HINTERGRUND DER ERFINDUNG
1. Sachgebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Reinigen der Außenumfangsfläche eines Druckzylinders, beispielsweise
eines Drucktuchzylinders bei einer Offset-Druckmaschine, eines
Plattenzylinders bei einer Tiefdruckeinrichtung usw.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine
Zylinder-Reinigungsvorrichtung, die geeignet ist, ein Blockieren des Zylinders
durch ein Reinigungstuch zu verhindern, welches ansonsten im
Falle des Reißens des Reinigungstuches hervorgerufen werden
könnte.
2. Beschreibung des Standes der Technik
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Eine typische, bekannte Reinigungsvorrichtung für einen
Druckzylinder wird nachfolgend beschrieben. Obwohl die folgende
Beschreibung speziell auf einen Drucktuchzylinder für eine Offset-
Druckmaschine abgestellt ist, so versteht es sich doch, daß
die gleiche Druckzylinder-Reinigungsvorrichtung auch zum
Reinigen anderer Zylindertypen verwendet werden kann, wie
beispielsweise für einen Plattenzylinder einer Tiefdruckeinrichtung.
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Eine Offset-Druckmaschine hat gewöhnlich drei Zylinder, nämlich
einen Plattenzylinder, einen Drucktuchzylinder und einen
Gegendruckzylinder. Diese Zylinder sind so angeordnet, daß ihre Achsen
sich zueinander parallel erstrecken, und ferner so, daß sie
in gegenseitigen Kontakt gebracht werden können. Eine
Druckplatte,
die beispielsweise aus Zink oder Aluminium gefertigt
ist, ist auf den Plattenzylinder aufgezogen, während ein
bogenförmiges Tuch z.B. aus Gummi auf den Drucktuchzylinder
aufgezogen ist. Die Druckplatte hat eine aufgerauhte
Oberfläche und ist mit einer wasserabstoßenden Schicht versehen,
die ein Bild aus Zeichen oder eine Grafik trägt. Die
Oberfläche der Druckplatte wird in den anderen, kein Zeichenbild
oder eine Grafik aufweisenden Bereichen befeuchtet, wenn
Wasser mittels eines Feuchtwerkes auf die Oberfläche der
Druckplatte aufgebracht wird. Eine ölige Druckfarbe wird mittels
eines Farbwerkes auf die Oberfläche der Druckplatte
aufgebracht. Die Farbe haftet an dem Bereich der Plattenoberfläche,
die das Bild trägt, weil dieser Bereich nicht befeuchtet ist;
sie wird jedoch von den anderen Bereichen der
Plattenoberfläche infolge des von der auf gerauhten Oberfläche gehaltenen
Wasseranteils abgestoßen. Die auf diese Weise auf dem
Plattenzylinder haftende Farbe wird auf den Drucktuchzylinder
übertragen und sodann auf ein Druckpapier übertragen, welches durch
den Spalt zwischen dem Drucktuchzylinder und dem
Gegendruckzylinder hindurchläuft.
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Nach einigen Stunden eines Druckvorganges ist die
Drucktuchoberfläche infolge einer Ansammlung von Restfarbe verschmutzt.
Es ist deshalb erforderlich, daß die Oberfläche des
Drucktuches periodisch nach einer vorgegebenen Zeitdauer gereinigt
wird. Dieser Reinigungsvorgang wurde bisher manuell
durchgeführt, was einen Arbeits- und Zeitaufwand bedeutete.
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Um dieses Problem zu vermeiden, wurde eine Vorrichtung
entwickelt, die in der Lage ist, den Drucktuchzylinder zu
reinigen (GB 2 047 167 A).
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Diese Vorrichtung hat eine Reinigungstuch-Vorratsrolle und
eine Reinigungstuch-Aufwickelrolle, die paarweise an zwei
Seitenplatten angeordnet sind, die am Rahmen der Druckmaschine
montiert sind. Ein kontinuierliches Reinigungstuch ist mit
seinen beiden Enden auf diese Rollen aufgewickelt und zwischen
diesen Rollen in geeigneter Weise gespannt. Die Reinigungstuch-
Aufwickelrolle wird durch eine Antriebseinrichtung mit einer
vorgegebenen Geschwindigkeit drehangetrieben. Ein Steg mit
einem im wesentlichen T-förmigen Querschnitt ist so
angeordnet, daß er sich in der Achsenrichtung dieser Rollen erstreckt.
