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Vorrichtung zum Fördern von Stoffen über den Boden einer Kammer, z.
B. eines Schwelofens. Die Erfindung betrifft eine neue Vorschubvorrichtung zum Fördern
von Stoffen über den Boden einer Kammer, z. B. für die Förderung der Kohle in einem
Schwelofen. Sie bedient sich hierzu eines hin und her gehenden Rechens, der in seitlichen
Führungen der Kammer läuft, die zwei übereinanderliegende Laufflächen für den Vor-
und Rückgang des Rechens besitzen. Ein solcher Rechen ist bereits für andere Zwecke
verwendet worden, z. B. bei dem in der Patentschrift 336gog Klasse qoa beschriebenen
Röstofen mit übereinander angeordneten Herden, bei dem das auf einem Herd befindliche
Erz durch einen hin und her gehenden Rechen dem unmittelbar darunter liegenden Herd
zugeführt wird.
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Demgegenüber lest die vorliegende Erfindung die neue Aufgabe, mit
Hilfe des hiri und her gehenden Rechens die Förderung des Gutes über den Boden einer
Kammer, also in wesentlich horizontaler Richtung, zu bewerkstelligen. Für viele
technische Zwecke, z. B. für Schwelen oder langsame Verbrennungsprozesse in einem
Ofen, ist es nun erforderlich, daß die Förderung des Gutes schrittweise erfolgt.
Auch diese Aufgabe löst die vorliegende Erfindung, indem sie die seitlichen Führungen
derartig ausbildet, daß der Rechen einzelne Teile der gesamten Bahn nacheinander
durchlaufen und dabei in zweckmäßiger Weise von einem Teil zum andern übergehen
kann.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Vorrichtung und eine
Abänderung derselben dargestellt.
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Abb. r und za stellen getrennt das vordere und hintere Ende der Entgasungskammer
mit einer darin liegenden Vorschubvorrichtung dar.
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A.bb. 2 zeigt in größerem Maßstab das hintere Ende der Vorschubvorrichtung.
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Abb. 3 veranschaulicht das hintere Ende der Vorschubvorrichtung in
Aufsicht.
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Abb. q. ist eine schematische schaubildliche Darstellung der Weichenvorrichtung.
Abb. 5 zeigt in entsprechender Darstellung die Laufschiene.
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Abb. 6 und 7 sind Darstellungen der Teile nach Abb. q. und 5 in der
Form, in der sie zur Verwendung kommen.
Abb.8 ist ein senkrechter
Mittelschnitt durch einen Teil der Entgasungskammer und der Vorschubvorrichtung
nach der Erfindung in einer etwas abgeänderten Form.
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Abb. g ist ein Querschnitt durch einen Teil der Entgasungskammer urd
der Vorschubvorrichtung nach Abb. B.
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Die Kammer A des Ofens nach Abb. i bis 7 kann in beliebiger Bauart
ausgeführt sein und besitzt Heizrohre Al, durch die eine erhitzte Flüssigkeit von
beliebiger Stelle aus geleitet wird, und die in eine Kammer A 2 am hinteren Ende
der Entgasungskammer ausmünden. Die Kohle wird in einen Trichter B hineingeschüttet,
von dem aus sie sich am Boden der Kammer ungefähr in der bei B1 dargestellten Weise
ausbreitet. Die Vorschubvorrichtung C besteht aus einem Rahmen, dessen Längsschienen
gegeneinander verstrebt sind. Derselbe läuft auf seitlich außerhalb der Längsschienen
angeordneten Rollen Cl.
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Zu beiden Seiten der Kammer A liegen in der Längsrichtung angeordnete
Laufschienen D (Abb. i, 5, 7) für die Rollen Cl.
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Jede Laufschiene D hat oben und unten an beiden Seiten Flanschen,
von denen jedoch nur die nach dem Inneren der Kammer hin liegenden für die Vorrichtung
nach der Erfindung in Betracht kommen. Letztere Flanschen sind mit D1 und D2 bezeichnet.
Die Rollen Cl laufen auf diesen Flanschen. In der Oberflansche sind Ausschnitte
D3 und D4 vorgesehen, durch die die Rollen von einer Flansche zur anderen gelangen
können. In jedem Ausschnitt D3 befindet sich eine von der unteren Flansche zur oberen
ansteigende Schrägfläche E, die noch etwas über die Oberkante der oberen Flansche
D1 hinausgeht und auf der die Rollen laufen können.
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Auf jeder Schiene D ist eine Lenkerschiene F verschiebbar (Abb. i,
4, 6), die mit Vorsprüngen F1 und F2 versehen ist. In den Abb. 4. und 5 sind die
Teile nur schematisch dargestellt, und daher sind verschiedene Einzelheiten der
Teile F1 und F2 sowie der Durchlässe D3 und D4 der Einfachheit halber nicht mit
dargestellt. Die wirklich ausgeführte Bauart ist in den Abb. 6 und 7, die die gleichen
Bezugszeichen tragen, dargestellt. Die Vorsprünge F1 schneiden an der Unterseite
mit dem Fuß der Schiene F ab. Wenn letztere auf der Laufschiene D am rechten Ende
ihres Hubes angelangt ist (Abb. 4, 5), überbrücken die Vorsprünge F1 die Ausschnitte
D3, wobei das abgeschrägte vordere Ende eines jeden Vorsprunges F1 am oberen Ende
der entsprechenden Schrägfläche E anliegt. Das hintere Ende eines jeden Vorsprunges
F1 ist an der Oberseite abgeschrägt. Zwischen diesem Ende und einem als Anschlag
dienenden Vorsprung FZ befindet sich genügend Zwischenraum zum Durchlassen der Rollen
C 1.
