DE3601747A1 - Abschalten eines hochtemperaturreaktors - Google Patents
Abschalten eines hochtemperaturreaktorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum längerfristigen
Abschalten eines Hochtemperaturkernreaktors mit einer
Schüttung kugelförmiger Betriebselemente in einem Core
mittels neutronenabsorbierendem Absorbermaterial sowie
eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Beim Abschalten von Kernreaktoren wird unterschieden
zwischen Schnell- und Langzeitabschaltung. Eine Schnell
abschaltung erfolgt bei Störfällen, die einen Weiterbe
trieb des Reaktors nicht zulassen und seine schnelle
Außerbetriebsetzung erfordern.
Die Langzeitabschaltung erfolgt, um den Reaktor plan
mäßig außer Betrieb zu setzen und abgeschaltet zu las
sen. Die Reaktivitätsdrosselung erfolgt hierbei in der
Regel langsamer als bei der Schnellabschaltung.
Anlagenbedingt, das heißt abhängig von Art und Größe des
Kernreaktors, sind die Einrichtungen für die Schnellab
schaltung wie auch für die Langzeitabschaltung gleich
oder verschieden, wenn man sicherheitsbestimmte Redun
danzanforderungen außer Betracht läßt.
Bei Hochtemperaturkernreaktoren, die eine Schüttung
kugelförmiger Betriebselemente aufweisen, sind hierzu
unterschiedliche Lösungen vorgeschlagen worden.
Beim AVR-Kugelhaufenreaktor dienen insgesamt vier Absor
berstäbe, die in das Core von unten her eingeführt wer
den, sowohl zur Regelung als auch zur Abschaltung des
Reaktors, wobei jeweils nur zwei Absorberstäbe hierfür
erforderlich sind. Die Absorberstäbe sind in Graphit
säulen geführt, die konzentrisch im Core angeordnet von
den Betriebselementen des Kugelhaufens umgeben sind. Auf
diese Weise ist ein reibungsfreies Ein- und Ausfahren
der Absorberstäbe gewährleistet.
Eine andere Gestaltung ist vom THTR-Hochtemperaturreak
tor bekannt, bei welchem die Regelung und die Abschal
tung des Reaktors ebenfalls mittels Absorberstäben vor
gesehen ist.
Die Schnellabschaltung erfolgt hier mittels der in Boh
rungen im Seitenreflektor geführten leicht beweglichen
Reflektorstäbe. Deren Absorptionsvermögen reicht jedoch
- aufgrund der Abmessungen des Reaktorkerns - nicht aus,
um den Reaktor längerfristig unterkritisch zu halten. Zu
diesem Zweck sind gleichmäßig über den Corequerschnitt
angeordnete Corestäbe vorgesehen, die von entsprechend
kräftigen Antrieben betätigt von oben her direkt in die
Schüttung der kugelförmigen Betriebselemente eingefahren
werden. Hierbei unterliegen sowohl die Absorberstäbe als
auch die Betriebselemente einer starken mechanischen Be
anspruchung infolge des Reib- und Behaarungswiderstan
des, den die Betriebselemente dem eindringenden Stab
entgegensetzen. Bei Ausfall eines Antriebs ist das Er
reichen der zur Abschaltung erforderlichen Eintauchtiefe
des zugehörigen Stabes erschwert.
Die DE-OS 32 12 264 beschreibt eine Anordnung von Absor
bern in einem Hochtemperaturkernreaktor, bei der unter
halb des Reaktorcores angeordnete Stabantriebe dazu
dienen, Absorberstäbe in Bohrungen im Seitenreflektor
von unten einzuführen.
Ergänzend hierzu weist der Seitenreflektor Graphitnasen
mit Bohrungen auf, die in die Brennelementschüttung vor
springen und weitere Absorberstäbe aufnehmen. Als diver
sitäre Abschalteinrichtung sind zusätzlich sogenannte
Kleinabsorberkugeln vorgesehen, die in die Brennelement
schüttung zuzätzlich eingebracht werden können.
