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Maschine zum Verzieren der Oberlederteile von Schuhwerk. Bei den Maschinen
zum Durchlochen oder Verzieren der Oberlederteile oder Kappen von Schuhwerk wird
zwecks Erzielung eines sauberen Musters gleichzeitig mit dem Leder ein Papierstreifen
unter dem Stempel vorgeschoben. Bei den bekannten :Maschinen dieser Art ist bereits
eine nachgiebige Antriebsvorrichtung vorgesehen, welche den Papierstreifen auf eine
Rolle aufwickelt. In den bekannten Fällen ist aber keine Gewähr vorhanden, daß der
Papierstreifen, der wiederholt benutzt wird, nicht mit bereits durchlochten Stellen
wieder unter den Stempel gelangt. Diese Gefahr ist um so mehr vorhanden, als der
Vorschub des Papierstreifens durch den nachgiebigen Antrieb keineswegs genau ist
und die Lage der Durchlochungen des Papierstreifens gegenüber dem Stempel während
des Werkstückwechsels und in ähnlichen Fällen in unvorhergesehener Weise sich ändert.
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Demgegenüber ist gemäß der Erfindung die Einrichtung derart getroffen,
daß durch das Einspannen des Papierstreifens seine Lage bzw. die Lage seiner in
ihm etwa bereits vorhandenen Durchlochungen gegenüber dem Stempel festgelegt wird.
Dadurch wird die Möglichkeit ausgeschlossen, daß der Stempel auf Stellen des Papierstreifens
auftrifft, welche bereits gelocht sind. Zu diesem Zwecke ist eine Andrückrolle vorgesehen,
welche sich an das Vorschubrad anlegt, so daß der Papierstreifen zwischen Rolle
und Rad eingeklemmt werden kann und durch sie von der Vorratsrolle jeweilig im Maße
des Bedarfs abgewickelt wird. Überdies ist die an sich bekannte nachgiebige Aufwickelvorrichtung
gleichfalls vorgesehen. Wird der Papierstreifen zwischen dem Vorschubrad und der
Antriebsrolle derart eingeklemmt, daß der Papierstreifen mit einer vollen Stelle
unter dem Stempel zu liegen kommt, so ist auch die Gewähr vorhanden, daß etwa bereits
gelochte Stellen des Papierstreifens unter den Stempel nicht gelangen werden.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung dargestellt.
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Abb. i zeigt die Maschine im Aufriß. Abb.2 ist eine Stirnansicht derselben.
Abb. 3 und 4 zeigen im teilweisen Aufriß und Grundriß vergrößert die Vorschubvorrichtung
für das Leder.
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Abb. 5 und 6 veranschaulichen in größerem Maßstabe die Teile für den
Papiervorschub. Abb. 7 ist eine Einzelheit und zeigt die Sperrvorrichtung für die
Vorschubwelle.
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Im yiaschinengestell ist sowohl die Antriebswelle ioo als auch die
Vorschubwelle 26 gelagert. Auf der Maschinenwelle sitzt ein Nocken 22, der mittels
der Stange ioi die Schwinge io2 bewegt. Die Schwinge io2 ist um einen Zapfen drehbar,
der auf der Führung 103 verschiebbar ist. Am andern Ende der Schwinge io2
ist durch ein Gelenk 104 die Verbindung mit der um die Achse ro5 vor und zurück
schwingenden Gabel io6 hergestellt. An diese Gabel ist die Exzenterstange io7 angeschlossen.
An der Stange 107 ist ein die Scheibe io8 umgebender Bügel drehbar aufgehängt. Dieser
Bügel iog bildet zusammen mit der Scheibe io8 eine Rollenkupplung derart, daß die
Welle 26, auf der die Scheibe io8 fest aufgekeilt ist, von vorn nach hinten von
dieser Kupplung mitgenommen wird, beim Zurückschwingen der Stange 107
aber
in Ruhe bleibt (Abb. i). Diese gesamte Einrichtung der Durchlochmaschine ist bekannt.
Am vorderen Ende der Welle 26 sitzt das Mitnehmerad 27 für das Leder. Bei jeder
Schwingung der Stange io7 wird die `'Felle 26 und das Mitnehmerad 27 um einen bestimmten
Winkel vorwärts gedreht. Die Größe dieses Torschubes wird durch Verschieben des
Zapfens iio auf der Führung 103 einstellbar gemacht. Unterhalb des Arbeitstisches
25 sind die beiden Haspeln 34a und 34b für das sich abrollende und das sich aufrollende
Ende des Papierstreifens angebracht. Die den Papierstreifen abgebende Haspel 34a
ist auf der Hülse 44 frei drehbar, die am Maschinenständer eingespannt ist. In der
Hülse 44 sitzt ein Zapfen iii, der auf einer zweiten Hülse 37 die den Papierstreifen
aufrollende Haspel 34b aufnimmt. Die Hülse 37 hat einen seitlichen Bund, gegen die
sich unter Zwischenschaltung
einer Lederscheibe 36 o. dgl. eine
Schnurrolle 29 anlegt. Das linke Ende des Zapfens iii besitzt einen Kopf 33, der
sich unter Zwischenschaltung des Kugellagers 35 gegen die, Schnurrolle 7g anlegt.
