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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Steueranordnung zur Druckmittelversorgung
von zumindest drei Verbrauchern, wobei im Druckmittelströmungspfad
zu jedem Verbraucher eine verstellbare Zumessblende angeordnet ist.
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Zur
Ansteuerung mehrerer Verbraucher werden häufig Steueranordnungen
eingesetzt, bei denen die Verbraucher über eine Verstellpumpe
mit Druckmittel versorgt werden. Zwischen der Verstellpumpe und
jedem Verbraucher kann ein verstellbare Zumessblende und, bei einigen
Systemen, eine Druckwaage vorgesehen werden. In dem Fall, in dem
die Druckwaage der zugeordneten Zumessblende nachgeschaltet ist,
und in Öffnungsrichtung von dem Druck nach der jeweiligen
Zumessblende und in Schließrichtung von einem Steuerdruck
beaufschlagt ist, der üblicherweise dem höchsten
Lastdruck aller von derselben Hydropumpe versorgten hydraulischen
Verbraucher entspricht, spricht man von einer so genannten lastunabhängigen
Durchflussverteilung (LUDV-Steuerung, Stromteilerprinzip), bei der bei
einer Unterversorgung die den einzelnen Verbraucher zufließenden
Druckmittelmengen unabhängig vom jeweiligen Lastdruck der
hydraulischen Verbraucher verhältnisgleich reduziert werden.
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Bei
klassischen „LS-Systemen" ist die Druckwaage in der Regel
der Zumessblende vorgeschaltet und in Schließrichtung vom
Druck vor der Zumessblende und in Öffnungsrichtung vom
Lastdruck des jeweiligen hydraulischen Verbrauchers beaufschlagt. Bei
einer derartigen, nach dem Stromreglerprinzip arbeitenden Steuerung
wird im Fall einer Unterversorgung nur die dem Lastdruck höchsten
hydraulischen Verbraucher zufließende Druckmittelmenge
reduziert.
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Bei
herkömmlichen LUDV-/LS-Systemen wird die mehreren Verbrauchern
zugeordnete Verstellpumpe in Abhängigkeit vom höchsten
Lastdruck der Verbraucher derart angesteuert, dass sich in der Pumpenleitung
ein Druck einstellt, der um eine zur Kraft einer Regelfeder eines
Pumpen-Regelventils äquivalente Druckdifferenz über
dem höchsten Lastdruck liegt.
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In
der
DE 103 32 120 ist
eine nach dem so genannten EFM(Electronic-Flow-Matching)-Prinzip arbeitende
Steueranordnung offenbart, bei der die vorbeschriebene Bedarfsstromregelung
derart erfolgt, dass die Verstellpumpe über ein Steuergerät elektrisch
so verstellt wird, bis sie den Druckmittelbedarf aller Verbraucher
deckt. D. h. bei einer derartigen Lösung ist es nicht erforderlich,
den Lastdruck der Verbraucher zu einem Pumpenregler zu melden. Prinzipiell
ist es bei EFM-Systemen auch möglich, auf die Individualdruckwaage
zu verzichten, so dass die Einstellung der Zumessblende und der
Verstellpumpe über das Steuergerät nach dem individuellen Druckmittelbedarf
der angesteuerten Verbraucher geregelt wird. Ein derartiges EFM-System
ist auch in der
DE
37 16 200 C2 und in der
US
5,138,838 erläutert.
