DE3735827C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gleitschutzvorrichtung für Räder, insbesonderefür Lastkraftwagenräder, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Gleitschutzvorrichtungen der gattungsgemäßen Art sind aus der DE-OS 35 45 528 bereits bekannt. Bei diesen bekannten Gleit­ schutzvorrichtungen ist die Schneekette auf vier Armen gela­ gert. Diese vier Arme reichen in den meisten Fällen aus, die Schneekette wie vorgesehen auf das Rad zu ziehen und diese beim Fahren sicher auf dem Rad zu halten.

Es hat sich jedoch gezeigt, daß die vier Arme nicht immer aus­ reichen, um die Schneekette wie vorgesehen auf das Rad zu zie­ hen und sicher auf dem Rad festzuhalten. Dieser Nachteil kann z. B. beim Fahren während besonders schlechten Wetterbedingungen oder beim schnellen Fahren auf schlechtem Gelände vorkommen. Der Nachteil kann aber insbesondere bei Rädern mit großem Durchmesser, z. B. Lastkraftwagenrädern, vorkommen, weil es durchaus möglich ist, daß die Schneekette hierbei zwischen den Armen von der Lauffläche des Rades weggeleitet und dadurch ihre vorgesehene Funktion teilweise verlieren kann.

Aus der französischen Gebrauchsmusteranmeldung 25 40 443 ist eine Gleitschutzvorrichtung bekanntgeworden, welche einen sternförmigen, am Rad zu befestigenden Halteteil aufweist. Die Endbereiche der radial abstehenden Arme des Halteteils sind an einem Ring fixiert, der gegen die äußere Seitenfläche des Rei­ fens aufliegt. Ferner weisen die Endbereiche Hülsen auf, welche verschiebbar darin gelagerte, bügelartige Gleitschutzelemente aufnehmen. Unter Wirkung je einer Feder werden diese radial ge­ gen das Radzentrum gezogen. Auch hier tritt der Nachteil der ungenügenden Fixierung der Gleitschutzelemente insbesondere bei großen Rädern und beim Fahren mit hoher Geschwindigkeit und/ oder in schlechtem Gelände auf, da sich die Gleitschutzelemen­ te unter Wirkung der Fliehkraft von der Reifenlauffläche abhe­ ben. Ein Verstärken der Federn würde das Anbringen der Gleit­ schutzvorrichtung unzulässig erschweren.

Aufgabe der Erfindung ist, diese Probleme zu beseitigen und zu erreichen, daß die Gleitschutzelemente, insbesondere eine Schneekette, auch beim Fahren während besonders schlechten Wet­ terbedingungen, beim schnellen Fahren auf schlechtem Gelände und insbesondere auf Rädern mit großem Durchmesser, z. B. Last­ kraftwagenrädern, wie vorgesehen auf das Rad gezogen und sicher auf diesem festgehalten werden.

Erfindungsgemäß wird dies mit­ tels der aus dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 ersichtli­ chen Merkmale erreicht.

Dank dem Umstand, daß die Einzieh- und Festhalteteile und die Haltearme für die Gleitschutzmittel von je einem um die Rad­ achse verlaufenden Ring ausgehen, die gegeneinander drehbar sind, wobei das Gleitschutzmittel, insbesondere die Schneeket­ te, an verschiedenen um den Umfang des einen Rings verteilten Stellen mit diesem verbunden ist, wird die Schneekette an be­ liebig vielen, um das Rad verteilten Stellen festgehalten, ohne daß die Einziehfunktion verloren geht oder das Gewicht der Gleitschutzvorrichtung unrealistisch hoch ist.

Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes.

Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden beispiels­ weise näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführung der erfindungsgemäßen Gleitschutzvorrichtung, an ei­ nem Fahrzeugrad angebracht;

Fig. 2 einen Schnitt durch Teile der Gleitschutzvorrichtung nach Fig. 1;

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Gleitschutzvorrichtung nach Fig. 1 in einer Vormon­ tagelage an einem Fahrzeugrad angebracht; und

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Gleitschutzvorrichtung nach Fig. 1 in einer Endmon­ tagelage auf dem Fahrzeugrad aufgezogen.

