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Vorschubvorrichtung an Schreibmaschinen. Zusatz zum Patent 289345
Nach dem Hauptpatent 289345 wird die mittels einer Schreibmaschine zu beschreibende
Formularbahn, welche mittels einer besonderen Vorschubwalze nebst Gegensalze jeweilig
um die Formularlänge vorgeschoben wird, nach dem Beschreiben auf eine Sammelwalze
aufgewickelt. Die Formularbahn muß danach in einem besonderen Arbeitsvorgang wieder
von der Sammelwalze abgewickelt , und in die einzelnen Formulare zerteilt werden.
Auch wenn man dieses Zerteilen durch Perforierung an den Teilungsstellen beim Drucken
der Formularbahn vorbereitet, so ist doch die Teilungsarbeit umständlich und mit
Zeitverlust verbunden.
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Um dies zu vermeiden, wird nach vorliegender Erfindung die Vorschubvorrichtung
mit einer Abschneidevorrichtung verbunden, «-elche durch den zum Antriebe der Vorschubvorrichtung
dienenden Handhebel zur Wirkung gebracht wird, indem man diesen aus seiner Ruhelage
in entgegengesetzter Richtung wie beim Abschneiden dreht, und zwar entweder unmittelbar
vor oder unmittelbar nach der Vorschubbewegung, so daß die Formularbahn unmittelbar
im Anschluß an den Schreibvorgang quer zu ihrer Längsrichtung jedesmal durchschnitten
und hierdurch in Einzelformulare geteilt wird.
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Da auf den in Betracht kommenden, z. B. zum Ausschreiben von Rechnungen,
Quittungen und ähnlichen Vordrucken dienenden Formularschreibmaschinen verschiedenartige
Formularlängen verarbeitet werden müssen, so gelangt durch den einstellbaren Vorschub
die Trennungsstelle der aufeinanderfolgenden Formulare des Bandes beim jedesmaligen
Vorschub je nach der Formularlänge in verschiedene Abstände von der Vorschubwalze.
Um unter diesen Umständen die Abschneidevorrichtung durch den am Lagerungsgestell
der Vorschubwalze fest angeordneten Vorschubhandhebel in Tätigkeit setzen zu können,
ist vorzugsweise die Abschneidevorrichtung als Ganzes gegenüber der Vorschubwalze
verstellbar gemacht, wobei die mechanische Verbindunng bzw. Bewegungsübertragung
zwischen Vorschubhebel und Schn@eidvorrichtung so ausgeschaltet ist, daß sie durch
die Verstellung des Abstandes nicht beeinflußt wird.
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Auf der Zeichnung ist die so ausgebildete Vorschubvorrichtung in Fig.
i in Vorderansicht, in Fig. 2 im Grundriß, in Fig. 3 in Endansicht von links -und
in Fig.4 im senkrechten Querschnitt von links gesehen dargestellt.
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Fig.5 zeigt im einzelnen in größerem Maßstabe die zur Übertragung
der Bewegung des Vorschubhebels auf die Schneidvorrichtung dienenden Teile in Endansicht
von links,
Fig.6 eine entsprechende Teilansicht von vorn, Fig.7
einen senkrechten Schnitt durch das Messergehäuse und Fig.8 eine teilweise im Schnitt
dargestellte Ansicht der Zugbandrolle.
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Das Gestell der Maschine besteht aus zwei Seitenwangen i, welche durch
Querstreben 2, 3,4 miteinander verbunden sind und beispielsweise mittels ihrer unteren
abgebogenen Flanschen 5 auf dem Wagen einer Schreibmaschine so zu befestigen sind,
daß die Vorschubvorrichtung zu der Schreibwalze 6 der Schreibmaschine' die in -
Fig. 4 im Schnitt angedeutete Stellung einnimmt.
