DE3723833C2 - Radsatzführung für schnellfahrfähige Drehgestelle von Schienenfahrzeugen und Verfahren zum Umrüsten von Drehgestellen auf diese Radsatzführung - Google Patents
Radsatzführung für schnellfahrfähige Drehgestelle von Schienenfahrzeugen und Verfahren zum Umrüsten von Drehgestellen auf diese RadsatzführungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine (federnde) Radsatz
führung für schnellfahrfähige Drehgestelle von Schienen
fahrzeugen mit einer Längs- und Querlenkung der Radsätze, bei welcher
zwischen den Achslagerstellen zweier Radsätze und einem
Drehgestellrahmen je ein biegesteifer
Achslenker vorgesehen ist, nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Die Erfindung betrifft ferner nach Anspruch 13 ein Verfah
ren, um herkömmliche Drehgestelle der beschriebenen
Bauart auf die neue Radsatzführung umzurüsten.
Mit solchen Radsatzführungen sollen die Radsätze schnell
fahrfähiger Drehgestelle elastisch und verschleißfrei
geführt werden, um sowohl bei Geradeausfahrt als
auch bei Kurvenfahrt ausreichenden Fahrkomfort zu gewährleisten
und die Beanspruchungen von Wagenmaterial und Geleise
durch herabgesetzte Spurführungskräfte zwischen Rad und
Schiene zu reduzieren.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, bei schnellfahr
fähigen Drehgestellen die Radsätze gegenüber den Dreh
gestellrahmen elastisch zu führen, damit sich die
Radsätze entsprechend dem Gleisverlauf einstellen und so
zu einem ruhigen Wagenlauf beitragen. Als Führungselemente
haben sich insbesondere Lenkersysteme bewährt, bei
welchen die Achslagergehäuse über Achslenker elastisch
mit dem Drehgestellrahmen verbunden sind. Eingehende
theoretische Überlegungen, verbunden mit praktischen
Fahrversuchen, haben zu der Erkenntnis geführt, daß der
bei schnellfahrfähigen Drehgestellen geforderte überkri
tische Radsatzlauf mit einem sogenannten Verschleißpro
fil insbesondere dadurch erreicht werden kann, daß die
Radsätze über eine angepaßte Längs- und eine harte bzw.
mäßig harte Querfederung am Drehgestellrahmen angelenkt
sind. Es sind denn auch bereits Radsatzführungen bekannt, die
in Drehgestellängs- und in Drehgestellquerrichtung
unterschiedliche Federkonstanten besitzen und insbeson
dere bei weicher Längsfederung eine harte bzw. mäßig
harte Querfederung aufweisen.
Bei dem in der französischen Patentanmeldung Nr. 76 08 482
beschriebenen Laufwerk für schnellfahrfähige Schienen
fahrzeuge sind die Radsätze über Lenker mit dem Laufwerk
rahmen verbunden. Um diese Verbindung elastisch zu ge
stalten, weisen die in den Gelenken der Rahmenverbindung
vorgesehenen horizontalen Achsen Gummielemente auf, wel
che aus einem unter Vorspannung zwischen konzentrischen
Stahlhülsen montierten Gummiring bestehen. Diese Radsatz
führung ist elastisch, und sie läßt deshalb höhere
Geschwindigkeiten bei stabilem Fahrzeuglauf zu. Ihre Ela
stizität in Laufwerklängsrichtung ist jedoch zu gering,
um bei Kurvenlauf eine Einstellung der Radsätze radial
zum Kurvenmittelpunkt zu ermöglichen. Dementsprechend
erfolgt auch kein nennenswerter Abbau der Anlaufkräfte,
wenn das Rad beim Kurvenlauf gegen die Schiene anläuft.
Um diesen Mangel zu beheben, wurden bei einer ähnlich ge
stalteten Radsatzführung die Gummielemente in Laufwerk
längsrichtung mit nierenförmigen Aussparungen oder durch
gehenden Bohrungen versehen. Obwohl dadurch die Längsela
stizität in wünschbarem Maße vergrößert werden kann,
ergibt sich daraus gleichzeitig auch eine Vergrößerung
der Querelastizität, was sich ungünstig auf den Wagenlauf
auswirkt. Überdies hat sich gezeigt, daß die vorgenann
ten Aussparungen die Federungseigenschaften sowie die
Lebensdauer der Gummielemente beeinträchtigen und sich
allmählich mit Fremdstoffen füllen. Eine auf diese Art
und Weise erzielte Vergrößerung der Längselastizität
ist deshalb in ihrer Zeitstandfestigkeit sehr begrenzt.