Die in den Fig. 1-4 dargestellte Gleitschutzvorrichtung 1 für Räder, insbesondere Fahrzeugräder 2, weist eine Halterung 3 auf, die aus einem ersten Halterungsteil 4 und einem zweiten Halterungsteil 5 besteht. Der erste Halterungsteil 4 weist einen Ring 34 auf, dessen Außenmaß AR 2 kleiner ist als der Durchmesser FD des Randes 36 der Felge 15. Das Innenmaß IR 2 des Ringes 34 ist größer als ein Zentrumsteil 35 der Radfelge 15. Am Ring 34 sind mehrere, beispielsweise fünf elastische Einzieh- und Festhalteteile 8-12 befestigt; diese sind vorzugs­ weise an gleichmäßig um den Ring 34 verteilten Stellen ange­ ordnet (siehe Fig. 1). Jeder Einzieh- und Festhalteteil 8-12 hat einen Haken 13. Die Haken 13 sind zwischen die Radfelge 15 und den gegen diese anliegenden Teil des Reifens 29 geschoben und greifen um den Felgenrand 36, wodurch dieselben fest an der Radfelge 15 festsitzen.

Nachdem alle Einzieh- und Festhalteteile 8-12 auf diese Weise am Felgenrand 36 angeordnet sind, sind die Einzieh- und Fest­ halteteile 8-12 gespannt und belasten den Ring 34 in Richtung auf das Rad.

Ein Ring 27 des zweiten Halterungsteils 5 ist am Ring 34 des ersten Halterungsteils 4 gelagert, wobei sich die beiden Ringe 27 und 34 relativ zueinander drehen können. Bei der illustrier­ ten Ausführung hat der Ring 27 einen rohrförmigen Querschnitt und umgibt den Ring 34. Außerdem weist der Ring 27 eine rund­ umverlaufende Öffnung 37 für die Einzieh- und Festhalteteile 8-12 des Ringes 34 auf.

Der Ring 27 weist in diesem Fall mehrere, vorzugsweise acht in radialer Richtung auswärts ragende Arme 38-45 auf, die bis zum Reifen 29 verlaufen und deren Endpartien zu Ösen 46 umgebogen sind. In diesen Ösen 46 greifen die Kettenführorgane 32 der Schneekette 30 mit solchem Spiel ein, daß dieselben sowohl in radialer Richtung zum Ring 27 als auch etwas in Reifenumfangs­ richtung im Verhältnis zu den Armen 38-45 beweglich sind.

Falls der Zentrumsteil 35 der Felge 15 einen auswärts ragenden Felgenabschnitt 47 aufweist, umgeben die Ringe 27, 34 diesen Felgenabschnitt 47.

Wie aus der Fig. 4 hervorgeht, befindet sich die Halterung 3 im montierten Zustand neben der Außenseite des Rades 2 und die Schneekette 30 verläuft um die Lauffläche 28 des Rades 2.

Um die Schneekette 30 in diesen Zustand zu bringen, hat diesel­ be einen größeren Durchmesser als die Lauffläche 28 des Rades 2 und wird zunächst oben auf die Lauffläche 28 und unten neben den gegen die Fahrbahn oder eine andere Anliegefläche anliegen­ den und dadurch blockierten Teil der Lauffläche 28 gelegt (sie­ he Fig. 3). Danach werden ein Einzieh- und Festhalteteil 8-12 nach dem anderen gespannt und an den Felgenrand 36 des Rades 2 angehakt. Da die Einzieh- und Festhalteteile 8-12 nach dieser Vormontage am Rad 2 gespannt verlaufen, belasten sie die Hal­ terung 3 in Richtung auf das Rad 2.

Sobald der blockierte Teil der Lauffläche 28 durch Rollen des Rades 2 auf der Fahrbahn frei wird, ziehen die Einzieh- und Festhalteteile 8-12 die zuerst neben der Lauffläche 28 liegen­ den Teile der Schneekette 30 auf die Lauffläche 28. Alle Teile der Schneekette 30 umgeben schon nach wenigen Umdrehungen des Rades 2 die Lauffläche 28 und die Schneekette 30 wird von den Einzieh- und Festhalteteilen 8-12 beim Stehen und auch Rollen des Rades 2 in diesem montierten Zustand gehalten (siehe Fig. 4).

Die Schneekette 30 kann sich um die Lauffläche 28 bewegen, und sie wird beim Rollen des Rades 2 automatisch gegen den Teil der Lauffläche 28, der hinter dem Auflageteil der Lauffläche 28, der gegen die Fahrbahn anliegt, gespannt.

Die in den Fig. 1-4 abgebildete Ausführung ist für solche Fahr­ zeugräder, vorzugsweise Lastkraftwagenräder, vorgesehen, die keine Felgenlöcher zur Befestigung der Einzieh- und Festhalte­ teile 8-12 aufweisen und/oder bei denen es schwierig oder unmöglich ist, die Einzieh- und Festhalteteile 8-12 an der Felge anzu­ bringen, weil das Felgenzentrum im Verhältnis zum Felgenrand mehr oder weniger tief eingezogen ist oder hinausragt und/oder im Fall, wo sich keine Teile der Halterung außerhalb des Fel­ genzentrums befinden sollen.

