HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gerät zum Erzielen
einer geradlinigen Bewegung eines Abschnittes einer
Teleskoptribüne, die eine Mehrzahl von Abschnitten
aufweist und die ausgefahren und eingefahren werden kann.
Stand der Technik
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Teleskoptribünen, die für Mehrzweckhallen verwendet
werden, sind bestens bekannt. Eine solche Teleskoptribüne
umfaßt eine Mehrzahl von Abschnitten. Wird sie nicht
gebraucht, so wird sie in einen Zustand eingefahren, bei
welchem jeder Abschnitt unterhalb dem unmittelbar
folgenden benachbarten Abschnitt gehalten ist. Im
Gebrauch wird sie zu einer treppenartigen Form
ausgefahren, wobei jede Treppe aus jedem Abschnitt
gebildet ist, und es werden zusammengeklappte Sitze in
jedem Abschnitt aufgeklappt.
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Um die Abschnitte einer solchen Teleskoptribüne
ineinander und auseinander zu bewegen, wird ein
Mechanismus vorgeschlagen, der beschrieben ist in der
japanischen Patentanmeldung No. 61-121000, hinterlegt von
der Anmelderin, mit dem Titel "Teleskoptribüne". Wie in
Fig. 6 dargestellt, wird bei dieser Teleskoptribüne der
einzelne Abschnitt außer dem hintersten Abschnitt (d)
dadurch in Abschnitt (d) untergebracht, daß Trossen (c)
aufgenommen werden, die am vordersten Abschnitt (a)
befestigt und um Aufnahmetrommeln (b) herumgewickelt
werden. Um die Tribüne in die Treppenform auszufahren,
wobei jede Treppe aus jedem Abschnitt gebildet ist,
werden die Abschnitte außer dem hintersten Abschnitt (d)
dadurch nach vorn bewegt, daß die Trossen (g), die am
vordersten Abschnitt befestigt sind, aufgenommen, um
Seilrollen (e) herumgeführt, und (g) in
Zwischenabschnitten montiert und um die Trommeln (b)
herumgewickelt werden.
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Bei dieser Teleskoptribüne wird der einzelne Abschnitt
auf dem Fußboden (i) mittels Räder bewegt, und die
gegenüberliegenden Seiten eines rückwärtigen Teiles eines
jeden Abschnittes sind durch den unmittelbar dahinter
liegenden Abschnitt geführt. Ist die Tribüne ausgefahren,
so neigen die Abschnitte dazu, bei ihrer Bewegung einem
Mäander zu folgen.
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US-PS 3 400 502 beschreibt eine Teleskoptribüne bei
welcher jeder Abschnitt mit Mitteln zum Erzielen ihrer
geradlinigefl Bewegung ausgerüstet ist. Die Mittel
bestehen aus Seilen. Seilscheiben, die derart angeordnet
sind, daß sie parallele Linien bilden.
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Anders ausgedrückt wird durch das Mittel das Ausschwingen
des Abschnittes nach links und rechts durch strecken der
um die Trommeln herumgewickelten Trossen korrigiert.
Aufgrund des schlupfeS und der Längung der Trossen läßt
sich jedoch eine geradlinige Bewegung nicht immer
sicherstellen.
Zusammenfassung der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zum Herstellen einer geradlinigen
Bewegung eines AbschnitteS einer Teleskoptribüne zu
schaffen, die es erlaubt, daß jeder Abschnitt dann
geradlinig bewegt werden kann, wenn die Tribüne
ausgefahren und wieder eingefahren wird.
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Um diese Aufgabe zu lösen, wird eine bewegliche Tribüne
geschaffen mit einer Mehrzahl von Tribünenabschnitten,
deren jeder teleskopisch bei Nicht-Gebrauch zu einer
einzigen Tribüne eingefahren werden kann, und die zum
Gebrauch in eine treppenartige Tribünenform ausgefahren
werden kann, wobei jede Treppe aus jeweils einem
Abschnitt gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Paar horizontaler Kettenradeinheiten am rückwärtigen Ende
des vordersten, in Gebrauch befindlichen Abschnittes
angebracht wird, daß ein Paar von Ketten derart
vorgesehen wird, daß deren vordere Endteile an
gegenüberliegenden inneren Seitenwänden eines Tribünenabschnittes
unmittelbar hinter dem vordersten, in Gebrauch
befindlichen Abschnitt befestigt sind, wobei mittlere
Teile hiervon um ein Paar von Kettenradeinheiten
herumgeführt sind, derart, daß sie einander zwischen den
genannten Kettenradeinheiten kreuzen, und wobei
rückwärtige Endteile an gegenüberliegenden inneren
Seitenwänden des dahinterliegenden Tribünenabschnittes
befestigt werden, wobei die genannten Ketten und die
genannten Kettenradeinheiten in Kombination als
Parallelführung arbeiten und die Spannung des genannten
Kettenpaares sowie der Eingriffszustand mit jedem des Paares
der Kettenradeinheiten durch Kettentragelemente 15, 17,
19 und 20 justiert werden können, die beide Enden der
genannten Ketten hieran befestigen.