Des weiteren ist in der DE-PS Nr. 11 00 071 eine Radsatz
führung für Schienenfahrzeuge beschrieben, bei welcher
jedes Achslagergehäuse starr mit einem Achslenker ver
bunden ist, der einerends mittels eines Silentblockes um
eine horizontale Achse schwingbar am Laufwerkrahmen an
gelenkt ist und anderends mit zur Querführung des Rad
satzes am Laufwerkrahmen befestigten elastischen Blöcken
fest verbunden ist. Da der Silentblock lediglich dem ver
schleißfreien Verschwenken von Lenkerauge und Laufwerk
rahmen dient, weist er bei Belastung in Fahrtrichtung
praktisch keine Elastizität auf. Die Führung des Rad
satzes ist deshalb längsspielfrei oder in Fahrtrichtung
zumindest sehr hart gefedert, ohne daß eine Anpassung
an die beim Durchfahren von Kurven unterschiedlichen Füh
rungskräfte möglich wäre. Zudem ist bei einer derart aus
gebildeten Radsatzführung die Längsfederung härter als
die durch die Vorspannung der elastischen Blöcke gegebene
Querfederung, so daß sich damit ein Laufwerk für höhere
Ansprüche nicht realisieren läßt.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen:
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht
darin, eine verschleißfreie Radsatzführung der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, welche einem Drehgestell überkritische
Fahreigenschaften verleiht, um bei hohen Geschwindigkei
ten eine gute Fahrzeugstabilität und bei gleichzeitiger
Kurvenfahrt eine Ausrichtung der Radsätze auf den Kur
venmittelpunkt zu erreichen. Auch soll diese Radsatzfüh
rung in ihrer Längs- und Querelastizität an Ort ein- und
nachstellbar sein.
Weiter stellt sich die Erfindung die Aufgabe, ein Ver
fahren anzugeben, um herkömmliche Drehgestelle rasch und
einfach auf die erfindungsgemäße Radsatzführung umzu
rüsten und sie dadurch in ihrem Fahrverhalten so zu ver
bessern, daß sie im Betriebsprogramm eines hochwertigen
und schnellen Reisezugverkehrs verwendet werden können
und nicht ersetzt werden müssen.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des unabhängi
gen Patentanspruches 1 gelöst. Vorteil
hafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
Eine Radsatzführung gemäß der Erfindung hat den Vorteil,
daß das Verhältnis von Längs- zu Querelastizität im we
sentlichen von der Form und den Materialeigenschaften
der ringförmigen Gummischeiben abhängt, also in einem
Bauelement begründet ist. Eine derart gestaltete Elasti
zitätsabstimmung ist deshalb besonders zuverlässig
gewährleistet. Sie hat aber noch den weiteren Vorteil,
daß die kurvenradiale Einstellung der Radsätze den beim
Durchfahren von Streckenkurven als Folge der Spurfüh
rungskräfte auftretenden Verschleiß an Spurkränzen und
Schienenflanken stark vermindert. Da überdies die Vor
spannung der Gummielemente durch Lösen weniger Schrauben
stufenlos eingestellt werden kann, ist es ein leichtes,
die Führungscharakteristik der Radialsteuerung der Rad
sätze abzustimmen oder an Betriebsverhältnisse anzupassen,
welche unterschiedlich sind oder sich im Laufe der Zeit
ändern. Auch werden in der erfindungsgemäßen Radsatzfüh
rung nur Teile verwendet, die praktisch keinem Verschleiß
unterworfen sind. Daraus ergibt sich als weitere vorteil
hafte Wirkung eine große Langzeitbeständigkeit der Füh
rungscharakteristik.
Die Erfindung betrifft im weiteren auch ein Verfahren zum
Modifizieren bestehender Drehgestelle, welche mit den
erfindungsgemäßen Mitteln ausgerüstet, bei Kurvenfahrt
eine kontrollierte radiale Einstellung der Radsätze auf
den Kurvenmittelpunkt hin aufweisen.
Hierbei wird vorzugsweise von einer Drehgestellbauart mit
einer als Lenkerversion ausgebildeten Primärstufe ausge
gangen, bei der die Radsatzführung über am Drehgestell
rahmen in x- und y-Richtung spielfrei und elastisch gela
gerte Achslenker erfolgt und die Abfederung in z-Richtung
von unmittelbar über oder neben den Achslagern angeordne
ten Primärfedern übernommen wird. Wie aus dem Stand der
Technik hinlänglich bekannt, lassen derartige Radsatz
führungen durch ihren stabilen Geradeauslauf zwar höhere
Fahrgeschwindigkeiten in der Geraden zu, verfügen jedoch
auf kurvenreichen Strecken nur über eine ungenügende und
unkontrollierte radiale Einstellbarkeit der Radsätze,
wobei es unter ungünstigen Verhältnissen sogar zu einer
antiradialen Einstellung beispielsweise des führenden
Radsatzes im Gleisbogen kommen kann.
Mit den Mitteln der vorliegenden Erfindung werden nicht
nur derartige Nachteile beseitigt, sondern es sind die
erfindungsgemäßen Mittel darüber hinaus so gestaltet,
daß sie sich zur nachträglichen Umrüstung eines Drehge
stelles der zuvor beschriebenen Bauart eigenen. Hiezu wird
mit dem angegebenen Verfahren die herkömmliche Längs- und
Querlenkung eines umzurüstenden Drehgestelles durch die
erfindungsgemäße Lenkerführung ersetzt und dieselbe auf
eine zusätzliche einzubauende Radiallenkung abgestimmt.
Dazu kann man sich wahlweise der jeweiligen Mittel für
eine von zwei Radiallenkungen bedienen, nämlich der
kastenseitigen Zwangssteuerung oder der gegenseitigen
Selbststeuerung der Radsätze.
