DE366385C

DE366385C - Aufbewahrungsgefaess fuer in Loesungen leicht zersetzliche Substanzen

Info

Publication number: DE366385C
Application number: DEH89312D
Authority: DE
Original assignee: MARTIN HAHN DR
Current assignee: MARTIN HAHN DR
Publication date: 1923-01-04

Description

Aufbewahrungsgefäß für in Lösungen leicht zersetzliche Substanzen. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Aufbewahrungsgefäß aus schmelzbarem Material, z. B. aus Glas, das dazu dienen soll, Substanzen, deren Lösungen sich leicht zersetzen, getrennt von ihrem Lösungsmittel, aber in ein und demselben Gefäß erschütterungssicher so aufzubewahren, daß jederzeit auf einfache Weise daraus eine sterile Lösung hergestellt werden kann. Derartige Aufbewahrungsgefäße sind bekannt. Das Neue der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die beiden Abteilungen durch eine mit leicht schmelzbarer Nasse gefüllte Kapillare voneirnand:cr getrennt «-erden.
Bei dem in der Zeichnung wiedergegebenen Gefäß werden zwei Ampullen durch eine Kapillare von etwa i bis 3 mm Weite, die unterhalb der oberen Ampulle noch zu einer leichten Aufbauchung erweitert werden kann, miteinander verbunden.
Zur Füllung wird die Substanz g durch die bis dahin unverschlossene - obere Ampulle a und Kapillare b in das vorher trocken sterilisierte Glasgefäß eingefüllt, so daß sie in die untere Ampulle c zu liegen kommt. Nunmehr wird in die Kapillare zum Verschluß derselben eine Substanz f in geschmolzenem Zustand eingefüllt, deren Schmelzpunkt zwischen 3o und ioo° gelegen sein kann. Als solche Substanzen kommen in Betracht z. B. Paraffin, vor allem aber Mischungen von Paraffin mit Wachs und Harzen bzw. Mischungen von Harzen und Wachsen.
Sobald die Kapillare verschlossen ist und das Absperrungsmittel f erstarrt, wird in die obere Ampulle das für die betreffende Substanz geeignete Lösungsmittel d, wie z. B. Wasser, physiologische Kochsalzlösung, Alkohol, in entsprechender Menge und, falls erforderlich, in sterilisiertem Zustand eingefüllt und die Ampulle oben zugeschmolzen.
Zur Herstellung der Lösung wird die untere Ampulle und die Kapillare bis zum Beginn der oberen Ampulle in heißes Wasser eingetaucht, wodurch der Pfropfen gelöst und nach oben geschleudert wird. Die Flüssigkeit fließt nunmehr durch die freie Kapillare bei Erkalten des unteren Gefäßes allmählich ab und bringt die Substanz in Lösung.
Zum Gebrauch wird die untere Kapillare von der unteren Ampulle abgesprengt, und die Lösung steht nunmehr, gegebenenfalls in sterilisiertem Zustand, zur Verfügung.
Auf diese Weise können sterile Lösungen von Arzneimitteln, trockenen Sera, sowie gebrauchsfertige Lösungen empfindlicher Reagenzien jederzeit auch von ungeübten Personen hergestellt werden.

Claims

PATENT-ANSpRUcH: Aufbewahrungsgefäß für in Lösungen leicht zersetzliche Substanzen, in dem das Lösungsmittel und die aufzulösende Substanz in zwei voneinander getrennten Abteilungen aufbewahrt werden, dadurch gekennzeichnet, daß diese beiden Abteilungen voneinander getrennt werden durch einen Propfen aus leicht schmelzbarem Material (z. B. Mischungen von Paraffin mit Wachs und Harzen), der sich in einer die beiden Abteilungen miteinander verbindenden Kapillare befindet.