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Bei
den eingangs beschriebenen herkömmlichen Steueranordnungen
mit verstellbarer Zumessblende und Individualdruckwaage sowie in
Abhängigkeit vom höchsten Lastdruck angesteuerter
Verstellpumpe stellt sich beim gleichzeitigen Betrieb mehrerer Verbraucher
ein Problem ein, das anhand der 1 erläutert
wird, auf die bereits jetzt verwiesen wird. In dieser 1 ist
die Kennlinie der zugeordneten Verstellpumpe dargestellt, wobei
der Druck p über dem von der Pumpe zur Verfügung
gestellten Volumenstrom Q dargestellt ist. Nimmt man an, dass die
drei Verbraucher V1, V2, V3 mit unterschiedlichen Lastdrücken
und unterschiedlichem Volumenstrombedarf betrieben werden, wird
der von der Pumpe zur Verfügung gestellte Druckmittelvolumenstrom
so eingestellt, dass er um die vorbeschriebene Druckdifferenz ΔpDR oberhalb des höchsten Lastdrucks
des Verbrauchers V2 liegt. Der Druckmittelvolumenstrom zu den lastniedrigeren
Verbrauchern muss entsprechend angedrosselt werden, so dass sich
die in 1 dargestellte vergleichsweise sehr hohe Verlustleistung
PVerlust einstellt. Bei den vorbeschriebenen
EFM-Systemen kann die Druckdifferenz ΔpDR zwar
deutlich reduziert werden, die systembedingten Verluste bei großen
Verbraucherdruckdifferenzen sind jedoch nicht vermeidbar.
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Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Steueranordnung zur Druckmittelversorgung von zumindest drei Verbrauchern
mit verringerten Verlusten zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmalskombination
des Patentanspruches 1 und hinsichtlich der Steueranordnung durch
die Merkmalskombination des nebengeordneten Patentanspruches 2 gelöst.
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Erfindungsgemäß erfolgt
die Druckmittelversorgung von zumindest drei Verbrauchern über
zumindest zwei Pumpen, von denen wenigstens eine eine Verstellpumpe
ist, die in Abhängigkeit vom Bedarfsstrom eines Verbrauchers
verstellbar ist. In jedem Druckmittelpfad zu den Verbrauchern ist
eine elektrisch verstellbare Zumessblende angeordnet, wobei über
geeignete Aufnehmer die individuellen Lastdrücke der Verbraucher
und/oder die Ist-Druckmittelvolumenströme oder entsprechende
Parameter an den Verbrauchern erfasst werden.
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Erfindungsgemäß werden
in Abhängigkeit von diesen Parametern oder im Lastdruck
oder im Bedarfsstrom ähnliche Verbraucher einer Pumpe zugeordnet
und der oder die sonstigen Verbraucher der oder den anderen Pumpen
zugeordnet. Auf diese Weise ist es mit vergleichsweise geringem
Aufwand möglich, dass die Verbraucher mit niedrigerem Lastdruck über
eine auf einen entsprechenden niedrigeren Pumpendruck eingestellte
Pumpe versorgbar sind, während der oder die Verbraucher
mit dem systemhöchsten oder ähnlich hohen Lastdrücken/Volumenströmen über
ein auf das entsprechend hohe Druckniveau eingestellte Pumpe versorgt
werden, so dass die Verluste insbesondere an den lastniedrigeren
Verbrauchern erheblich reduziert werden. Ein derartiges Mehrpumpensystem
ermöglicht somit eine effektive Verringerung der Verlustleistung,
so dass die bei einem derartigen Mehrpumpensystem erforderlichen
höheren Investitionskosten kompensiert werden.
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Durch
die Reduzierung der Verlustleistung steht gegenüber den
herkömmlichen Lösungen zusätzliche Leistung
zur Verfügung, wodurch die Arbeitsgeschwindigkeit erhöht
wird. Ein weiterer Vorteil ist die höhere Flexibilität
gegenüber konventionellen Mehrkreissystemen, da Freiheitsgrade
bei der Wahl der verwendeten Pumpen bleiben. Prinzipiell kann aber
auch durch die erfindungsgemäße Steueranordnung
und das erfindungsgemäße Verfahren die installierte
Pumpenleistung bei gleicher Arbeitsgeschwindigkeit geringer als
bei konventionellen Systemen ausgelegt werden.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung sind beide Pumpen verstellbar
ausgeführt, so dass diese sehr exakt an das Druckniveau
der zugeordneten Verbraucher angepasst werden können.
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Prinzipiell
ist die erfindungsgemäße Lösung bei vorbeschriebenen
LUDV-Systemen (Stromteilerprinzip) oder den klassischen „LS-Systemen"
(Stromreglerprinzip) anwendbar, wobei zumindest eine der Pumpen
in Abhängigkeit vom Lastdruck des zugeordneten Verbrauchers
ansteuerbar ist.