Das Verfahren zum Umrüsten bestehender Drehgestelle führt
dann auch bei herkömmlichen Drehgestellen der vorstehend
charakterisierten Bauart zu einer im positiven Sinne
wirksamen Veränderung der Radialeinstellbarkeit der Rad
sätze, welche nun entweder zwangsweise durch den Fahr
zeugaufbau oder durch gegenseitige Selbststeuerung der
Radsätze herbeigeführt wird, ohne das stabile Laufverhal
ten in der Geraden nachteilig zu beeinflussen. Das erfin
dungsgemäße Verfahren erfüllt somit ein seit langem
bestehendes, unbefriedigtes Bedürfnis, zielt es doch
darauf ab, die in großer Zahl vorhandenen Drehgestelle
der beschriebenen Bauart mit vergleichsweise geringem
Aufwand so zu modifizieren, so daß deren Fahrzeuge im
Betriebsprogramm eines hochwertigen und schnellen Reise
zugverkehrs auch auf kurvenreichen Strecken die heutigen,
vergleichsweisen Anforderungen erfüllen können, wie sie an
Neubaufahrzeuge bezüglich Laufgüte, Schallabstrahlung und
Verschleißreduktion gestellt werden.
Die Anwendung oder Nachrüstung der vorliegenden Erfindung
kann unabhängig von der jeweiligen Spurweite außer bei
einem hier gezeigten Laufdrehgestell auch an einem analog
konzipierten Trieb- oder Motordrehgestell erfolgen.
Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Achslenkerlagerung nach
Anspruch 1, sowie eine mit den erfindungsgemä
ßen Mitteln umgerüstete Achslenkerlagerung nach
Fig. 7,
Fig. 2 den Grundriß einer Achslenkerlagerung nach
Anspruch 1 gemäß der Schnittlinie C-C in
Fig. 1, sowie eine mit den erfindungsgemäßen
Mitteln umgerüstete Achslenkerlagerung gemäß
Fig. 8,
Fig. 3 eine Seitenansicht des Drehgestelles gemäß den
Fig. 5 und 6, jedoch nach seiner Umrüstung
auf die erfindungsgemäße Achslenkerführung
nach Fig. 1 und 2 und auf die kasten
seitige Zwangslenkung nach den Ansprüchen 9 bis
11,
Fig. 4 die Unteransicht des Drehgestelles gemäß den
Fig. 5 und 6, jedoch nach seiner Umrüstung
auf die erfindungsgemäße Achslenkerführung
gemäß den Fig. 1 und 2 und auf die gegen
seitige Selbstlenkung nach den Ansprüchen 12
und 13,
Fig. 5 den Aufbau eines herkömnmlichen Drehgestelles
vor dem Umrüsten in Seitenansicht,
Fig. 6 den Aufbau des Drehgestelles gemäß Fig. 5 in
Draufsicht,
Fig. 7 eine Seitenansicht einer herkömmlichen Achslen
kerlagerung eines Drehgestelles gemäß den Fig. 5 und 6,
Fig. 8 den Grundriß einer herkömmlichen Achslenker
lagerung gemäß der Schnittlinie B-B in Fig. 7.
In den Fig. 5 und 6 sind von einem Schienenfahrzeug der
Wagenkasten 1 sowie ein herkömmliches Drehgestell 2 darge
stellt, welches mit einer als Lenkerversion ausgebildeten
Primärstufe ausgestattet ist, bei der die Radsatzführung
über am Drehgestellrahmen in x- und y-Richtung spielfrei
und elastisch gelagerte Achslenker erfolgt und die Abfede
rung in z-Richtung von unmittelbar über oder neben den
Achslagern angeordneten Primärfedern übernommen wird. Die
Übertragung der Zug- bzw. Bremskräfte kann beispielsweise
durch einen in Drehgestellmitte angeordneten Drehzapfen er
folgen. Das Drehgestell 2 ist im Bereich seiner vertikalen
Quermittelebene 3 mit zwei Sekundärfedern 4 und 4′ versehen,
auf denen der Wagenkasten 1 abgestützt ist.
Ferner enthält das Drehgestell 2 zwei Radsätze 5 und
6 mit Rädern 7 und 7′ bzw. 8 und 8′, die eine hohe wirksame Ko
nizität aufweisen und auf Radsatzachsen 9 bzw. 10 drehfest
gelagert sind. Beide Radsätze 5 und 6 werden an den Achs
lagerstellen 11 und 11′ bzw. 12 und 12′ in bekannter Weise je
durch einen Achslenker 18, 18′ bzw. 19, 19′ umfaßt. Die
Führung der Radsätze 5 und 6 in Längs- und Querrichtung
erfolgt durch je ein Achslenkerlager 13 und 13′ bzw. 14 und 14′,
welches in den Achslenkern 18, 18′ bzw. 19, 19′ eingebaut
und am Drehgestellrahmen 15 befestigt ist. Weiter ist der
Drehgestellrahmen 15 über Primärfedern 16 und 16′ bzw.
