DE3704225A1 - Verfahren und bau von schiffsaufbauten und schiff mit aufbauten - Google Patents
Verfahren und bau von schiffsaufbauten und schiff mit aufbautenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Anspruch 1
zum Bau von Schiffsaufbauten unter Verwendung vor
gefertigter Elemente sowie auf einen Schiffsaufbau gemäß
Anspruch 6.
Beim Zusammenbau der Passagierbereiche eines Schiffs
ist es allgemein üblich, Einheiten zu verwenden, die im
voraus, ehe sie in das Schiff übertragen werden, bereits
bis zu einem weitfortgeschrittenen Zustand zusammenge
baut sind. Durch den Zusammenbau von Schiffen aus vorge
fertigten und im voraus angepaßten Einheiten, wie Ka
binenelementen ist es möglich, immer mehr von der im
beschränkten Raum an Bord eines Schiffs nötigen Arbeit
zu vermeiden. Dadurch kann natürlich gleichzeitig der
tatsächliche Bau und Zusammenbau eines Schiffs bedeutend
beschleunigt werden. Wenn der Passagierbereich eines
Schiffs unter Verwendung von Elementen gebaut wird, be
steht das einfachste Verfahren darin, die Einheiten auf
dem lasttragenden Deck in Schichten aufeinander ge
stapelt und in Reihen angeordnet anzubringen. Bei einer
vorteilhaften Lösung wie der gemäß US-PS 45 28 928
sind die Elemente selbsttragende Einheiten ohne jegli
che Bodenkonstruktion. Stattdessen bilden die Decks
platten den Fußboden der Kabinen.
Beim Einrichten des Passagierbereichs innerhalb des
Schiffskörpers ist es auch allgemein üblich, die Wände
des Rumpfes mit freitragenden Spundwänden zu versehen,
auf denen die selbsttragenden Kabinenelemente mit Fuß
bodenkonstruktionen dann angeordnet werden. Ein anderes
Verfahren der Anordnung der Abstützung für solche Ele
mente geht aus US-PS 33 63 597 hervor, gemäß dem ein
Gefüge aus Trägern in einem geschlossenen Raum inner
halb des Rumpfes angeordnet und das Gefüge dann auf den
Wänden des Rumpfes abgestützt wird, wobei Module ohne
Böden innerhalb des Gefüges hängend angebracht werden.
Bei großen Passagierschiffen, insbesondere den soge
nannten Kreuzfahrtschiffen ist man jedoch bestrebt,
einen Großteil der Kabinen in einem Aufbau anzuordnen,
der sich oberhalb des tatsächlichen Schiffskörpers
oder Rumpfes erstreckt, denn der Marktwert einer Kabine,
die sich auf einer höheren Ebene befindet, ist größer.
Ferner können bei einem Aufbau oberhalb des höchsten
Decks, welches den ganzen Schiffskörper bedeckt, bei
der Planung der Kabinen mehr als im tatsächlichen Rumpf
des Schiffes dem Passagier genehme Lösungen verwirk
licht werden, beispielsweise hinsichtlich der Anordnung
von Panoramafenstern und Balkonen. Das liegt daran, daß
die für die Konstruktion und den Bau von Schiffen gel
tenden nationalen und internationalen Normen sehr
streng sind, was den eigentlichen Schiffskörper oder
Rumpf betrifft. Bei der Konstruktion der Aufbauten be
steht abgesehen von der Feuersicherheit und ähnlichen
Vorschriften der wichtigste einschränkende Faktor im
Gewicht der Konstruktion. Da Schiffsnormen festlegen,
daß Fahrzeuge Mindestanforderungen hinsichtlich der
Stabilität erfüllen müssen, ist es nicht erlaubt, weit
oberhalb der Wasserlinie viel Gewicht vorzusehen.
Bei den bekannten Verfahren sind die Aufbauten immer so
konstruiert, daß Kabinen oder Kabinenelemente bzw. Ka
bineneinheiten sich auf lasttragenden Decks befinden.
