DE3835816A1 - Zylinderschloss - Google Patents
ZylinderschlossInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Zylinderschloß mit einem
Zylindergehäuse und einem darin drehbar gelagerten Zylinderkern,
der einen in dessen Achsrichtung verlaufenden Schlüsselkanal auf
weist, mit einem im Zylindergehäuse drehbar gelagerten, mit dem
Zylinderkern gekuppelten Schließbart, wobei im Zylindergehäuse
und im Zylinderkern mehrere miteinander fluchtende, senkrecht zur
Zylinderkernachse verlaufende Bohrungen angebracht sind, die bis
in den Kanal reichen und in denen vorzugsweise gleich lange
Gehäusestifte und verschieden lange Kernstifte durch Federkraft
in Richtung auf den Kanal vorgespannt sind, wobei zwischen Zylin
dergehäuse und Zylinderkern eine erste Trennfuge gebildet wird,
die die Gehäusestifte ohne eingesteckten Schlüssel durchsetzen,
und wobei die Enden der Kernstifte mit den Schließkerben des
Schlüssels so zusammenwirken, daß bei eingestecktem Schlüssel die
Stifte in ihrer Achsrichtung in eine Lage verschoben sind, in der
die Anlageenden aller Kern- und Gehäusestifte in der ersten
Trennfuge liegen und dadurch eine Drehung des Zylinderkerns und
des Schließbarts zulassen.
Bekannte Zylinderschlösser dieser Art bieten nur eine
bedingte Sicherheit gegen Einbruch. Bei diesen Schlössern ist der
Zylinderkern unmittelbar mit dem Schließbart gekuppelt. Ein Ein
brecher könnte dann beispielsweise einen Streifen aus hartem Ma
terial in den Schlüsselkanal einschieben und mit diesem die Kern
stifte und die Gehäusestifte so weit nach unten verschieben, daß
die Kernstifte die Trennfuge zwischen dem Zylinderkern und dem
Zylindergehäuse überdecken. Durch gewaltsames Drehen des Strei
fens, z.B. mittels eines daran außen angeschweißten Knaufs, kön
nen dann die Kernstifte in der Trennfuge abgeschert werden, so
daß sich der Zylinderkern und damit auch der Schließbart drehen
läßt und damit die Tür geöffnet werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zylinder
schloß der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine erhöh
te Sicherheit gegen Einbruch gewährleistet ist.
Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch
gelöst, daß zur Kupplung des Zylinderkerns mit dem Schließbart
eine Hülse dient, die drehbar zwischen Zylinderkern und Gehäuse
gelagert ist und dadurch außer der ersten Trennfuge zum Zylinder
gehäuse eine zweite Trennfuge zum Zylinderkern bildet, und daß
die Kernstifte eine geringere Festigkeit aufweisen als die Hülse
und die Gehäusestifte.
Die Erfindung erfordert, wie bei den bekannten Schlös
sern, daß die Anlageenden der Kern- und der Zylinderstifte in der
ersten Trennfuge zwischen dem Zylindergehäuse und der Hülse lie
gen, damit der Zylinderkern gedreht werden kann, wobei die Kern
stifte die Hülse mitnehmen, die ihrerseits mit dem Schließbart
gekuppelt ist. Ein Einbruch wird hierbei jedoch erschwert. Es
bestehen dann zwei Möglichkeiten. Mit einem falschen Schlüssel
oder einem Metallstreifen werden die Kernstifte und die Gehäuse
stifte so weit verschoben, daß ihre Anlageenden sich im Bereich
der Hülse befinden. Eine gewaltsame Drehung des falschen Schlüs
sels bzw. des Metallstreifens würde dann dazu führen, daß die
Kernstifte an der Trennfuge zwischen Hülse und Zylinderkern ab
scheren. Dann läßt sich zwar der Zylinderkern drehen, jedoch
bleibt die mit dem Schließbart gekuppelte Hülse stehen, so daß
die Tür nicht geöffnet werden kann. Die zweite Möglichkeit be
steht darin, daß die Kernstifte und die Gehäusestifte so weit
verschoben werden, daß ihre Anlageflächen im Zylindergehäuse lie
gen. Auch in diesem Falle werden bei gewaltsamer Drehung die
Kernstifte wegen ihrer geringeren Festigkeit in der zweiten
Trennfuge zwischen der Hülse und dem Zylinderkern abscheren, so
daß wiederum zwar der Zylinderkern drehbar ist, nicht jedoch die
mit dem Schließbart gekuppelte Hülse.