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Zum
Abgreifen dieses Lastdrucks kann der Druckwaage ein LS-Umschaltventil
zugeordnet werden, über die der zur zugeordneten Verstellpumpe gemeldete
Lastdruck auf die Druckwaage aufschaltbar ist.
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Selbstverständlich
können das erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Steueranordnung auch
nach dem EFM-Prinzip mit und ohne Individualdruckwaagen angesteuert
werden.
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Bei
einem besonders einfach aufgebauten Ausführungsbeispiel
wird ein Verbraucher fest einer Pumpe zugeordnet, während
die anderen Verbraucher beliebig den zumindest zwei Pumpen zugeordnet
werden können.
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Bei
dieser Ausführungsform muss dann lediglich den nicht einer
Pumpe fest zugeordneten Verbrauchern ein Pumpenauswahlventil zugeordnet werden.
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Das
Pumpenauswahlventil ist vorzugsweise elektrisch oder elektrohydraulisch über
ein Steuergerät betätigbar.
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Dabei
wird es bevorzugt, wenn das Pumpenauswahlventil ein Wegeventil ist,
mit mehreren, jeweils einer der Pumpen zugeordneten Eingangsanschlüssen
sowie einem dem Verbraucher zugeordneten Ausgangsanschluss.
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Die
erfindungsgemäße Steueranordnung und das erfindungsgemäße
Verfahren lassen sich vorteilhafter Weise bei einem mobilen Arbeitsgerät, beispielsweise
einem Hydraulikbagger einsetzen.
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Sonstige
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand weiterer
Unteransprüche.
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Im
Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
p-Q-Diagramm einer herkömmlichen Steueranordnung;
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2 ein
Schaltschema eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Mehrpumpen-Steueranordnung;
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3 ein
p-Q-Diagramm der Steueranordnung aus 2;
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4 eine
Steueranordnung, bei der den im Druckmittelströmungspfad
zu den Verbrauchern angeordneten Zumessblenden keine Druckwaagen
zugeordnet sind und
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5 eine
vereinfachte Variante des Ausführungsbeispiels aus 4.
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2 zeigt
ein Schaltschema einer hydraulischen Steueranordnung eines mobilen
Arbeitsgerätes, beispielsweise eines Hydraulikbaggers,
dessen Verbraucher V1, V2, V3 über ein Mehrpumpensystem
mit zwei Pumpen 2, 4 mit Druckmittel versorgbar sind.
Beide Pumpen 2, 4 sind als Verstellpumpen ausgeführt,
die in Abhängigkeit vom Bedarfsstrom der Verbraucher V1,
V2, V3 angesteuert wird. Anhand der folgenden Ausführungsbeispiele
werden nach dem EFM-Prinzip arbeitende Steueranordnungen beschrieben,
bei denen die zur Deckung des Druckmittelbedarfs verstellbaren Elemente
elektrisch über ein Steuergerät 6 angesteuert
werden, wobei die Sollwerte über ein Eingabegerät 8,
beispielsweise Joy-Sticks von der Bedienperson eingestellt werden,
um die Verbraucher mit einer vorbestimmten Geschwindigkeit auszufahren
oder zu betreiben. Die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele sind
darüber hinaus als LUDV-Systeme ausgeführt, wobei
in dem Fall, in dem die Pumpen 2, 4 den Druckmittelbedarf
aller angesteuerten Verbraucher V1, V2, V3 nicht decken können,
der Druckmittelvolumenstrom zu den Verbrauchern verhältnisgleich
reduziert wird. Prinzipiell ist die erfindungsgemäße Steueranordnung
jedoch auch bei den herkömmlichen, nach dem Stromreglerprinzip
arbeitenden LS-Systemen anwendbar.
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An
den Druckanschluss der beiden Pumpen 2, 4 ist
jeweils eine Pumpenleitung 10, 12 angeschlossen,
die jeweils in drei, jedem Verbraucher V1, V2, V3 zugeordnete Zulaufleitungen 14, 16, 18 (Pumpenleitung 10)
bzw. 20, 22, 24 (Pumpenleitung 12) verzweigen.