Zweck eines versteiften Decks ist es nämlich, sowohl
die Gesamtfestigkeit als auch die örtliche Festigkeit
sicherzustellen. Unter "Gesamtfestigkeit" ist hier die
bauliche Stärke und Stabilität als Ganzes zu verstehen,
während sich die "örtliche Festigkeit" auf die Stärke
und Stabilität bezieht, die an einem bestimmten Ort
erforderlich ist, beispielsweise im Fußboden der Kabine,
um den speziell an dieser Stelle auftretenden Bean
spruchungen standzuhalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues und wirtschaft
licheres System für den Bau des Aufbaus eines Passa
gierschiffes zu schaffen und ein Bauverfahren und eine
Konstruktion vorzuschlagen, mit denen das strukturelle
Gewicht des Aufbaus wesentlich verringert und erheblich
an Raum gespart wird, so daß ohne Beeinträchtigung der
Stabilität des Schiffs mehr Raum im Aufbau genutzt wer
den kann. Aufgabe der Erfindung ist auch die Schaffung
eines Bauverfahrens, welches sich besonders für die
Nutzung vorgefertigter Bauelemente mit mindestens einer
Decke, einem Boden und Wänden eignet.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird mit
den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Dadurch, daß der lasttragende Rahmen der Aufbauten des
Schiffs aus einem selbsttragenden, dreidimensionalen
Gitterwerk oder Rahmen aus verspannten Trägern besteht
und selbsttragende Kabinenelemente mit einem Fußboden
oder einer Bodenkonstruktion auf diesem Gitterwerk oder
Rahmen ruhen, kann im Aufbau eine erhebliche Einspa
rung an Gewicht erzielt werden, ohne daß dies die Ge
samtfestigkeit oder Steifheit beeinträchtigt. Wegen
des geringeren Gewichts kann die Zahl der Kabinen oder
ähnlicher Einheiten, die die Aufbauten bilden, bei
spielsweise durch Hinzufügen weiterer Ebenen erhöht
werden.
Bekannte Verfahren sehen vor, den Rahmen des Aufbaus
eines Schiffs unter Verwendung verstärkter Stahlplatten
zusammenzusetzen, die sich über ganze Decks des Aufbaus
erstrecken und sowohl für die nötige Gesamtfestigkeit
des Aufbaus als auch die erforderliche örtliche Festig
keit sorgen. Sie bestehen meistens beispielsweise aus
einem 5 bis 6 mm dicken Deck aus Stahlplatten, die ge
meinsam mit Querverstrebungen eine Gesamtdicke von ca.
300 mm ausmachen. Die örtliche Festigkeit einer solchen
Konstruktion, die beispielsweise den am Boden der Kabine
wirkenden Beanspruchungen standhalten muß, übersteigt
damit jedoch beträchtlich die erforderliche Festigkeit,
wenn man diese Art von Konstruktion anwendet. Hinter
der Erfindung steht deshalb der Gedanke, das Gewicht
der Konstruktion an Stellen zu verringern, an denen nur
eine örtliche Festigkeit nötig ist. Hierzu soll die ab
deckende Stahldeckkonstruktion durch eine leichtere
Konstruktion ersetzt werden, die jedoch eine angemessene
Festigkeit entsprechend dem Bedarf bietet. Im Prinzip
könnte man diese neue Konstruktion als ein Einschneiden
von Löchern in die abdeckende Deckskonstruktion be
schreiben, wobei dann die Löcher den Bereichen des Ka
binenbodens entsprechen und die Kabinenelemente mit
einer Bodenkonstruktion in diese Löcher eingesetzt wer
den. In der Praxis wird, wie aus dem nachfolgend be
schriebenen Verfahren hervorgeht, die gesamte Decks
konstruktion durch ein Gitterwerk ersetzt, welches aus
Trägern besteht und als Abstützung für die Kabinenele
mente dient. Mit dieser Art von Gitterkonstruktion kann
die Gesamtfestigkeit und Steifigkeit erreicht werden,
die die Aufbauten haben müssen. Abgesehen von der Ein
sparung an Gewicht besteht ein weiterer Vorteil der Er
findung in der Einsparung an Raum, denn der zwischen
den einzelnen Ebenen im Aufbau gemäß der Erfindung ver
bleibende Raum kann im Vergleich zu bekannten Verfahren
sehr zweckmäßig verkleinert werden, wie sich aus der
nachfolgenden Beschreibung noch ergibt.