Erfahrungsgemäß ist bei Coreabmessungen, die im Durch
messer etwa 2,5m und in der Höhe etwa 5,5m überschrei
ten, die Wirksamkeit der im Seitenreflektor befindlichen
Absorber für eine Langzeitabschaltung nicht mehr gewähr
leistet. Es sind daher weitere Absorber innerhalb des
Cores erforderlich.
Die beim AVR-Kugelhaufenreaktor verwirklichte Lösung be
dient sich einer zum Zentrum des Cores hin orientierten
Plazierung der Absorberstäbe. Von Nachteil ist die durch
die hierfür erforderlichen Stabantriebe bedingte erheb
liche Bauhöhe, ganz abgesehen von dem für die Antriebe
notwendigen Raum.
Beim THTR-Hochtemperaturreaktor werden Absorberstäbe
direkt in den Kugelhaufen eingefahren. Abgesehen davon,
daß auch hier wiederum Antriebe erforderlich sind, die
ebenfalls aufgrund der Vielzahl an Stäben einen nicht
unerheblichen Platzbedarf verursachen, müssen die An
triebe auch entsprechend kräftig ausgelegt werden, um
die hohen Stellkräfte, die aus dem Eindringwiderstand
der Kugelschüttung und der Reibung beim Einfahren re
sultieren, zu überwinden. Trotzdem ist die Einfahrtiefe
wegen der hohen Kräfte auf etwa 5,5 m begrenzt. Die Ko
sten für derartige Antriebe sind ebenfalls hoch.
Mit dem Direkteinfahren in die Kugelschüttung ergibt
sich aber auch ein weiteres bisher nicht relevantes Pro
blem. Infolge der Kräfte, die beim Einfahren auf die Be
triebselemente wie auch auf die keramischen Einbauten
wirken, können Schäden daran hervorgerufen werden, wie
z.B. Kugelbruch und damit Spaltstoffreisetzung.
Ein weiteres Problem ist darin zu sehen, daß die metal
lischen Hüllrohre der Absorberstäbe den hohen Tempera
turen in einem - allerdings hypothetischen - Störfall
nicht standhalten könnten.
Als letztes ist die Möglichkeit aufgezeigt, Kleinabsor
berkugeln in die Schüttung der Betriebselemente einzu
bringen. Damit ist sicher ein Abschalten des Reaktors
entsprechend der eingebrachten Menge an Absorbermaterial
erreichbar. Allerdings ist bei Kernreaktoren mit Mehr
fachdurchlauf der Betriebselemente wegen ungünstiger
axialer Verteilung der Kugeln im Core deren Wirksamkeit
dann eingeschränkt.
Aus dem gleichen Grund ist dieses Abschaltprinzip auch
nur brauchbar bei Coreabmessungen bis zu einer Höhe von
5,5 m.
Eine weitere Schwierigkeit stellt sich ein beim Entfer
nen der Absorberkugeln aus dem Core. Dieses ist umständ
lich und nur durch Umwälzen der Kugelschüttung mit ein
hergehendem Aussortieren der Absorberkugeln und unter
gleichzeitigem Einfahren von Absorberstäben möglich, um
einen sprunghaften Anstieg der Kritikalität des Reaktors
zu verhindern. Darüber hinaus können die Absorberkugeln
in Spalten des Bodenreflektors des Cores eindringen und
so den Reaktorbetrieb nicht unerheblich beeinträchtigen.
Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik stellt
sich der Erfindung die Aufgabe, ein zuverlässiges Ver
fahren zum Abschalten eines Hochtemperaturreaktors der
oberbegrifflichen Art sowie eine Einrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens anzugeben, die
jederzeit zur Abschaltung des Reaktors verfügbar ist,
ohne daß es in der Zwischenzeit, wenn der Reaktor sich
im Leistungsbetrieb befindet zu Betriebsstörungen kommt.
Ferner soll die Einrichtung möglichst kostengünstig ge
staltet sein und einen störungsfreien Langzeitbetrieb
sicher gewährleisten.