Um das Abbrechen der Kernstifte zu erleichtern, ist es
zweckmäßig, die Kernstifte mit einer Sollbruchstelle zu versehen,
die vorzugsweise aus einem Abschnitt mit geringerem Durchmesser
besteht. Um in diesem Falle eine Mitnahme der Hülse durch stehen
gebliebene Reste der Abschnitte mit geringerem Durchmesser zu
vermeiden, ist es zweckmäßig, im Umfang der Hülse parallel zur
Achse der Kernstifte verlaufende Schlitze vorzusehen, deren Brei
te etwa der Breite der Abschnitte mit verringertem Durchmesser
entspricht.
Vorzugsweise sind die Gehäusestifte und die Kernstifte
so bemessen, daß ihre Anlageflächen bei nicht eingestecktem
Schlüssel in der zweiten Trennfuge liegen. Dann ist es möglich,
auch mit einem falschen Schlüssel den Zylinderkern zu drehen, wo
durch ein Einbrecher bereits irritiert werden kann, weil die Dre
hung des Zylinderkerns bei den üblichen Zylinderschlössern nicht
möglich ist.
Die Gehäusestifte und die Kernstifte können aber auch
so bemessen werden, daß bei nicht eingestecktem Schlüssel wenig
stens ein Gehäusestift beide Trennfugen durchsetzt, während die
Anlageenden der übrigen Stiftpaare in der zweiten Trennfuge lie
gen.
Um zu verhindern, daß der Schließbart sich aus seiner
Lage herausbewegen kann, die er einnehmen muß, wenn das Schloß
betätigt werden soll, ist es zweckmäßig, einen federnden Siche
rungsbolzen zur Arretierung des Schließbarts bei nicht einge
stecktem Schlüssel vorzusehen.
Die bei der Erfindung vorgesehene Hülse bereitet
Schwierigkeiten bei der Montage des Schlosses, weil die Hülse vom
inneren Ende des Gehäuses nicht gesichert werden kann. Zu diesem
Zweck sieht die Erfindung vor, daß nahe dem vorderen Stirnende
des Gehäuses im Zylinderkern einerseits und im Zylindergehäuse
andererseits eine Ringnut zur Aufnahme eines Sicherungsringes an
gebracht ist, die im Gehäuse so tief ist, daß sie den Sicherungs
ring in dessen gespreiztem Zustand aufnehmen kann und der Zylin
derkern mit der darauf aufgeschobenen Hülse durch den Sicherungs
ring hindurch in das Zylindergehäuse einschiebbar ist, und daß im
Zylindergehäuse eine Bohrung angebracht ist, durch die von außen
ein Stift zwischen die Enden des gespreizten Sicherungsringes
einschiebbar ist, um diesen beim Einsetzen des Zylinderkerns ge
spreizt zu halten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung läßt sich eine
zusätzliche Sicherheit dadurch erreichen, daß der Sicherungs
bolzen zusätzlich den Gehäusestiften zugeordnet ist, und daß an
den Gehäusestiften Ausnehmungen und an den Sicherungsbolzen Vor
sprünge oder umgekehrt derart vorgesehen sind, daß die axiale
Verschiebung des Sicherungsbolzens nur bei eingestecktem Schlüs
sel freigegeben ist.
