Die Erfindung betrifft eine Steueranordnung für minde
stens zwei von mindestens einer Pumpe gespeiste hydrau
lische Verbraucher mit den im Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 angeführten Merkmalen.
Bei einer derartigen Steueranordnung (DE-OS 34 22 165)
ist es bekannt, jede Druckwaage mit einer zusätzlichen
Druckdifferenz zu beaufschlagen, nämlich mit der Dif
ferenz aus dem Pumpendruck und dem höchsten, an einer
Wechselventilkette abgegriffenen Verbraucherdruck. Ver
ringert sich die Druckdifferenz, weil die von der Pum
pe gelieferte maximale Fördermenge nicht ausreicht,
so wird der Durchfluß durch die Druckwaagen verhältnis
gleich, also gleich dem Verhältnis der am Wegeventil
eingestellten Durchflußmenge verringert, wodurch die
beispielsweise von zwei gleichzeitig betätigten Stell
zylindern hervorgerufene Bahnkurve eines zu bewegenden
Arbeitsmittels beibehalten, die Verstellgeschwindigkeit
insgesamt jedoch verringert wird.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht dar
in, die Steueranordnung der eingangs geschilderten Art
so auszubilden, daß die Verminderung der Durchflußmen
gen auf elektrischem Wege mit großer Genauigkeit vorge
nommen werden kann.
Die genannte Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß wird der elektrischen Ansteuerung der
Wegeventile von Seiten der Handsteuergeber eine elektri
sche Hubminderung für die Wegeventile überlagert. Wird
nämlich von den Steuergebern mehr Fördermenge angefor
dert, so wird der Hub aller angesteuerten Wegeventile
so weit verringert, daß keiner der Verbraucher stehen
bleibt, vielmehr die eingestellte Bahnkurve des Werk
zeuges oder Arbeitsmittels erhalten bleibt und die Ver
stellgeschwindigkeit verringert wird. Durch diese Maß
nahme wird ein Zusammenbrechen des Druckgefälles an den
Wegeventilen verhindert und eine gegenseitige Beein
flussung der Verbraucher und der Verlust der Feinsteu
erbarkeit vermieden.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß ohne
Änderung der hydraulischen Komponenten die zur Durchfluß
mengenreduzierung erforderlichen zusätzlichen elektri
schen Bauteile ohne großen zusätzlichen Aufwand ergänzt
werden können. Außerdem ist es möglich, verhältnismäßig
einfache Prioritätsschaltungen zu realisieren, wenn nur
bestimmte hydraulische Verbraucher mit der Hubminderung
versehen werden sollen, andere Verbraucher jedoch nicht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen hydraulischen Schaltplan einer Bagger
steuerung und
Fig. 2 einen elektrischen Schaltplan der Hubminde
rungsschaltung.
Gemäß Fig. 1 sind die hydraulischen Verbraucher eines Bag
gers in zwei Blöcken 10 und 30 zusammengefaßt. Die Antrie
be des Fahrwerks 11, des Auslegers 12 und des Löffels 13
werden von je einem elektrisch angesteuerten Mehrwege
Proportionalventil 14 der Richtung und der Geschwindigkeit
nach betätigt, die im Block 10 angeordnet sind. Jedem Ven
til 14 ist eine Druckwaage 15 zugeordnet, die in der be
kannten Weise von der Druckdifferenz am zugeordneten Wege
ventil,
beaufschlagt ist. Der Block 10 ist über
eine Förderleitung 16 an eine Verstell
pumpe 18 angeschlossen. Der jeweils höchste, an einem der
Antriebe 11, 12 oder 13 auftretende Verbraucherdruck wird
über eine Wechselventilkette 19 und eine Steuerdruckleitung
20 dem Druckförderstromregler 21 der Verstellpumpe 18 zu
geführt. Jede Druckwaage 15 hält den am zugeordneten Wege
ventil eingestellten Volumenstrom auch bei Druckschwan
kungen konstant, so daß trotz unterschiedlicher Belastun
gen am zugehörigen Antrieb dessen Arbeitsgeschwindigkeit
durch Änderung des Durchflußquerschnittes in der Druckwaa
ge konstant gehalten wird.
Die elektrische Betätigung jedes Wegeventils 14 erfolgt
durch einen eingeprägten Strom, der den Wicklun
gen a 1, a 2, a 3 bzw. b 1, b 2, b 3 zugeführt wird.
