DE3637510A1 - Verfahren zur sicherung von notfahrfunktionen bei einer dieselbrennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur sicherung von notfahrfunktionen bei einer dieselbrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung
des Hauptanspruchs. Eine Vielzahl von Funktionen
beim Betrieb eines Dieselmotors sind kraftstofftemperaturabhängige
Funktionen, so daß es bekannt ist, einen
Kraftstofftemperatursensor vorzusehen, der beispielsweise
in der Mitte des Einspritzpumpen-Saugraums angeordnet
sein kann. In Verbindung mit einer elektronischen
Steuerung (EDC = Electronic-Diesel-Control) ist es so
beispielsweise bei einem Dieselmotor möglich, der dem
Motor zugeführten Luftmasse die entsprechende Kraftstoffmasse
zuzuordnen. Um aber bei einer bestimmten Luftmasse
und vorgegebenen Drehzahl die zugehörige Kraftstoffmasse
einzuspritzen, muß das geförderte Kraftstoffvolumen
nach einem experimentell ermittelten Zusammenhang kraftstofftemperaturabhängig
korrigiert werden. Dies, nämlich
die sogenannte Vollast-Regelweg-Korrektur und eine Vielzahl
anderer kraftstofftemperaturabhängigen Funktionen
wie Startregelweg, Startabwurfdrehzahl, Leerlaufdrehzahl,
Grundmengenregelung u. dgl. können von der EDC durchgeführt
werden, wenn eine entsprechende Kraftstofftemperaturangabe
vorliegt. Man erkennt hieraus auch, daß die
Kraftstofftemperaturangabe für viele Funktionen der EDC-
Anlage wichtig und zunächst offensichtlich unverzichtbar
erscheint.
Andererseits ist nicht auszuschließen, daß der Kraftstofftemperaturgeber
ausfällt, und der Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, auch bei einem solchen Ausfall
ausreichend gute Notfahrfunktionen zu gewährleisten.
Dabei ist zu beachten, daß, etwa aus Kostengründen, ein
Kühlwassertemperaturgeber, dessen Temperatursignal mindestens
einige der genannten kraftstofftemperaturabhängigen
Funktionen übernehmen könnte, nicht vorhanden
ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren löst diese Aufgabe mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs und
hat den Vorteil, daß, wie im nachfolgenden erläutert
wird, grundlegende Untersuchungen ergeben haben, daß,
obwohl die Ladelufttemperatur bei einem Dieselmotor
häufig andere Werte annimmt als die Kraftstofftemperatur,
eine Temperaturkorrektur mit der Ladelufttemperatur
T L jedenfalls innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen
möglich ist und durchgeführt werden kann. Dieses
für den Fachmann zunächst überraschende Ergebnis ermöglicht
die Sicherung von Notlaufeigenschaften bei Dieselmotoren
auch bei Ausfall des Kraftstofftemperaturgebers,
also in einem Fall, in welchem bislang gute Notfahrfunktionen
nicht mehr realisiert werden konnten.
Dabei ist vom Aufwand und den durch den Einsatz der Erfindung
erforderlichen Umschaltmöglichkeiten gesehen die
Realisierung der Erfindung problemlos und deshalb im wesentlichen
ohne größere zusätzliche Kosten möglich, weil
aufgrund des bekannten Einsatzes von Mikroprozessoren
bei EDC-Anlagen für Dieselmotoren lediglich entsprechende
Software-Änderungen, also beispielsweise eine Ergänzung
im Programmbereich erforderlich ist, damit überall
dort, wo eine Kraftstofftemperaturangabe für die Weiterverarbeitung
benötigt wird, auf die Temperaturangabe
der Ladeluft zurückgegriffen wird.
Die Erfindung ermöglicht es also, für alle kraftstofftemperaturabhängigen
Funktionen beim Betrieb eines Dieselmotors
brauchbare Notfahrfunktionen zu erzielen, wobei:
- - der Motor ausreichend geschützt ist;
- - keine zu große Minderleistung auftritt;
- - die Fahrsicherheit gewährleistet ist und
- - der Kaltstart funktioniert.
Wie bei dem Betrieb von Dieselmotoren und hier bevorzugt
und speziell im Anwendungsbereich für Lastkraftwagen
üblich, wird die Bedienungsperson über den Ausfall des
Kraftstofftemperatursensors durch eine Diagnose-Warnleuchte
informiert.