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Die Formularbahn 7 wird von einer Vorratsrolle 8 abgezogen, die am
hinteren Ende des Gestelles der Vorschubvorrichtung um eine quer durchgehende herausnehmbare
Achse g drehbar ist, umläuft die Schreibwalze 6 und gelangt von hier aufwärts zu
der Vorschubwalze io, deren vordere und obere Seite sie zwischen den beiden Gegendruckwalzen
ii und 12 auf eine gewisse Strecke umspannt. Diese Gegendruckwalzen sind jede an
einem Paar von Lenkerhebeln 13 bzw. 14 angebracht, welche auf der Verbindungsstrebe
3 des Gestelles drehbar sind, und werden durch nicht dargestellte Federn gegen Formularbahn
und Vorschubwalze angedrückt, so daß bei der Drehung dieser Vorschubwalze im Sinne
des in Fig. 4 eingezeichneten Pfeiles die Formularbahn um die Schreibwalze 6 herum,
unabhängig von deren Zeilenvorschub, vorwärts bewegt wird, nachdem vorher in bekannter
Weise die Gegendruckwalze der Schreibwalze 6 gelöst ist.
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Ihre-Drehbewegung erhält die Vorschubwalze io durch einen auf dem
linken Ende der mit ihr fest verbundenen Walzenachse 15 sitzenden Zahntrieb 16,
der mit einem auf der linken Außenseite des Gestelles angeordneten Zahnrade 17 in
Eingriff steht. Dieses Zahnrad sitzt lose auf einer Lagerungsachse 18, welche mit
ihrem einen Ende in der linken Gestellwange i, mit ihrem anderen Ende in einem Stützarm
ig befestigt ist, der bei 2o an der Außenseite der Seitenwange angeschraubt ist.
Auf dieser Lagerungsachse 18 sind außerdem noch neben dem Zahnrade 17 ein mit einem
Schalthebel2i verbundenes Schaltzahnrad 22 und noch weiter außerhalb ein Handhebel
23 unabhängig voneinander drehbar angeordnet.
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An der Außenseite des Zahnrades 17 ist eine Schaltklinke 24 angebracht,
welche durch eine Feder 25 mit den Zähnen des Schaltrades 22 in Eingriff gehalten
wird (Fig. 5). Der mit der Nabe dieses Schaltzahnrades, wie erwähnt, fest verbundene
Schalthebel 21 wird in seiner Ruhelage durch eine an seinem unteren Gegenarm angreifende
Feder 26 bei 27 am Stützarm i9 in festem Anschlag " erhalten.
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', Der Handhebel 23 ist an seinem Ende vorzugsweise mit einem Kurbelgriff
28 versehen und legt sich beim Antriebe der Vorschub-; vorrichtung auf einen seitlichen
Vorsprung 29 am Ende des Schalthebels 21, so daß er, wenn j er nach vorwärts und
abwärts zum Ausschlag gebracht wird, mittels dieses Vorsprunges den Schalthebel"2i
mitnimmt. Hierdurch wird mittels der bei dieser Drehrichtung mit dem Schaltrade
22 in festem Eingriff stehenden Schaltklinke 24 das Zahnrad 17 und dadurch der Zahntrieb
16 gedreht, wodurch die Vorschubwalze io eine -Drehbewegung - im Sinne des Vorschubes
der Formularbahn 7 erteilt wird. Die Größe des Vorschubes wird entsprechend der
Formularlänge durch einen einstellbaren Anschlag 3o bestimmt (Fig. 3), auf den der
Vorschubhandhebel23 an der unteren Grenze seiner nach vorn gerichteten Drehbewegung
aufstößt.
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Der Vorschubhebe123 hat einen annähernd rechtwinklig nach rückwärts
vorragenden Arm 31, der nach außen abgekröpft ist und am Ende eine Rolle 32 trägt,
die sich in der in Fig.3 dargestellten Ruhelage des Vor-; Schubhebels über einer
Zugplatte 33 befindet, welche mit dem unteren Ende einer senkrechten Zahnstange
34 fest verbunden und außer-I halb der Druckrolle 32 längs einer senkrechten Leitstange
35 geführt ist, die an beiden Enden von einem an der Außenseite der linken Gestellwange
befestigten Tragbügel 36 gehalten wird (Fig.6). Im oberen Winkelraum des Tragbügels
36 ist auch das Triebgehäuse 37 fest angebracht, durch das die Zahnstange 34 nach
oben hindurchgeführt ist. In diesem Triebgehäuse ist zwischen Zahnstangen und der
linken Gestellwange ein Zahntrieb 38 angeordnet, welcher mit den Zähnen der Zahnstange
34 in Eingriff steht und mit einer wagerechten Achse 39 fest verbunden ist.