Die Lösung der Aufgabe besteht in den kennzeichnenden
Merkmalen der Ansprüche 1 und 4.
Danach ist vorgesehen, das zur Abschaltung erforderliche
Absorbermaterial in Form kugelähnlicher Absorberelemente
mittels Schwerkraft so in das Core, welches eine Schüt
tung kugelförmiger Betriebselemente enthält, einzubrin
gen, daß keine Vermischung von Betriebs- und Absorber
elementen erfolgt. Wesentlich hierbei ist ein kernnahes
Einbringen, um die Reaktivität des Reaktors wirksam zu
drosseln.
Kernnah bedeutet in diesem Zusammenhang nahe dem Mittel
punkt des Corequerschnitts, das heißt in geringem Ab
stand zur Mittelachse des Reaktorkerns. Diese räumliche
Festlegung resultiert aus der zur Abschaltung, das heißt
zur Unterbrechung der Kettenreaktionen, erforderlichen
Absorptionsleistung des Absorbermaterials.
Wie bereits vorstehend erläutert, ist aus neutronen
physikalischen Gründen bei Erreichen bestimmter Coreab
messungen eine längerfristige Abschaltung des Reaktors
nur gewährleistet, wenn auch im kernnahen Bereich, das
heißt im Zentrum der Schüttung der Betriebselemente, der
dort vorhandene Neutronenfluß verringert bzw. absorbiert
wird.
Gemäß einer besonderen Ausgestaltung des Verfahrens wer
den die Absorberelemente von oben dem Core zugeführt und
nach unten aus dem Core abgezogen. In zweckmäßiger Ge
staltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, die abge
zogenen Absorberelemente abhängig von ihrer Absorptions
fähigkeit zu sammeln und für die erneute Beschickung des
Cores vorzusehen. Hierfür werden die Absorberelemente
zunächst auf ihr Absorptionsvermögen geprüft und dann
entsprechend selektiert. Die Lösungsmerkmale des erfin
dungsgemäßen Verfahrens verdeutlichen die Vorteile
gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Maß
nahmen zum Abschalten von Hochtemperatur-Kernreaktoren.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine Ein
richtung vorgesehen, mit der das erfindungsgemäße Ver
fahren sicher und ohne zusätzliche Maßnahmen durchge
führt werden kann.
Entsprechend den oberbegrifflichen Merkmalen des Patent
anspruchs 4 wird ausgegangen von einem kreiszylindri
schen mit einer Schüttung kugelförmiger Betriebselemente
gefüllten Core eines Hochtemperatur-Kernreaktors, das
von einem Seitenreflektor aus Graphit konzentrisch umge
ben ist und wenigstens zwei gleichmäßig über den Umfang
verteilt angeordnete nasenartige Vorsprünge aufweist,
die radial in das Core hineinragen. In den Vorsprüngen
sind vertikale Hohlräume zur Aufnahme von Absorbermate
rial angeordnet.
Die Lösung der genannten konstruktiven Aufgabe besteht
in den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 4.
Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, die Hohlräume in
den Vorsprüngen corenah, das heißt im Bereich deren
freien Stirnseiten anzuordnen, damit sie einerseits mög
lichst nahe dem Zentrum des Cores sind und das einge
brachte Absorbermaterial seine Wirksamkeit voll entfal
ten kann, und es andererseits zu keiner Vermischung mit
dem Brennstoffinventar des Reaktors, das heißt mit den
im Core aufgeschütteten Betriebselementen, kommt.