Die jeweils einem Verbraucher zugeordneten Zulaufleitungen 14, 16 (V1); 16, 22 (V2); 18, 24 (V3)
sind jeweils mit Eingangsanschlüssen eines Pumpenauswahlventils 26, 28, 30 verbunden,
das beim dargestellten Ausführungsbeispiel als 3/2-Wegeventil
zugeordnet ist.
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Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Verstellung
der Pumpenauswahlventile 26, 28, 30 jeweils über
einen Schaltmagneten 32, 34, 36, die
jeweils über Signalleitungen 38, 40, 42 mit
dem Steuergerät 6 verbunden sind, so dass von
diesem Steuersignale zum Schalten der Schaltmagnete 32, 34, 36 generiert
werden können.
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Ein
Ausgangsanschluss jedes Pumpenauswahlventils 26, 28, 30 ist
an eine Leitung 44, 46, 48 angeschlossen,
in der jeweils eine elektrisch verstellbare Zumessblende 50, 52, 54 angeordnet
ist. Diese kann beispielsweise durch ein stetig verstellbares Wegeventil
ausgebildet sein, über das der Öffnungsquerschnitt
der Zumessblende 50, 52, 54 und damit der
Druckmittelvolumenstrom und die Richtung der Druckmittelströmung
einstellbar sind. Über das als 3/3-Wegeventil ausgeführte
Pumpenauswahlventil 26, 28, 30 kann je
somit jeweils eine der einem Verbraucher V1, V2, V3 zugeordneten
Zulaufleitungen 14, 20 (V1); 16, 22 (V2); 18, 24 (V3)
mit der Leitung 44, 46 bzw. 48 verbunden
werden, so dass entsprechend der Einstellung des Pumpenauswahlventils 26, 28, 30 der
zugeordnete Verbraucher V1, V2, V3 entweder von der Pumpe 2 oder
von der Pumpe 4 mit Druckmittel versorgt wird.
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Bei
dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind
die Pumpenauswahlventile 26 in eine Grundposition voreingestellt,
in der beispielsweise die mit der Pumpe 2 verbundenen Zulaufleitungen 14, 16 mit
der jeweiligen Leitung 44, 46 und die der Pumpe 4 zugeordnete
Zulaufleitung 24 mit der Leitung 48 verbunden
ist, so dass die beiden Verbraucher V1, V2 über die Pumpe 2 mit
Druckmittel versorgt werden, während der Verbraucher V3
mit der Pumpe 4 verbunden ist.
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Die
Verstellung der Zumessblende 50, 52, 54 erfolgt
wiederum über das Steuergerät 6, dessen
Signalanschlüsse über Steuerleitungen 56, 58, 60 mit den
Stellgliedern zur Verstellung der zugeordneten Zumessblende 50, 52, 54 verbunden
sind. Stromabwärts der jeweiligen Zumessblende 50, 52, 54 ist
in der Leitung 44, 46, 48 jeweils eine
Druckwaage 62, 64, 66 angeordnet, die
in Öffnungsrichtung vom Druck stromabwärts der
Zumessblende 50 und in Schließrichtung von dem
höchsten, zu einer der Pumpen 2, 4 gemeldeten
Lastdrücken beaufschlagt ist.
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Der
auf die Druckwaagen 62, 64, 66 in Schließrichtung
wirksame Druck wird jeweils über ein LS-Schaltventil 68, 70, 72 wahlweise
von zwei Lastdruckleitungen 74, 76 abgegriffen,
in denen jeweils der höchste Lastdruck der einer der Pumpen 2, 4 zugeordneten
Verbraucher (je nach Einstellung der Pumpenauswahlventile 26, 28, 30)
anliegt. Dieser Lastdruck wird über nicht dargestellte
Wechselventilkaskaden abgegriffen. Durch die den Zumessblenden 50, 52, 54 jeweils
nachgeschalteten Druckwaagen 62, 64, 66 wird
somit ein LUDV-System gemäß den Ausführungen
in der Beschreibungseinleitung ausgebildet.