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Die Triebachse 39 ragt nach rückwärts aus dem Triebgehäuse 37 eine
gewisse Strecke frei heraus und trägt eine Zugrolle 40, welche auf dieser Triebachse
längs verschiebbar angeordnet, aber mit ihr durch Eingriff ihres Federkeiles 41
in die Längsnut 42 der Triebwelle für Drehbewegungen zwangläufig verbunden ist.
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Die Zugrolle 40 wird von einem Lagerungsbügel 43 von unten beiderseits
umfaßt und gehalten, welcher zugleich als zweite Lagerung der Triebachse 39 dient,
aber mit der Zugrolle 40 längs verschiebbar ist. Der Tragbügel 43 ist mit einer
quer über die Breite der Maschine hinweggehenden Tragschiene
44
fest verbunden und hat einen rechtwinklig abgebogenen Fuß 45, der auf einer nach
der Innenseite der anliegenden Gestellwange i abgebogenen Randleiste 46 mittels
einer Schraube 47 befestigt werden kann (Fig. 4).
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Am gegenüberliegenden Ende der Tragschiene 44 ist ein ähnlicher Tragbügel
48 wie auf dem linken Ende ebenfalls außerhalb der rechten Gestenwange i befestigt,
in dem eine zweite Zugbandrolle 49 gelagert ist, die in ihrem Innern eine Spiralfeder
5o enthält, die mit dem einen Ende bei 51 mit der Nabe der Zugbandrolle 49,. mit
dem anderen Ende bei 52 am Tragbügel 48 befestigt ist (Fig. i). Die beiden Zugbandrollen
40 und 49 sind durch ein Zugband 53 verbunden, das mit einigen Gängen auf dem durch
Führungsflanschen überhöhten Umfang dieser Rollen aufgewickelt und mit seinenEnden
mit diesen fest verbunden ist. Durch die Feder 5o wird dieses Zugband in Spannung
gehalten, wodurch auch in der Ruhestellung mittels der Triebachse 39 und des auf
ihr sitzenden Zahntriebes 38 die Zahnstange 34 in ihrer obersten Grenzstellung festgehalten
wird.
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Mit. dem Zugbande 53 ist beispielsweise durch einen durch ein Loch
in diesem Bande hindurchgehenden Stift 54 das - Messergehäuse 55 verbunden, welches
unterhalb des Zugbandes mittels eines Leitschuhes 56 auf einer dem Zugbande parallelen
Führungsstange 57 quer zur Breite der Vorschubvorrichtung geführt ist. Diese Führungsstange
57 wird an beiden Enden durch je einen Tragarm 58 gehalten, welcher mit der Tragschiene
44 fest verbunden über deren Oberkante vorragt.
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In die Tragschiene 44 ist ein wagerechter Schlitz 59 eingearbeitet,
welcher von dem Hauptkörper dieser Schiene eine Oberleiste6o abteilt, die nur an
den Enden mit diesem Hauptkörper verbunden ist. Das Messergehäuse 55 führt sich
mit seiner hinteren Fläche an der Vorderseite dieser Oberleiste der Tragschiene
44, während letztere an der Rückseite von einem nach unten vorragenden Vorsprung
des mit dem Messergehäuse 55 fest vereinigten Leitschuhes 56 umfaßt wird, welcher
die Zwangläufigkeit der Messergehäuseführung vervollständigt.