Beide Enden des Steges sind an den diesen nahen Seitenplatten
befestigt. Der Abschnitt des Steges, welcher dem
Drucktuchzylinder gegenüberliegt, ist hohl ausgebildet, und die dem
Drucktuchzylinder zugewandte Fläche ist mit einem hermetisch
abgeschlossenen Druckpolster belegt, welches aus einem
elastischen Element besteht. Eine Druckkammer, die durch das Ende
des Steges und das Druckpolster gebildet wird, steht mit einem
externen Luftverdichter in Verbindung. Wenn der Luftverdichter
arbeitet, wird Druckluft der Druckkammer zugeführt, so daß das
Druckpolster ausgedehnt wird, wodurch das über die Außenfläche
des Druckpolster gleitende Reinigungstuch gegen den
Drucktuchzylinder gepreßt wird und Verschmutzungen von dem auf den
Drucktuchzylinder aufgezogenen Drucktuch wischt, wodurch die
Drucktuchfläche gereinigt wird.
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Gewöhnlich wird die Reinigung ausgeführt, während der
Drucktuchzylinder kontinuierlich weiterdreht. Diese bekannte
Druckzylinder-Reinigungsvorrichtung hat deshalb die folgenden
Nachteile. Insbesondere besteht das Risiko, daß das Reinigungstuch
aus verschiedenen Gründen bricht oder zerreißt. Es ist
außerdem zu befürchten, daß das Reinigungstuch infolge der
Haftfähigkeit der Farbe auf der Oberfläche des Drucktuchzylinders kleben
bleibt. In derartigen Fällen wird das Reinigungstuch vom
rotierenden Drucktuchzylinder in nachteiliger Weise gefangen
und gelangt zum Plattenzylinder sowie zum Gegendruckzylinder,
was zu einem schweren Unfall bei der Druckmaschine führt.
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Ein bekanntes System zur Lösung dieses Problems verwendet einen
Drehkodierer, welcher auf der Welle der
Reinigungstuch-Vorratsrolle befestigt ist und die Drehzahl der Rollenwelle angibt, so
daß ein Reißen des Reinigungstuches über die Erfassung einer
Drehzahländerung der Reinigungstuch-Vorratsrolle festgestellt
werden kann.
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Dieses System hat jedoch immer noch Nachteile, da es eine
gewisse Zeitverschiebung oder Verzögerung gibt, bis die
Druckmaschine nach dem Empfang des Signals, welches das Auftreten
eines Reinigungstuchrisses anzeigt, tatsächlich gestoppt wird.
Infolgedessen wird das gerissene Reinigungstuch vom
Drucktuchzylinder gefangen und ein schwerer Unfall verursacht. Außerdem
ist der Aufbau der Druckmaschine infolge der Anordnung
verschiedener Einrichtungen, wie des Drehkodierers, unpraktisch
kompliziert.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist demnach eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Reinigungsvorrichtung für Druckzylinder zu schaffen, die
einen einfachen Aufbau hat und die dennoch in der Lage ist,
das Blockieren der Druckmaschine durch das Reinigungstuch zu
verhindern, um jeden schweren Unfall, der andernfalls durch
das Blockieren verursacht werden könnte, zu vermeiden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Reinigungsvorrichtung für Druckzylinder vorgesehen,
umfassend ein kontinuierliches Zylinderreinigungstuch, welches
sich zwischen einer Reinigungstuch-Vorratsrolle und einer
Reinigungstuch-Aufwickelrolle spannt, die jeweils drehbar an
Seitenplatten des Rahmens einer Druckmaschine gelagert sind, wobei
dieses Zylinderreinigungstuch relativ zu einer äußeren
Umfangsfläche eines Zylinders der Druckmaschine und in Kontakt mit
dieser weiterbewegt werden kann, und Andruckmittel, welche das
Zylinderreinigungstuch an die äußere Umfangsfläche des Zylinders
der Druckmaschine andrücken können, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Schneideinrichtung mit einer Schneidklinge so angeordnet
ist, daß sie durch eine gemeinsame Linie hindurchtritt, die
tangential jeweils zur äußeren Umfangsfläche der
Reinigungstuch-Vorratsrolle und des Zylinders angeordnet ist.
