-
Mikrometerschraublehre. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mikrometerschraublehre,
die mit einer Einrichtung versehen ist, durch welche auch eine Einstellung für größere
Dimensionen und damit ein Feinmessen verschieden starker Gegenstände größerer Ausdehnung
ermöglicht wird.
-
Für den gleichen Zweck sind bereits Mikrometerlehren bekannt geworden,
die ebenfalls (in bestimmten abgeteilten Irftervallen verstellt und festgestellt
werden können und zum Feinmessen dienen. Hierzu finden mit seitlich abstehenden
Zapfen oder Scheiben versehene Gegenspindeln Verwendung, die damit auf die verschiedenen
bestimmten Stellungen gegenüber der eigentlichen Meßspindel eingestellt werden können.
-
Gegenüber diesen an Mikrometern bekannten Einrichtungen wird gemäß
der Erfindung bezweckt, diese Verstellung unmittelbar mit der Meßspindel vornehmen
zu können. Dadurch wird neben einfachster und billigster Herstellung solcher Mikrometer
ganz besonders auch eine leichte und rasche Einstellung derselben sowie auch ein
sicheres und genaues Feinmessen erzielt.
-
Dies wird dadurch erreicht, daß von an der Meßspindelhülse angeordneten
und vondieser abstehenden Abstand.zapfen j ew4--ils einer von im Führungskopf des
Meßbügels parallel nebeneinandergelagerten drehbaren Klemmringen erfaßt und zwischen
letzteren gehalten wird, wodurch die Meßhülse selbst auf beliebige Meßstrecken vor
der Feinmessung richtig eingestellt werden kann.
-
In den Abb. i bis 6 der Zeichnung ist eine solche Mikrometerschraublehre
in einer Ausführungsform veranschaulicht. Hierbei zeigt Abb. i die ganze Schraublehre
in Ansicht, während die Abb. 2 bis 6 Einzelheiten hierzu erkennen lassen.
-
Wie aus den Abbildungen hervorgeht, besteht die Mikrometerschraublehre
aus der im Führungskopf i des weit ausladenden Meßbügels 2 gegenüber dessen Meßlager
(Taster) g geführten Mikrometermeßspindel4 mit Meßhülse 5.
-
Die Erfindung wird nun in der Hauptsache darin gesehen, daß die bei
den bekannten Mikrometern mit dem Bügelkopf i verbundene Meßhülse 5 nicht mehr fest,
sondern verstellbar gelagert und der Ausladung des Bügels entsprechend verlängert
sowie mit einer längeren Millimeterteilung 6 zum Verstellen für die Feinmessung
versehen ist. Um hierbei die Verstellung der Meßhülse 5 innerhalb des Führungskopfes
i zu ermöglichen, ist dieselbe mit seitlich nach hinten abstehenden Zapfen 7 versehen,
wobei die Hülse 5 in einer Bohrung 8 und die Zapfen 7 in einer Längsnut 9 des Kopfes
i geführt sind. Zum Einstellen der Hülse 5 dienen dann noch die auf ihr gelagerten
Klemmringe io und ii, die ihrerseits in Querschlitzen i@ des Kopfes i geführt sind
(Abb. i und 2). Die Zapfen 7 der Hülse 5 kommen beim Einstellen für größere Dimensionen
nach der io-mm-Teilung 6 zwischen die Klemmringe io und i i zu liegen, welche dann
entsprechend verdreht werden und den betreffenden Zapfen 7 festklemmen. Um die Hülse
5 auch in den Klemmringen io und i i verschieben
zu können, sind
letztere ebenfalls mit Nuten 13 und 14 versehen (Abb. 2 und q.). Außerdem besitzt
der Klemmring io an der Unterseite noch eine von der Nut 13 nach außen verlaufende
Abschrägung 15, so daß beim Drehen dieses Ringes io der zwischen die Ringe zu liegen