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Da die linken und die rechten Kettenradeinheiten und
Kettenpaare derart gestaltet sind, daß sie in Kombination
als eine parallele Führung dienen, laufen die
Kettenradeinheiten gleichsinnig und ohne Schlupf um und sorgen für
gleiche und entgegengesetzte Drehmomente auf den
Abschnitt, so daß eine parallele und geradlinige Bewegung
des Abschnittes sichergestellt werden kann.
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Diese und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der
vorliegenden Erfindung gehen aus der Beschreibung des
bevorzugten Ausführungsbeispieles der Erfindung in Bezug
auf die beigefügten Zeichnungen hervor.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist eine Draufsicht, teilweise weggebrochen, eine
Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der
Erfindung veranschaulichend.
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Fig. 2 ist eine Schnittansicht entlang der Linie II-II in
Fig. 1.
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Fig. 3 ist eine Schnittansicht in vergrößertem Maßstab
sowie teilweise weggebrochen, einen zentralen
Tribünenabschnitt aus Fig. 1 zeigend.
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Fig. 4 ist eine Teilschnittansicht in vergrößertem
Maßstab, einen in Fig. 2 enthaltenen Teil zeigend.
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Fig. 5 ist eine Schnittansicht entlang der Linie V-V in
Fig. 4.
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Fig. 6 ist eine schematische Seitenansicht, die eine
bekannte Teleskoptribüne zeigt.
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Im folgenden soll unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis
5 eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
beschrieben werden.
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Wie man aus den Figuren erkennt, ist eine Teleskoptribüne
1 gezeigt, die aus einer Mehrzahl von z. B. in dieser
Ausführungsform drei Stufen 2 bis 4 besteht. Die
Abschnitte 2 bis 4 sind hintereinander in der erwähnten
Reihenfolge angeordnet, und Abschnitt 2 ist der vorderste
Abschnitt.
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Jeder Abschnitt hat eine Breite und eine Höhe, die
gegenüber jenen des unmittelbar dahinterliegenden
Abschnittes verringert sind.
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Wird die Tribüne I nicht gebraucht, so wird sie in
eingefahrenem Zustand gehalten, wobei jeder Abschnitt
gerade unter jenem Abschnitt gehalten wird, der sich beim
Gebrauch unmittelbar dahinter befindet. Beim Gebrauch der
Tribüne wird diese nach vorn zu einer treppenartigen Form
ausgezogen. Hierbei werden die einzelnen Abschnitte in
einem gegenseitig verriegelten Verhältnis durch nicht
gezeigte Antriebsmittel bewegt.
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Der Mechanismus zum Bewegen der Abschnitte ist derselbe
wie bei der vorbekannten Teleskoptribüne, die in Fig. 6
gezeigt ist, so daß er nicht weiter beschrieben werden
soll. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Herstellen einer geradlinigen und parallelen Bewegung der
Abschnitte durch Anwenden einer Kombination von Ketten
und Kettenrädern als Parallelführung.
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Der erste, d.h. vorderste Abschnitt 2 ist ein am Boden
offener Kasten, d.h. er hat oben eine Fußbodenplatte 5,
Vorder- und rückwärtige Platten 5a und 5b, die von der
entsprechenden Vorder- bzw. Hinterkante der
Fußbodenplatte herunterragen, und Seitenplatten 5c, die von
einander gegenüberliegenden Seitenkanten der
Fußbodenplatte herunterragen.
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Der zweite und der dritte Abschnitt 3 und 4 haben
entsprechend dem ersten Abschnitt 2 oben Fußbodenplatten
6 und 7, vordere und rückwärtige Platten 5a, 7a und 6b,
7b sowie Seitenplatten 6c und 7c.
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Der erste Abschnitt 2 hat ein Paar vertikaler Wellen 8
und 9, die in Lagerelementen an der Außenfläche der
rückwärtigen Platte 5b in der Nähe gegenüberliegender
Seiten gelagert sind. Die vertikalen Wellen 8 und 9
erstrecken sich nach oben in den zweiten Abschnitt 3
hinein.
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Eine Kettenradeinheit 11, bestehend aus zwei, d.h. oberen
und unteren, Kettenrädern 11a und 11b, die miteinander
einteilig sind, ist in einem oberen Teil der linken
vertikalen Welle 8 drehbar gelagert, und eine weitere
Kettenradeinheit 12, ebenfalls aus einem Paar von
Kettenrädern 12a und 12b bestehend, ist an einem oberen
Teil der rechten vertikalen Welle 9 gelagert.