Dabei ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß der Siche
rungsbolzen quer zu den Gehäusestiften verläuft und zwischen den
Gehäusestiften Abschnitte mit größerem Durchmesser aufweist, und
daß die Gehäusestifte Bereiche mit geringerem Durchmesser aufwei
sen, die bei eingestecktem Schlüssel in derselben Höhe liegen und
den Weg für die Abschnitte mit großem Durchmesser des Sicherungs
bolzens für dessen axiale Verschiebung freigeben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der
Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 ein teilweise geschnittenes einseitig schlie
ßendes Zylinderschloß,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie 2-2 in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie 3-3 in Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt durch ein zweiseitig schließen
des Zylinderschloß,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie 5-5 in Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie 6-6 in Fig. 4,
Fig. 7 eine teilweise geschnittene andere Ausfüh
rungsform eines zweiseitig schließenden
Zylinderschlosses,
Fig. 8 das Schloß gemäß Fig. 7 mit einem anderen
Teilschnitt, der die Hülse von außen mit dem
Kupplungsmechanismus zeigt,
Fig. 9 einen Schnitt entlang der Linie 9-9 in Fig. 7,
Fig. 10 eine teilweise geschnittene weitere Ausfüh
rungsform eines zweiseitig schließenden
Zylinderschlosses,
Fig. 11 das Schloß gemäß Fig. 10 mit einem anderen
Teilschnitt wie in Fig. 8,
Fig. 12 eine Schnittdarstellung der Kupplungsanord
nung zwischen der Hülse und dem Schließbart
und
Fig. 13 einen Schnitt entlang der Linie 13-13 in
Fig. 11.
Im Zylindergehäuse 1 des in Fig. 1 bis 3 dargestellten,
von einer Seite betätigbaren Zylinderschlosses ist in üblicher
Weise drehbar ein Zylinderkern 2 gelagert, in dem ein Kanal 3 zum
Einführen eines Schlüssels 4 angebracht ist. Während bei bekann
ten Zylinderschlössern der Zylinderkern 2 unmittelbar mit dem
Schließbart 5 gekuppelt ist, dient bei der dargestellten Ausfüh
rungsform zur Kupplung des Zylinderkerns 2 mit dem Schließbart 5
eine Hülse 6, die drehbar zwischen Zylinderkern 2 und Zylinderge
häuse 1 gelagert ist und z.B. mittels eines Stiftes 7 mit dem
Schließbart 5 verbunden ist. Im Zylinderkern 2 und im Zylinderge
häuse 1 sind vier miteinander fluchtende Bohrungen angebracht,
die senkrecht zur Zylinderachse verlaufen, die bis in den Schlüs
selkanal 3 reichen, und in denen - wie üblich - gleich lange
Gehäusestifte 8 und verschieden lange Kernstifte 9 verschiebbar
gelagert und in Richtung auf den Schlüsselkanal 3 durch Federn 10
vorgespannt sind. Bei den bekannten Schlössern bilden der Zylin
derkern 2 und das Zylindergehäuse 1 eine erste Trennfuge, die bei
nicht eingeschobenem Schlüssel von den Gehäusestiften 8 durch
setzt wird, so daß der Zylinderkern 2 gegen eine Drehung bloc
kiert ist. Durch Einschieben des Schlüssels werden die Kern- und
Gehäusestifte so weit verschoben, daß ihre Anlageenden alle in
der Trennfuge liegen und damit die Drehung des Zylinderkerns 2
mit dem Schließbart 5 freigegeben wird.
Wie oben schon erwähnt wurde, kann bei den bekannten
Schlössern durch Gewalt ein Abscheren der Kernstifte 9 in der
Trennfuge bewirkt und dadurch eine Drehung des Zylinderkerns 2
mit dem Schließbart 5 erzwungen werden.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Hülse 6 wird eine
Betätigung des Schließbarts 5 nach Anwendung von Gewalt unmöglich
gemacht oder zumindest stark erschwert. Vorzugsweise werden die
Kernstifte 9 so bemessen, daß bei fehlendem Schlüssel 4 die Anla
geflächen aller Kern- und Gehäusestifte in der zweiten, zwischen
der Hülse 6 und dem Zylinderkern 2 gebildeten Trennfuge liegen.