Die Erfindung vermeidet daher die Notwendigkeit, bei
einem Ausfall des Kraftstofftemperatursensors auf einen
gesetzten Festwert in der Kraftstofftemperaturangabe zurückzugreifen,
der beispielsweise bei T K = -10°C liegt,
der dann als angenommener Wert für sämtliche Betriebszustände
und Temperaturen gilt und nur wesentlich beeinträchtigte
Notfahrfunktionen zuläßt. Durch den Einsatz
der Erfindung wird eine solche gesetzte Temperaturangabe
nur dann erforderlich, wenn auch der Ladeluft-Temperatursensor
defekt sein sollte, und zwar zusätzlich zum Temperatursensor
für den Kraftstoff; ein Fall, der äußerst
selten sein dürfte.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des
im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich. Besonders
vorteilhaft ist hierbei die Vorgabe bestimmter Temperaturgrenzen
bei Zugrundelegung einer Temperaturkorrektur
über die Ladelufttemperatur dahingehend, daß bei
Ladelufttemperaturen beispielsweise über 0°C mit einem
vorgegebenen Festwert einer angenommenen Kraftstofftemperatur
(beispielsweise +20°C) gearbeitet wird, während
bei Ladelufttemperaturen unter 0°C alle im folgenden
noch zu erläuternden Funktionen unter Zugrundelegung
einer Kraftstoffesttemperatur von beispielsweise -10°C
erfüllt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert: Es zeigen:
Fig. 1 eine Blockschaltbild-Funktionsdarstellung für
den Regelweg RW der Kraftstoffeinspritzpumpe im
Bereich der Funktionen Drehmomentbegrenzung und
Grundmenge, wo eine Kraftstofftemperaturkorrektur
ebenfalls eingreift, und
Fig. 2 schematisiert und vereinfacht ein Flußdiagramm
als mögliche Ausführungsform der Erfindung.
Bei einer Dieselbrennkraftmaschine - und die nachfolgenden
Ausführungen beziehen sich speziell auf einen Lkw-
Motor, sind jedoch, auch in ihren numerischen Werten,
selbstverständlich nicht als einschränkend für die Erfindung
anzusehen - sind jedenfalls folgende Hauptfunktionen
kraftstofftemperaturabhängig und benötigen daher
für den ordnungsgemäßen Betrieb der Brennkraftmaschine
die mitzuverarbeitende Angabe der Kraftstofftemperatur T K :
- 1. Startregelweg
- 2. Startabwurfdrehzahl
- 3. Leerlaufdrehzahl (z. B.)
- 3.1 n LL = 500 min-1
- 3.2 n LL = 700 min-1 für t = 2 min bei t K ≦ -5°C
- 4. Regelweg - Korrektur
- 5. Grundmengenregelung
- Gründe dafür:
- 5.1 Programmlaufzeit
- 5.1.1 Reglerdynamik u. -stabilität
- 5.2. Unterbremsen
- 5.3. Maximal zulässiger Leerlaufregelweg
- 6. Regelwegbegrenzung bei defektem Systemdrehzahlgeber
Die Darstellung der Fig. 1 dient dem besseren Verständnis
vorliegender Erfindung und zeigt, daß bei den beiden
zu diesem Blockschaltbild gehörenden Funktionen
Drehmomentbegrenzung und Grundmenge bei einer EDC-
Anlage für den Betrieb eines Dieselmotors ein Block 10
zwischengeschaltet ist, der der Kraftstofftemperaturkorrektur
dient, ohne den also die Funktionen nicht
durchgeführt werden können.