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In
Abhängigkeit von diesem höchsten Lastdruck in
den Lastmeldeleitungen 74, 76 wird auch der Schwenkwinkel
der beiden Verstellpumpen 2, 4 eingestellt, wobei
das Signal zum Einstellen des Schwenkwinkels über das Steuergerät 6 und
Signalleitungen 78, 80 zu einer Schwenkwinkelstelleinrichtung
der jeweiligen Pumpe 2, 4 geführt ist.
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Die
LS-Schaltventile 68, 70, 72 sind ebenfalls
als elektrisch betätigbare 3/2-Wegeventile ausgeführt,
wobei die Verstellung ebenfalls wieder über das Steuergerät 6 erfolgt,
dabei können beispielsweise die Signale zum Schalten von
Schaltmagneten 82, 84, 86 von den gleichen
Signalleitungen 38, 40, 42 abgegriffen
werden, mit denen die Pumpenauswahlventile 26, 28, 30 umgeschaltet
werden. Die beiden Eingangsanschlüsse der LS-Schaltventile 68, 70, 72 sind
mit jeweils einer der Lastdruckleitungen 74, 76 verbunden,
wobei entsprechend der Voreinstellung der Pumpenauswahlventile 26, 28, 30 die
zugehörigen LS-Schaltventile 68, 70, 72 in
eine Grundposition vorgespannt sind, in der der in Schließrichtung
auf die Druckwaagen 62, 64, 66 wirkende
Druck über die beiden Schaltventile 68, 70 von
der Lastmeldeleitung 76 (der ersten Pumpe 2 zugeordnet)
und über das LS-Schaltventil 72 von der Lastmeldeleitung 74 (der zweiten
Pumpe 4 zugeordnet) abgegriffen wird. Beim Umschalten liegt
dann entsprechend der höchste Lastdruck der von der jeweils
anderen Pumpe 4, 2 versorgten Verbraucher an der
zugeordneten Druckwaage 62, 64, 66 an.
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Deren
Ausgänge sind über Vorlaufleitungen 88, 90, 92 mit
den Verbrauchern V1, V2 bzw. V3 verbunden. Diese sind beim dargestellten
Ausführungsbeispiel als Differentialzylinder ausgeführt,
deren bodenseitige Zylinderräume 94, 96, 98 mit
der jeweiligen Vorlaufleitung 88, 90 bzw. 92 verbunden
sind. In der Darstellung gemäß 2 sind
die Druckmittelströmungspfade zur Verbindung von Ringräumen 100, 102, 104 sowie
der Druckmittelablauf von den Zylinderräumen 94, 96, 98 zu
einem Tank oder die Druckmittelströmungspfade zwischen
den Ringräumen 100, 102, 104 und
den Pumpen 2, 4 nicht dargestellt.
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Die
Lastdrücke der Verbraucher V1, V2, V3 werden jeweils über
Drucksensoren 106, 108, 110 erfasst.
Zusätzlich sind Aufnehmer zur mittelbaren oder unmittelbaren
Erfassung des Druckmittelvolumenstroms zu den jeweiligen Verbrauchern
V1, V2, V3 vorgesehen. Zur Volumenstrommessung können unterschiedliche
Prinzipien heran gezogen werden, wobei auch eine indirekte Messung über
die Bewegungsgeschwindigkeit bzw. Position der Differentialzylinder
erfolgen kann. Im konkreten Fall gemäß 2 wird
der zugeführte Volumenstrom aus dem Hub der Differentialzylinder
berechnet, der über Lagesensoren 112, 114, 116 erfasst
wird. Falls der Verbraucher ein Hydromotor ist, würde in
entsprechender Weise die Drehzahl des Hydromotors erfasst und zur
Ist-Volumenstromberechnung verwendet werden. Die Signale der Sensoren 106, 108, 110; 112, 114, 116 werden
jeweils über Signalleitungen 118, 120, 122 (Drucksensoren)
und Signalleitungen 124, 126, 128 (Lagesensoren)
zum Steuergerät 6 gemeldet und dort bei der Berechnung
der Stellsignale zur Ansteuerung 2, 4 der Pumpenauswahlventile 26, 28, 30 und
der LS-Schaltventile 68, 70, 72 ausgewertet.