Dann läßt sich ohne Schlüssel 4 zwar der Zylinderkern drehen, je
doch kann der Schließbart 5 nicht bewegt werden, weil die Verbin
dung zum Zylinderkern 2 fehlt. Durch Einschieben des richtigen
Schlüssels werden die Anlageflächen aller Kernstifte 9 und Gehäu
sestifte 8 in die erste Trennebene zwischen der Hülse 6 und dem
Gehäuse 1 verschoben, was in Fig. 1 dargestellt ist. Nun ist der
Zylinder 2 über die Kernstifte 9 mit der Hülse 6 gekuppelt, so
daß diese mit dem Zylinderkern 2 gedreht werden kann, wobei sich
auch der mit der Hülse 6 verbundene Schließbart 5 drehen kann.
Wird nun bei einem Einbruchsversuch eine Schlüssel
attrappe oder ein Metallstreifen in den Schlüsselkanal 3 einge
führt, können sich die Anlageenden aller Stifte 8 und 9 noch
innerhalb der Hülse 6 befinden, so daß die Kernstifte 9 die zwei
te Trennebene durchsetzen, jedoch ist der Fall wahrscheinlicher,
daß zumindest ein Teil der Kernstifte 9 auch noch die erste
Trennfuge zwischen Hülse 6 und Zylindergehäuse 1 durchsetzt. Wenn
nun der Zylinderkern 2 mit Gewalt gedreht wird, scheren die Kern
stifte 9 der zweiten Trennfuge zwischen Zylinderkern 2 und Hülse
6 ab, wenn man dafür sorgt, daß die Gehäusestifte 8 und die Hülse
6 eine höhere Festigkeit besitzen als die Kernstifte 9. Dann kann
zwar anschließend der Zylinderkern 2 gedreht werden, jedoch wird
die Hülse 6 nicht mitgenommen, d.h. der Schließbart 5 kann nicht
gedreht werden.
Wenn - wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
bei fehlendem Schlüssel die Anlageenden der Stifte 8 und 9 in der
zweiten Trennfuge liegen, d.h. der Zylinderkern 2 also frei dreh
bar ist, wird vorzugsweise im Zylindergehäuse ein in seiner Achs
richtung verschiebbarer Sicherungsbolzen 11 vorgesehen, der mit
seinem einen Ende durch Federkraft in eine Kerbe des Schließbarts
5 eingreift, wobei die Kerbe so flach bemessen ist, daß bei einer
Drehung des Schließbarts durch die Hülse 6 die Spitze des Siche
rungsbolzens 11 aus dem Schließbart 5 herausgleiten kann. Dieser
Sicherungsbolzen kann als zusätzliches Mittel für die Erhöhung
der Sicherheit des Schlosses gegen Einbruch ausgenutzt werden.
Wie aus Fig. 1 bis 3 erkennbar ist, sind an den Gehäusestiften 8
ringförmige Ausnehmungen 12 und an dem Sicherungsbolzen 11 ring
förmige Vorsprünge oder umgekehrt derart vorgesehen, daß der
Sicherungsbolzen nur axial verschoben werden kann, wenn der
Schlüssel 4 eingesteckt ist und dadurch die Ausnehmungen 12 in
den Gehäusestiften in Form von Bereichen mit geringerem Durchmes
ser alle in derselben Höhe liegen.