Ein weiteres wichtiges Merkmal der Erfindung betrifft
ebenfalls die Ausgestaltung der Vorsprünge. Diese sind
aus aufeinander gestapelten Graphitblöcken gebildet,
welche kraft- und formschlüssig mit den Seitenreflektor,
aus welchem sie radial hervortreten, verbunden sind. Die
Größe der Graphitblöcke, die auch als Nasensteine be
zeichnet werden, richtet sich nach den Herstellmöglich
keiten, insbesondere aber nach den neutroneninduzierten
Eigenspannungszuständen im Graphit, die wiederum von der
Blockgröße bestimmt sind. Um die aus den neutronenindu
zierten Eigenspannungen resultierenden Dehnungen, die zu
Formänderungen der Graphitblöcke führen, zu kompensie
ren, sind erfindungsgemäß mehrere Maßnahmen verwirk
licht.
Zunächst sind alle dem Core und damit der Neutronen
strahlung ausgesetzten Oberflächen der Vorsprünge mit
rastermäßig angeordneten schlitzartigen Ausnehmungen
versehen. Auf diese Weise wird der der neutronenindu
zierten Dehnungsbeanspruchung ausgesetzte oberflächen
nahe Bereich der Graphitblöcke wirksam aufgeteilt in
kleine Blockelemente, bei denen sich die Dehnungsbean
spruchung nicht mehr nachteilig auf die Geometrie der
Nasensteine auswirkt.
Darüber hinaus ist aus dem gleichen Grund vorgesehen,
den vertikalen Hohlraum in jedem Vorsprung mittels eines
achsparallelen durchgehenden Spaltes mit dem Core zu
verbinden. Auf diese Weise werden ebenfalls Eigenspan
nungen, welche aus Neutronenbestrahlung resultieren,
durch entsprechende Beweglichkeit der den Hohlraum be
grenzenden Seiten- bzw. Stirnwände abgebaut.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Ver
besserungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt ist, sollen die Erfindung, vor
teilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfin
dung sowie weitere Vorteile näher erläutert und be
schrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Reaktordruckbehälter mit keramischen
Einbauten im Längsschnitt,
Fig. 2 eine Reaktordruckbehälter mit keramischen
Einbauten im Querschnitt,
Fig. 3 einen Reaktordruckbehälter mit keramischen
Einbauten im Längsschnitt,
Fig. 4 einen Reaktordruckbehälter mit keramischen
Einbauten im Querschnitt,
Fig. 5 Seitenansicht eines Nasensteins,
Fig. 6 Schemaskizze des Verfahrens.
Fig. 1 zeigt den Längsschnitt durch einen Reaktordruck
behälter 10 aus Spannbeton für einen Hochtemperatur-
Kernreaktor, der in seinem Innenraum, dem sogenannten
Core 12, einen Seitenreflektor 14 aufweist, welcher vor
zugsweise aus einzelnen Graphitblöcken 16 besteht, die
zu den keramischen Einbauten zählen und ringförmig ange
ordnet lagenweise aufeinander geschichtet sind. Die ein
zelnen Graphitblöcke 16 schließen formschlüssig anein
ander an. In diesem so begrenzten Innenraum 12 befindet
sich eine hier nicht näher gezeigte Schüttung kugelför
miger Betriebselemente.
Nahe der Mittelachse des Reaktordruckbehälters 10 befin
den sich achsparallele ineinander fluchtende Hohlräume
18, welche zur Aufnahme von Absorbermaterial dienen. Das
Absorbermaterial wird erfindungsgemäß als schüttfähiges
Material in kugelähnlicher Form von einem oberhalb des
Reaktordruckbehälters 10 angeordneten Vorratsbehälter 20
über entsprechende Verbindungsleitungen 22 in die Hohl
räume 18 geleitet. Die Hohlräume 18 haben kreisrunden
oder ovalen Querschnitt und werden im Anforderungsfall,
das heißt, zur längerfristigen Außerbetriebsetzung des
Reaktors, mit Absorbermaterial gefüllt, so daß in jedem
Hohlraum 18 eine Absorbersäule gebildet ist.
Die kernnahe Anordnung der Hohlräume 18 in den Nasen
steinen 16 gewährleistet, daß auch im kernnahen Bereich
des Reaktors dessen Reaktivität in ausreichendem Maß in
Folge Absorption der Neutronenstrahlung vermindert wird.
