DE3817915C2 - Flexibles Endoskop - Google Patents
Flexibles EndoskopInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem flexiblen Endoskop
gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wie es aus der EP 0 098 100 A2
oder der DE 36 37 602 A1 bekannt ist.
Flexible Endoskope mit mindestens einem äußeren Schutz
mantel sowie einem Schutzgeflecht sind seit langem be
kannt.
Durch die in den letzten Jahren erzielten Fortschritte bei
der Miniaturisierung von Sensorarrays ist es möglich
geworden, beispielsweise ein Ultraschall-Sensorarray, das
eine Mehrzahl von Ultraschallsendern und -empfängern
aufweist, in das distale Ende eines flexiblen Endoskops zu
integrieren. Hierzu wird beispielsweise auf die DE 34 32
356 A1 verwiesen.
Ferner ist es bekannt,
CCD-Videoaufnehmer im Bereich des distalen
Endes von Endoskopen vorzusehen.
Weiterhin sind für therapeutische Anwendungen die ver
schiedensten Ausbildungen von Therapieelementen, wie Ko
agulationselemente auf optischer oder elektrischer Basis,
und von Diagnoseelementen vorgeschlagen worden, die im
Bereich des distalen Endes angeordnet sind und zum Betrieb
elektrische Versorgungs- und Signalleitungen oder Licht
wellenleiter benötigen.
Allen diesen flexiblen Endoskopen ist damit gemeinsam, daß
die im distalen Bereich angeordneten Elemente über eine
Reihe von elektrischen Leitungen mit einem oder mehreren
Anschlußelementen verbunden werden müssen, die im
proximalen Bereich angeordnet sind.
Gemäß dem Stand der Technik werden diese Leitungen, die
die elektrische Verbindung zwischen den im distalen Be
reich angeordneten Elementen und dem proximalen Ende des
Endoskops herstellen, im "freien Lumen" des
Endoskops geführt, d. h. in dem Teil des Querschnitts des
Endoskops, der für die Aufnahme von "Nutzelementen", wie
(weiteren) Bildübertragungsfasern, Beleuchtungseinrichtun
gen, medizinischen Instrumenten und dergleichen zur Ver
fügung steht.
Insbesondere dann, wenn eine Vielzahl von elektrischen
Leitungen benötigt wird, wie dies beispielsweise bei der
Anordnung einer Reihe von Ultraschall-Wandlern zur Auf
nahme eines Ultraschallbildes der Fall ist, wird das für
sonstige Elemente verfügbare "freie Lumen" durch die elek
trischen Leitungen stark eingeschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein flexibles
Endoskop, bei dem eine Reihe von Verbindungsleitungen zur
Daten- und/oder Energieübertragung zwischen dem distalen
Endbereich und dem proximalen Endbereich verlegt sind,
derart weiterzubilden, daß durch die elektrischen Verbin
dungsleitungen das für die Aufnahme von Beobachtungs- bzw.
Handhabungselementen verfügbare freie Lumen praktisch
nicht beeinträchtigt bzw. verringert wird.
Die Lösung dieser Aufgabe
gelingt
mit einem flexiblen Endoskop gemäß Patentanspruch 1 oder 7.
Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, daß die bei
einem flexiblen Endoskop notwendiger Weise vorhandenen
Elemente, wie Schutzgeflecht, Stützspirale und/oder Seil
züge als Verbindungsleitungen ausgebildet sind. Dabei
werden unter Verbindungsleitungen sowohl elektrische Lei
tungen als auch optische Leitungen (Anspruch 4) verstanden.
Dabei ist es insbesondere dann, wenn eine Vielzahl von
elektrischen Leitungen verlegt werden muß, von Vorteil,
wenn die elektrischen Leitungen das Schutzgeflecht bilden,
das zwischen dem äußeren Schutzmantel und beispielsweise
der Stützspirale vorgesehen ist.
In diesem Schutzgeflecht lassen sich ohne großen Aufwand
einige zehn bis einige hundert elektrische Leitungen rea
lisieren.
Die elektrischen Leitungen können dabei gemäß Anspruch 2
"normale isolierte Leitungen" sein, die beispielsweise aus
einem dünnen Kupferdraht und einer Teflonisolierung be
stehen.
Insbesondere dann, wenn über die elektrischen Leitungen
HF-Signale übertragen werden müssen, ist es jedoch von
Vorteil, wenn die elektrischen Leitungen - wie im Anspruch
3 beansprucht - Koaxialleitungen sind.
In jedem Falle ist es jedoch von besonderem Vorteil, wenn
das Schutzgeflecht zwischen dem
äußeren Schutzmantel und einem stützenden Spiralschlauch
angeordnet ist: Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß der
Durchmesser des Schutzgeflechts vergleichsweise groß ist,
so daß zum einen der Krümmungsradius der einzelnen Leitun
gen beim Flechten nicht zu klein ist und damit nicht die
Gefahr von Leitungsbruch durch "Knicken" besteht, und sich
andererseits eine Vielzahl von Leitungen in dem Schutzge
flecht unterbringen lassen.