Diese sämtlichen Teile werden durch die Feder 46 zusammengehalten, welche in einer
Bohrung der Hülse 44 untergebracht ist und in ihrer Spannung durch die Mutter 48
geregelt werden kann. Auch zwischen der Hülse 44 und der Hülse 37 ist ein Kugellager
zwischengeschaltet, so daß beide Haspeln unabhängig voneinander mit verschiedenen
Geschwindigkeiten sich drehen können. Am linken Ende (Abb. i) der Welle 26 sitzt
eine Schnurrolle 28, von der aus ein gekreuzter Riemen 70 über die bereits
genannte Schnurrolle 29 läuft (Abb. 2).
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Der abrollende Papierstreifen geht von der Haspel 34' über den Tisch
25 zur Führungsrolle 112 und von hier zurück zwischen der Vorschubrolle 27 und der
Gegenrolle 6o zur aufrollenden Haspel 34b. Zufolge der Kreuzung des Riemens 7o bewegen
sich beide Haspeln im gleichen Sinne. Dank der getroffenen Neuerungen ist trotz
der verschiedenen Geschwindigkeiten beider Haspeln der Papierstreifen stets gespannt.
Diese Spannung bleibt konstant, obgleich die Durchmesser der Papierrollen beider
Haspeln verschieden sind und der Vorschub des Werkstücks beliebig geändert werden
kann. Da der Papierstreifen zwischen der Ledervorschubrolle 27 und der Gegenrolle
6o eingeklemmt ist, so bleibt die zu entnehmende Länge des Papierstreifens von der
sich abrollenden Haspel stets im Einklang mit der Vorschubgröße des Leders. Die
genannte Feder 46 auf dem Bolzen iii verursacht genügend Reibung, um ein selbsttätiges
Drehen der Haspel 34a und eine übermäßige Abgabe von Papier zu verhindern. Dagegen
geschieht das Aufrollen des Streifens auf die Haspel 34b mittels -des Riemenantriebs
28, 29, 7o, da zufolge der Feder 46 einerseits und der Lederscheibe 36 anderseits
zwischen der Schnurrolle 29 und der Haspel 34b eine Kupplung hergestellt ist. Diese
Kupplung ist aber keine starre, sondern eine nachgiebige, so daß bei Geschwindigkeitsunterschieden
zwischen dem Papiervorschub und der Drehung der Schnurrolle 29 ein Gleiten der Kupplung
eintritt. Die Rolle 29 läuft lose auf dem Zapfen iii und nimmt durch Reibung die
Haspel 34b mit, läßt aber die Haspel 34a unbeeinflußt. Man erkennt daraus, daß der
Papierstreifen in seinem ganzen Lauf unter allen Umständen gespannt bleibt. Behufs
Auswechselns der Papierrollen kann die Hülse 44 mitsamt den Haspeln aus der Maschine
leicht entfernt werden, worauf die Haspeln von der Hülse 44 abgezogen und andere
aufgeschoben werden.
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Wie eingangs beschrieben ist, wird die Welle 26 durch die Kugelklemmkupplung
io8, iog in einer Richtung mitgenommen. Beim Arbeiten an der Maschine kommt es nun
öfters vor, daß die Welle 26 unwillkürlich, z. B. durch Ziehen am Papierstreifen,
in entgegengesetzter Richtung gedreht wird, wodurch der Lochabstand geändert wird
und sich ein .mangelhaftes Arbeiten ergibt. Um nun ein Zurückdrehen des Papierstreifens
zu verhindern, ist die in Abb. 7 dargestellte Einrichtung getroffen worden. Auf
der Welle 26 ist der Bund 52 befestigt, der mit einer kurzen Hülse in das Lager
54 (Abb. 6) der Welle hineinragt. Zwischen dieser Hülse und dem Lager ist nun ein
zweites Kugelgesperre 55 eingebaut, das jedoch entgegengesetzt der Kugelklemmkupplung
io8, iog wirkt. Diese Kupplung nimmt die Welle 26 im Sinne des eingezeichneten Pfeils
mit. Hierbei ist das Kugelgesperre 55 unwirksam und läßt die Drehung in diesem Sinne
ohne weiteres zu. Dagegen vcrhindert es jede Drehung im entgegengesetzten Sinne;
so daß die angegebenen Mängel infolge Zurückdrehens der Welle 26 beseitigt sind.