In entsprechender Weise besteht der Steuerblock 30 eben
falls aus je einem Wegeventil 34 mit einer Druckwaage 35
für die Antriebe des rechten Fahrwerks 31, des Bagger
stiels 32 und einem weiteren Antrieb 33. Der Block 30 ist
über eine Förderleitung 36 an eine Verstellpumpe 38 ange
schlossen, an deren Druckförderstromregler 41 über eine Steu
erdruckleitung 40 und eine Wechselventilkette 39 der höch
ste Druck an einem der Antriebe 31, 32 oder 33 anliegt.
Über das Ventil 17 können die beiden Förderleitungen 16
und 36 miteinander verbunden werden, so daß beide Ver
stellpumpen 18 und 38 bei geöffnetem Ventil 17 parallel
geschaltet sind. Beide Pumpe 18 und 38 sind von einer
Brennkraftmaschine 42 angetrieben.
Zur Betätigung der Wegeventile 14 und 34 sind nicht dar
gestellte Handsteuergeber vorgesehen, bei deren Auslen
kung der Abgriff eines Potentiometers verstellt und damit
dessen Ausgangsspannung verändert wird. Die zu den Steu
ergebern des Blocks 10 gehörenden Potentiometer sind mit
23 und die zum Block 30 gehörenden Potentiometer mit 43
bezeichnet. Die Ausgangsspannungen der Potentiometer 23
und 43 werden einem Leistungsverstärker 50 zugeführt,
von dem die eingeprägten Ströme zur Betätigung der Wege
ventile 14 und 34 erzeugt werden, die den Wegeventilen
über die mit a 1-a 6 und b 1-b 6 bezeichneten Leitungen zu
geführt werden.
Außerdem sind die Ausgangsspannungen der Potentiometer
23 und 43 an ein Steuergerät 51 geführt, dessen Einzel
heiten in Fig. 2 dargestellt sind. Das Steuergerät 51
enthält die Schaltung zur Hubminderung der Wegeventil
14, 34 sowie einen Grenzlastregler, der abhängig von der
Öltemperatur, der Gaspedalstellung und der Drehzahl der
Brennkraftmaschine 42 ist. Bei Betätigung des Fahrwerks
11, 31 wird außerdem im Leistungsverstärker 50 ein Signal
erzeugt, mit dem ein Druckumschaltgerät 24 bzw. 44 an
steuerbar ist, um in bekannter Weise eine Druckumschaltung
der Druckförderstromregler 21 bzw. 41 zu veranlassen,
da das Fahrwerk mit einem höheren Systemdruck betätigt
wird, während die Arbeitsantriebe 12, 13 und 32 mit einem
niedrigeren Druck beaufschlagt werden.
Das Steuergerät 41 erzeugt aus den von den Potentiometern
zugeführten Ausgangsspannungen sowie abhängig von den Be
triebszuständen der Brennkraftmaschine 42 Speisespannun
gen, die den Potentiometers 23 und 43 zugeführt werden.
Die elektrische Schaltung ist in Fig. 2 dargestellt. Da
bei sind die mit den nicht gezeigten Handsteuergebern
an ihren Potentiometers 23 bzw. 43 eingestellten Span
nungen an den Leistungsverstärker 50 zur Ansteuerung
der zugeordneten Wegeventile und außerdem über je einen
Anpaßrechner 25 bzw. 45 an eine Summierstufe 26 bzw. 46
geführt.
Der Ausgang der Summierstufe 26 ist über eine Vergleichs
stufe 27 und einen Anpaßverstärker 28 an eine einstellba
re Spannungsquelle 29 angeschlossen. Der Ausgang der Sum
mierstufe 46 ist über eine Vergleichsstufe 47 und einen
Anpaßverstärker 48 an eine einstellbare Spannungsquelle
49 angeschlossen.
Die Spannungsquelle 29 liefert die Speisespannung für die
Potentiometer 23 im Block 10 und die Spannungsquelle 49
liefert die Speisespannung für die Potentiometer 43 im
Block 30. Das Potentiometer 43 für den Antrieb 33 im
Block 30, z.B. ein Drehwerk, ist an eine Konstantspannungs
quelle 53 angeschlossen. Dieser Antrieb hat somit Priori
tät. Das diesem Antrieb zugeführte Volumen wird somit vom
Steuergerät 51 nicht verringert.
Im Normalfall versorgt jede Verstellpumpe 18 bzw. 38 den
zugeordneten Block 10 bzw. 30 mit Druckmittel. Dabei ist
das Ventil 17 geschlossen. In diesem Fall sin die zwischen
den Summierstufen 26, 46 und den Vergleichsstufen 27 und 47
vorgesehenen Schalter 54 geschlossen und die Schalter 55
geöffnet.