Der erfindungsgemäße Grundgedanke, in einem flexiblen
Endoskop bereits von vornherein vorhandene Elemente als
elektrische Leitungen zu verwenden, ist jedoch nicht nur
bei der Ausbildung des Schutzgeflechts anwendbar.
Selbstverständlich ist es auch möglich, zusätzlich oder
alternativ die Stützspirale, die in der Regel in flexiblen
Endoskopen vorhanden ist, und/oder in dem Endoskop vor
handene Seilzüge als elektrische Leiter zu verwenden.
Dabei bietet es sich an, diese Elemente wegen ihres ver
gleichsweise großen Querschnitts als Versorgungsleitungen
für vergleichsweise große Stromstärken zu verwenden, wie
sie beispielsweise bei elektrischen Koagulatoren erforder
lich sind.
Selbstverständlich ist es aber auch möglich, gerade die
Seilzüge bei HF-Applikationen als Koaxialleitungen oder
als gegebenenfalls mit einer Schutzspirale ummantelte
Lichtwellenleiter auszuführen.
In den Ansprüchen 9 und 10 sind beispielhaft Anwendungs
möglichkeiten des erfindungsgemäßen Grundgedankens gekenn
zeichnet: So ist es beispielsweise möglich, die erfin
dungsgemäße Ausbildung bei einem flexiblen Endoskop einzu
setzen, bei dem die im distalen Endbereich angeordneten
Elemente einen elektronischen Bildaufnehmer (Anspruch 9)
bilden oder im distalen Endbereich eine Vielzahl von Ul
traschall-Wandlern (Anspruch 10) sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungs
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher be
schrieben, in der zeigen:
Fig. 1 einen teilweisen Querschnitt durch ein flexibles
Endoskop,
Fig. 2 eine Aufsicht auf ein Schutzgeflecht.
Fig. 1 zeigt ein flexibles Endoskop. Dieses Endoskop
besteht aus einem äußeren Schutzmantel 1, einem darunter
angeordneten Schutzgeflecht 2 sowie einem inneren stützen
den Spiralschlauch 3. Innerhalb des Spiralschlauchs 3
befindet sich das freie Lumen des flexiblen Endoskops, das
beispielsweise für die Verlegung von nicht dargestellten
Lichtleitfasern für die Bildübertragung und die Beleuch
tung, von Instrumenten etc. genutzt werden kann. Ferner
werden in diesem freien Lumen je nach Anwendungsfall Spül
leitungen für eine Spülflüssigkeit, Absaugleitungen usw.
verlegt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind da
rüberhinaus zwei Seilzüge 4′ und 4′′ vorgesehen, die der
Bedienung des flexiblen Endoskops dienen.
Im distalen Endbereich ist ferner ein Array 5 angeordnet,
das beispielsweise ein Ultraschall-Wandler-Array sein
kann, das aus gleichartig aufgebauten Ultraschallsendern
bzw. -empfängern besteht.
Zum Ansteuern der einzelnen Wandlerelemente bzw. zum Aus
lesen der von den Elementen empfangenen Ultraschallsignale
ist es erforderlich, eine Vielzahl von elektrischen Lei
tungen zwischen dem im distalen Endbereich angeordneten
Array 5 und dem proximalen Ende 6 des flexiblen Endoskops
zu verlegen.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem diese Lei
tungen in dem freien Lumen innerhalb des stützenden Spi
ralschlauchs 3 verlegt sind, bilden erfindungsgemäß diese
Leitungen das Schutzgeflecht 2.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein derartiges
aus elektrischen Leitungen bestehenden Schutzgeflecht 2.
Jeder einzelne "Faden" des "gewobenen" Schutzgeflechts 2
besteht bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus jeweils
drei in Art eines Bandleiters aufgebauten elektrischen
Leitungen 21, 22 und 23. Jede einzelne Leitung 21, 22 bzw.
23 kann dabei eine in herkömmlicher Weise aufgebaute iso
lierte Leitung oder eine Koaxialleitung sein. Die "zu
einem Bandleiter zusammengefaßten" Leitungen 21 bis 23
sind dabei so "verflochten", daß die sich ergebende Über
deckung einen großen Abknickwinkel des Endoskops ermög
licht. Damit wird das gewohnte Arbeiten mit einem flexib
len Endoskop nicht beeinträchtig. Insbesondere wird das
Endoskop durch die Ausbildung des Schutzgeflechts aus
elektrischen Leitungen "nicht steifer" als bekannte fle
xible Endoskope.