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Das Messergehäuse enthält das kreisscheibenförmige Messer 62, welches
zwischen seiner von einem vorspringenden Rand umfaßten Grundfläche und einer Deckplatte
63 durch eine Schraube 64 eingespannt gehalten wird, die ihr Gewinde in dem Körper
des Führungsschuhes 56 hat und an der Rückseite mit einem Vierkantkopf 65 versehen
ist. Zwischen dem Schraubenkopf und der Deckplatte 63 ist ein Stellring 66 eingeschaltet,
der in einer zentrischen Ausdrehung der Deckplatte bei gelöster Schraube drehbar
ist und an der Vorderseite einen von der Schraube 64 durchsetzten Vierkant 67 hat,
der durch den Körper des Messers 62 in eineni vierkantigen Loche hindurchgeht. Der
Stellring 66 hat an seinem hinteren, an der Rückseite der Deckplatte 63 liegenden
Flansch zwei Randausschnitte zum Einsetzen eines Werkzeuges, mittels dessen der
Ring und dadurch das Messer nach vorgängigem Lösen der Klemmschraube 64 gedreht
werden kann, um nach Stumpfwerden der Schneidstelle des Messers dieses zu wechseln.
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Das kreisförmige Messergehäuse 55 sowohl wie auch die Deckplatte 63
sind unten in gewisser Höhe gerade abgeschnitten und lassen hier ein Seagrnentstück
des Kreismessers 62 hervortreten. Dieser freie Messerteil überragt den Schlitz 59
in der Tragschiene 44 und springt bis zu einer gewissen Tiefe unterhalb dessen Unterkante-in
eine Rinne 68 vor, die in einer an der Rückseite der -Tragschiene 44 befestigten
Stützplatte 69 vorgesehen ist, deren obere Fläche mit der Unterkante des Schlitzes
59 in gleicher Höhe liegt. An der Vorderseite der Tragschiene 4.4 sind zu beiden
Seiten des Schlitzes 59 ähnliche nach oben bzw. unten abgebogene Trag- oder Leitplatten
70, 71 angebracht, welche einen Einführungstrichter für die von der Vorschubwalze
zo kommende Papierbahn bilden (Fig. 4). Hierdurch wird diese' dem Schlitz 59 zugeleitet,
durch den sie nach der Rückseite der Tragschiene 44 während der V orschubbewegung
hindurchtreten kann, ohne an das Messer zu stoßen, welches sich während der Vorschubbewegung
in seiner Ruhestellung auf der rechten Seite der Vorschubvorrichtung befindet.
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Nachdem durch die oben beschriebene Vorwärtsdrehung des Vorschubhebels
23 die Papierbahn 7 um die Formularlänge durch den Schlitz 59 der Tragschiene
44 der Schneidvorrichtung hindurch vorgeschoben ist, wird der Vorschubhebel
nach rückwärts über seine Ruhelage hinaus gedreht, wobei die Druckrolle 32 mittels
der Zugplatte 33 die Zahnstange 34 abwärts zieht, wodurch mittels des Zahntriebes
38 die Welle 39 und durch diese die Zugbandrolle 40 gedreht wird und dadurch vom
Zugband 53 das Messergehäuse 55° mit dem Messer quer über die Breite der Vorrichtung
schnell nach links bewegt wird. Hierbei wird durch den vorragenden Teil des kreisförmigen
Messers die Papierbahn durchschnitten, so daß das letzte Formularblatt abgetrennt
wird, wie in Fig.4 angedeutet. Durch geeignete Leitflächen werden die abfallenden
Formularblätter einem Sammelstöß zugeführt.
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Um die Schneidstelle nach Maßgabe des
veränderlichen
Vorschubes der Formularbahn jeweilig richtig einstellen zu können, ist die Tragschiene
44, an welcher die Schneidvorrichtung angebracht ist, auf den beiden Winkelleisten
46 der Gestellwangen i, auf denen sie mittels ihrer beiden Füße 45 ruht, verstellbar,
zu welchem Zwecke die Winkelleiste mit einem Längsschlitz 72 versehen ist, durch
welchen die Befestigungsschraube 47 hindurchgeht. Die Abzugrolle4o kann sich hierbei
auf der Triebachse 39 frei verschieben.
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Die mit quer zum Formularvorschub beweglichem Messer arbeitende Abschneidevorrichtung
kann auch durch eine solche ersetzt werden, bei welcher das Messer scherenartig
senkrecht zur Papierfläche bewegt wird. Auch in diesem Falle wird die Abscherbewegung
des Messers mittelbar oder unmittelbar von dem Vorschubhebel23 abgeleitet, so daß
bei dessen der Vorschubbewegung entgegengesetztem Ausschwingen die Abschneidevorrichtung
betätigt wird.