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Im Betrieb wird im Falle eines Blockierens der Zylinderspalte
durch das Reinigungstuch dieses Reinigungstuch durch den
Zylinder der Druckmaschine so gezogen, daß es entlang einer
gemeinsamen Linie gespannt wird, die tangential zu den
äußeren Umfangsflächen der Reinigungstuch-Vorratsrolle und des
Zylinders liegt, so daß es von der Schneide der Schneidklinge
berührt wird. Infolgedessen wird der gespannte Abschnitt des
Reinigungstuches durchschnitten, womit sichergestellt wird, daß
nur eine geringe Länge des Reinigungstuches eingefangen und
in die Zylinderspalte hineingezogen wird, womit jeder schwere
Unfall vermieden wird.
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US-A-3 404 627 offenbart bereits eine Schneidklinge, die die
Druckbahn in einer Druckmaschine abschneidet für den Fall, daß
die Druckbahn reißt. Diese Einrichtung dient dazu, für den Fall,
daß die Druckbahn hinter der Maschine reißt, zu verhindern, daß
die Bahn vom Zylinder erfaßt und entgegen ihrer normalen
Laufrichtung rückwärts gezogen und zusätzlich zu dem zulaufenden
Abschnitt um den Zylinder gewickelt wird. Das hinter dem
gefährdeten Zylinder angeordnete Messer kann nicht verhindern,
daß bei weiterlaufender oder über eine längere Zeitdauer
auslaufender Maschine der zulaufende Abschnitt der Druckbahn
mehrlagig um den Zylinder gewickelt wird.
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Gemäß der Erfindung wird eine an sich bekannte
Schneideinrichtung zwischen der Vorratsrolle und dem Zylinder so angeordnet,
daß sie bei dem beschriebenen Störfall den dem Zylinder
zulaufenden Abschnitt abtrennt, sobald dieser Abschnitt von
dem Zylinder mitgenommen und in den Bereich der
Schneideinrichtung gespannt wird. Das Abtrennen erfolgt nach
weniger als einer halben Umdrehung des Zylinders, wie auch
die Figuren erkennen lassen. Damit ist die Gefahr, daß das
von der Vorratsrolle nachgelieferte Reinigungstuch mehrlagig
um den Zylinder gewickelt und durch den Spalt zwischen dem
Zylinder und dem damit zusammenwirkenden Zylinder geführt
wird, sicher ausgeschlossen. Es ist deshalb nicht erforderlich,
die Anlage gleichzeitig schlagartig abzubremsen, was ohnehin
technisch kaum möglich ist. Die zusätzlich vorhandenen, im
Anspruch 3 beschriebenen Detektormittel haben die Aufgabe, die
Anlage nach dem Störfall in einer Weise stillzusetzen, die
der Anlage keinen Schaden zufügt, wobei ein Nachlauf über
mehrere Umdrehungen des Zylinders unschädlich ist.
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Die oben beschriebenen sowie weitere Aufgaben, Merkmale und
Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels klar, wenn
diese in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen gelesen
wird.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Fig. 1 ist eine Schnittdarstellung eines wesentlichen
Abschnittes einer Vorrichtung zum Reinigen des Drucktuchzylinders einer
Offset-Druckmaschine und stellt ein Ausführungsbeispiel für
die Druckzylinder-Reinigungsvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung dar;
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Fig. 2 ist eine Ansicht einer im Ausführungsbeispiel gemäß
der Fig. 1 verwendeten Schneidklinge von vorne;
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Fig. 3 ist eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie I-I
in Fig. 2;
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Fig. 4A, 4B, 4C, 4D, 4E und 4F sind Seitenansichten des
Ausführungsbeispieles gemäß der Fig. 1 und zeigen dessen
Betriebsweise;
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Fig. 5 ist eine Schnittansicht eines wesentlichen Teils eines
zweiten Ausführungsbeispieles der Erfindung;
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Fig. 6 ist eine Schnittansicht eines wesentlichen Teils eines
dritten Ausführungsbeispieles der vorliegenden Erfindung;
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Fig. 7 und 8 sind Ansichten anderer Beispiele für die
Schneidklinge von vorne;
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Fig. 9 ist eine Seitenansicht einer Offset-Druckmaschine;
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Fig. 10 ist eine perspektivische Darstellung einer bekannten
Drucktuchzylinder-Reinigungsvorrichtung; und
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Fig. 11 ist eine Schnittansicht der Offset-Druckeinrichtung
der Fig. 9.