17 und 17′ auf den Achslenkern 18, 18′ bzw. 19, 19′ unmittel
bar über den Achslagerstellen 11 und 11′ bzw. 12 und 12′ abge
stützt.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine herkömmliche Achslenker
lagerung, bei der ein biegesteifer Achslenker 19 in einem
im Achslenkerlager 14 um eine zur Radsatzachse 10 paral
lel verlaufende Achse schwingbar elastisch am Drehge
stellrahmen 15 angelenkt ist. Hierzu enthält das Achslen
kerlager 14 einerseits einen Bolzen 27, der mit den bei
den Brücken 37 und 37′ und den Schrauben 58 und 58′ bzw. 59 und 59′
horizontal quer starr zum Drehgestellrahmen 15 im zwei
teiligen Support 26 gelagert ist, andererseits ist der
Bolzen 27 des Achslenkerlagers 14 von einer Gummieinlage
29 umschlossen, deren Außenhülse 35 im Achslenkerauge 28
des Achslenkers 19 eingepreßt ist. In bekannter Weise
ist der Drehgestellrahmen 15 über die Primärfeder 17
auf dem Achslenkerlager 14 unmittelbar über der Achslagerstel
le 12 abgestützt.
In den Fig. 1 und 2 ist die erfindungsgemäße Längs-
und Querlenkung gemäß Anspruch 1 dargestellt, bei der
zur Führung der Radsätze 5 und 6 auf beiden Drehgestellsei
ten pro Radsatz je ein biegesteifer Achslenker 18, 18′
bzw. 19, 19′ angeordnet ist, der an seinem einen Ende mit
der einen Radsatz 5 bzw. 6 aufnehmenden Achslagerstelle 11 und
11′ bzw. 12 und 12′ eine lösbare Einheit bildet, und der am
anderen Ende mit seinem Achslenkerauge 28 im zweiteiligen
Support 26 um eine zur Radsatzachse 10 parallel verlau
fende Achse schwingbar über ein Achslenkerlager 23 und 23′
bzw. 24 und 24′ elastisch am Drehgestellrahmen 15 angelenkt
ist.
Weiter ist der Drehgestellrahmen 15 über die Primärfe
der 17 auf dem Achslenker 19 unmittelbar über der
Achslagerstelle 12 abgestützt.
Fig. 2 zeigt im Detail die Gestaltung des erfindungsge
mäßen Achslenkerlagers 24, in der rechten Bildhälfte
einen Neubau betreffend und in der linken Bildhälfte für
den Fall eines Umrüstens von herkömmlichen Achslenkerla
gerungen auf die erfindungsgemäße Lösung. Beidseits des
Achslenkerauges 28 sind zwischen dem biegesteifen Achs
lenker 19 und den mittels der beiden Führungsflächen 44
konzentrisch ineinander gleitenden Lagertellern 45 und 46
ringförmige elastische Scheiben 47 aus natürlichem oder
synthetischem Gummi oder sonstigen elastomeren Werk
stoffen angeordnet. Mit der Dehnschraube 48 in der
Bohrung 49 werden die beiden Lagerteller 45 und 46 bis
auf den durch die selbstzentrierenden Distanzringe 50
gegebenen Abstand koaxial miteinander verbunden. Für die
Aufnahme von großen Längskräften, z. B. beim Bremsen, so
wie zur beidseitigen Begrenzung des Längsfederweges ist
ein Anschlag in Form einer ringförmigen Beilage 51 aus
elastischem Werkstoff zwischen der horizontalen Achse 52
und dem Steg 53 des Achslenkerauges 28 vorgesehen, wobei
diese ringförmige Beilage 51 in einer Ausdrehung 54 des
Lagertellers 45 geführt ist. Über den zweiteiligen
Support 26 ist das Achslenkerlager 24 mit dem Drehge
stellrahmen 15 verbunden. Die durch die Dehnschraube 48
und die selbstzentrierenden Distanzringe 50 über die
Führungsflächen 44 koaxial miteinander verbundenen Lager
teller 45 und 46 bilden mit ihren Lagertellerenden 55
und 56 eine horizontale Achse 52, welche beidseits durch
Klemmung mittels je einer Brücke 57 und 57′ und der Schrauben
58 und 58′ bzw. 59 und 59′ horizontal quer starr zum Drehge
stellrahmen 15 im zweiteiligen Support 26 gelagert ist.
Eine derart gestaltete Verbindung ist verschleißfrei und
stufenlos einstellbar.
Für den in der linken Bildhälfte von Fig. 2 dargestell
ten Fall, betreffend das Umrüsten von herhömmlichen Achs
lenkerlagerungen auf die erfindungsgemäße Lösung, bedarf
es des nachträglichen Einbaus eines Steges 33 in das
Achslenkerauge 28, um die Achslenkerlagerung in der zu
vor beschriebenen Weise ausführen zu können.
Das in Fig. 3 gezeigte Drehgestell 22 weist die Achslen
kerlagerung der Radsatzführung gemäß dem Anspruch 1 auf.
Zusätzlich ist hier die mit der erfindungsgemäßen Rad
satzführung zusammenwirkende radiale Einstellbarkeit der
Radsätze 5 und 6 als kastenseitige Zwangssteuerung nach den
Ansprüchen 9, 10 und 11 mit je einem beidseits am Drehge
stell angeordneten Lenker-Hebel-System 73 bzw. 73′ ausgebil
det. Auf jeder Drehgestellseite sind die Radsätze 5 und 6
an den Achslagerstellen 11 und 12 bzw. 11′ und 12′ durch
je einen Achslenker 18 und 19 bzw. 18′ und 19′ und durch
je eine Lenkerstange 62 und 63 bzw. 62′ und 63′ geführt.