Die Verwendung der Hülse 6 verbietet die sonst übliche
Sicherung des Kerns im Gehäuse im Bereich des Schließbarts, weil
dann dort die Hülse durchbrochen werden müßte. Demzufolge sieht
die Erfindung vor, die Sicherung nahe dem vorderen Stirnende des
Gehäuses vorzusehen. Zu diesem Zweck ist im Zylinderkern einer
seits und im Zylindergehäuse andererseits eine Ringnut 14 zur
Aufnahme eines Sicherungsrings 15 vorgesehen, die im Gehäuse so
tief ist, daß sie den Sicherungsring 15 in dessen gespreiztem
Zustand aufnehmen kann. Diese Spreizung wird zunächst nach Ein
setzen des Sicherungsrings in die Ringnut mit einem geeigneten
Werkzeug bewirkt. Dann wird durch eine im Zylindergehäuse 1 ange
brachte Bohrung 16 von außen ein Stift zwischen die Enden des
gespreizten Sicherungsringes 15 eingeschoben, so daß dieser seine
gespreizte Lage beibehält, wenn nun das Werkzeug entfernt wird.
Anschließend kann dann der Zylinderkern 1 mit der darauf sitzen
den Hülse 6 in das Zylindergehäuse 1 eingeschoben werden, worauf
der Stift aus der Bohrung 16 wieder herausgezogen wird und damit
der Sicherungsring 15 seine in Fig. 1 dargestellte Lage einnimmt.
Bei dem in Fig. 4 bis 6 dargestellten, zweiseitig
schließenden Zylinderschloß sind zwei identische Schließeinheiten
vorgesehen, wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen wie in
Fig. 1 bis 3 verwendet werden. Die beiden Schließeinheiten wirken
mit einem gemeinsamen Schließbart 5 zusammen, so daß jede Schließ
einheit eine eigene Hülse 6 besitzt, die dann natürlich nicht
direkt mit dem Schließbart verbunden sein dürfen, weil jede
Schließeinheit unabhängig von der anderen betätigbar sein muß.
Die Kupplung zwischen den Hülsen 6 und den Zylinderkernen 2 über
nehmen hier zwei Paare von Schließbartstiften 17 und Kernstiften
18, wobei die Kernstifte einteilig oder - wie dargestellt - auch
dreiteilig sein können. Aus Fig. 4 ist ersichtlich, daß bei feh
lendem Schlüssel in der rechten Schließeinheit die Anlageenden
zwischen Kernstift und Schließbartstift in der Trennebene zwi
schen Zylindergehäuse 1 und der Hülse 6 liegen, so daß der
Schließbart 5 von der rechten Schließeinheit abgekoppelt ist. Bei
Einschieben des Schlüssels 4 in die linke Schließeinheit ver
schiebt das vordere Ende des eingesteckten Schlüssels das Stift
paar 17, 18 nach unten, so daß die erste Trennfuge zwischen der
Hülse 6 und dem Schließbart 5 von dem Kernstift durchsetzt wird
und damit eine Kupplung zwischen der Hülse und dem Schließbart
hergestellt wird. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind wieder
federbelastete Sicherungsbolzen 11 vorgesehen, die den Schließ
bart in seiner in Fig. 5 dargestellten Grundstellung festhalten,
wenn kein Schlüssel steckt. Diese Sicherungsbolzen können in
gleicher Weise wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 3
- wie dort dargestellt - mit den Gehäusestiften 8 zusammenwirken,
um die Sicherheit gegen Einbruch weiter zu erhöhen.
Die Verhinderung einer Drehung des Zylinderkerns 2 bei
fehlendem Schlüssel kann aber auch dadurch verhindert werden, daß
der äußere Gehäusestift 8 etwas länger als die anderen Gehäuse
stifte gemacht wird, so daß er die zweite Trennebene zwischen der
Hülse 6 und dem Zylinder 2 durchsetzt und damit auch bei fehlen
dem Schlüssel 4 der Zylinderkern 2 nicht drehbar ist.