BESCHREIBUNG DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Ein erstes Ausführungsbeispiel der
Druckzylinder-Reinigungsvorrichtung gemäß der Erfindung, die zum Reinigen des
Drucktuchzylinders einer Offset-Druckmaschine geeignet ist, wird
nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben.
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Wie in Fig. 9 zu erkennen ist, hat die Offset-Druckmaschine
drei Zylinder, nämlich einen Plattenzylinder 1, einen
Drucktuchzylinder 2 und einen Gegendruckzylinder 3. Diese Zylinder
sind so angeordnet, daß ihre Achsen zueinander parallel liegen
und weiter so, daß sie in gegenseitigen Kontakt gebracht
werden können. Eine Druckplatte (nicht dargestellt)
beispielsweise aus Zink oder Aluminium ist auf den Plattenzylinder 1
aufgezogen, während ein bogenartiges Drucktuch (nicht
dargestellt) beispielsweise aus Gummi auf den Drucktuchzylinder 2
aufgezogen ist. Wie es für den Fachmann geläufig ist, wird
die Oberfläche der Druckplatte befeuchtet, wenn Wasser mittels
eines Feuchtwerkes 4 auf diese aufgebracht wird. Eine ölige
Farbe wird auf die Oberfläche der Druckplatte mittels eines
Farbwerkes 5 aufgebracht. Die Farbe haftet nur auf dem Bereich
der Plattenoberfläche, die ein Bild trägt. Die auf diese Weise
auf dem Plattenzylinder haftende Farbe wird auf den
Drucktuchzylinder übertragen und sodann auf ein Druckpapier übertragen,
welches durch den Spalt zwischen dem Drucktuchzylinder 2 und
dem Gegendruckzylinder 3 hindurchläuft.
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Die in den Fig. 10 und 11 dargestellte bekannte Druckzylinder-
Reinigungsvorrichtung hat eine Reinigungstuch-Vorratsrolle 8
und eine Reinigungstuch-Aufwickelrolle 9, die paarweise an
zwei Seitenplatten 7 gelagert sind, welche an dem Rahmen der
Druckmaschine angeordnet sind. Diese Rollen 8 und 9 sind
zueinander parallel angeordnet und drehbar gelagert. Ein
kontinuierliches Reinigungstuch 10 ist mit seinen beiden Enden
auf diese Rollen 8 und 9 gewickelt und in geeigneter Weise
zwischen diesen Rollen 8 und 9 gespannt. Die
Reinigungstuch-Aufwickelrolle 9 wird durch eine Antriebseinrichtung (nicht
dargestellt) so angetrieben, daß sie mit einer vorgegebenen
Geschwindigkeit umläuft. Ein Steg 11 mit einem im wesentlichen
T-förmigen Querschnitt erstreckt sich in der Richtung der
Achsen dieser Rollen 8 und 9. Die beiden Enden des Steges 11 sind
an den diesen benachbarten Seitenplatten 7 befestigt. Der Teil
des Steges 11, welcher dem Drucktuchzylinder 2 gegenüberliegt,
ist hohl ausgebildet; die dem Drucktuchzylinder zugewandte
Fläche ist hermetisch abdichtend mit einem Druckpolster 12
belegt, welches aus einem elastischen Element gebildet ist. Eine
Druckkammer 13, die durch das Ende des Steges und das
Druckpolster 12 gebildet wird, steht mit einem externen
Luftverdichter (nicht dargestellt) in Verbindung. Wenn der Luftverdichter
arbeitet, wird Druckluft der Druckkammer zugeführt, so daß das
Druckpolster 12 aufgeweitet wird, wodurch das auf der
Außenfläche des Druckpolsters 12 gleitende Reinigungstuch 10 gegen
den Drucktuchzylinder 2 angedrückt wird und Verschmutzungen auf
dem Drucktuchzylinder aufgezogenen Drucktuch abgewischt werden,
so daß die Drucktuchoberfläche gereinigt wird.