Die Achslenker 18 und 19 bzw. 18′ und 19′, sowie die
einstellbaren Lenkerstangen 62 und 63 bzw. 62′ und 63′
sind einerends mit den betreffenden Achslagerstellen 11
und 12 bzw. 11′ und 12′ verbunden und von dort aus gegen
die vertikale Drehgestell-Quermittelebene gerichtet.
Anderends sind die Achslenker 18 und 19 bzw. 18′ und 19′
über die Achslenkerlager 23 und 24 bzw. 23′ und 24′ mit
dem Drehgestellrahmen 15 verbunden und die Lenkerstangen
62 und 63 bzw. 62′ und 63′ an je einem Lenkerhebel 65 bzw.
65′ angelenkt. Dieser Lenkerhebel 65 bzw. 65′ ist im Fest
punkt 64 bzw. 64′ am Drehgestellrahmen 15 schwenkbar gela
gert. Der Festpunkt 64 bzw. 64′ liegt annähernd mittig
zwischen den Anlenkstellen 67 und 68 bzw. 67′ und 68′
der Lenkerstangen 62 und 63 bzw. 62′ und 63′. Je ein
vertikaler Steuerhebel 69 bzw. 69′ ist im Festpunkt 64 bzw. 64′
drehfest mit dem Lenkerhebel 65 bzw. 65′ und im Gelenk 70 bzw.
70′ schwenkbar mit einer Steuerstange 71 bzw. 71′ verbunden,
die sich ihrerseits in Drehgestellängsrichtung erstreckt
und mit einem wagenkastenseitigen Betätigungspunkt 72 bzw.
72′ in Verbindung steht. Hierbei sind sämtliche Dreh
punkte des Lenker-Hebel-Systems 73 bzw. 73′ als wartungsfreie
Gelenke 70 bzw. 70′ ausgeführt.
Das in Fig. 4 gezeigte Drehgestell 22′ weist die Achs
lenkerlagerung der Radsatzführung gemäß dem Anspruch 1
auf. Zusätzlich ist hier die mit der erfindungsgemäßen
Radsatzführung zusammenwirkende Einstellbarkeit der Rad
sätze 5 und 6 als gegenseitige Selbststeuerung nach den An
sprüchen 12 und 13 ausgebildet. Hiezu ist jedem Radsatz
5 bzw. 6 ein in etwa C-förmiger Steuerrahmen 75 bzw. 76
zugeordnet, der den zugehörigen Radsatz 5 bzw. 6 zur Drehge
stellquermittelebene hin umfaßt. Die C-förmigen Steuer
rahmen 75 und 76 sind einerseits in beliebiger Weise steif
an den zugehörigen Achslagerstellen 11 und 11′ bzw. 12
und 12′ angeschlossen. Andererseits besitzen die C-förmi
gen Steuerrahmen 75 und 76 im Bereiche der Drehgestellängs
achse je einen konisch auf das Drehgestellzentrum
zusammenlaufenden Verbindungssupport 85 bzw. 86, deren
Scheitelpunkte mittels einem gemeinsamen Drehgelenk 88
um die Vertikalachse schwenkbar miteinander verbunden
sind. Die mit den jeweiligen C-förmigen Steuerrahmen 75 bzw.
76 zusammenwirkenden Elemente, nämlich die Verbindungs
supporte 85 und 86 und die Befestigung der C-förmigen
Steuerrahmen 75 bzw. 76 an den betreffenden Achslagerstellen
11 und 11′ bzw. 12 und 12′ sind so ausgebildet, daß sie
in sich in Längs- und Querrichtung ausreichend steif
ausgeführt sind, um die beiden Radsätze 5 und 6 bei Kurven
fahrt radial auf den Kurvenmittelpunkt hin einzustellen,
wobei sich die beiden, mit den Verbindungssupporten 85 bzw.
86 verbundenen C-förmigen Steuerrahmen 75 und 76 um die
Vertikalachse im gemeinsamen Drehgelenk 88 drehen sowie
einstellen können.
Die Funktion des erfindungsgemäßen Achslenkerlagers 23 und
23′ bzw. 24 und 24′ ist aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich.
Dabei wird von der physikalischen Erkenntnis Gebrauch ge
macht, daß sich die elastische Kennung eines elastischen
Stoffes, wie z.B. Gummi, durch das Anbringen einer Vor
spannung in gewissen Grenzen verändern läßt.