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Der Rahmen der V orschubvorrichtung trägt Kratzer C2, die senkrecht
nach unten gerichtet und in der bei C3 angedeuteten Weise durchbrochen sind. Auf
der Rückseite sind sie durch Bleche C4 verstrebt. Der Rahmen wird mittels einer
in Abb. z a angedeuteten Stange G durch eine beliebige Maschine in hin und her gehende
Bewegung versetzt.
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Die Vorschubvorrichtung arbeitet in folgender Weise Am Ende der Vorschubbewegung
des Rahmens befinden sich die Rollen C1 auf den wagerechten Verlängerungen E1 der
Schrägflächen E. Der Rahmen nimmt alsdann seine obere Lage ein. Die Kratzer C2 sind
dabei aus der Kohlenschicht B 2 (Abb. i) herausgezogen und können ihre Rückwärtsbewegung
beginnen. Während dieser Rückwärtsbewegung befinden sich die Schienen F zunächst
in Ruhe; die Rollen laufen über die wagerechten Flächen E1 und über die in der gleichen
Ebene liegenden Vorsprünge F1. Auf diese Weise gelangen die Rollen über die Ausschnitte
D3 hinweg und laufen alsdann auf den abgeschrägten Enden der Vorsprünge F1 nach
unten, wo sie auf die obere Flansche D1 der Laufschienen gelangen. Die Schienen
F sind dann von dem Gewicht des Rahmens entlastet und bewegen sich, wenn die Rollen
Cl gegen die Anschläge F2 laufen, mit den Rollen rückwärts, bis diese über die Ausschnitte
D4 gelangen und der Rahmen nach unten fällt; dabei treffen die Rollen auf die unteren
Flansche D2. Die Rollen gelangen alsdann durch Umkehr der Bewegungsrichtung auf
die Schrägflächen E und laufen auf diesen hinauf. Die Kratzer erhalten hierdurch
eine Aufwärtsbewegung und üben gleichzeitig auf die Oberfläche der Kohlenschicht
eine vorschnellende Wirkurig aus, wodurch die Kohle umgewälzt wird, so daß alle
ihre Teile gleichmäßig der Wärme ausgesetzt werden. Die Ausschnitte D3 sind während
dieser Zeit offen, da die Lenkerschiene F in der Stellung verbleibt, in die sie
durch die Rückwärtsbewegung des Rahmens gebracht wurde, und die Rollen Cl können
infolgedessen frei auf den Schrägflächen E zu den wagerechten Flächen E1 hinauflaufen.
Bei dieser Stellung der Teile liegen die Anschläge F2 auf den Flächen El, so daß
die Rollen bei ihrem Lauf gegen die Anschläge anstoßen und hierdurch die Lenkerschienen
wieder nach vorn bewegen. Ist der Rahmen am Ende seiner Vorschubbewegung angelangt,
so befinden sich die Teile wieder in ihrer Ausgangsstellung, von der aus der Arbeitsgang
von neuem beginnen kann.
Zur Verhinderung einer unbeabsichtigten
Längsverschiebung der Lenkerschienen ist jede von diesen mit einem Ausschnitt H
in ihrer Bodenflansche versehen, in den ein Anschlag Hl der Laufschiene eingreift.
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Um die Kohle aus dem Haufen B1 vorzuziehen, ist der Rahmen mit drei
Sätzen von Haken J, J1, J2 versehen, die an seinem Ende gegeneinander versetzt
und in der Höhenlage gegeneinander abgestuft angebracht sind. Diese greifen beim
Heruntergehen des Rahmens in den Haufen Bi ein und ziehen die Kohle so weit vor,
daß sie bei der nächsten Rückwärtsbewegung des Rahmens vor den letzten Kratzer C2
zu liegen kommt. Außerdem sind noch zwei Arme J3 mit hakenförmigen Enden j4. am
Ende des Rahmens angeordnet, die über die Haken J2 hinausragen und an der Mündung
des Trichters bei der Rückwärtsbewegung des Rahmens eindringen. Diese Arme haben
die Aufgabe, ein Festsetzen der Kohle im Trichter zu verhindern, indem sie dieselbe
beim Heruntergehen und bei der Vorwärtsbewegung des Rahmens durcheinanderrühren.
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Damit der Rahmen nicht zu heftig nach unten fällt, kann man ihn auswuchten;
indem man ihn, wie in Abb. 8 und 9 dargestellt ist, an Drahtseilen K aufhängt, die
über Leitrollen KI laufen und am anderen Ende Gegengewichte K2 tragen. Die Drahtseile
gehen durch Stopfbuchsen L in der Decke der Kammer hindurch, so daß die Gegengewichte
außerhalb der Kammer hängen. Die Gegengewichte werden längs des Rahmens paarweise
in der erforderlichen Anzahl angeordnet. Die Decke der Ofenkammer besteht aus einer
Reihe von Sammelräumen M, die je mit einem Auslaß Ml für die aus der Beschickung
ausgetriebenen Gase versehen sind. Da die Art der Gase sich ändert, je weiter die
Beschickung im Ofen vorrückt, werden zweckmäßig die Sammelräume und die entsprechenden
Teile der Ofenkammer gegeneinander abgeschirmt. Zu diesem Zweck befindet sich jedesmal
an den Stellen, an denen zwei Kammern aneinanderstoßen, eine doppelte Reihe von
Dampfdüsen N, Ni, so daß an diesen Stellen quer durch die Kammer hindurch ein doppelter
Dampfschleier erzeugt werden kann. Die Zwischenräume zwischen je zwei zusammengehörigen
Reihen von Dampfdüsen sind so bemessen, daß, wenn ein Kratzer durch den einen Dampfschleier
hindurchgeht und ihn dadurch unterbricht, die andere Reihe von Düsen den erforderlichen
Dampfschleier unterhält.