Als alternative Ausführungen seien erwähnt, daß der Ring 27 des ersten Halterungsteils 4 kreisförmig oder oval sein kann oder noch andere Formen aufweisen kann. Der Ring 27 kann auch eine andere Größe als die illustrierte und oben beschriebene Größe haben, und außerdem kann der Ring 27 geschlossene Form haben oder aus mehreren Teilen bestehen.

Die Größe des Ringes 27 kann nach dem Raddurchmesser gewählt werden, und die Breite des Ringes ist von der Belastung und dem vorgeschriebenen Gesamtgewicht abhängig. Der Ring 27 kann ver­ schiedene Querschnittsformen aufweisen und eventuell aus Kunst­ stoff bestehen.

Die Haken 13 der Einzieh- und Festhalteteile können in Felgen­ löcher eingeschoben und bei diesen an der Felge angeordnet wer­ den, falls die Felge Löcher und/oder die dazu geeignete Form hat. Die Größen und Breiten der Ringe 27 können z. B. an ver­ schiedene Rad- und/oder Felgentypen angepaßt werden. Der Ring 27 kann mit dem Ring 34 auf andere Weise als illustriert in Verbindung stehen, und der Ring 27 kann eine wesentlich andere Größe haben als der Ring 34.

Es sei schließlich erwähnt, daß die erfindungsgemäße Gleit­ schutzvorrichtung auch an anderen Rädern als Fahrzeugräder ver­ wendet werden kann, und daß das Gleitschutzmittel eine andere Konstruktion als eine Schneekette sein kann.

Claims (6)

1. Gleitschutzvorrichtung für Räder, insbesondere Räder für Lastkraftwagen, mit einer sich im montierten Zustand neben der Radaußenseite befindenden Halterung zum Festhalten von im montierten Zustand um die Lauffläche des Rades verlaufenden Gleitschutzmitteln, insbesondere Gleitschutzketten, die einen größeren Durchmesser aufweisen als die Lauffläche des Reifens und in einem vormontierten Zustand oben am Rad auf der Laufflä­ che des Reifens und unten am Rad seitlich gegen den am Boden aufliegenden Teil der Lauffläche anliegen, und mit die Halte­ rung in Richtung auf das Rad zu belastenden elastischen Ein­ zieh- und Festhalteteilen, die mit der Felge des Rades verbun­ den sind und die durch Rollen des Rades über die Halterung die im vormontierten Zustand seitlich an der Lauffläche anliegenden Teile der Gleitschutzmittel auf die Lauffläche ziehen, wobei die Halterung zwei koaxial zum Rad angeordnete, relativ zuein­ ander drehbar gelagerte Halterungsteile umfaßt, von denen der erste Halterungsteil die Einzieh- und Festhalteteile und der zweite Halterungsteil sich radial erstreckende Arme aufweist, welche die Gleitschutzmittel an über den Umfang des Reifens verteilten Stellen halten, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzieh- und Festhalteteile (8-12) und die Haltearme (38- 45) für die Gleitschutzmittel (30) von je einem um die Radachse verlaufenden Ring (34 bzw. 27) des ersten bzw. zweiten Halte­ rungsteils (4 bzw. 5) ausgehen, wobei die Ringe (34, 27) gegen­ einander drehbar gelagert sind.

2. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Ring (27) des zweiten Halterungsteils (5) den Ring (34) des ersten Halterungsteils (4) umgibt.

3. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringe (34, 27) der ersten und zweiten Halterungsteile (4, 5) im Durchmesser kleiner sind als der Rand (36) der Felge (15) des Rades (2).

4. Gleitschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringe (24, 27) der ersten und zweiten Halterungsteile (4, 5) einen zentralen, axial auswärts ragenden Felgenabschnitt (47) umgeben.

5. Gleitschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (27) des zwei­ ten Halterungsteils (5) zumindest sechs, vorzugsweise acht, in radiale Richtung auswärts ragende Arme (38-45) aufweist, an denen Kettenführorgane (32) für die Gleitschutzmittel (30) zu­ mindest in radiale Richtung im Verhältnis zum Ring (27) des zweiten Halterungsteils (5) beweglich gelagert sind.

6. Gleitschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Einzieh- und Festhalteteilen (8-12) Haken (13) angeordnet sind, welche am Rand (36) der Radfelge (15) zwischen den Reifen (29) des Rades (2) und die Radfelge (15) eingeschoben sind.