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In Fig. 3 bezeichnet Bezugszeichen 13 eine Kette, die
einen vorderen Endteil 13a aufweist, befestigt an einem
Kettentragelement 15, das sich vom vorderen Ende eines
horizontalen Elementes 14 aus erstreckt, welches sich
seinerseits horizontal einwärts von der linksseitigen
Platte 6c erstreckt, hat weiterhin einen Zwischenteil
13b, der um einen rückwärtigen Teil des oberen
Kettenrades 11a der linken Kettenradeinheit 11 herumgeführt
ist, sodann um einen vorderen Teil des oberen Kettenrades
12a der rechten Kettenradeinheit 12, und hat einen
rückwärtigen Endteil 13c, der an einem Kettentragelement
17 befestigt ist, welches sich vom vorderen Ende einer
horizontalen Platte aus erstreckt, die sich ihrerseits
horizontal einwärts von der rechten Seitenplatte 6c aus
erstreckt. Auf diese Weise wird die Kette 13 in der in
Fig. 2 in Draufsicht gezeigten Form gespannt.
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Eine weitere Kette 18 ist symmetrisch in Bezug auf die
Kette 13 angeordnet. Genauer gesagt hat diese ein
vorderes Endteil 18a, das an einem Kettentragelement 19
befestigt ist, vorgesehen an der rechten Platte, hat
ferner ein Zwischenteil 18b, das um die Kettenräder 12b
und 11b herumgeführt ist, und hat einen rückwärtigen
Endteil 18c, der an einem Kettentragelement 20 befestigt
ist, welches seinerseits an der linken Platte befestigt
ist.
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Die Ketten 13 und 18 kreuzen einander zwischen den
Kettenradeinheiten 1 und 12.
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Wie in Fig. 1 gezeigt, hat der zweite Abschnitt 3 auch
ein Paar, d.h. linker und rechter, Kettenradeinheiten 21
und 22, die an der hinteren Platte 6b montiert sind,
sowie linke und rechte Ketten 23 und 24, die in gleicher
Weise gespannt sind, derart, daß sie einander zwischen
den Kettenradeinheiten 23 und 24 kreuzen.
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Die Arbeitsweise soll nunmehr in Verbindung mit dem
ersten Abschnitt 2 beschrieben werden.
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Bei dem in Abschnitt 2 gegebenen Zustand, so wie in Fig.
3 gezeigt, kämmen die linke und die rechte
Kettenradeinheit 11 und 12 des ersten Abschnittes 2 mit Teilen der
Ketten 13 und 18 des unmittelbar benachbarten Abschnittes
3 im Bereich von dessen hinterem Ende.
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Wird Abschnitt 2 durch einen nicht gezeigten Antrieb nach
vorn bewegt, so werden die Kettenradeinheiten 11 und 12
in Richtung der Pfeile (j) bewegt. Zu diesem Zeitpunkt
läuft Kettenrad 11a durch die Kette 13 in Fig. 3 im
Zeigersinn um, so daß ein vorderer Teil von Abschnitt 2
ein linksgerichtetes Drehmoment erhält, so wie durch
Pfeil (k) veranschaulicht.
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Gleichzeitig läuft Kettenrad 12b durch die Kette 18 in
Fig. 3 im Gegenzeigersinn um, so daß der vordere Teil des
Abschnittes 2 ein rechtsdrehendes Drehmoment erhält,
gezeigt durch Pfeil (l).
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Da die Kettenradeinheiten und Ketten in Form eines
parallelen Lineales angeordnet sind, versteht es sich,
daß kein Schlupf auftritt. Außerdem ist Abschnitt 2 auf
beiden Seiten gleichförmig beaufschlagt. Abschnitt 2 wird
somit geradlinig bewegt, ohne daß er bis zu dem in den
Figuren 1 und 2 gezeigten Zustand nach rechts oder nach
links ausschwenkt.
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Der zweite Abschnitt 3 bewegt sich ebenfalls geradlinig
nach vorn mit einer Vorwärtsbewegung der
Kettenradeinheiten 21 und 22 relativ zu dem Paar der Ketten 23 und
24, die im dritten Abschnitt 4 gespannt sind.
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Da die einander gegenüberliegenden Enden der Ketten 13
und 18 an Kettentragelementen 15, 17, 19 und 20 befestigt
sind, läßt sich ihre Spannung und ihr Eingriffszustand
mit den Kettenrädern 11 und 12 mittels der
Kettentragelemente leicht justieren, und es ist auch möglich, eine
Feinjustierung vorzunehmen.
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Wie im Vorausgegangenen beschrieben, sind Ketten und
Kettenradeinheiten vorgesehen, die in Kombination wie ein
paralleles Lineal arbeiten, um eine geradlinige Bewegung
des Tribünenabschnittes zu erzielen. So ist es möglich,
eine geradlinige Bewegung des Abschnittes beim Aus fahren
und Einfahren der Teleskoptribüne beizubehalten, um eine
Beschädigung des Abschnittes während der Bewegung zu
vermeiden und eine sanfte Bewegung zu erlauben.