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Ein erstes Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird
nachfolgend mit Bezug auf die Fig. 1 und 2 beschrieben. In
Fig. 1 werden zur Bezeichnung der gleichen Teile oder Elemente
die gleichen Bezugszeichen verwendet, wie die in den Fig. 9
bis 11 benutzten Zeichen. Dieses Ausführungsbeispiel setzt
eine Schneideinrichtung 14 ein, die an den Seitenplatten 7
angeordnet ist. Genauer ist die Schneideinrichtung 14 an den
Teilen der Seitenplatten 7 angeordnet, die sich in der Nähe
der Reinigungstuch-Vorratsrolle 8 befinden. Die
Schneideinrichtung 14 ist in ihrem der Reinigungstuch-Vorratsrolle 8
nahen Bereich mit einer Schneidklinge 15 versehen, die sich so
weit erstreckt, daß sie eine Linie 16 kreuzt, die tangential zu
den äußeren Umfangsflächen der Reinigungstuch-Vorratsrolle 8
und des Drucktuchzylinders 2 ist. Wie man aus den Fig. 2 und
3 sieht, ist die Schneidklinge 15 mit einer Schneidkante in
der Form einer einseitigen Sägeverzahnung versehen.
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Die Arbeitsweise des ersten Ausführungsbeispieles wird mit
Bezug auf die Fig. 1 und 4 erläutert. Wenn die Druckmaschine
nicht arbeitet oder wenn dieselbe normal arbeitet, wird in
der Druckkammer 13 kein wesentlicher Druck aufrechterhalten,
so daß das Druckpolster 12 eingefallen ist und das
Zylinderreinigungstuch 10 vom Drucktuchzylinder 2 abgehoben ist. Wenn
ein Reinigen des Drucktuches erwünscht ist, arbeitet der
Verdichter und liefert Druckluft in die Druckkammer 13, so daß
das Druckpolster 12 aufgeblasen bzw. aufgebläht wird, so daß
das Zylinderreingigungstuch 10 in Kontakt mit der Oberfläche
des auf den Drucktuchzylinder 2 aufgezogenen Drucktuches
gebracht wird, wie in Fig. 4A dargestellt ist. Der
Drucktuchzylinder 2 wird in Richtung eines Pfeiles A gedreht, während
die Aufwickelrolle 9 so drehangetrieben wird, daß das
Reinigungstuch
10 sich in Richtung des Pfeiles B bewegt. Gleichzeitig
wird eine Reinigungsflüssigkeit aus einer Sprühbatterie 22 auf
das Reinigungstuch 10 aufgebracht, so daß das Drucktuch
gereinigt wird.
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Wenn der Fall eintritt, daß das Zylinderreinigungstuch 10 in
einem Punkt C bricht oder reißt, wie in Fig. 4B gezeigt ist,
klebt das Vorderende des geschleppten Abschnittes des
Zylinderreinigungstuches 10 an der Oberfläche des Drucktuches und
bewegt sich, in dem es der Oberfläche des umlaufenden
Drucktuchzylinders 2 folgt, so weit, bis es von dem Spalt zwischen dem
Plattenzylinder 1 und dem Drucktuchzylinder 2 erfaßt wird, wie
in Fig. 4D dargestellt ist. Infolgedessen wird das erfaßte
Ende des Zylinderreinigungstuches vom Zylinderspalt so gezogen,
daß das Zylinderreinigungstuch gespannt wird, wie in Fig. 4E
dargestellt ist, so daß es von der Schneidkante der
Schneidklinge 15 eingedrückt und geschnitten wird, da die Spannung
im Zylinderreinigungstuch 10 in der Weise wirkt, daß das
letztere an die Schneidkante der Schneidklinge 15 gedrückt wird.
Das Erfassen des Zylinderreinigungstuches durch den
Zylinderspalt wird nicht nur durch das Reißen des
Zylinderreingiungstuches 10 sondern auch durch andere Ursachen bewirkt,
beispielsweise Haften des Zylinderreinigungstuches 10 auf dem Drucktuch
infolge der Klebeeigenschaften der Farbe. Es versteht sich, daß
die Schneidkante der Schneidklinge 15 auch in diesem Fall das
Zylinderreinigungstuch ohne weiteres durchschneidet.