Entsprechend internationalen Schiffsklassifizierungen
muß das Deck den Erfordernissen der höchsten Feuersi
cherheitsklasse A-O entsprechen, und das bedeutet bis
her eine Stahlplatte in einer Dicke von mindestens 4 mm.
Nun wurden Versuche durchgeführt, die erwiesen haben,
daß ein Schichtaufbau bzw. eine Sandwichkonstruktion
gemäß der Erfindung den Anforderungen dieser Feuersi
cherheitsklasse A-O gerecht wird.
Mit einem dreidimensionalen Gitterwerk, welches am
obersten Deck des Schiffsrumpfes befestigt und mit den
nötigen Querverstrebungen versehen ist, kann die nötige
lasttragende Gesamtfestigkeit und Stabilität erreicht
werden. Häufig ist es jedoch von Vorteil, im Aufbau
eine Wand oder etwas Ähnliches vorzusehen, um die Stärke
zu erhöhen und eine seitliche Abstützung für die Gitter
konstruktionen zu haben, damit die Steifheit vergrößert
wird. Bei einer vorteilhaften Konstruktion, wie sie
beispielsweise in GB-PS 21 10 603 angegeben ist, gibt
es in Längsrichtung des Aufbaus einen Zwischenraum, der
den mittleren Bereich einnimmt und sich über alle Ebenen
erstreckt, und dessen Außenwände als Stützen für die
Gitterwerksrahmen dienen. Das Ausführungsbeispiel gemäß
der vorliegenden Erfindung läßt sich als Weiterent
wicklung der Offenbarung dieser GB-PS 21 10 603 be
trachten, deren Inhalt durch diesen Hinweis hier einge
schlossen wird.
Der Zwischenraum wird für den Einbau von Bauelementen
des Belüftungssystems, für Zugangswege und Rohrleitun
gen sowie ähnliche Vorrichtungen benutzt. Es kann vor
teilhaft sein, auch in Querrichtung des Aufbaus Trenn
wände vorzusehen, die am Schiffsrumpf befestigt sind
und die Festigkeit erhöhen und dabei den zusätzlichen
Vorteil haben, daß sie als Feuerschutzwände dienen.
Die Erfindung kann natürlich auch für andere Teile in
einem Schiffsaufbau verwendet werden. So sei als Bei
spiel auf einen atriumartigen Aufbau mit einem breiten,
freien Raum zwischen zwei Reihen von Kabinen hingewie
sen. Hierbei ist es günstig, wenn die äußeren, in
Längsrichtung verlaufenden Spundwände aus einer abdec
kenden Stahlplatte bestehen, was die Stabilität des Auf
baus erhöht.
Bei einem Ausführungsbeispiel werden Kabinenelemente,
die eine Bodenkonstruktion aufweisen, so in den Rahmen
eingebaut, daß sie in Richtung von außenbords zwischen
die außenbords liegenden Säulen des Rahmens geschoben
werden. Bei dieser Methode kann der Rahmen vor Beginn
des Einbaus des Kabinenelements vorgefertigt und zu
sammengesetzt werden. Bei einem anderen Ausführungsbei
spiel werden die Kabinenelemente von oben eingebaut, so
daß die horizontalen, stützenden Träger des Rahmens, die
das Gewicht der Kabinenelemente abstützen, erst nach
dem Einbau der unteren Kabinenelemente im Rahmen einge
baut werden. In jedem Fall ist es von Vorteil, äußere
Spundwände und Fensterelemente der Außenkabinen getrennt
einzubauen, d. h. mit anderen Worten, daß die vorgefer
tigten Kabineneinheiten ohne Außenwand kommen. Gemäß
einer Alternative kann eine vorgefertigte Kabinenein
heit aber auch eine Außenwand enthalten. Um dann mög
liche Balkone, Spazierdecks oder Rettungsboote außer
halb des eigentlichen Komplexes der Passagierkabinen
anzubringen, werden vorzugsweise die den Rahmen stützen
den Träger so angeordnet, daß sich einige von ihnen in
Querrichtung außerhalb des eigentlichen Passagierbe
reichs erstrecken.