Bevor auf die Erfindung im einzelnen eingegangen wird,
sei darauf hingewiesen, daß das in der Zeichnung dargestellte,
die Erfindung anhand diskreter Schalt- oder
Wirkungsstufen angebende Blockschaltbild diese nicht beschränkt,
sondern insbesondere dazu dient, funktionelle
Grundwirkungen der Erfindung zu veranschaulichen und spezielle
Funktionsabläufe in einer möglichen Realisierungsform
anzugeben. Es versteht sich, daß die einzelnen Bausteine
und Blöcke in analoger, digitaler oder auch hybrider
Technik aufgebaut sein können und insbesondere, ganz
oder teilweise zusammengefaßt, entsprechende Bereiche
von programmgesteuerten digitalen Systemen, beispielsweise
also Mikroprozessoren, Mikrorechner, digitale
Logikschaltungen u. dgl. umfassen können. Die in Fig. 1
gezeigten Blöcke stellen daher überwiegend Software-
Bereiche der EDC-Anlage dar und umfassen im einzelnen
einen Ladeluftkorrekturblock 11, dem eingangsseitig der Ladeluftdruck
P L sowie die Ladelufttemperatur T L zugeführt
werden. Aus diesen beiden Angaben ergibt sich ein ladedruckkorrigierter
Luftmassenwert M L , der einem Block
Rauchkennfeld 12 und einem Block Leistungskennfeld 13
zugeführt ist. Diesen beiden Blöcken werden zusätzlich
noch Drehzahlangaben N zugeführt, und es ergibt sich am
Ausgang des Rauchkennfeldblocks ein erster Regelwegwert
RW 1 als erste Eingangsgröße zu einer Minimum-Auswertschaltung
14, die vom Leistungskennfeldblock 13 eine
Regelwertangabe RW 2 zugeführt erhält. Der ausgewählte
Regelwert RW 3 gelangt zum schon erwähnten Kraftstofftemperaturkorrekturblock
10, der unter Einbeziehung
wieder einer Drehzahlangabe N die Regelwegkorrektur
durchführt und ausgangsseitig einen Regelweg RW 4 einer
Maximum-Auswahlschaltung 15 zuführt, der von einem
Grundmengen-Kennlinienblock 16 eine T K -abhängige Regelwertangabe RW 5
der Grundmengenregelung zugeführt wird. Es ergibt sich
dann am Ausgang der Maximum-Auswahlschaltung 15 endgültig
der aktuelle Regelweg RW 6, der über die Einspritzpumpe
die Menge des dem Dieselmotor zuzuführenden Kraftstoffes
bestimmt.
Die Erfindung basiert nun darauf, entsprechend dem
Flußdiagramm der Fig. 2 eine Überprüfung durchzuführen,
ob der Kraftstofftemperaturgeber defekt ist (Block 17)
und bei als defekt erkanntem Kraftstofftemperaturgeber
weiter zu überprüfen, ob auch der Ladelufttemperaturgeber
defekt ist (Block 18). Erweist sich der Ladelufttemperaturgeber
als funktionsfähig, dann wird die Ladelufttemperaturangabe
T L für die Realisierung der weiter
vorn angegebenen kraftstofftemperaturabhängigen
Funktionen 1-5 verwertet, jedoch vorzugsweise mit der Maßgabe, daß
die Temperatur-Korrektur mit dem Ladelufttemperaturwert
T L nur innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen durchgeführt
wird, da nicht auszuschließen ist, daß die Ladelufttemperatur
T L häufig andere Werte annimmt als die
Kraftstofftemperatur. Daher gilt:
Liegen die Ladelufttemperaturen bei gleich oder größer 0°C (T L ≧ 0°C), dann werden alle Funktionen entsprechend einer Kraftstofftemperatur von T K = +20°C erfüllt.
Liegen die Ladelufttemperaturen unterhalb von 0°C (T L < 0°C), dann werden alle Funktionen entsprechend einer Kraftstofftemperatur T K = -10°C erfüllt.
Liegen die Ladelufttemperaturen bei gleich oder größer 0°C (T L ≧ 0°C), dann werden alle Funktionen entsprechend einer Kraftstofftemperatur von T K = +20°C erfüllt.
Liegen die Ladelufttemperaturen unterhalb von 0°C (T L < 0°C), dann werden alle Funktionen entsprechend einer Kraftstofftemperatur T K = -10°C erfüllt.
Die Grunderkenntnis vorliegender Erfindung, daß es möglich
ist, anstelle einer Kraftstofftemperaturangabe zur
Realisierung von vergleichsweise guten Notfahrsituationen
bei Dieselmotoren auch die Ladelufttemperatur heranzuziehen,
umfaßt auch den Grundgedanken, ohne
die soeben erläuterte "Zwei-Punkt-Version mit den angenommenen
Festwerten für die Kraftstofftemperatur" unmittelbar
mit den variablen Ladelufttemperaturen weiterzuarbeiten;
bevorzugt werden aber die erwähnten konstanten
Grenzwerte für die Kraftstofftemperatur bei der Realisierung
der kraftstofftemperaturabhängigen Funktionen zugrundegelegt.
