DE3032670C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine
Reifen-Gleitschutzkette gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Eine derartige Reifen-Gleitschutzkette ist aus der US-PS
41 55 389 bzw. der US-PS 27 14 914 bekannt. Diese
Druckschriften offenbaren Gleithülsen über den gesamten
Umfang des Reifens, d. h. über den Seitenabschnitt, den
Schulterbereich und die eigentliche Lauffläche. Dies hat
den Nachteil, daß bei optimalem Gleitschutz Reifen sowie
Gleithülsen durch die im Laufflächenbereich hohen
Fliehkräfte einer erheblichen Abnutzung unterworfen sind.
Aus der US-PS 15 81 722 ist eine Gleitschutzkette bekannt,
bei der die Querelemente nicht aus Kabeln bestehen,
sondern aus an den Seitenhalterungen befestigten
großflächigen, mit einer Rippe versehenen, herzförmigen
Grundelementen, die mit dem Boden überhaupt nicht in
Berührung gelangen. Mit dem Boden in Berührung gelangt als
Hauptgleitschutzmittel auf einer Straße die Kette selbst.
Die vorerwähnten, nicht aufliegenden Gebilde, greifen nur
dann, wenn sich der Reifen in tiefem Schlamm oder tiefem
Schnee bewegt. Dies bedeutet, daß bei unterschiedlichen
Verhältnissen unterschiedliche Bereiche der
Gleitschutzkette wirksam werden.
Beim Gegenstand der US-PS 13 50 484 liegen die Gleitschutzmittel in
Form einer Spirale über die gesamte Breite des Reifens.
Insbesondere sind dabei die Windungen der Spirale in den
Seitenbereichen in verschiedenen Richtungen schräggelegt,
wogegen sie im Laufflächen-Mittelabschnitt
auseinandergezogen sind und somit höher liegen als in den
Randbereichen, so daß hier ein von Greifmitteln freier
Bereich in der Laufflächen-Mittelzone nicht vorhanden ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine
Reifen-Gleitschutzkette der eingangs genannten Art zu
schaffen, die bei verbesserter Zugkraftübertragung
zwischen Rad und Fahrbahn einen geringeren Eigenverschleiß
und geringere Verschleißbeanspruchungen für den Reifen
hat.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem Oberbegriff erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Bei dieser Lösung befinden sich die auf das Kabel
aufgeschobenen Greifhülsen nur im Bereich der
Reifenschultern, nicht aber im Bereich der Lauffläche.
Dort befindet sich nur das Kabel, welches im Gegensatz zu
Ketten nur eine untergeordnete und unwesentliche
Greiffunktion hat.
Im Hinblick auf die genannte Aufgabe bewirkt dies bei der
Übertragung von möglichst hohen Gleitkräften einen
möglichst geringen Verschleiß. Dieser geringe Verschleiß
bedingt sich dadurch, daß im Mittelbereich, wo eine
Übertragung der Greifkraft nach der erfindungsgemäßen
Lehre nicht notwendig ist, keine Greifhülsen vorhanden
sind und somit die Masse dort so sehr verringert ist, daß
geringere Zentrifugalkräfte auftreten und somit die Kette
nur geringfügig auf dem Boden aufliegt, was zu einem
verminderten Verschleiß führt. Diese Unterordnung der
Greiffunktion im Mittelbereich ist insbesondere dann von
Bedeutung, wenn die Lauffläche bei modernen Reifen unter
Belastung leicht konkav gewölbt ist, im Gegensatz zu den
stark konvexen Reifen der genannten US-PS'en
15 81 722 und 13 50 484.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines mit der
Gleitschutzkette ausgestatteten Kraftfahrzeug
rades;
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt nach der
Linie 2-2 in Fig. 1;
Fig. 3 und 4 zwei Ausführungsformen der Stegelemente
der Gleitschutzkette in gestreckter Dar
stellung.
Die in Fig. 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform der
Gleitschutzkette 10 ist ausschließlich aus Seilelementen her
gestellt, so daß die beiden Seitenhalterungen 12 und die Quer
stege 14 aus hochzugfesten Stahlseilen bestehen. Die Querste
ge 14 weisen mehrere Greifhülsen 16 auf.
Die Seitenhalterungen können auch aus anders geartetem, langge
strecktem flexiblen Material bestehen. Wenigstens eine der
Seitenhalterungen enthält ein Schloß 18, das es ermöglicht, die
Gleitschutzkette 10 um den auf einer Felge 22 montierten Rei
fen 20 zu schließen. Die Querstege weisen Haken 26 auf, die
an späterer Stelle genauer beschrieben werden und mit denen
sie mit den Seitenhalterungen 12 verbunden sind.