Die an den Potentiometern 23 des Blocks 10 eingestellten
Geberspannungen werden in der Summierstufe 26 summiert und
in der Vergleichsstufe 27 mit einem Grenzwert verglichen,
der einer maximal zur Verfügung stehenden Fördermenge der
Pumpe 18 entspricht. Dabei ist vom Förderstromregler 21
die maximale Fördermenge entsprechend der Drehzahl der
Brennkraftmaschine 42 eingestellt. Der
genannte Grenzwert kann somit von der Drehzahl des Mo
tors abgeleitet werden. Das Drehzahlsignal wird über
eine Leitung 56 der Vergleichsstufe 27 zugeführt.
Übersteigt die Summenspannung den in der Vergleichsstufe
27 vorgegebenen Grenzwert, so wird über den Anpaßverstär
ker 28 die Spannungsquelle 29 angesteuert, deren Speise
spannung für die Potentiometer 23 des Blocks 10 propor
tional verringert wird. Dadurch vermindert sich die am
jeweiligen Potentiometer 23 abgegriffene Geberspannung
im gleichen Verhältnis, so daß entsprechend verhältnis
gleich die den Wegeventilen 14 vom Leistungsverstärker
50 zugeführten Ströme reduziert werden, so daß der Hub
der Wegeventile und damit die Durchflußmenge reduziert
wird.
Die Hubminderung für die Wegeventile 34 im Block 30 mit
tels einer Verringerung der Speisespannung der Potentio
meter 43 mittels der Spannungsquelle 49, der Vergleichs
stufe 47 und der Summierstufe 46 erfolgt in entsprechen
der Weise.
Mit den Anpaßrechner 25 bzw. 45 läßt sich die am jeweili
gen Potentiometer eingestellte Geberspannung und der Kol
benhub des zugeordneten Wegeventils bzw. die am Wegeventil
eingestellten Durchflußmengen einander zuordnen. Der der
Vergleichsstufe 27 bzw. 47 zugeführte Summenwert ent
spricht also der tatsächlichen den Antrieben zugeführten
Durchflußmenge.
Sollen die beiden Blöcke 19 und 30 von beiden Pumpen 18
und 38 gemeinsam mit Arbeitsmittel versorgt werden, so
werden die Ventile 17, 60 von Hand oder automatisch als Funk
tion der Betriebsparameter geschaltet. Beide Pumpen sind
also mit dem höchsten Lastdruck des Systems beaufschlagt.
Gleichzeitig werden die Schalter 54 geöffnet und die Schal
ter 55 geschlossen. Damit gelangen die in einer weiteren
Summierstufe 58 summierten Ausgangsspannungen beider Summier
stufen 26, 46 an die Vergleichsstufen 27, 47. Es wird dann je
weils die gesamte Summierspannung aller Antriebe mit einem
entsprechend erhöhten Grenzwert, der der maximalen Leistung
beider Pumpen entspricht, verglichen und die Spannungsquel
len 29, 49 in entsprechender Weise angesteuert.
Der Schaltung für die Hubminderung der Wegeventile ist ein
Grenzlastregler 60 überlagert, dem der Öltemperatur, der
Gaspedalstellung und der Drehzahl der Brennkraftmaschine
entsprechende Spannungen zugeführt werden. Abhängig von
diesen Werten beaufschlagt der Grenzlastregler 60 über
die Anpaßverstärker 28 und 48 ebenfalls die Spannungsquel
len 29 und 49, um die Speisespannungen für die Potentio
meter zu verringern. Damit wird ein Überlasten bzw. eine
zu starke Drückung oder ein Abwürgen des Antriebsmotors
verhindert. Bei Überschreiten der maximal zulässigen Lei
stung der Brennkraftmaschine werden somit die angesteuer
ten Antriebe proportional so lange zurückgenommen, bis
die abverlangte Leistung aller Antriebe kleiner oder gleich
der maximal zulässigen Antriebsleistung ist. Hydraulische
Leistungsregler an den Pumpen sind dann nicht erforderlich.
Zusätzlich kann die Drehzahl der Brennkraftmaschine über
eine nicht dargestellte Schaltung mit einem Zeitglied ab
gesenkt werden, um bei längerer Stillstandszeit der An
triebe die Drehzahl des Motors auf Leerlauf abzusenken.
Zur Hubverminderung ist es besonders vorteilhaft sowie
einfach, die Speisespannungen für die Potentiometer der
Gebergeräte zu vermindern. Es besteht aber auch die Mög
lichkeit, beispielsweise die Hubminderung über die den
einzelnen Wegeventilen zugeordneten Leistungsverstärker
vorzunehmen.