kommende Zapfen 7 fest gegen den unteren Ring i i angepreßt werden kann, wodurch
auch ein geringes achsiales Verschieben der Hülse 5 vermieden ist (Abb. d.). Der
untere Klemmring i i trägt eine in seiner Oberseite eingebettete, aus Filz oder
sonstigem weichen Material bestehende Einlage 16, die so neben der Nut rd angeordnet
ist, daß sie zunächst beim Drehen des Ringes i i den Zapfen 7 unten abwischt, wodurch
allenfalls eingedrungene Staubteile entfernt und das genaue Einstellen der Hülse
5 nach der Millimeterteilung 6 ungehindert ermöglicht wird (Abb. 3). Um Sofort die
richtige Lage der Ringe io und i i zwecks Verstellens der Hülse 5 zu finden, ist
auf dem Führungskopf i in der Drehachsenebene der Meßspindel d. ein Teilstrich 17
angeordnet, mit welchen Einkerbungen 18 der Ringe io und i i in achsiale Richtung
gebracht werden können (Abb. i). Zum Einspannen der Hülse 5 bzw. eines Zapfens 7
werden dann die Ringe io und ii nahezu den vierten Teil ihres Umfanges nach rechts
gedreht. Hierbei wird der Zapfen 7 durch die Abschrägung 15 des Ringes io fest gegen
den Ring i i angepreßt.
-
Die übrigen Einrichtungen sind die gleichen wie bei den bekannten
derartigen Meßgeräten. Insbesondere ist unter der mit entsprechender Teilung ig
versehenen Mikrometerschraubkapsel 2o noch die zumAnstellen der Meßspindel q. dienende
Gefühlsschraube 21 vorgesehen, während der zum Feststellen der Spindel q., d. h.
zum Festhalten des Meßergebnisses dienende Klemmring 22 am oberen Ende der Hülse
5 gelagert ist. Zu diesem Zweck besitzt die Hülse 5 am oberen Ende einen Ouerschlitz
23, der von einem Bügel 24 überbrückt wird und zum Halten des oberen Teiles bzw.
Ringes 23 der Hülse 5 dient. Der Klemmring besteht hierbei aus dem äußeren Ring
22, in weichem ein unterteilter federnder Kupplungsring 26 gelagert ist, der durch
eine Klemmwalze 27 heirn Linksdrehen des Ringes 22 mit letzterem in bekannter `'eise
gekuppelt wird, und da er einerseits durch eine Nase 28 in einer Ausnehmung 29 der
Hülse 5 gehalten ist, wird er anderseits gegen die Meßspindel d. angedrückt und
hält letztere fest. Die Handhabung der Schraublehre bei der Einstellung der Meßspindel
.4 bzw. der Hülse 5 nach der Teilung 6 für größere Dimensionen ist sehr einfach.
Nach Einstellen der Ringe io, ii gegenüber dem Teilstrich 17 kann die Hülse 5 im
Führungskopf i des Bügels 2 so weit verschoben werden, als es die Dicke des zu messenden
Gegenstandes erfordert. Hierauf wird durch Drehen der Ringe io und i i nach rechts
der zwischen dieselben zu liegen kommende Zapfen 7 eingeklemmt und damit die Hülse
5 festgestellt. Die richtige Lage des Zapfens 7 zwischen den Ringen io und i i ist
hierbei an der unteren abgeschrägten Kante 3o des Führungskopfes i nach der i o-mm-Teilung
6 leicht zu finden. Nach der Einstellung der Hülse 5 erfolgt das weitere Feinmessen
mittels des Mikrometers ig. 2o und 21 und den entsprechenden Teilungen in an sich
bekannter Weise.
-
Infolge der einfachen und doch genauen Einstellung der Mikrometerschraubspindel
q. mittels der Hülse 5 ist eine Einrichtung zum ,Messen größerer Dimensionen geschaffen,
die sehr genaue Meßergebnisse bis zu i ooostelmm ergibt.