Die nächste Betrachtung gilt den Fig. 2 und 3. Jeder Quer
steg besteht aus einem Kabel 28, das mehrere Greifhülsen
16 trägt. Diese Greifhülsen 16 sind vorzugsweise so ausge
bildet, wie in der US-PS 41 55 389 beschrieben. Sie sind durch
Rollen eines im wesentlichen rechteckigen Blechstreifens zu
einem Zylinderkörper hergestellt, wobei von einem Zylinderende
ein Lappen 30 axial absteht, durch den die Hülsen voneinander
auf Abstand gehalten werden, während die Blechkanten scharfe
Greifkanten 32, 34 aufweisen. Wichtig zu vermerken ist, daß die
Greifhülsen 16 sich nur in den Bereichen der Querstege 14 befin
den, die über die Schultern 40 des Reifens gespannt sind, wie
dies deutlich aus Fig. 2 hervorgeht. Der Abschnitt 42 der
Querstege 14 im Bereich der Laufflächenmitte 44 wird von Greif
hülsen 16 freigehalten.
Um die Lage der Greifhülsen 16 auf dem Querstegkabel 28 auf
den Bereich in der Umgebung der Reifenschultern festzulegen
und um zu verhindern, daß die Greifhülsen 16 in den Mittenbereich der
Lauffläche wandern, kann auf das Kabel 28 eine Schraubenfeder
46 in der Mitte der Stegelemente aufgezogen sein, die sich
dann im Mittenbereich der Lauffläche befindet, wie in den Fig.
2 und 3 ersichtlich. Ähnliche Schraubenfedern 48 kön
nen auf den Querstegseilen im Bereich der Reifenseitenwände 50
angeordnet sein, die verhindern, daß die Greifhülsen 16 zu
stark in den Bereich der Reifenseitenwände kommen.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform der Querstegelemente.
Statt der Schraubenfeder wird ein Paar von Anlaufringen 52 auf
dem Kabel 28 befestigt, durch die die Greifhülsen 16 voneinan
der getrennt und im Bereich der Reifenschultern gehalten wer
den. Die Anlaufelemente 52 können mit dem Seil verquetschte,
verschweißte oder sonstwie verbundene Stahlröllchen sein.
Ähnliche Anlaufelemente 54 können im Bereich zwischen den Ha
ken 26 und den Greifhülsen 16 auf dem Seil befestigt wer
den, um einen Abstand zwischen den Greifhülsen 16 und den Ha
ken zu gewährleisten, damit die Greifhülsen 16 auf den Quer
stegelementen an der richtigen Stelle sitzen.
Die Haken 26 an den beiden Enden der Querstegelemente 14 ver
binden diese unmittelbar mit den Seitenhalterungen 12. Die Ha
ken werden vorzugsweise aus einem im wesentlichen rechteckigen
Blechstreifen aus Stahl hergestellt. Das eine Blechstreifenenh
de ist zu einem Haken 5 b gebogen, mit dem das Quersteg
element an den Seitenhalterungen 12 eingehakt ist
(s. Fig. 2). Die Seitenkanten 58 des anderen, dem Haken 56
gegenüberliegenden Blechstreifenendes können um eine zur er
sten Biegeachse senkrecht stehende Achse zu einer Zylinderhül
se eingerollt und um das Ende 60 des Kabels 28 zusammengespannt
werden. Das feste Verbinden der Haken mit den Seilenden kann
durch Umbördeln, Verquetschen oder Verschweißen erfolgen.
Auf diese Weise hergestellte Haken haben ein flaches Profil,
wie es die Fig. 2 zeigt. Dadurch kommen die Querstegelemente
in unmittelbare Anlage an die Seitenwände des Reifens, so daß
die Gleitschutzkette auch an Fahrzeugen verwendet werden kann,
bei denen zwischen den Reifen und dem Fahrzeugrumpf nur wenig
Platz vorhanden ist. Da die Haken relativ
geringe Abmessungen im Vergleich zu Ösenhaken haben, die aus
Stabmaterial mit Kreisquerschnitt hergestellt sind, wie sie
bei zahlreichen Gleitschutzketten verwendet werden, und da
diese Haken unmittelbar mit den umlaufenden Seitenelementen
verbunden sind, läßt sich das Gewicht der Gleitschutzkette ge
ring halten. Dadurch wird der Verschleiß des Reifens und der
Kette herabgesetzt, was noch erläutert wird, und es können die
Herstellungskosten der Kette klein gehalten werden.