Die folgenden Betrachtungen betreffen auf empirischer
Grundlage getroffene Untersuchungen und beweisen, daß
bei allen in diesem Zusammenhang einzubeziehenden Kriterien
und in allen Fällen, die theoretisch denkbar sind,
der Übergang auf die Ausnutzung der Ladelufttemperaturangabe
zulässig ist; mit anderen Worten, es wird nachfolgend
der Nachweis geführt, daß bei keiner der weiter
vorn angegebenen, kraftstofftemperaturabhängigen
Funktionen in allen theoretisch denkbaren Grenzsituationen
ein Fall auftritt, der nicht zu einer mindestens
brauchbaren Notfahrfunktion führt.
Die folgenden Ausführungen umfassen eine tabellenartige
Darstellungsform und betrachten für jede der kraftstofftemperaturabhängigen
Funktionen die drei Möglichkeiten,
daß in der realen Notfahrfunktion die Kraftstofftemperatur
entweder gleich, größer oder kleiner
als die Ladelufttemperatur ist, wobei dann auf der
rechten Seite die sich für die jeweils betrachtete
Funktion ergebenden Folgerungen aus den Bedingungen der
linken Spalte angegeben sind.
T L = ≦ -10°Cgleiche Startmenge wie mit T K -Geber
T L = < -10°C bis <0°Cgrößere Startmenge als mit T K -Geber
T L = 0°C bis <20°Cwenig kleinere Startmenge als mit T K -Geber
T L = 20°Cgleiche Startmenge wie mit T K -Geber
T L = <20°C bis ca. 65°Cwenig größere Startmenge als T K -Geber
T L = ≦ -10°Cnicht denkbarer Fall
T L = < -10°C bis <0°Cnicht denkbarer Fall
T L = 0°C bis <20°Cwenig größere Startmenge als mit T K -Geber
T L = 20°Cwenig größere Startmenge als mit T K -Geber
T L = <20°C bis ca. 65°CWenig größere Startmenge als mit T K -Geber
T L = ≦ -10°Cgleiche Startmenge wie mit T K -Geber
T L = < -10°C bis <0°Cgleiche Startmenge wie mit T K -Geber
T L = 0°C bis <20°Ckleinere Startmenge als mit T K -Geber
T L = 20°Ckleinere Startmenge als mit T K -Geber
T L = <20°C bis ca. 65°Cnicht denkbarer Fall
Der Hinweis auf einen "nicht denkbaren Fall" bedeutet und
ist aus dem allgemeinen Verständnis leicht zu interpretieren,
daß beispielsweise eine Ladelufttemperatur von
unter -10°C oder zwischen -10°C und 0°C dann nicht
denkbar ist, wenn gleichzeitig eine hohe Kraftstofftemperatur
vorliegt, denn in diesem Fall ist, auch aufgrund
der Gegebenheiten bei einem Dieselmotor, die Ladelufttemperatur
ebenfalls hoch.
Die im Punkt 1.3 angegebenen Fälle sind theoretisch nur
möglich bei Wiederstart der Dieselbrennkraftmaschine nach
kurzer Laufzeit und kurzer Standzeit, also mit warmem
Brennraum. In diesem Fall wird der Start aber auch mit
einer kleineren Startmenge gelingen.
T L = ≦ -10°Cgleiche Abwurfdrehzahl wie mit T K -Geber
T L = < -10°C bis <0°Cgrößere Abwurfdrehzahl als mit T K -Geber
T L = 0°C bis <20°Ckleinere Abwurfdrehzahl als mitT K -Geber
T L = 20°Cgleiche Abwurfdrehzahl wie mit T K -Geber
T L = <20°C bis ca. 65°Cgleiche Abwurfdrehzahl wie mitT K -Geber
T L = ≦ -10°Cnicht denkbarer Fall
T L = < -10°C bis <0°Cnicht denkbarer Fall
T L = 0°C bis <20°Cgleiche Abwurfdrehzahl wie mit T K -Geber
T L = 20°Cgleiche Abwurfdrehzahl wie mit T K -Geber
T L = <20°C bis ca. 65°Cgleiche Abwurfdrehzahl wie mit T K -Geber
T L = ≦ -10°Cgleiche Abwurfdrehzahl wie mit T K -Geber
T L = < -10°C bis <0°Cgleiche Abwurfdrehzahl wie mit T K -Geber
T L = 0°C bis <20°Ckleinere Abwurfdrehzahl als mit T K -Geber
T L = 20°Ckleinere Abwurfdrehzahl als mit T K -Geber
T L = <20°C bis ca. 65°Cnicht denkbarer Fall
Bei kleinerer Startregelweg-Abwurfdrehzahl kann die
Hochlaufdrehzahl nach dem Start nicht ausreichend hoch
sein und der Motor wieder ausgehen. Ein erneuter Start
ist dann erforderlich. Notfalls kann der programmierte Startvorgang
durch Gasgeben unterstützt werden, wenn die Startabwurfdrehzahl zu niedrig liegt.