Der selbsttragende Bodenbereich der Passagierkabine und
der dazugehörige Gangbereich besteht aus einem Schicht
aufbau, einer sogenannten Sandwichkonstruktion aus ge
welltem Metallblech. Eine solche Konstruktion hat in
Anbetracht ihres Gewichts eine gute Festigkeit und bie
tet außerdem sehr gute Isolierung.
Das hier beschriebene Verfahren eignet sich besonders
gut für den Bau des Passagierbereichs eines Schiffs aus
vorgefertigten Kabineneinheiten. Aber es ist natürlich
auch möglich, durch Zusammensetzen der Kabineneinheiten
erst an Bord des Schiffs ein Passagierschiff gemäß An
spruch 6 zu bauen. Auch in diesem Fall besteht der ent
stehende, lasttragende Rahmen des Aufbaus aus dem drei
dimensionalen Gitterwerk, welches die sandwichartige
Konstruktion des an Gewicht leichten Decks an den Deck
öffnungen abstützt, die im Gitterwerk freigelassen sind.
Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteil
haften Einzelheiten anhand schematisch dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. In den Zeichnun
gen zeigt:
Fig. 1 eine allgemeine Ansicht eines dreidimensionalen
Gitterwerks gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Verfahren zum Einbau eines Kabinenelements
gemäß der Erfindung;
Fig. 3 ein weiteres Verfahren zum Einbau eines Kabinen
elements gemäß der Erfindung;
Fig. 4 einen Querschnitt von der Seite des Schiffs gese
hen durch die Bodenkonstruktion einer Kabinen
einheit gemäß der Erfindung;
Fig. 5 einen Querschnitt von der Seite des Schiffs gese
hen durch eine gemäß einem bekannten Verfahren
hergestellte Deckskonstruktion.
In den Zeichnungen bezeichnet 1 das oberste Deck des
tatsächlichen Rumpfes oder Schiffskörpers, welches den
gesamten Rumpf bedeckt. In der Mitte des Aufbaus ist
eine Spundwand 2 zu sehen, die den Zwischenraum be
grenzt, welcher sich durch die verschiedenen Ebenen des
Aufbaus erstreckt und zur Belüftung gehörende Vorrich
tungen sowie Zugangswege, Wartungsgeräte für Rohrlei
tungen und dgl. enthält. Gemäß Fig. 1 besteht der last
tragende Rahmen des Passagierbereichs im Aufbau aus
einem dreidimensionalen Gitterwerk oder Rahmen, der von
vertikalen Säulen 3, 3′ und stützenden Trägern 4, 5 ge
bildet ist. Als Baumaterial für die Säulen und Träger
sind Stütz-Riegel oder Balken aus Stahl vorgesehen,
die durch Schweißen miteinander verbunden sind. Der
Rahmen ist am obersten Deck 1 verankert und durch die
Spundwand 2 abgestützt, um die Festigkeit des Aufbaus
zu erhöhen. Die Steifigkeit der Konstruktion wird ferner
durch Querträger 6 erhöht.
Die Breite des Rahmens ist entsprechend der Anzahl und
Länge von Kabineneinheiten 7 oder ähnlichen einzubauen
den Elementen bestimmt. Der Zwischenraum, der den mitt
leren Teil des Aufbaus einnimmt, muß nicht unbedingt
gemäß der Erfindung ausgelegt sein, obwohl dies eine
vorteilhafte Lösung darstellt. Wenn kein solcher Zwi
schenraum besteht, wäre es hinsichtlich der Festigkeit
und Stabilität der Konstruktion aber vorteilhaft, dafür
zu sorgen, daß sich eine Wand oder dgl. durch die ver
schiedenen Ebenen des Aufbaus erstreckt und die Rahmen
in Querrichtung des Aufbaus begrenzt, um die Stärke
und Steifheit der Konstruktion zu erhöhen.
Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Längsab
messung des Rahmens. Aber bei Verwendung von Rahmen
einer Länge bis zu 40 m, einer hinter dem anderen und
getrennt voneinander durch senkrechte Wände und Quer
wände, die sich über die verschiedenen Ebenen des Auf
baus erstrecken, können die Normen hinsichtlich der
Feuersicherheit für diesen Teil ohne Schwierigkeit
eingehalten werden. Solche Wände verbessern natürlich
auch die Gesamtfestigkeit der Konstruktion.
Fig. 2 zeigt ein Einbauverfahren für den Passagierbe
reich. Kabineneinheiten 7 werden von der Seite in Rich
tung des Pfeils a in den am Deck 1 vorgesehenen Rahmen
eingesetzt, indem die Einheiten durch von außenbords
angeordneten Säulen 3 und in Längsrichtung stützenden
Trägern 5 begrenzte Öffnungen eingeschoben werden. Die
Kabineneinheiten 7 sind vorgefertigte Elemente mit
einer Bodenkonstruktion, die zusätzlich zum eigentli
chen Kabinenbereich auch einen Gangbereich 8 umfassen.
Es ist von Vorteil, die Kabineneinheiten durch An
schweißen an den Trägern und Säulen des Rahmens und/
oder den darin eingebauten Spundwänden zu befestigen.
Um eine steife Verbindung zu erzielen, ist es wichtig,
daß die Kabineneinheiten mit ihrer Bodenkonstruktion am
Träger abgestützt werden. Nach dem Einbau einer Kabinen
einheit wird die äußere Spundwand 9 der Kabine in Rich
tung b im Anschluß an das Einbauverfahren A eingebaut.
Die äußere Spundwand 9 enthält ein Fensterelement. Ge
mäß einer Alternative kann das Fensterelement aber auch
gesondert in der äußeren Spundwand 9 eingebaut werden.
Danach wird ein Balkonelement 10 außerhalb der Kabine
(Pfeil c) eingebaut und an demjenigen Teil der in Quer
richtung verlaufenden, stützenden Träger 4 abgestützt,
der sich außerhalb der Kabinenanordnung erstreckt.
Statt eines Balkonelements 10 kann natürlich auch ein
anderes Element, beispielsweise ein schmales Spazier
deck, Rettungsboote oder dgl. außerhalb des Kabinenkom
plexes eingebaut werden. Bei dem in Fig. 2 gezeigten
Einbauverfahren B ist die äußere Spundwand 9 ebenso wie
das Balkonelement 10 bereits im Vorfertigungsstadium
dauerhaft am Kabinenelement vorgesehen worden.
Nach dem Einbau der Kabineneinheit 7 wird der Zusammen
bau des Passagierbereichs unter Verwendung ähnlicher
Elemente fortgesetzt, wobei vorzugsweise der Zusammen
bau Ebene für Ebene in Richtung nach unten vorgenommen
wird. Es ist auch möglich, den Zusammenbau einer be
gonnenen Ebene zunächst zu beenden, da es dann möglich
ist, mit der Elektrifizierung und anderen, ähnlichen
Einbauarbeiten zu beginnen. Die Zeichnung zeigt einen
Passagierbereich, in dem alle Kabinen sogenannte Außen
kabinen sind. Es ist aber gleichfalls möglich, nach der
Erfindung Innenkabinen zu bauen, deren Einbau in glei
cher Weise aber vor dem der Außenkabinen erfolgt.
Fig. 3 zeigt ein anderes Verfahren zum Einbau in senk
rechter Richtung. Bei diesem Verfahren werden nur senk
rechte Säulen 3, 3′ sowie Querträger 6 vor dem Einbau
der Kabinen bereits eingebaut. Es werden Kabineneinhei
ten 7 mit einer Bodenkonstruktion und einem Gangbereich
8 von oben in Richtung a′ in den Aufbau eingebracht.
Anschließend an den Einbau der Kabineneinheit werden
stützende Träger 4, 5 der nächsten Ebene eingebaut, die
als Stützen für die nächste Kabineneinheit dienen. In
diesem Fall werden äußere Spundwände 9 in den Rahmen in
seitlicher Richtung b′ von außen eingebaut, und an
schließend können weitere Balkonelemente 10 oder son
stige Elemente in ihre Lage gebracht werden (Pfeil c′).