Durch Weglassen der Greifhülsen 16 im
Mittelbereich der Reifenlauffläche und durch deren Festlegen
ausschließlich im Bereich der Reifenschultern tritt eine wesentliche
Erhöhung der Greifwirkung ein. Dies wird darauf zurückgeführt,
daß der überwiegende Anteil der Kraftübertragung im Bereich der Reifen
schultern auftritt. Der Laufflächenmittelbereich eines Reifens
dient im wesentlichen dazu, die beiden Schultern miteinander
in Verbindung zu halten. Bei einem richtig aufgepumpten und
belasteten Reifen ist die Mittelzone der Lauffläche leicht
konkav gewölbt und berührt die Fahrbahn kaum. Folglich sind
in diesem Bereich angeordnete Greifhülsen 16 weit weniger
wirksam als die im Bereich der Reifenschultern liegenden.
Weiterhin wird der Verschleiß sowohl des Reifens als auch der
Gleitschutzkette verringert. Da im Mittelbereich der Querstege
keine Greifhülsen vorhanden sind, wird dort die Reifen
lauffläche weniger abgenutzt. Hinzu kommt, daß durch das Feh
len der Greifhülsen im Querstegmittenbereich die Masse der
Querstege verringert ist. Wenn der Reifen umläuft, wird der
Mittelbereich der Querstege durch die Zentrifugalkraft am
weitesten vom Reifen abgehoben und somit auf die höchste Ge
schwindigkeit beschleunigt, mit der er dann mit der größten
Wucht auf die Fahrbahn aufschlägt. Wird die Masse nun im Quer
stegmittenbereich verringert, so verringern sich auch die Zen
trifugalkraft und die Wucht beim Auftreffen auf die Fahrbahn.
Folglich wird der Verschleiß der Querstege herabgesetzt. Im
gleichen Sinne vermindern, wie bereits an früherer Stelle be
schrieben, die die Querstegelemente 14 mit den umlaufenden
Seitenhalterungen 12 unmittelbar verbindenden Haken 26 das Gewicht
der gesamten Gleitschutzkette. Hierdurch wird der Verschleiß
des Reifens und der Kette ebenfalls herabgesetzt. Da die Gleit
schutzkette leichter ist, zieht nur eine weniger große Zentri
fugalkraft die Querstegelemente vom Mittelbereich der Lauf
fläche nach außen. Die Haken können deshalb höher an den Sei
tenwänden des Reifens liegen, so daß die Greifhülsen nahe
den Reifenschultern und mit Abstand zum Laufflächenmittenbe
reich gehalten werden.
Zusätzlich setzen die aus elastischem Material bestehenden
Schraubenfedern 46 den Abrieb im Mittelabschnitt 42 der Quersteg
elemente 14 herab, was zu einer Steigerung der Lebensdauer der
Gleitschutzkette beiträgt.
Claims (7)
1. Reifen-Gleitschutzkette mit einem Paar von
Seitenhalterungen (12), die auf entgegengesetzten Seiten
des Reifens (20) im wesentlichen in Umfangsrichtung
verlaufen, und mit Querstegelementen (14), wobei jeder
Quersteg ein Kabel (28) umfaßt, das zwischen den
Seitenhalterungen über die Breite des Reifens (20)
verläuft, an entgegengesetzten Enden an die
Seitenhalterungen angeschlossen ist und eine Vielzahl von
drehbaren Greifhülsen (16) aufweist, durch die das Kabel
verläuft, dadurch
gekennzeichnet, daß die Greifhülsen (16)
im Gebrauchszustand nur an Stellen im Bereich der
Reifenschultern (40) angeordnet und dort gehalten sind.
2. Gleitschutzkette nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zum Fernhalten der
Greifhülsen (16) vom Laufflächenmittenbereich (44) auf dem
Kabel (28) erste Abstandshalter (46; 52) vorgesehen sind.
3. Gleitschutzkette nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die ersten
Abstandshalter als das Kabel (28) umgebende Federn
(46) ausgebildet sind.
4. Gleitschutzkette nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die ersten
Abstandshalter als Paar von auf dem Kabel (28)
befestigten Anschlagelementen (52, 52) ausgebildet sind.
5. Gleitschutzkette nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch zweite Abstandshalter
(48; 54), durch die die Greifhülsen (16) von an den
Seitenhalterungen (12) angreifenden Anschlußelementen (26)
im Abstand gehalten sind.
6. Gleitschutzkette nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweiten
Abstandshalter als zwischen den Anschlußelementen (26) und
den Greifhülsen (16) angeordnete, das Kabel (28) umgebende
Federn (48) ausgebildet sind.
7. Gleitschutzkette nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweiten
Abstandshalter als auf dem Kabel (28) befestigte Anschlagelemente
(54, 54) ausgebildet sind.
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