T L = ≦ -5°CLeerlaufdrehzahl 700 min-1, wie mit T K -Geber
T L = < -5°C bis <0°CLeerlaufdrehzahl 700 min-1, anstelle 500 min-1 mit T K -Geber
T L = ≧0°CLeerlaufdrehzahl 500 min-1, wie mit T K -Geber
T L = ≦ -5°Cnicht denkbarer Fall
T L = < -5°C bis <0°Cnicht denkbarer Fall
T L = ≧0°CLeerlaufdrehzahl 500 min-1, wie mit T K -Geber
T L = ≦ -5°CLeerlaufdrehzahl 700 min-1, wie mit T K -Geber
T L = < -5°C bis <0°CLeerlaufdrehzahl 700 min-1, wie mit T K -Geber
T L = ≧0°CLeerlaufdrehzahl 500 min-1, anstelle 700 min-1 mit T K -Geber
Die erhöhte Leerlaufdrehzahl bei tiefen Temperaturen
(2 min lang) dient der rascheren Erwärmung des Motors.
Diese rasche Erwärmung entfällt als einzige Konsequenz
bei niedrigerer Leerlaufdrehzahl n LL im Notfahrbereich
"Kraftstofftemperatur-Geber defekt".
Die am Motor bei verschiedenen Temperaturen gemessenen
erforderlichen Regelweg-Korrekturen werden durch folgende
Gleichung in guter Näherung (linearisiert) beschrieben:
Die nachfolgend angegebenen Werte sind, um überhaupt
Beispielangaben machen zu können, numerisch, und es
versteht sich, daß diese numerischen Angaben auf eine
spezielle Ausführungsform einer Dieselbrennkraftmaschine
bezogen sind, die Erfindung insoweit nicht einschränken
und lediglich aus Gründen eines besseren Verständnisses
angegeben sind.
Im Nennleistungsbereich entspricht 1 mm RW ca. 22 mm³/H
Einspritzmenge. Die im folgenden angegebenen Korrektur-
Einspritzmengen beziehen sich alle auf den Nennleistungspunkt
(145 mm³/H).
T K , T L = -30°Cwie mit T K -Geber, ca. 33 mm³/H
weniger als bei +40°C
T K , T L = < -30°C bis <0°Cmit T K -Geber min. -19 mm³/H,
mit T L -Geber -33 mm³/H,
d. h. max. 14 mm³/H weniger mit T L -Geber T K , T L = 0°C bis <20°Cmit T K -Geber max. -19 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H, d. h.
max. 9,5 mm³/H mehr mit T L -Geber (6,5%) T K , T L = 20°Cwie mit T K -Geber, ca. -9,5 mm³/H T K , T L = <20°C bis 40°Cmit T K -Geber min. ±0, mit T L -Geber -9,5 mm³/H, d. h.
max. 9,5 mm³/H weniger mit T L -Geber T K , T L = <20°C bis ca. 65°Cmit T K -Geber max. +12 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H,
d. h. max. 21,5 mm³/H weniger mit T L -Geber
d. h. max. 14 mm³/H weniger mit T L -Geber T K , T L = 0°C bis <20°Cmit T K -Geber max. -19 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H, d. h.
max. 9,5 mm³/H mehr mit T L -Geber (6,5%) T K , T L = 20°Cwie mit T K -Geber, ca. -9,5 mm³/H T K , T L = <20°C bis 40°Cmit T K -Geber min. ±0, mit T L -Geber -9,5 mm³/H, d. h.
