DE3713590A1 - Schachtmischer - Google Patents

Description

Zum Mischen von Textilfaserflocken sind mehrere Maschinen und Methoden bekannt geworden. (Siehe W. Oeser, Mechanische Spinnerei 1971, S. 17-24 und 117-126). Die Mischung erfolgt entweder nacheinander, indem Schichten nacheinander aufgebaut und gemeinsam abgebaut werden, oder wie in einem Kastenspeiser, indem eine große Fasermasse ständig umgewälzt wird und kleine Mengen entnommen und zugeführt werden. In dem seit Anfang der 60ger Jahre populären Schachtmischern werden Schächte nacheinander mit Fasern aufgefüllt. Mittels Abzugswalzen werden die Schächte gleichzeitig mit gleicher Geschwindigkeit entleert und die aus den Schächten ausgezogenen Fasern auf einem Transportband oder in einem Sammelkanal zusammengeführt. Durch das sukzessive Auffüllen ergeben sich in der Regel unterschiedliche Materialhöhen in den Schächten. Der erste Schacht wird erst wieder beschickt, wenn er fast leer ist und der letzte Schacht gefüllt ist. Der Mischer ist somit in der Regel maximal zu 2/3 mit Fasern gefüllt. Würden alle Kammern fast vollständig gefüllt sein und weiter kurz hintereinander befüllt werden, ergäbe sich eine waagerechte Schicht gleicher Fasern, die dann gleichzeitig von den Auszugswalzen ausgezogen würde und somit würde keine Durchmischung erreicht werden. Die DE PA 31 51 063 zeigt eine Möglichkeit, die Mischung mit konventionellen Schachtmischern zu verbessern. Nachteilig bei konventionellen Schachtmischern ist die nicht vollständige Füllung der Schächte, die eine Verkürzung der Uberbrückungszeit bei Ausfall der vorgelagerten Maschinen ergibt. Die bei konventionellen Schachtmischern vorhandenen Klappen zur Abschließung der einzelnen Schächte führen immer wieder durch Faseransammlungen zu Störungen und so zu langwierigen Produktionsunterbrechungen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schachtmischer zu ermöglichen, der ohne die störanfälligen Verteilklappen arbeitet, zu 100% gefüllt werden kann und einen einfachen Aufbau aufweist.

Erfindungsgemäß geschieht dies durch Anwendung eines neuen Mischverfahrens. Bei diesem Verfahren werden alle Schächte gleichzeitig mit der Faser-Luft-Gemisch-Zufuhr verbunden und können gleichzeitig mit Fasern gefüllt werden. Die Luft entweicht durch Siebflächen im oberen Teil der Schächte. Die Fasern werden in einem unterschiedlichen Maße aus den Schächten abgezogen, sodaß sich ein Versatz der Faserschichten ergibt und so Fasern, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den Mischer eingespeist wurden, gleichzeitig nach Passieren der Auszugseinrichtung den Schachtmischer verlassen. Der Schachtmischer besteht aus mindestens 2 Schächten. In der Regel wird der Schachtmischer aus 3, 6 oder 9 Schächten bestehen. Die einfachste Möglichkeit, den Versatz der Faserschichten zu gewährleisten, ist der Abzug der Fasern mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten aus den einzelnen Schächten. Aus Schacht 1 würde z. B. mit einer Geschwindigkeit von 0,1 m/Minute die Fasern ausgezogen, Schacht 2 mit einer Geschwindigkeit von 0,15 m/Minute und aus Schacht 3 mit einer Geschwindigkeit von 0,2 m/Minute. Der Antrieb der Auszugswalzen erfolgt in der Regel durch einen gemeinsamen Zahnriemen, der auf für jeden der Schächte im Durchmesser unterschiedlich große Antriebsräder wirkt. Die Auflösewalzen können alle die gleiche Drehzahl haben.

Eine weitere, jedoch umständliche Ausführung würde in der unterschiedlichen Laufzeit der Auszugsvorrichtungen liegen. Bei Materialanforderungen der nachfolgenden Maschine oder in einem bestimmten Zeitintervall würde z. B. Schacht 1 eine Sekunde lang Fasern ausziehen, Schacht 2 zwei Sekunden und Schacht 3 drei Sekunden lang. Die Fasern werden nach dem Ausziehen aus dem Schacht durch eine Auflösewalze aufgelockert und über eine gemeinsame Abtransporteinrichtung der nächsten Maschine zugeführt.

Fig. 1) zeigt einen schematischen Querschnitt durch den Schachtmischer. Durch eine Zuleitung 1) gelangen Faserflocken und Luft in den Mischer. Die Fasern fliegen durch die allen Schächten gemeinsame Zuleitung 2) und lagern sich in den Schächten 3) ab. Die Luft entweicht durch die Siebflächen 4) und gelangt über Rohre 5) in die Klimaanlage. Auszugswalzenpaare 6) ziehen die Fasern bei Anforderung einer nachgeschalteten Maschine aus den Schächten. Die ausgezogenen Fasermatten werden durch Auslösewalzen 7) zu Flocken aufgelöst und durch einen Luftstrom durch einen Auslaß 8) aus dem Mischer abgefördert. Ein Druckschalter 9) stellt die Zufuhr von Fasern ab einem gewissen Füllungsgrad des Mischers ab. Der Versatz der eingespeisten Faserschichten geschieht durch unterschiedliche Geschwindigkeiten v 1), v 2), v 3) der Auszugswalzen.

Claims (5)

1) Vorrichtung und Verfahren zum Mischen von Textilfasern mittels mehrerer Füllschächte, Füllkammern oder dergleichen, die durch eine gemeinsame Zuleitung gespeist werden und denen das Fasermaterial über eine gemeinsame Fördereinrichtung nach dem Auszug aus den Schächten abgefördert wird, dadurch gekennzeichnet, daß Fasern gleichzeitig in die Füllschächte gespeist werden und die FAsern an mindestens einem Füllschacht mit einer unterschiedlichen Geschwindigkeit zu den anderen Füllschächten ausgezogen werden.

2) Vorrichtung und Verfahren nach Anspruch 1), dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern an allen Füllschächten mit unterschiedlicher Geschwindigkeit ausgezogen werden.

3) Vorrichtung und Verfahren nach einem der Ansprüche 1) und 2), dadurch gekennzeichnet, daß die Unterschiede in der Auszugsgeschwindigkeit mindestens 10 betragen.

4) Vorrichtung und Verfahren nach einem der Ansprüche 1)-3), dadurch gekennzeichnet, daß die unterschiedliche Auszugsgeschwindigkeit durch Auszugswalzen mit unterschiedlichen Durchmessern oder unterschiedlichen Drehzahlen bewirkt wird.

5) Vorrichtung und Verfahren nach einem der Ansprüche 1)-3), dadurch gekennzeichnet, daß die unterschiedliche Auszugsgeschwindigkeit durch unterschiedliche Umdrehungszahlen oder Drehdauer von Auszugswalzen gleicher Drehzahl in einer Zeitperiode verwirklicht wird.