Demzufolge weisen die ringförmigen elastischen Scheiben
47 unterschiedliche Druck- und Schubfederkonstanten auf,
je nachdem wie stark sie zwischen den Lagertellern 45
und 46 und dem Steg 53 des Achslenkerauges 28 auf Druck
vorgespannt sind. Wird die Dehnschraube 48 angezogen,
rücken die beiden Lagerteller 45 und 46 näher zusammen,
wodurch die Pressung der ringförmigen elastischen Schei
ben 47 vergrößert wird und damit auch anteilmäßig deren
Schub- und Druckfederkonstanten, die in Drehgestellängs-
bzw. Drehgestellquerrichtung wirksam sind. Wird dagegen
die Dehnschraube 48 gelöst, rücken die beiden Lagerteller
45 und 46 auseinander, was die Pressung der ringförmigen
elastischen Scheiben 47 reduziert und anteilsmäßig auch
deren Schub- und Druckfederkonstanten. Aufgrund der
Festigkeitseigenschaften des Werkstoffes Gummi ist
bekanntlich die Schubfederkonstante kleiner als die
Druckfederkonstante, so daß sich in Drehgestellängs
richtung eine weiche und in Drehgestellquerrichtung eine
harte bzw. mäßig harte Radsatzführung ergibt. Mit den
selbstzentrierenden Distanzringen 50 kann die Distanz
zwischen den beiden Lagertellern 45 und 46 so festgelegt
werden, daß die Pressung der ringförmigen elastischen
Scheiben 47 einen vorausbestimmten, genau definierten
Wert annimmt. Hierzu wird die Dehnschraube 48 angezogen,
bis die Lagerteller 45 und 46 auf den selbstzentrieren
den Distanzringen 50 auflaufen. Damit ist die genaue Ein
stellung einer gewünschten Vorspannung unkritisch und
gegen irrtümliches oder mißbräuliches Nachstellen, über
den vorgegebenen Wert hinaus, gesichert.
Für die Funktion eines nach dem Anmeldegegenstand voll
kommen umgerüsteten Drehgestelles 22 bzw. 22′ sei auf
die Fig. 3 und 4 verwiesen.
In Fig. 3 erfolgt die radiale Einstellung der beiden Rad
sätze 5 und 6 eines Drehgestells 22 bei Kurvenfahrt auf den
Kurvenmittelpunkt hin durch eine kastenseitige Zwangs
steuerung über je ein Lenker-Hebel-System 73 bzw. 73′. Hier
bei werden die Radsätze 5 und 6 einerseits über die Achslen
ker 18 und 19 bzw. 18′ und 19′ mit den erfindungsgemä
ßen Achslenkerlagern 23 und 24 bzw. 23′ und 24′ geführt
und andererseits durch die beidseits am Drehgestell 22
angeordneten Lenker-Hebel-Systeme 73 bzw. 73′ kurvenab
hängig durch den Wagenkasten 1 zwangsgesteuert.
In Fig. 4 erfolgt die radiale Einstellung der beiden Rad
sätze 5 und 6 eines Drehgestells 22′ bei Kurvenfahrt auf den
Kurvenmittelpunkt hin durch eine gegenseitige Selbst
steuerung. Hierbei werden die Radsätze einerseits über die Achslen
ker 18 und 19 bzw. 18′ und 19′ mit den erfindungsge
mäßen Achslenkerlagern 23 und 24 bzw. 23′ und 24′ ge
führt und andererseits durch die beiden, an den Achsla
gerstellen 11 und 12 bzw. 11′ und 12′ angreifenden und
um die Vertikalachse drehbar und einstellbar im Drehge
lenk 88 miteinander verbundenen C-förmigen Steuerrahmen
75 und 76 kurvenabhängig gegenseitig gesteuert.
Sowohl die kastenseitige Zwangssteuerung gemäß Fig. 3
wie die gegenseitige Selbststeuerung gemäß Fig. 4 erfor
dern für ein gutes Spuren eine weiche Längsführung der
Radsätze 5 und 6. Gerade die Möglichkeiten der Elastizitäts
abstimmung des unter den Fig. 1 und 2 beschriebenen Achs
lenkerlagers 23 und 23′ bzw. 24 und 24′ erlauben in hervorra
gender Weise die Kombination mit einer der beiden genann
ten Betriebsweisen für die radiale Einstellung der Rad
sätze 5 und 6, nämlich der kastenseitigen Zwangssteuerung
gemäß Fig. 3 oder der gegenseitigen Selbststeuerung gemäß
Fig. 4.
In beiden Fällen werden deshalb die Achslenkerlager 23
und 24 bzw. 23′ und 24′ mittels der Dehnschrauben 48 so
vorgespannt, daß sich daraus das gewünschte Steifig
keitsverhältnis längs zu quer ergibt. Für Fahrten mit
hohen Geschwindigkeiten, insbesondere im Gleisbogen be
deutet dies für die Achslenkerlager eine weiche Längsfe
derung bei einer harten bis mäßig harten Querfederung.
Gemäß einer nicht dargestellten Variante der Erfindung können
die ringförmigen elastischen Scheiben 47 beidseitig
mit aufvulkanisierten Blechen versehen sein, wobei diese
Bleche zwecks besserer Zentrierung und der dadurch
bedingten Vereinfachung des Montagevorganges an den
inneren und äußeren Lagerstellen eine konische Form
aufweisen. Gemäß einem weiteren nicht dargestellten
Ausführungsbeispiel der Erfindung können die ringförmigen
elastischen Scheiben 47 mit einem oder mehreren einvul
kanisierten Zwischenblechen ausgeführt werden. Durch diese
Maßnahme kann praktisch ohne Veränderung der in Fahrt
richtung wirkenden Schubfederkonstanten die für die
Querfederung dienende Druckfederkonstante wesentlich be
einflußt werden.