max. 9,5 mm³/H weniger mit T L -Geber T K , T L = <20°C bis ca. 65°Cmit T K -Geber max. +12 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H,
d. h. max. 21,5 mm³/H weniger mit T L -Geber
T K , T L = -30°C bis <0°Cmit T K -Geber min. -19 mm³/H, mit T L -Geber -33 mm³/H,
d. h. max. 14 mm³/H weniger mit T L -Geber T K , T L = ≧0°C bis +20°Cmit T K -Geber max. -19 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H,
d. h. max. 9,5 mm³/H mehr mit T L -Geber (6,5%) T K , T L = <20°C bis +65°Cmit T K -Geber max. +12 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H,
d. h. max. 21,5 mm³/H weniger mit T L -Geber
d. h. max. 14 mm³/H weniger mit T L -Geber T K , T L = ≧0°C bis +20°Cmit T K -Geber max. -19 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H,
d. h. max. 9,5 mm³/H mehr mit T L -Geber (6,5%) T K , T L = <20°C bis +65°Cmit T K -Geber max. +12 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H,
d. h. max. 21,5 mm³/H weniger mit T L -Geber
T K , T L = -30°C bis <0°Cmit T K -Geber min. -19 mm³/H, mit T L -Geber -33 mm³/H, d. h.
max. 14 mm³/H weniger mit T L -Geber T K , T L = ≧0°C bis +20°Cmit T K -Geber max. -19 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H, d. h.
max. 9,5 mm³/H mehr mit T L -Geber (6,5%) T K , T L = <20°C bis +65°Cmit T K -Geber max. +12 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H, d. h.
max. 21,5 mm³/H weniger mit T L -Geber
max. 14 mm³/H weniger mit T L -Geber T K , T L = ≧0°C bis +20°Cmit T K -Geber max. -19 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H, d. h.
max. 9,5 mm³/H mehr mit T L -Geber (6,5%) T K , T L = <20°C bis +65°Cmit T K -Geber max. +12 mm³/H, mit T L -Geber -9,5 mm³/H, d. h.
max. 21,5 mm³/H weniger mit T L -Geber
T K = -30°C → -33,5 mm³/H; T L = +20°C oder höher →
-9,5 mm³/H, d. h. 24 mm³/H mehr mit T L ( 16%).
Im theoretisch ungünstigsten Fall werden am Nennleistungspunkt
(höchste Motorbelastung) bei Ausfall Kraftstofftemperaturgeber
ca. 16% mehr Menge eingespritzt.
Kurzzeitig halten übliche Motoren eine solche Überlast
aus. Diese Betriebsbedingung ist jedoch wenig wahrscheinlich,
da sie nur bei Vollast-Betrieb unmittelbar nach
Kaltstart (extreme Kälte) vorübergehend denkbar ist.
Außerdem liefert der Abgasturbolader bei 16% Mehrmenge
so viel Mehrluft, daß programmbedingt luftmassenabhängig
die Einspritzmenge über den Verbrennungsspitzendruck-Ast
vermindert wird. Somit verhindert diese zusätzliche Sicherheitseinrichtung
für den Motor schädliche Überlast.
Die temperaturabhängige Grundmengenregelung, die im folgenden
noch betrachtet wird, ist aus drei Gründen erforderlich:
- 1. Um die Programmlaufzeit zur Regelung der niedrigen Leerlaufdrehzahl kurz zu halten (ca. 5 msec), wird unterhalb der Grundmenge nicht das komplette Vollast- Programm (ca. 20 msec) gerechnet.
- 2. Die Grundmenge begrenzt die Vollast bei Leerlaufdrehzahl n LL mit einer temperaturabhängigen Festmenge. Die temperaturabhängige Festmenge muß bei warmem Motor niedrig sein, um beim Abbremsen des Fahrzeuges unter 500 min-1 nicht zu viel Schub an den Antriebsrädern zu haben. Das würde sonst zum Rutschen bei glatter Fahrbahn führen.
- 3. Die temperaturabhängige Festmenge bei Leerlaufdrehzahl n LL muß bei kaltem Motor erhöht werden, um die hohe Motorreibung überwinden zu können. Dies führt bei kaltem Motor zu höherem Drehmoment bei n < ca. 1000 min-1 unter Inkaufnahme von (vorübergehend) erhöhtem Schwarzrauch.