Selbstverständlich ist es aber auch möglich, nur die
"Kett-oder die Schußfäden" als Leitungen auszubilden.
Dennoch ist es möglich, eine Vielzahl von elektrischen
Leitungen ohne Beeinträchtigung des freien Lumens unterzu
bringen. Beispielsweise ist es je nach Durchmesser des
flexiblen Endoskops und Ausbildung des Schutzgeflechts
möglich, zwischen einigen zehn und einigen hundert Leitun
gen in das Schutzgeflecht zu integrieren.
Vorstehend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels beschrieben worden. Es sind selbstverständlich die
verschiedensten Modifikationen möglich:
Beispielsweise ist es möglich, anstelle oder zusätzlich zu
dem Schutzgeflecht auch den stützenden Spiralschlauch 3
und/oder die Seilzüge 4′ und 4′′ als elektrische (oder
optische) Leitungen auszubilden. Dabei eignet sich der
stützende Spiralschlauch 3 aufgrund seiner großen Quer
schnittsfläche insbesondere als elektrische Leitung für
größere Ströme, wie sie beispielsweise für eine Koagula
tionseinrichtung benötigt werden. Die Seilzüge 4′ und 4′′′
sind aufgrund ihres größeren Durchmessers besonders als
Koaxialleitungen für "extreme HF-Applikationen" oder als
"Lichtleiter" geeignet.
Selbstverständlich ist es aber auch möglich, in weitere -
je nach Anwendungsfall - vorhandene Elemente des Endoskops
elektrische und/oder optische Leitungen zu integrieren
bzw. diese Elemente als entsprechende Leitungen auszubil
den.
Selbstverständlich kann das oder die im Bereich des dista
len Endes angeordneten Elemente auch aus anderen Teilen,
beispielsweise CCD-Videochips, Koagulationseinrichtungen
oder dergleichen bestehen.
Darüberhinaus ist es insbesondere bei der Verwendung von
in das Schutzgeflecht integrierten Leitungen von Vorteil,
wenn einzelne Leitungen als "Reserveleitungen" vorgesehen
sind, die bei einer Beschädigung von verwendeten Leitungen
anstelle der beschädigten Leitungen eingesetzt werden
können. Dies hat den Vorteil, daß es dann nicht erforder
lich ist, bei einer kleinen Beschädigung des flexiblen
Endoskops, durch die einzelne Leitungen unterbrochen sind,
das Endoskop zu reparieren oder zu ersetzen.
Ferner ist es natürlich auch möglich, von vornherein die
elektrischen Verbindungen "doppelt" auszuführen, d. h. die
Verbindung zwischen einem distalen Element und dem proxi
malen Anschluß durch zwei (oder mehr) voneinander beab
standete Leitungen herzustellen.
Auch können in das Schutzgeflecht Leitungen integriert
werden, die der elektrischen Abschirmung dienen und/oder
die Leitungsverlegung so gewählt sein, daß elektrische
Störungen minimiert werden.
Claims (10)
1. Flexibles Endoskop mit mindestens einem äußeren
Schutzmantel (1), wenigstens einem darunter angeordneten
Schutzgeflecht (2) sowie mit im distalen Bereich angeord
neten Elementen (5), die über eine Reihe von Verbindungs
leitungen (21, . . ., 23) zur Daten- und/oder Energieübertra
gung mit einem am proximalen Ende (6) angeordneten An
schlußelement verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen (21,
. . ., 23) das Schutzgeflecht (2) bilden.
2. Flexibles Endoskop nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen iso
lierte elektrische Leitungen sind.
3. Flexibles Endoskop nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen Koa
xialleitungen sind.
4. Flexibles Endoskop nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsleitungen
Lichtwellenleiter sind.
5. Flexibles Endoskop nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schutzgeflecht (2) zwi
schen dem äußeren Schutzmantel (1) und einem stützenden
Spiralschlauch (3) angeordnet ist.
6. Flexibles Endoskop nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der stützende Spiralschlauch
als elektrische Spiralleitung ausgebildet ist.
7. Flexibles Endoskop nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 oder einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Endoskop vorgesehene
Seilzüge (4, 4′′) als elektrische oder optische Leitungen
ausgebildet sind.
8. Flexibles Endoskop nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Leitungen als Reser
veleitungen vorgesehen sind, und/oder daß Leitungsverbin
dungen durch zwei oder mehr voneinander beabstandete Lei
tungen hergestellt werden.
9. Flexibles Endoskop nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrzahl von im distalen
Bereich angeordneten Elementen einen elektronischen Bild
aufnehmer bilden.
10. Flexibles Endoskop nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrzahl von im distalen
Bereich angeordneten Elementen einen Ultraschall-Wandler
bilden.
Priority Applications (3)
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DE102020113189A1 (de) | Chirurgisches System |
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