Die Erfindung ist aber nicht darauf beschränkt, die Vor
spannung der ringförmigen elastischen Scheiben 47 un
veränderbar eingestellt zu halten. Vielmehr wird in einer
alternativen Weiterbildung der Erfindung anstelle der
Dehnschraube 48 ein mittels eines Energieträgers betätig
bares Druckelement verwendet, mit dem die Vorspannung der
ringförmigen elastischen Scheiben 47 auch während der
Fahrt verändert werden kann, was erlaubt, die Elastizi
tätsabstimmung der Radsatzführung zu variieren, um für
bestimmte Streckenverhältnisse die optimale Einstellung
zu erlangen. Für die Betätigung des Druckelementes kann
je nach den Gegebenheiten Druckluft, Drucköl oder eine
elektromotorische Kraft verwendet werden, wobei hierzu
eine nicht näher umschriebene mechanische oder elektri
sche Steuerung vorgesehen ist. Es besteht somit die
Möglichkeit, die Lenkerführung streckenabhängig härter
oder weicher einzustellen, je nachdem, ob es sich um die
Fahrt im geraden Gleis oder in der Kurve handelt. Damit
ist bei Geradeausfahrt eine exakte, spielfreie Parallel
führung der Radsätze gewährleistet, während bei Kurven
fahrt eine radiale Einstellung derselben möglich ist.
Claims (15)
1. Radsatzführung für schnellfahrfähige Drehgestelle
von Schienenfahrzeugen mit einer Längs- und Queranlenkung
der Radsätze, bei welcher zwischen den Achslagerstellen
zweier Radsätze
und einem Drehgestellrahmen je ein biegesteifer
Achslenker vorgesehen ist,
der mit den Achslagerstellen auf
denen sich der Drehgestellrahmen über Primärfedern
abstützt, eine lösbare Einheit
bildet und der an seine dem Drehgestellrahmen
zugewandten Ende in einem Achslenkerlager
um eine horizontale Achse schwingbar elastisch
mit dem Drehgestellrahmen verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder biegesteife Achslenker (18 und 18′ bzw. 19 und 19′)
an seinem dem Drehgestellrahmen (15) zugewandten
Ende ein Achslenkerauge aufweist, an dem beidseits,
koaxial mit der zu den Radsatzachsen (9 und 10)
parallel verlaufenden Achslenkeraugenachse ringförmige
elastische Scheiben (47) angeordnet sind, die
mittels einer Dehnschraube (48) und selbstzentrierender
Distanzringe (50) zwischen zwei, von beidseits
des Achslenkerauges (28) konzentrisch ineinander gleitenden
Lagertellern (45 und 46) in Drehgestellquerrichtung
auf Druck vorgespannt sind, wobei die Lagerteller
(45 und 46) als zweiteilige horizontale Achse
eines derart ausgebildeten elastischen Achslenkerlagers
(23 und 23′ bzw. 24 und 24′) mit ihren Lagertellerenden
(55 und 56) in einem zweiteiligen Support (26) mittels
je einer Brücke (37 bzw. 37′; 57 bzw. 57′) und Schrauben (58 und 58′ bzw.
59 und 59′) kraftschlüssig am Drehgestellrahmen (15) befestigt
sind und daß die zur Führung der Radsätze
(5 und 6) als Lenkerversion ausgebildete Längs- und Queranlenkung
ebenfalls als Radiallenkung wirkt, wobei
die jeweiligen Längs- und Quersteifigkeiten eines
Achslenkerlagers (23, 23′, 24 bzw. 24′) so untereinander
abgestimmt sind, daß sich bei Kurvenfahrt die Radsätze
(5 und 6) mit minimalem Kraftaufwand radial auf
den Kurvenmittelpunkt hin ausrichten.
2. Radsatzführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ringförmigen elastischen Scheiben (47) aus
natürlichem oder synthetischem Gummi oder sonstigen
elastomeren Werkstoffen bestehen.
3. Radsatzführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die am Steg (53) des Achslenkerauges (28), sowie
an den Lagertellern (45 bzw. 46) direkt aufliegenden
ringförmigen elastischen Scheiben (47) eine konische
Form besitzen.
4. Radsatzführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ringförmigen elastischen Scheiben (47)
beidseitig aufvulkanisierte Bleche aufweisen.
5. Radsatzführung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aufvulkanisierten Bleche der am Steg (53)
des Achslenkerauges (28) sowie an den Lagertellern
(45 und 46) direkt aufliegenden ringförmigen elastischen
Scheiben (47) eine konische Form besitzen.
6. Radsatzführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ringförmigen elastischen Scheiben (47) ein
oder mehrere einvulkanisierte Zwischenbleche aufweisen.
7. Radsatzführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Steg (53) des Achslenkerauges (28)
und den Lagertellern (45 und 46) eine in dessen Ausdrehung
(54) geführte ringförmige Beilage (51) aus
elastischem Material als Endanschlag zur beidseitigen
Begrenzung der Längsfederung des Achslenkers (18, 18′,
19 bzw. 19′) angeordnet ist.
8. Radsatzführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale Einstellbarkeit der Radsätze (5 und 6)
durch eine wagenkastenseitige Zwangssteuerung erfolgt,
bei welcher die Achslagerstellen (11, 11′, 12 bzw. 12′)
beidseits paarweise über je ein seitlich am Drehgestellrahmen
(15) angeordnetes, durch die Relativbewegung
zwischen Wagenkasten (1) und Drehgestell (22) betätigtes
Lenker-Hebel-System (73 bzw. 73′) miteinander
verbunden sind.