T L = ≦ -10°Cgleiche Grundmenge wie mit T K -Geber
T L = < -10°C bis <0°Cgrößere Grundmenge als mit T K -Geber
T L = 0°C bis <20°Ckleinere Grundmenge als mit T K -Geber
T L = 20°Cgleiche Grundmenge wie mit T K -Geber
T L = <20°C bis 65°Cgleiche Grundmenge wie mit T K -Geber
T L = ≦ -10°Cunwahrscheinlicher Fall
T L = < -10°C bis <0°Cunwahrscheinlicher Fall
T L = 0°C bis <20°Ckleinere Grundmenge als mit T K -Geber
T L = 20°Cgleiche Grundmenge wie mit T K -Geber
T L = <20°C bis ca. 65°Cgleiche Grundmenge
T L = ≦ -10°Cgleiche Grundmenge wie mit T K -Geber
T L = < -10°C bis <0°Cgrößere Grundmenge als mit T K -Geber
T L = 0°C bis <20°Ckleinere Grundmenge als mit T K -Geber
T L = 20°Ckleinere Grundmenge als mit T K -Geber
T L = <20°C bis ca. 65°Ckleinere Grundmenge als mit T K -Geber
Bei kleinerer Grundmenge als mit funktionierendem Kraftstofftemperaturgeber
kann der Motor im Leerlauf ausgehen.
Es muß dann bis zur Erwärmung des Motors "Gas gegeben"
werden. Eine größere Grundmenge führt vorübergehend
zu mehr Schwarzrauch und evtl. zu Problemen beim
"Unterbremsen".
Um bei Ausfall des Systemdrehzahlgebers brauchbare Start-
und Notfahreigenschaften zu erhalten, muß die maximal zulässige
Einspritzmenge kraftstofftemperaturabhängig
begrenzt werden. Falls in diesem Fall der Kraftstofftemperatursensor
ebenfalls als defekt erkannt wird, tritt
die bereits beschriebene Ersatzwertbildung mit Hilfe des
Lufttemperatursensors in Funktion.
T L ≦ -10°Cgleiche RW-Begrenzung wie mit T K -Geber
T L < -10°C ≦ 0°Cgleiche bis größere RW-Begrenzung
T L < 0°C ≦ 20°Cgrößere bis gleiche RW-Begrenzung
T L = 20°Cgleiche RW-Begrenzung
T L < 20°Cgleiche bis wenig größere Begrenzung
T L ≦ -10°Cunwahrscheinlicher Fall
T L < -10°C ≦ 0°Cunwahrscheinlicher Fall
T L < 0°Cwenig größere Begrenzung
T L ≦ 0°Cgleiche RW-Begrenzung wie mit T K -Geber
T L < 0°Cgeringere RW-Begrenzung wie mit T K -Geber
(unkritisch, da bei Kaltstart T L 0°C)
(unkritisch, da bei Kaltstart T L 0°C)
Diese in der Tabellenform gemachten Ausführungen zeigen,
daß sich gute Notfahrfunktionen bei Ersatz der Kraftstofftemperaturangabe
bei Ausfall des Kraftstofftemperatursensors
durch die Auswertung der Ladelufttemperaturangabe
erzielen lassen.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen
und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.
Claims (2)
1. Verfahren zur Sicherung von Notfahrfunktionen bei
einer Dieselbrennkraftmaschine mit Ladeluftgebläse
und Ladelufttemperatursensor bei Ausfall des Kraftstofftemperatursensors,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Durchführung der kraftstofftemperaturabhängigen
Korrektur solcher Funktionen (Startregelweg, Startabwurfdrehzahl,
Leerlaufdrehzahl, Regelweg-Korrektur,
Grundmengenregelung), die von der Kraftstofftemperatur
(T K ) abhängig sind, die Temperaturangabe (T L )
des Ladelufttemperatursensors zugrunde gelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturkorrektur mit der Ladelufttemperatur
(T L ) innerhalb bestimmter Temperaturgrenzen mit
der Maßgabe durchgeführt wird, daß bei Ladelufttemperaturen
von T L ≧ 0°C alle Funktionen entsprechend
einer Kraftstofftemperatur von T K = +20°C
und bei Ladelufttemperaturen von T L < 0°C alle
Funktionen entsprechend einer Kraftstofftemperatur
von T K = -10°C erfüllt werden.
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