Auch bei diesem Einbauverfahren können, wenn das ge
wünscht wird, die Elemente 9 und 10 vor dem Einbau der
Kabineneinheit 7 eingebaut werden.
Wie sich aus Fig. 4 und 5 ergibt, ermöglicht das Ver
fahren für die Konstruktion des Aufbaus gemäß der Erfin
dung Einsparungen an Raum und Gewicht im Vergleich zu
bekannten Verfahren. Die Gewichtsersparnis beruht dar
auf, daß das Deck zwischen stützenden Trägern 4, 5 aus
einer selbsttragenden, leichtgewichtigen Konstruktion
im Schichtaufbau, einer sogenannten Sandwichkonstruktion
besteht, die trotz ihres geringen Gewichts die nötige
örtliche Festigkeit sicherstellt. Die Raumersparnis be
ruht darauf, daß die neue Konstruktion keine eigenen
Querverstrebungen 17 (Fig. 5) erfordert, deren Abmes
sung in senkrechter Richtung zu einem Raumverlust
führt. Gemäß der Erfindung dienen die stützenden Träger
4, 5 als Decksversteifungen, und die Fußbodenebene der
Kabinen ist teilweise zwischen diesen Trägern gebildet.
Fig. 4 zeigt eine Deckskonstruktion gemäß der Erfindung
im Schnitt. Das Deck besteht aus gewelltem Metallblech,
welches auf beiden Seiten von einer dünnen Metallblech
platte abgedeckt ist. Von dieser Art von Sandwichkon
struktion 12 ist bekannt, daß sie in Anbetracht ihres
geringen Gewichts ausgezeichnete Festigkeit und Stabili
tät bietet. Über dieser Konstruktion im Innern der Ka
bine wird als Fußboden 11 ein geeignetes Auskleidungs
material benutzt. Unterhalb der Fußbodenebene sind für
jede Kabine die nötigen Versorgungseinheiten eingebaut,
beispielsweise Belüftungsleitungen, Abflußleitungen und
ähnliche Rohrleitungen 13. Die Fußbodenebene ist im
Rahmen so eingebaut, daß sie auf an den stützenden Trä
gern 4, 5 vorgesehenen Flanschen 15 ruht. Bei dieser
Auslegung beträgt der in senkrechter Richtung vorhandene
Raum h zwischen zwei Kabinen, nämlich vom Fußboden 11
zur Decke 14 ca. 200 mm. Zum Vergleich zeigt Fig. 5
eine Deckskonstruktion gemäß dem Stand der Technik, bei
der der Raum h zwischen den Ebenen gewöhnlich bis zu
400 mm ausmacht. In Fig. 5 bezeichnet 16 eine Decks
konstruktion aus Stahl und 17 Versteifungen für das
Deck.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren einzubauenden
Kabinenelemente sind mit einer Bodenkonstruktion ausge
stattet, d. h. mit anderen Worten, daß die Sandwich
konstruktion in die vorgefertigte Kabine mit ihrem Gang
bereich eingeschlossen ist. Das ist ein sehr vorteil
haftes Bauverfahren. Jedoch ist es gemäß der Erfindung
auch möglich, die Kabinen und den Gang erst an Bord des
Schiffs zusammenzubauen. In diesem Fall wird zunächst
die oben beschriebene Rahmenkonstruktion gebaut, und
dann wird die Fußbodenebene des Decks, die aus einer
Sandwichkonstruktion besteht, auf den stützenden Trägern
im Rahmen eingebaut. Auch in diesem Fall kann das ge
wünschte geringe Gewicht des Aufbaus und die Raumein
sparung erzielt werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Bau eines Passagierbereichs,
der aus mehreren Kabineneinheiten (7) oder dgl. besteht,
im Aufbau eines Schiffs mit mehreren Bodenebenen, die
sich oberhalb des tatsächlichen Schiffsrumpfes auf dem
den ganzen Rumpf abdeckenden, obersten Deck (1) befinden,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Zusammen
setzen des Passagierbereichs vorgefertigte Kabineneinhei
ten (7) mit einer Bodenkonstruktion von ausreichender
örtlicher Festigkeit so eingebaut werden, daß sie von
mindestens einer selbsttragenden, dreidimensionalen
Gitterwerk- oder Rahmenkonstruktion abgestützt werden,
die aus verspannten Trägern (3, 3′, 4, 5) oder dgl. be
steht, wobei die nötige Gesamtfestigkeit des Aufbaus im