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Die
Software des Steuergerätes 6 ist so ausgelegt,
dass sich in etwa auf einem gleichen Druckniveau und/oder Volumenstromniveau
befindliche Verbraucher, im vorliegenden Fall die Verbraucher V1,
V2 einer der Pumpen (Pumpe 2) zugeordnet werden, während
der verbleibende, sich im Druck oder im Volumenstrom von den anderen
Verbrauchern V1, V2 unterscheidende Verbraucher V3 der weiteren Pumpe 4 zugeordnet
wird. Der Schwenkwinkel der beiden Pumpen 2, 4 wird
dann in Abhängigkeit vom höchsten Lastdruck der
zugeordneten Verbraucher, vom Ist-Volumenstrom zu den jeweils zugeordneten Verbrauchern
und/oder von dem über das Eingabegerät 8 eingestellten
Druckmittelvolumenbedarf der einzelnen Verbraucher V1, V2, V3 eingestellt.
D. h. es werden die Lastdrücke, die Ist-Volumenströme und
die Signale der Eingabegeräte 8 erfasst und mit entsprechenden
Algorithmen bestimmt, welche der Pumpen 2, 4 welchen
Verbraucher V1, V2, V3 mit Druckmittel versorgen soll. Anhand der
in 2 beschriebenen Schaltung kann jeder Verbraucher
mit einer der Pumpen 2, 4 verbunden werden, prinzipiell ist
es jedoch auch möglich, durch eine entsprechende Ausgestaltung
des Pumpenauswahlventils 26, 28, 30 die
Anordnung so weiter zu bilden, dass ein oder mehrere Verbraucher
gleichzeitig von beiden Pumpen 2, 4 mit Druckmittel
versorgt werden.
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Über
das Steuergerät 6 wird somit die energetisch günstigste
Aufteilung des Volumenstroms der beiden Pumpen 2, 4 (Minimierung
der Drosselverluste) ermittelt und die Pumpenauswahlventile entsprechend
angesteuert. Dabei werden vorzugsweise Verbraucher mit ähnlichem
Druckniveau gebündelt und von einer Pumpe versorgt. Die
Zuordnung der Verbraucher zur jeweiligen Pumpe 2, 4 kann
jedoch auch nach anderen Kriterien, beispielsweise nach dem jeweiligen
Soll-Volumenstrom erfolgen, wobei die Verbraucher in so viele Gruppen
aufgeteilt werden können, wie es Pumpen gibt.
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Der
energetische Vorteil einer derartigen Schaltung wird anhand 3 erläutert,
in der die hydraulische Leistung bzw. Verlustleistung der einzelnen
Verbraucher V1, V2, V3 dargestellt ist, wobei der Druck p in Abhängigkeit
vom Volumenstrom Q gezeigt ist. Ähnlich wie beim in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel sei angenommen, dass der Lastdruck
an den Verbrauchern V1, V2 auf vergleichsweise hohem, ähnlichem
Niveau liegt; der Lastdruck des Verbrauchers V3 ist wesentlich geringer.