Zum Anfahren des Reaktors wird das Absorbermaterial mit
tels unterhalb angeordneter Abzugsrohre 24 aus den Hohl
räumen 18 abgezogen.
Ein zentral an den Reaktordruckbehälter 10 von unten an
schließendes Kaltgasrohr 26 dient zur Zufuhr von Kühl
gas, welches nach Aufnahme der Wärme im Reaktor durch
oberhalb an den Reaktordruckbehälter 10 anschließendes
Heißgasrohr 28 abströmt.
In Fig. 2 ist ein Querschnitt durch einen Reaktordruck
behälter 10 gemäß Fig. 1 wiedergegeben. Deutlich zu er
kennen sind vier radial in den Innenraum 12 ragende Vor
sprünge 15, welche ebenfalls Bestandteil der keramischen
Einbauten sind und jeweils an ihrem freien Ende einen
Hohlraum 18 aufweisen. Die Vorsprünge 15 sind jeweils um
90° zueinander versetzt angeordnet und formschlüssig in
dem ringförmig an dem Mantel des Reaktordruckbehälters
10 anschließenden Seitenreflektor 16, der lagenweise aus
einzelnen Graphitblöcken gebildet ist, verankert.
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Anordnung, wie sie aus Fig. 1
bereits bekannt ist. Daher sind die identischen Teile
auch mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
Der erkennbare Unterschied zwischen beiden Anordnungen
besteht in der abweichenden Gestaltung der Hohlräume 19.
Diese Hohlräume 19, die achsparallel zur Mittelachse des
Reaktordruckbehälters 10 die einzelnen Lagen der kerami
schen Einbautenkerner durchdringen, sind mittels durch
gehenden ebenfalls achsparallelen Spalten 21 mit dem
Innenraum 12 des Reaktordruckbehälters 10 verbunden.
In Fig. 4 ist der Querschnitt durch einen Reaktordruck
behälter 10 gemäß Fig. 3 gezeigt. Klar zu erkennen sind
die im Unterschied zu der aus Fig. 2 bekannten Darstel
lung in die Stirnseiten der Vorsprünge 15 eingelassenen
Spalte 21, welche die Hohlräume 19 mit dem Innenraum 12
des Reaktordruckbehälters verbinden.
Aus Fig. 5, welche die Seitenansicht eines Nasensteins
15 innerhalb des Cores 12 eines Reaktordruckbehälters 10
zeigt, ist die Anordnung von Schlitzen 17 auf der zum
Core 12 hin zugewandten Oberfläche der einzelnen Gra
phitblöcke 16 zu erkennen. Diese Schlitze dienen zur
Verringerung der spezifischen Oberfläche und damit zur
Minderung dehnungsinduzierter Eigenspannungen im Gra
phit, welche durch die Neutronenstrahlung hervorgerufen
werden.
Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung des Be
schickungs- und Entnahmeverfahrens des Absorbermate
rials.
Gezeigt ist der Reaktordruckbehälter 10 an dessen Unter
seite ein Abzugsrohr 24 anschließt, durch welches das
Absorbermaterial zu einer Prüf- und Selektionseinrich
tung 30 gelangt. Hier wird das jeweils verbliebene Rest
absorptionsvermögen der einzelnen Absorberelemente er
mittelt. Davon abhängig gelangen die Absorberelemente
entweder in ein Sammelgefäß 32 für verbrauchtes Absor
bermaterial oder mittels einer Fördereinrichtung 34 über
eine Förderleitung 36 in den Vorratsbehälter 20, von wo
aus die Beschickung des Reaktordruckbehälters über die
Leitung 22 erfolgt.
In den Leitungen 22 und 24 installierte, fernbetätigbare
und schaltungsmäßig miteinander verknüpfte Schließein
richtungen 23 dienen zum störungsfreien Befüllen und
Entleeren des Absorbermaterials.