Wie zuvor erwähnt wurde, sollen die Kernstifte 9 eine
geringere Festigkeit als die Hülse 6 und die Gehäusestifte 8 auf
weisen. Dies kann einerseits durch Wahl des Werkstoffs erfolgen,
jedoch kann auch - wie in Fig. 4 dargestellt, bei den Kernstiften
eine Sollbruchstelle in Form von Abschnitten 19 mit geringerem
Durchmesser vorgesehen werden, wobei die Abschnitte 19 so ange
ordnet sein sollten, daß sie beim Einschieben einer Schlüssel
attrappe in der zweiten Trennfuge zwischen der Hülse 6 und dem
Zylinderkern 2 liegen. Um zu verhindern, daß stehengebliebene
Reste der Kernstifte doch noch die Hülse mitnehmen können, sind
im Umfang der Hülse 6 parallel zur Achse der Kernstifte 9 verlau
fende Schlitze 20 vorgesehen, deren Breite etwa der Breite der
Abschnitte 19 mit verringertem Durchmesser entsprechen, wobei die
Schlitze 20 sich natürlich nicht über den vollen Umfang der Hülse
6 erstrecken.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 bis 9 ist die
Kupplung zwischen den Hülsen 6 der beiden Schließeinheiten und
dem Schließbart 5 als Schiebekupplung ausgebildet. Durch Einstec
ken des Schlüssels 4 werden die beiden Kupplungsscheiben 21 nach
rechts verschoben, wobei die beiden Kupplungsscheiben 21 stets
mit den Hülsen 6 formschlüssig verbunden bleiben, aber die rechte
Kupplungsscheibe aus dem in Fig. 9 dargestellten Formschluß mit
dem Schließbart freikommt und damit die linke Schließeinheit den
Schließbart 5 betätigen kann. Die Rückrastung zur anderen Seite
wird durch Einführen des Schlüssels in die rechte Schließeinheit
bewirkt.
Fig. 10 bis 13 zeigen eine weitere Ausführungsform für
eine Schiebekupplung, wobei zum Wirksammachen der Kupplung nicht
nur die Verschiebung erfolgen muß, sondern Voraussetzung dafür
auch noch die passende Schlüsselform ist. Hierbei sind - wie bei
Fig. 7 bis 9 - die beiden Kupplungsscheiben 22 stets mit den Hül
sen 6 formschlüssig verbunden.
Im Gegensatz zu Fig. 7 bis 9 werden hier die Kupplungs
scheiben beim Herausziehen des Schlüssels 4 durch die Federn 23
in die Ausgangsposition zurückgeschoben, so daß der Kernstift 24
und der Gehäusestift 25 wieder übereinanderstehen und der Gehäu
sestift 25 den Kernstift 24 nach oben verschiebt, so daß dieser
die erste Trennfuge durchsetzt.
Wenn kein Schlüssel im Schloß steckt, ist der Stift 28
mittels einer Feder nach oben geschoben und über eine konische
Fläche, die sich in der Mitte dieses Stiftes befindet, werden die
Stifte 27 nach außen in hierfür vorgesehene Vertiefungen im
Gehäuse 1 einrasten und den Schließbart 5 gegen Verschieben
sichern.
Claims (10)
1. Zylinderschloß mit einem Zylindergehäuse und einem
darin drehbar gelagerten Zylinderkern, der einen in dessen Achs
richtung verlaufenden Schlüsselkanal aufweist, mit einem im
Zylindergehäuse drehbar gelagerten, mit dem Zylinderkern gekup
pelten Schließbart, wobei im Zylindergehäuse und im Zylinderkern
mehrere miteinander fluchtende, senkrecht zur Zylinderkernachse
verlaufende Bohrungen angebracht sind, die bis in den Kanal rei
chen, und in denen vorzugsweise gleich lange Gehäusestifte und
verschieden lange Kernstifte durch Federkraft in Richtung auf den
Kanal vorgespannt sind, wobei zwischen Zylindergehäuse und Zylin
derkern eine erste Trennfuge gebildet wird, die die Gehäusestifte
ohne eingesteckten Schlüssel durchsetzen, und wobei die Enden der
Kernstifte mit den Schließkerben des Schlüssels so zusammenwir
ken, daß bei eingestecktem Schlüssel die Stifte in ihrer Achs
richtung in eine Lage verschoben sind, in der die Anlageenden
aller Kern- und Gehäusestifte in der ersten Trennfuge liegen und
dadurch eine Drehung des Zylinderkerns und des Schließbarts
zulassen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kupplung des Zylinder
kerns (2) mit dem Schließbart (5) eine Hülse (6) dient, die dreh
bar zwischen Zylinderkern (2) und Zylindergehäuse (1) gelagert
ist und dadurch außer der ersten Trennfuge zum Zylindergehäuse
(1) eine zweite Trennfuge zum Zylinderkern bildet, und daß die
Kernstifte (9) eine geringere Festigkeit aufweisen als die Hülse
(6) und die Gehäusestifte (8).
2. Zylinderschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kernstifte (9) mit einer Sollbruchstelle (19) versehen
sind.
3. Zylinderschloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sollbruchstelle aus einem Abschnitt (19) mit verringertem
Durchmesser besteht.
4. Zylinderschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Umfang der Hülse (6) parallel zur Achse der Kernstifte (9)
verlaufende Schlitze (20) vorgesehen sind, deren Breite etwa der
Breite der Abschnitte (19) mit verringertem Durchmesser ent
spricht.
5. Zylinderschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusestifte (8) und die Kern
stifte (9) so bemessen sind, daß ihre Anlageenden bei nicht ein
gestecktem Schlüssel (4) in der zweiten Trennfuge liegen.
6. Zylinderschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusestifte (8) und die Kern
stifte (9) so bemessen sind, daß bei nicht eingestecktem Schlüs
sel (4) wenigstens ein Gehäusestift (8) beide Trennfugen durch
setzt, während die Anlageenden der übrigen Stiftpaare in der
zweiten Trennfuge liegen.
7. Zylinderschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß federnde Sicherungsbolzen (11) zur
Arretierung des Schließbarts (5) bei nicht eingestecktem Schlüs
sel (4) vorgesehen sind.
8. Zylinderschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß nahe dem vorderen Stirnende des
Zylindergehäuses (1) im Zylinderkern (2) einerseits und im Zylin
dergehäuse (1) andererseits eine Ringnut (14) zur Aufnahme eines
Sicherungsringes (15) angebracht ist, die im Zylindergehäuse so
tief ist, daß sie den Sicherungsring (15) in dessen gespreiztem
Zustand aufnehmen kann und der Zylinderkern (2) mit der darauf
aufgeschobenen Hülse (6) durch den Sicherungsring (15) hindurch
in das Zylindergehäuse (1) einschiebbar ist, und daß im Zylinder
gehäuse (1) eine Bohrung (16) angebracht ist, durch die von außen
ein Stift zwischen die Enden des gespreizten Sicherungsringes
(15) einschiebbar ist, um diesen beim Einsetzen des Zylinderkerns
(2) gespreizt zu halten.
9. Zylinderschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsbolzen (11) den Gehäu
sestiften (8) zusätzlich zugeordnet ist, und daß an den Gehäuse
stiften (8) Ausnehmungen (12) und an dem Sicherungsbolzen (11)
Vorsprünge (13) oder umgekehrt derart vorgesehen sind, daß die
axiale Verschiebung des Sicherungsbolzens (11) bei eingestecktem
Schlüssel (4) freigegeben ist.
10. Zylinderschloß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sicherungsbolzen (11) quer zu den Gehäusestiften (8) ver
läuft und zwischen den Gehäusestiften Abschnitte (13) mit größe
rem Durchmesser aufweist, und daß die Gehäusestifte (8) Bereiche
(12) mit geringerem Durchmesser aufweisen, die bei eingestecktem
Schlüssel (4) in derselben Höhe liegen und den Weg für die Ab
schnitte (13) mit größerem Durchmesser des Sicherungsbolzens (11)
für dessen axiale Verschiebung freigeben.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883835816 DE3835816A1 (de) | 1988-10-21 | 1988-10-21 | Zylinderschloss |
EP19890109576 EP0364660A3 (de) | 1988-10-21 | 1989-05-27 | Zylinderschloss |
Applications Claiming Priority (1)
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