DE378201C - Verfahren zur Gewinnung von kreosotfreien Produkten aus zuvor entparaffiniertem Urteer, Thueringer Schwelteer u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von kreosotfreien Produkten aus zuvor entparaffiniertem Urteer, Thueringer Schwelteer u. dgl.

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DE378201C
DE378201C DES51620D DES0051620D DE378201C DE 378201 C DE378201 C DE 378201C DE S51620 D DES51620 D DE S51620D DE S0051620 D DES0051620 D DE S0051620D DE 378201 C DE378201 C DE 378201C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/18Working-up tar by extraction with selective solvents

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von kreosotfreien Produkten aus zuvor entparaffiniertem Urteer, Thüringer Schwelteer u. dgl. Gegenstand älterer Patente des Erfinders ist die Gewinnung eines ölfreien Paraffins aus Urteer, Thüringer Schwelteer bzw. deren Destillationsprodukten und aus anderen paraffinhaltigen Rohmaterialien dadurch, daß man die genannten Produkte unter ständigem Rühren, gegebenenfalls unter Zuführung künstlicher Kälte, mit Gemischen von Lösungsmitteln behandelt, die für das eigentliche Paraffin keine oder nur ein geringes, dagegen für die öligen und asphaltartigen Körper ein gutes Lösungsvermögen besitzen. Die ausgefällten Paraffinmassen werden dann in einem zum Erwärmen und Abkühlen eingerichteten Filter abgeschieden, das nach dem Ausschmelzen des von seinen Verunreinigungen durch Auswaschen befreiten Paraffins durch entsprechende Behandlung mit Lösungsmitteln für neue Filtrationen wieder hergerichtet wird. Bei dieser Arbeitsweise läuft vom Filter eine paraffinfreie Lösung des Teers bzw. seiner Destillate in dem angewandten Lösungsmittel ab, welches durch Destillation wiedergewonnen wird. Der entparaffinierte Teer bzw. seine entparaffinierten Destillate enthalten neben Ölen, die aus gesättigten und ungesättigtenKohlenwasserstoffen bestehen, noch einen mehr oder weniger großen Gehalt an sauerstoffhaltigen Körpern, die unter dem Namen Kreosot zusammengefaßt werden, und die bekanntlich eine gute Löslichkeit in Äthylalkohol, Holzgeist, Aceton u. dgl. besitzen.
  • Bei der Aufarbeitung der Filterabläufe lassen sich nun, wie festgestellt wurde, diese Kreosote in einfacher Weise dadurch gewinnen bzw. von den neutralen Bestandteilen trennen, daß man das Abdestillieren des angewandten Lösungsmittels in einem gewissen Zeitpunkte unterbricht. Die dann in dem Destillationsgefäß noch vorhandene Menge an Lösungsmitteln reicht nun nicht mehr aus, um die Gesamtmenge des paraffinfreien Teers bzw. seiner Destillate in Lösung zu halten. Es tritt nach Unterbrechung der Destillation Schichtenbildung ein, wobei der Rest des Lösungsmittels mit den kreosotartigen Körpern in die obere Schicht geht, da er die sauren Körper noch leichter löst als die neutralen Bestandteile, während die untere Schicht das kreosotarme Ausgangsmaterial mit nur geringen Mengen des Lösungsmittels enthält. Das Ausfallen der neutralen Bestandteile bzw. die Trennung beider Körpergruppen kann eventuell durch Zugabe von Wasser beschleunigt bzw. vervollständigt werden. Nachdem dann die untere Schicht in ein besonderes Destillationsgefäß abgelassen worden ist, wird die vollständige Trennung des Lösungsmittels von dem Kreosot einerseits und den neutralen Bestandteilen des Ausgangsmaterials andererseits durch weitere Fortführung der Destillation zu Ende geführt.
  • Bei Verwendung von Gemischen von Lösungsmitteln, wie Benzolalkohol oder Tetrachlorkohlenstoffalkohol o. dgl., kommt ein Verhalten derartiger Mischungen der Durchführung des neuen Verfahrens zugute, das bereits durch - die Patentschrift 142502 festgestellt ist.
  • Aus einem'Gemisch von Alkohol, Wasser und Benzol destilliert nämlich zunächst mit dem Alkohol Wasser und Benzol, dann Alkohol und Benzol undschließlich reinerAlkohol über. Es ist also auch bei Anwendung von Gemischen von Lösungsmitteln letzten Endes nur der Alkohol, der für die Trennung der Kreosote von den neutralen Bestandteilen in Frage kommt.
