de) |
FR (1) | FR2632906A1 (de) |
GB (1) | GB2219933A (de) |
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Legal Events
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Owner name: DUNLOP COX LTD., NOTTINGHAM, GB |
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