9. Radsatzführung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Lenker-Hebel-System (73 bzw. 73′) einen auf
dem Drehgestellrahmen (15) in einem Festpunkt (64 bzw. 64′)
schwenkbar montierten vertikalen Steuerhebel (69)
mit drehfest verbundenem Lenkerhebel (65) enthält,
wobei der vertikale Steuerhebel (69) über eine
Steuerstange (71) mit einem Betätigungspunkt (72)
des Wagenkastens (1) in Verbindung steht, und der
Lenkerhebel (65) über Gelenke (67 und 68) mit den
einstellbaren Lenkerstangen (62) und (63) verbunden
ist, die ihrerseits mit den entsprechenden Achslagerstellen
(11 bzw. 12) gekoppelt sind.
10. Radsatzführung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß, um die Relativbewegungen zwischen Wagenkasten
(1) und Drehgestell (22) zu ermöglichen, das Lenker-
Hebel-System (73 bzw. 73′) an allen seinen Drehpunkten
wartungsfreie Gelenke (70 bzw. 70′) aufweist.
11. Radsatzführung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radiale Einstellbarkeit der Radsätze (5 und 6)
durch eine gegenseitige Selbststeuerung erfolgt, bei
welcher die beiden Radsätze von je einem horizontal oder quer
verlaufenden C-förmigen Steuerrahmen (75 bzw.
76) umgriffen werden, wobei diese Steuerrahmen
einerseits steif an den zugehörigen Achslagerstellen
(11, 11′, 12 bzw. 12′) angeschlossen sind und andererseits
je einen gegen die Drehgestellmitte hin weisenden
Verbindungssupport (85 bzw. 86) besitzen, deren Scheitelpunkte
in einem gemeinsamen elastischen Drehgelenk
(88) um die Vertikalachse schwenkbar und einstellbar
miteinander verbunden sind.
12. Radsatzführung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich das elastische Drehgelenk (88) in einer Höhe
oberhalb oder unterhalb der Radsatzachsen (9 bzw. 10) befindet
und z. B. als elastisches Lager ausgebildet
ist.
13. Verfahren zum Umrüsten von Drehgestellen auf
die Radsatzführung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) an einem bestehenden Drehgestell (2, 22 bzw. 22′) die Achslenkerlager herkömmlicher Bauart (23, 23′, 24 bzw. 24′) nach Öffnen der Brücken (37 bzw. 37′; 57 bzw. 57′) ausgepreßt und durch ringförmige elastische Scheiben (47) ersetzt werden, welche sich auf einen im Achslenkerauge (28) mittig vorzusehenden Steg (33) flächig abstützen;
- b) die ringförmigen elastischen Scheiben (47) über die konzentrisch ineinandergleitenden Lagerteller (45 und 46) mittels einer Dehnschraube (48) vorgespannt werden;
- c) die durch die Enden der über ihre Führungsflächen (44) koaxial miteinander verbundenen Lagerteller (45 und 46) gebildeten fluchtenden Achsen mit ihren Lagertellerenden (55 bzw. 56) in einen zweiteiligen Support (26) eingelegt und mit je einer Brücke (57 bzw. 57′) und Schrauben (58, 58′, 59 bzw. 59′) kraftschlüssig am Drehgestellrahmen (15) befestigt werden;
- d) für die radiale Einstellbarkeit der beiden Radsätze (5 und 6) wahlweise für eine wagenkastenseitige Zwangssteuerung beidseits am Drehgestellrahmen (15) je ein Lenker-Hebel-System (73 bzw. 73′) angebracht wird oder für eine gegenseitige Selbststeuerung der beiden Radsätze (5 und 6) diese mit je einem C-förmigen Steuerrahmen (75 bzw. 76) versieht und diese über je einen Verbindungssupport (85 bzw. 86) in einem gemeinsamen Drehlager (88) um die Vertikalachse schwenkbar und einstellbar miteinander verbindet.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß zur Montage des Lenker-Hebel-Systems (73 bzw. 73′) beidseits am Drehgestellrahmen (15) je ein nach außen hin weisender Festpunkt (64) vorgesehen wird, auf dem je ein Lenker-Hebel- System (73 bzw. 73′) für die Radsatzsteuerung drehbar mittels wartungsfreier Gelenke (70 und 70′) gelagert wird;
- - daß jede von zwei einstellbaren Lenkerstangen (62 und 63) einer Drehgestellseite an der jeweils zugeordneten Achslagerstelle (11 bzw. 12) eines jeden Radsatzes (5 bzw. 6) unter Verwendung von wartungsfreien Gelenken (70) angeschlossen wird;
- - daß der vertikale Steuerhebel (69) über eine Steuerstange (71) am Wagenkasten (1) unter Verwendung von wartungsfreien Gelenken (70) angelenkt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß zur Montage der C-förmigen Steuerrahmen (75 und 76) dieselben so an den Achslagerstellen (11, 11′, 12 bzw. 12′) eines Radsatzes (5 bzw. 6) angeordnet, werden, daß diese den jeweiligen Radsatz zur Drehgestellmitte hin umgreifen, und daß die Verbindungssupporte (85 und 86) der beiden C-förmigen Steuerrahmen (75 bzw. 76) in der Drehgestellmitte in einem gemeinsamen Drehlager (88) um die Vertikalachse schwenkbar und einstellbar elastisch miteinander verbunden werden.
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