  • Man kann also durch die einfache Maßnahme der Unterbrechung der Destillation in einem Arbeitsgang neben ölfreiem Paraffin Kreosote und die neutralen kältebeständigen Bestandteile des Ausgangsmaterials für sich erhalten, wodurch sofort eine Weiterverarbeitung der letzteren auf wertvolle, auch für Spezialzwecke geeignete Schmieröle möglich wird.
  • An Stelle von Urteer, Thüringer Schwelteer oder deren Destillaten können auch andere paraffinhaltige Rohmaterialien, wie Schieferöl, Torfteer u. dgl., zur Verarbeitung gelangen. Auch lassen sich besonders hochstockende Schwelteere, die neben Paraffin noch größere Mengen von natürlichem Bitumen aufweisen, mit Vorteil nach diesem Verfahren verarbeiten.
  • Bei bereits bekannten Verfahren kommt zwar gleichfalls Alkohol oder Holzgeist als Mittel zur Entziehung von kreosotartigen Verbindungen aus Thüringer Schwelteer, Urteer aus Steinkohle und Steinkohlen- oder Holzteer zur Anwendung; doch unterscheidet sich das vorliegende Verfahren diesen bekannten gegenüber wesentlich durch die mit ihm verbundenen Vorteile.
  • Bei den bekannten Verfahren erhält man einerseits Kreosote, andererseits hochstockende Öle. Der hohe Stockpunkt wird bei Thüringer Schwelteer und Urteer aus Steinkohle durch (las Paraffin, bei gewöhnlichem Steinkohlen-oder Holzteer durch hei gewöhnlicher Temperatur feste Kohlenwasserstoffe wie Naphthalin und Antliracen bedingt. Bei dem vorliegenden Verfahren ist das Endprodukt nach Abtrennung der Kreosote ein kältebeständiges Öl, da ja das Paraffin vor der eigentlichen Entkreosotierung entfernt worden ist.
  • Nicht nur die Ausgangsmaterialien, sondern die Verfahren selbst zur Abscheidung der Kreosote, die durch Extraktion mit ganz bestimmten Mengen von wässerigen Alkoholen gewonnen werden, unterscheiden sich wesentlich von dem vorliegenden Verfahren, dem der Charakter eines Fällungsverfahrens zukommt. Das Lösungsmittel ist zunächst in großem Überschuß vorhanden. Nachdem dieses zum größten Teil abdestilliert ist, können sich die neutralen (51e nicht mehr in dem Rest des Lösungsmittels halten; sie fallen aus, während die wesentlich leichter löslichen sauren Öle in dem noch vorhandenen Lösungsmittel gelöst bleiben. Dieser Fällungsprozeß wird durch geringe Wasserzugabe unter Umständen beschleunigt bzw. zu Ende geführt.
  • Auch die Durchführung des vorliegenden Verfahrens ist einfacher als die der bekannten Verfahren. Die Trennung geschieht gewissermaßen von selbst in demselben Destillationsgefäß, das man zweckmäßig stehend mit konischem Boden wählt. Bei den bekannten Verfahren ist dagegen eine besondere, umfangreiche Apparatur notwendig, die bei der hochstockenden Natur des einen Produkts noch den Aufwand besonderer Wärmemengen und große Aufmerksamkeit erfordert.

Claims (2)

  1. PATrNT-ANSPRÜCHL: i. Verfahren zur Gewinnung von kreosotfreien Produkten aus zuvor mittels alkoholhaltiger Lösungsmittel entparaffiniertem Urteer, Thüringer Schwelteer bzw. deren Destillaten oder anderen paraffin- und bitumenhaltigen Rohmaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß man die Destillation zur Wiedergewinnung der zum Ausscheiden des Paraffins benutzten alkoholhaltigen Lösungsmittel, wie beispielsweise Benzolalkohol, nur so weit führt, daß der verbleibende Rest des Lösungsmittels nur zur Lösung der kreosotartigen Bestandteile gerade noch ausreicht, worauf diese nach eingetretener Trennung von den neutralen Bestandteilen abgeschieden werden.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennung und Abscheidung der Kreosote durch Zugabe geringer Menge von Wasser nach Unterbrechung der Destillation beschleunigt oder vervollständigt wird.
DES51620D 1919-11-25 1919-11-25 Verfahren zur Gewinnung von kreosotfreien Produkten aus zuvor entparaffiniertem Urteer, Thueringer Schwelteer u. dgl. Expired DE378201C (de)

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