Die Druckmittelvolumenströme zu den Verbrauchern unterscheiden
sich ebenfalls etwas, wobei dies für die folgende Betrachtung
von untergeordneter Bedeutung ist. Gemäß den vorbeschriebenen
Algorithmen werden dann die im Lastdruck ähnlichen Verbraucher V1,
V2 zusammengefasst und durch entsprechendes Einstellen der Pumpenauswahlventile 26, 28 und
der LS-Schaltventile 68, 70 mit der Pumpe 2 verbunden. Der
verbleibende Verbraucher V3 wird durch entsprechendes Umschalten
des LS-Schaltventils 72 und des Pumpenauswahlventils 30 mit
der Pumpe 4 verbunden. Die Pumpen werden derart eingestellt, dass
der Pumpendruck um die vorbestimmte Druckdifferenz ΔpDR oberhalb des Maximaldrucks der jeweils
zugeordneten Verbraucher, d. h. oberhalb des Lastdrucks des Verbrauchers
V1 (Pumpe 2) und oberhalb des Lastdrucks des Verbrauchers
V3 (Pumpe 4) liegt. Die Verlustleistung PVerlust ist,
wie sich ohne Weiteres aus einem Vergleich der 1 und 3 ergibt,
erheblich minimiert, so dass die Verbraucher V1, V2, V3 entweder
mit höherer Geschwindigkeit verfahren werden können
oder aber die installierte Leistung geringer ausgelegt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Schaltung ist besonders vorteilhaft,
wenn ein Verbraucher mit einem sehr geringen Volumenstrom bei sehr
hohem Lastdruck betrieben wird, während die anderen Verbraucher
auf wesentlich niedrigerem Lastdruck- und Volumenstromniveau betrieben
werden. In diesem Fall müsste bei eine herkömmlichen
System der Pumpendruck in Abhängigkeit von dem lastdruckhöchsten
Verbraucher eingestellt werden, so dass sich erhebliche Drosselverluste
ergeben. Bei der erfindungsgemäßen Lösung
werden wiederum die beiden Lastdruck niedrigeren Verbraucher zusammengefasst
und einer der Pumpen zugeordnet, während der lastdruckhohe,
mit geringem Druckmittelvolumenstrom versorgte Verbraucher der anderen
Pumpe zugeordnet wird.
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Prinzipiell
kann bei dem vorbeschriebenen und auch bei den im Folgenden beschriebenen
Ausführungsbeispielen an Stelle der Verstellpumpen 2, 4 auch
zumindest eine Konstantpumpe eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäße Lösung lässt
sich besonders einfach realisieren, wenn bei Systemen, die ohnehin
mehrere Hydraulikkreisläufe besitzen, die nicht gleichzeitig
aktiv sind, wie beispielsweise bei einem Hydraulikbagger, die Pumpen
der vorhandenen Kreisläufe zu dem vorbeschriebenen Mehrpumpensystem
zusammengeschaltet werden.
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Bei
einem System gemäß 2 kann die Einstellung
der Pumpen 2, 4 prinzipiell auch – wie
bei herkömmlichen LUDV- oder LS-Systemen – in
Abhängigkeit vom höchsten Lastdruck der jeweils
zugeordneten Verbraucher erfolgen, so dass dann über das
Steuergerät 6 lediglich die Zuordnung der Verbraucher
V1, V2, V3 zu den Pumpen 2, 4 gesteuert wird.
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4 zeigt
ein EFM-/LUDV-System, bei der die Druckmittelversorgung der einzelnen
Verbraucher V1, V2, V3 ohne Druckwaage erfolgt. In diesem Fall ist
es unumgänglich, dass der Schwenkwinkel der Pumpen 2, 4 in
Abhängigkeit von den vorbeschriebenen Parametern (Eingabewerte
an dem Eingabegerät 8, Ist-Volumenstrom zu den
Verbrauchern und/oder Lastdrücke der Verbraucher V1, V2,
V3) über das Steuergerät 6 eingestellt
wird. Bei diesem System ist es zusätzlich noch erforderlich,
den Pumpendruck in den Pumpenleitungen 10, 12 über
Drucksensoren 130, 132 zu erfassen und über
angedeutete Signalleitungen zum Steuergerät 6 zu
melden, so dass die Berechnung der Zuordnung der Verbraucher zu
den Pumpen auch der Pumpendruck 130, 132 eingeht.
Bei diesen EFM-Systemen wird der Öffnungsquerschnitt der
Zumessblenden 50, 52, 54 so eingestellt,
dass eine lastdruckunabhängige Druckmittelversorgung der
Verbraucher V1, V2, V3 ermöglicht ist.
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Im Übrigen
entspricht das in 4 dargestellte Ausführungsbeispiel
dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel, so dass weitere
Erläuterungen entbehrlich sind.
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5 zeigt
schließlich eine vereinfachte Variante des Ausführungsbeispiels
gemäß 4, wobei diese Vereinfachung
auch allgemein, beispielsweise bei einem Konzept gemäß 2 angewendet werden
kann.