Claims (12)
1. Verfahren zum längerfristigen Abschalten eines
Hochtemperaturkernreaktors mit einer Schüttung kugelför
miger Betriebselemente in einem Core mittels neutronen
absorbierendem Absorbermaterial, dadurch gekennzeichnet,
daß das aus kugelförmigen Absorberelementen bestehende
Absorbermaterial kernnah in die Schüttung der kugelför
migen Betriebselemente eingebracht wird und diese säu
lenförmig vertikal durchsetzt, wobei eine Vermischung
des Absorbermaterials mit den Betriebselementen unter
bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Absorbermaterial von oben dem Core (12) zu
geführt und unterhalb des Cores (12) abgezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das abgezogene Absorbermaterial auf seine
Absorptionsfähigkeit überprüft und dementsprechend
selektiert wird, wobei das ausreichend absorptionsfähige
Absorbermaterial einem Vorratsbehälter (20) zugeführt
wird, von welchem aus die erneute Beschickung des Cores
(12) mit Absorberelementen erfolgt, so daß ein Kreislauf
entsteht.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruchs 1, mit einem Seitenreflektor aus Graphit, der
das mit einer Schüttung kugelförmiger Betriebselemente
gefüllte kreiszylindrische Core eines Hochtemperatur
kernreaktors konzentrisch umgibt, in welches Core
gleichmäßig am Umfang verteilt angeordnet wenigstens
zwei nasenartige Vorsprünge radial hineinragen, die je
weils einen vertikalen Hohlraum zur Aufnahme von Absor
bermaterial aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß der
vertikale Hohlraum (18) kernnah im Bereich der dem Core
(12) zugewandten Stirnseite jedes Vorsprungs (15) ange
ordnet ist und daß in den Hohlraum (18) aus einem ober
halb des Cores (12) angeordneten Vorratsbehälter (20)
mittels Schwerkraft gelangende schüttfähige Absorber
material die um die Vorsprünge (15) eingefüllte Schüt
tung kugelförmiger Betriebselemente säulenförmig durch
setzt und deren Neutronenstrahlung absorbiert.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorsprünge (15) aus aufeinander gesta
pelten Graphitblöcken (16) gebildet sind, deren dem Core
(12) zugewandte Oberflächen mit rastermäßig angeordneten
oberflächennahen Schlitzen (17) versehen sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder der Vorsprünge (15) einen durch
gehenden vertikalen Spalt (21) aufweist, durch welchen
der jeweilige Hohlraum (18) mit dem Core (12) kommuni
ziert.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die oberflächennahen Schlitze (17) und
der durchgehende Spalt (21) dazu dienen, durch Neutro
nenstrahlung Beschädigungen der Graphitblöcke (16) in
folge durch Neutronenstrahlung induzierte Dehnungen,
welche zu Eigenspannungen führen, zu verhindern.
8. Einrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die vertikalen Hohlräume (18) mit
einem gemeinsamen Vorratsbehälter (20) für die Absorber
elemente verbunden sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder vertikale Hohlraum (18) mit
einem ihm jeweils zugeordneten Vorratsbehälter (20) für
Absorberelemente verbunden ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 4 zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder vertikale Hohlraum (18) mit einem Abzugsrohr
(24) verbunden ist, das unterhalb des Core (12) ange
ordnet ist und zum Abziehen der Absorberelemente dient.
11. Einrichtung nach Anspruch 4 und 10 zur Durch
führung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abzugsrohre (24) mit einer Prüf- und
Selektionseinrichtung (30) mit daran anschließender För
dereinrichtung (34) verbunden sind, welche die absorp
tionsfähigen Absorberelemente in den Vorratsbehälter
(20) fördert.
12. Einrichtung nach den Ansprüchen 4, 8 und 9, da
durch gekennzeichnet, daß oberhalb und unterhalb der
vertikalen Hohlräume (18) fernbetätigbare Schließelemen
te (23) angeordnet sind, welche zum bestimmungsgemäßen
Befüllen und Leeren der Hohlräume (18) mit Absorberma
terial dienen und hierzu verschlossen oder geöffnet
sind.
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