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Infolgedessen wird beim dargestellten Ausführungbeispiel nur
eine geringe Länge des Zylinderreinigungstuches 10 in den
Zylinderspalt hereingezogen, da der zwischen der Zylindertuch-
Vorratsrolle 8 und dem Drucktuchzylinder 2 infolge
beispielsweise des Reißens des Zylinderreinigungstuches 10 gespannte
Abschnitt dieses Zylinderreingigungstuches 10 durch die
Schneidkante der Schneidklinge 15 leicht und sicher durchschnitten
wird. Es ist demnach möglich, jeden schweren Unfall zu vermeiden,
der andernfalls durch Blockieren mit einer beträchtlichen
Länge des Zylinderreinigungstuches 10 verursacht werden
könnte.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der
vordere Endabschnitt des abgerissenen Zylinderreinigungstuches
10 durch die Schneidklinge 15 abgeschnitten. Bei einer
abgeänderten Ausgestaltung dieses Ausführungsbeispieles ist, wie
in Fig. 1 strichpunktiert dargestellt ist, ein Endschalter 17
so angeordnet, daß er die zuvor erwähnte gemeinsame
Tangentenlinie schneidet und durch das zwischen der Reinigungstuch-
Vorratsrolle 8 und dem Drucktuchzylinder 2 gespannte
Zylinderreinigungstuch 10 eingeschaltet wird, wodurch er ein Nothalt-
Signal zum Anhalten der Druckmaschine erzeugt. Eine derartige
Anordnung verhindert wirkungsvoll, daß der abgetrennte
Abschnitt des Zylinderreinigungstuches 10 in den Zylinderspalt
hineingerät.
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Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist eine
Schneideinrichtung 14, die der im ersten Ausführungsbeispiel
verwendeten gleich ist, an den der Reinigungstuch-Vorratsrolle 8 nahen
Teilen der Seitenplatten 7 um einen Schwenkzapfen 18 schwenkbar
montiert. Das der Schneidklinge 15 abgewandte Ende der
Schneideinrichtung 14 bildet einen Gabelhebel 19, in den ein an der
Seitenplatte 7 angeordneter Anschlagstift 20 lose eingreift,
so daß der Winkel, in welchem die Schneideinrichtung 14
schwenken kann, begrenzt wird. Ein an den Seitenplatten 7
angeordneter Endschalter 17 ist so positioniert, daß er abgeschaltet
wird, wenn die Schneideinrichtung 14 im Uhrzeigersinn bis zum
Schwenkwegende verschwenkt worden ist, und eingeschaltet wird,
wenn dieselbe im Gegenuhrzeigersinn bis zu seinem
Schwenkwegende verschwenkt worden ist. Die Schneideinrichtung 14 ist
für eine Schwenkbewegung im Uhrzeigersinn um den Schwenkzapfen
18 vorgespannt. Andere Teile dieses Ausführungsbeispieles sind
im wesentlichen die gleichen wie die des ersten
Ausführungsbeispieles.
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Die Arbeitsweise des dargestellten zweiten
Ausführungsbeispieles der vorliegenden Erfindung ist wie folgt. Wie im
Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel erklärt wurde, wird
dann, wenn das Zylinderreinigungstuch 10 bricht oder reißt,
das Vorderende des von der Reinigungstuch-Vorratsrolle 8
abgezogenen Zylinderreinigungstuches 10 beispielsweise vom
Drucktuchzylinder 2 erfaßt, so daß der gespannte Abschnitt des
Zylinderreinigungstuches 10 an die Schneideinrichtung 14
angedrückt wird und diese letztere im Gegenuhrzeigersinn um den
Schwenkzapfen 18 verschwenkt wird, wie in den Zeichnungen
dargestellt ist. Infolgedessen wird der Endschalter 17
eingeschaltet und erzeugt ein Nothalt-Signal über eine (nicht
dargestellte) Steuerung, so daß der Betrieb der Druckmaschine gestoppt
wird. Gleichzeitig wird der gespannte Abschnitt des
Zylinderreinigungstuches durch die Schneidklinge 15 durchtrennt.