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Bei
dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Verbraucher V1 einer der Pumpen, im vorliegenden Fall der Pumpe 4 fest
zugeordnet, d. h. in der Zulaufleitung 14 zu diesem Verbraucher
V1 befindet sich kein Pumpenauswahlventil. Die Zuordnung der beiden
anderen Verbraucher V2, V3 erfolgt wie bei den vorbeschriebenen
Ausführungsbeispielen zu einer der Pumpen 2, 4.
Diesbezüglich und im Hinblick auf die anderen Elemente
der Schaltung besteht kein Unterschied zu den vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen,
wobei über die Grundeinstellung der Pumpenauswahlventile 28, 30 vorbestimmt ist,
welcher der Verbraucher V2, V3 welcher Pumpe 2, 4 bei
unbestromten Schaltmagneten 34, 36 zugeordnet
ist. Bei der in 5 dargestellten Variante ist in
der dargestellten Grundposition die Pumpe 2 mit dem Verbraucher
V2 verbunden, während die Pumpe 4 dem Verbraucher
V3 zugeschaltet ist und stets mit dem Verbraucher V1 verbunden bleibt.
Durch Umschalten kann dann die Zuordnung der Verbraucher V2, V3
geändert werden.
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Offenbart
sind ein Verfahren und eine Steueranordnung zur Druckmittelversorgung
von zumindest drei Verbrauchern über zumindest zwei Pumpen.
Erfindungsgemäß kann zur Minimierung der hydraulischen
Verluste die Zuordnung der drei Verbraucher zu den zwei Pumpen nach
vorbestimmten Parametern, beispielsweise in Abhängigkeit
vom Lastdruck, dem Bedarfsvolumenstrom und dem Ist-Volumenstrom
verändert werden.
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- 1
- Steueranordnung
- 2
- Pumpe
- 4
- Pumpe
- 6
- Steuergerät
- 8
- Eingabegerät
- 10
- Pumpenleitung
- 12
- Pumpenleitung
- 14
- Zulaufleitung
- 16
- Zulaufleitung
- 18
- Zulaufleitung
- 20
- Zulaufleitung
- 22
- Zulaufleitung
- 24
- Zulaufleitung
- 26
- Pumpenauswahlventil
- 28
- Pumpenauswahlventil
- 30
- Pumpenauswahlventil
- 32
- Schaltmagnet
- 34
- Schaltmagnet
- 36
- Schaltmagnet
- 38
- Signalleitung
- 40
- Signalleitung
- 42
- Signalleitung
- 44
- Leitung
- 46
- Leitung
- 48
- Leitung
- V1
- Verbraucher
- V2
- Verbraucher
- V3
- Verbraucher
- 50
- Zumessblende
- 52
- Zumessblende
- 54
- Zumessblende
- 56
- Signalleitung
- 58
- Signalleitung
- 60
- Signalleitung
- 62
- Druckwaage
- 64
- Druckwaage
- 66
- Druckwaage
- 68
- LS-Schaltventil
- 70
- LS-Schaltventil
- 72
- LS-Schaltventil
- 74
- Lastdruckleitung
- 76
- Lastdruckleitung
- 78
- Signalleitung
- 80
- Signalleitung
- 82
- Schaltmagnet
- 84
- Schaltmagnet
- 86
- Schaltmagnet
- 88
- Vorlaufleitung
- 90
- Vorlaufleitung
- 92
- Vorlaufleitung
- 94
- Zylinderraum
- 96
- Zylinderraum
- 98
- Zylinderraum
- 100
- Ringraum
- 102
- Ringraum
- 104
- Ringraum
- 106
- Drucksensor
- 108
- Drucksensor
- 110
- Drucksensor
- 112
- Lagesensor
- 114
- Lagesensor
- 116
- Lagesensor
- 118
- Signalleitung
- 120
- Signalleitung
- 122
- Signalleitung
- 124
- Signalleitung
- 126
- Signalleitung
- 128
- Signalleitung
- 130
- Drucksensor
- 132
- Drucksensor
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10332120 [0005]
- - DE 3716200 C2 [0005]
- - US 5138838 [0005]