wesentlichen auf diesem Gitterwerk oder Rahmen beruht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß von den die
Aufbauten stützenden Rahmen mindestens zwei vorgesehen
werden, und daß diese zu beiden Seiten der Längssymme
trieachse des Aufbaus so eingebaut werden, daß sie an
der Seite der Achse durch eine steife Wandkonstruktion
(2) abgestützt werden, die den mittleren Teil des Auf
baus einnimmt und vorzugsweise einen Zwischenraum auf
weist, der sich in senkrechter Richtung durch die ver
schiedenen Ebenen des Aufbaus erstreckt und Anordnungen
von Ventilationsschächten, Zugangswegen und Rohrleitun
gen sowie ähnlichem Zubehör aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kabinen
einheiten (7) oder dgl. mit einer Bodenkonstruktion in
den selbsttragenden Rahmen durch Einschieben in Richtung
von außenbords durch die Öffnung zwischen den außenbords
angeordneten Säulen (3) des Rahmens eingebaut werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kabinen
einheiten (7) oder dgl. mit einer Bodenkonstruktion in
den Aufbau von oben so eingebaut werden, daß die stüt
zenden Träger (4, 5) des Rahmens auf jeder Ebene nach
dem Einbau der Kabineneinheiten der unteren Ebene ein
gebaut werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß äußere
Wände (9), Fensterelemente und/oder Balkonelemente
(10) der Kabineneinheiten, die sich in Querrichtung am
weitesten außen befinden, gesondert von außenbords ein
gebaut werden, vorzugsweise erst nach dem Einbau der
Kabineneinheiten.
6. Großes Passagierschiff mit einem mehrere Ebenen
aufweisenden Aufbau, der auf dem den ganzen Rumpfbe
reich abdeckenden, obersten Deck (1) angeordnet ist und
einen Passagierbereich aus mehreren Passagierkabinen
oder dgl. aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der lasttra
gende Rahmen des Aufbaus aus einer oder mehreren selbst
tragenden, dreidimensionalen Gitterwerk- oder Rahmen
konstruktionen gebildet ist, die aus verspannten Trägern
(3, 3′, 4, 5) hergestellt sind, in denen die stützenden
Träger (4, 5) so angeordnet sind, daß sie die Fußboden
ebenen (11, 12) der Kabineneinheiten (7) oder dgl. ab
stützen, und daß die örtliche Festigkeit des Fußbodens
der Kabineneinheiten (7) durch die selbsttragende Kon
struktion der Fußbodenebene (11, 12) gegeben ist.
7. Passagierschiff nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die selbst
tragenden Rahmen von einer steifen Wandkonstruktion ab
gestützt sind, die den mittleren Teil des Aufbaus ein
nimmt und vorzugsweise einen Zwischenraum aufweist, der
sich in senkrechter Richtung über die verschiedenen
Ebenen des Aufbaus erstreckt und Schächte für das Belüf
tungssystem sowie Rohrleitungen und ähnliches Zubehör
enthält.
8. Passagierschiff nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die stützen
den Träger (4, 5) des Rahmens auch Balkonelemente (10),
Spazierdecks, Rettungsboote oder dgl. abstützen, die
außerhalb des Komplexes der Passagierkabine angeordnet
sind.
9. Passagierschiff nach einem der Ansprüche 6
bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fußboden
ebene der Kabineneinheiten eine Sandwichkonstruktion
(12) aufweist, die aus gewellten Platten oder einem
ähnlichen Material von geringem Gewicht und ausreichen
der örtlicher Festigkeit besteht.
10. Passagierschiff nach einem der Ansprüche 6
bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kabinen
einheiten (7) vorgefertigte Elemente sind, die eine Bo
denkonstruktion aufweisen und vorzugsweise aus dem
eigentlichen Kabinenraum plus einem zusätzlichen Gang
bereich (8) bestehen.
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