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Wenn bei diesem Ausführungsbeispiel das Zylinderreinigungstuch
10 reißt und in den Spalt zwischen dem Drucktuchzylinder 2
und dem Plattenzylinder 1 gezogen wird, verursacht das
Vorderende des geschleppten Abschnittes des
Zylinderreinigungstuches 10 ein Schwenken der Schneideinrichtung 14 um den
Schwenkzapfen 18, was wiederum bewirkt, daß der Endschalter 17
eingeschaltet wird, wodurch der Plattenzylinder 1 und der
Drucktuchzylinder 2 sofort gestoppt werden; dadurch wird ein
Stauen des abgetrennten Abschnittes des
Zylinderreinigungstuches 10 in den Zylinderspalt verhindert. Auch wenn das
Zylinderreinigungstuch 10 sich infolge einer Verzögerung der
Reaktion zum Anhalten der Druckmaschine im Zylinderspalt staut,
so ist die Menge des sich stauenden Tuches 10 deshalb, weil
dieses von der Schneidklinge 15 abgetrennt wird, so klein, daß
dessen Wirkung vernachlässigbar ist.
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Fig. 6 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die
Schneideinrichtung 14, die grundsätzlich der im zweiten
Ausführungsbeispiel verwendeten gleich ist, für eine Drehung im
Gegenuhrzeigersinn um den Schwenkzapfen 18 vorgespannt, wie in der
Figur durch eine Feder 21 dargestellt ist. Der Endschalter 17
ist jedoch auf der der Feder 21 abgewandten Seite angeordnet,
im Unterschied zum zweiten Ausführungsbeispiel. Andere Teile
sind im wesentlichen denen des zweiten Ausführungsbeispieles
gleich.
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Die Arbeitsweise des dritten Ausführungsbeispieles ist wie
folgt. Wenn das Zylinderreinigungstuch 10 reißt, wird der
geschleppte Abschnitt des Zylinderreinigungstuches 10
vom Drucktuchzylinder 2 erfaßt und wird durch diesen letzteren
gespannt. Infolgedessen wird die Schneideinrichtung 14 im
Uhrzeigersinn durch die Kraft verschwenkt, die durch die Spannung
in dem gestreckten Abschnitt des Zylinderreinigungstuches
erzeugt wird. Als Folge davon wird der Endschalter 17
eingeschaltet, worauf der gleiche Ablauf wie zuvor bereits beschrieben
folgt.
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In den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen ist die
Schneidklinge 15 durch eine einseitige Sägeverzahnung gebildet. Das
dient jedoch nur der Illustrierung; die Schneidklinge 15 kann
anstelle der Sägezahn-Schneidkante auch eine Vielzahl von mit
einer vorgegebenen Teilung in einer Reihe angeordnete Stifte
22 haben, wie in Fig. 7 dargestellt ist. Die Schneidkante der
Schneidklinge kann auch eine geneigte geradlinige Kante 23 sein,
wie Fig. 8 zeigt. Die Detektormittel zum Erfassen des Bruches
oder Risses des Zylinderreinigungstuches oder der Position der
Schneideinrichtung 14 sind nicht auf den Endschalter 17 beschränkt.
Beispielsweise können derartige Detektormittel durch eine optische
Einrichtung gebildet sein. Es versteht sich außerdem, daß obwohl
das Zylinderreinigungstuch 10 im beschriebenen Ausführungsbeispiel
unidirektional aufgewickelt wird, das nicht ausschließlich der
Fall sein muß; vielmehr kann das Tuch ein endloses, eine
Schlaufe bildendes Tuch sein.
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Wie beschrieben wurde, stellt die vorliegende Erfindung eine
Druckzylinder-Reinigungsvorrichtung zur Verfügung mit einer
Schneideinrichtung, die im Falle des Bruches oder Reißens
des Zylinderreinigungstuches den vorderen Endabschnitt des
geschleppten Teils des Zylinderreinigungstuches, der
von der Reinigungstuch-Vorratsrolle geliefert wird,
durchschneiden kann. Es ist deshalb möglich, jeden schweren Unfall
zu vermeiden, welcher durch ein Blockieren der Druckmaschine
mit einer beachtlichen Länge des Zylinderreinigungstuches
verursacht werden könnte.