DE3517492C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kniehebel-Blechschneidepresse gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Kniehebel-Blechschneidepresse ist aus der DE-OS 29 49 966 bekannt. Diese bekannte Kniehebel-Blech­ schneidepresse arbeitet jedoch hinsichtlich einer gleich­ mäßigen Kraftübertragung auf großflächige Stößel noch nicht zufriedenstellend. Es zeigte sich vielmehr, daß bei un­ gleichmäßiger Belastung des Stößels, zum Beispiel bei einem nicht-zentrischen Anordnen des zu verpressenden Werkstücks, die Hublagen- oder Hubhöhen-Verstellung einem stärkeren Verschleiß ausgesetzt ist.

Weiterhin hat es sich als nachteilig herausgestellt, daß bei dieser Kniehebel-Blechschneidepresse das lediglich in einer vertikalen Ebene angeordnete einfache Hebelsystem zu­ sammen mit der Einfachaufhängung des Stößels, insbesondere bei breiten Stößelflächen, als nicht ausreichend angesehen werden muß, um eine verschleißarme Führung im Pressenge­ stell zu erreichen.

Prinzipiell gesehen sind beim Pressen großflächiger Preß­ teile in der Regel zwei Probleme zu beachten.

Zum einen müssen auf eine große Fläche sehr große Kräfte aufgebracht werden, um eine zufriedenstellende Bearbeitung, zum Beispiel Prägung oder Deformierung von Blechteilen, zu erreichen.

Zum anderen ist aufgrund einer nicht-symmetrischen Ausbil­ dung der zu pressenden Blechteile der Preßwiderstand des zu pressenden Blechteiles nicht gleichmäßig über die Fläche des Preßstempels verteilt.

Diese Probleme haben dazu geführt, daß man üblicherweise mechanisch überdimensionierte Teile in einer Presse verwendet, um Biegebeanspruchungen, die auf ungleichmäßige Belastung zurückzuführen sind, zu verringern, und daß man Pressen verwendet, die die Kraft von einer Kraftquelle an zwei Stellen auf den Pressenstößel übertragen.

Aus der GB-PS 4 14 690 ist beispielsweise eine Kniehebel­ presse bekannt, die ein Mehrfachkniegelenk aufweist und de­ ren Pressengestell mit einer rückseitigen Zwischenwand aus­ gestattet ist. Bei dieser Lösung besteht jedoch das Problem, daß aufgrund der mechanischen Hebelverhältnisse lediglich ein sehr geringer Hubweg erreicht wird, und daß das Verteilen der Druckkraft auf mehrere Punkte des Pressenstößels lediglich in einer axialen Richtung problemlos zu realisieren ist.

Ausgehend von diesen Problemen beim Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Kniehebel-Blechschneidepresse mit größerer Stößelfläche trotz hoher und konstruktiv einfacher Flexibilität bei der Einstellbarkeit im Hub mit einer ver­ schleißarmen Führung des Pressenstößels im Pressenständer und guter Kraftübertragung über die gesamte Stößelfläche zu realisieren.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beansprucht.

Bei der Kniehebel-Blechschneidepresse bestehen die Kniehe­ belsysteme jeweils aus mehreren, gleichen Paarungen, deren beidseitige Aufhängungen am Pressenständer in je einer Mehrgelenkführung höhenverstellbar fixierbar sind.

Desweiteren sind die am Pressenständer beidseitig in je einer Mehrgelenkführung aufgehängten oberen Kniehebelteile sowie die gleichzahlig und gleichgerichteten, jeweils über die Kniegelenke der oberen Kniehebelteile verlängerten Enden mit Gelenken ausgebildet, die in gleicher Anzahl mit dem an der Kolbenstange angeordneten Verbindungsstück durch Lenker verbunden sind. Weiterhin ist zwischen den mit dem Pressenstößel in Schneidrichtung verbundenen Mehrgelenkfüh­ rungen jeweils in einer Einzelführung ein unteres Kniehebel­ teil angelenkt, das seinerseits zwischen zwei oberen Knie­ hebelteilen am Gelenk angeordnet ist.

Diese Aufhängung der mehrfach am Pressenständer hängenden und am Pressenstößel angeordneten Kniehebelsysteme in korrespondierend hierzu ausgebildeten Mehrgelenkführungen gewährleistet eine verkantfreie Bewegung des Pressenstößels im Pressenständer.

Die am Pressenständer angeordneten Mehrgelenkführungen sind höhenverstellbar fixierbar. Durch eine Spindel bzw. Spindel­ kombination können die Mehrgelenkführungen innerhalb des Pres­ senstößels verkantfrei über die Gewinde des Pressenständers einstellbar ausgelegt werden.

Zweckmäßigerweise kann vorgesehen sein, daß die Lenker beider Kniehebelsysteme am Verbindungsstück in gleichachsig zueinan­ der gerichteten Gelenkzapfen enden. In einer weiteren Aus­ führungsform können zwei parallel vorgesehene Reihen von Gelenk­ zapfen am Verbindungsstück vorgesehen sein. Die Lenker der zwei Kniehebel-Systeme können auch gekreuzt am Verbindungsstück ange­ ordnet sein. Durch diese Anordnung der Lenker kann die Sicher­ heit der Führung noch verbessert werden.

Die jeweilige Reihe der Kniegelenkpaarungen ist vorteilhaf­ terweise so konzipiert, daß "n" (obere) Kniegelenkteile und "n" Lenker mit "n-1" (unteren) Kniegelenkteilen kombinier­ bar sind.

Es besteht daher für die Führung des Pressenstößels im Pressenständer eine "Dreierführung", die die an der Zwi­ schenwand befestigte Führung für das Verbindungsstück und die an den Ständersäulen angeordneten, nachstellbaren Sei­ tenführungen aufweist, so daß der Pressenstößel verkantfrei über seinen Hubweg gelagert ist.

Die oberen Kniehebel können an ihren zur gelenkigen Verbindung mit den Lenkern gerichteten Enden gabelförmig ausgebildet sein, so daß eine gute Führung der Lenker für den Eingriff mit dem Verbindungsstück gegeben ist.

Die Erfindung wird durch die beigefügte schema­ tische Darstellung einer beispielsweisen Aus­ führung näher erläutert.

Fig. 1 zeigt die Ausbildung des Stößels in Verbindung mit dem Ständer in einem Teilschnitt II-II aus Fig. 2.

Fig. 2 zeigt den Schnitt I-I aus Fig. 1 und offenbart damit den Seitenriß.

Fig. 3 zeigt einen partiellen Schnitt des Pressenstößels mit einer perspek­ tivischen Darstellung des Knie­ hebelsystems.

Fig. 4 zeigt eine zweiseitige, achsparallele Lenkeranordnung am Verbindungs­ stück.

Fig. 5 zeigt eine einachsige Lenkeranordnung am Verbindungsstück.

Fig. 6 zeigt eine zweiseitge, achsparallele Lenkeranordnung am Verbindungs­ stück bei sich kreuzenden Lenkern.

Der Pressenständer 0.01 wird aus der Grundplatte 0.1 gebildet, wobei den beiden seitlichen Randbegrenzungen der Grundplatte 0.1 anschließend, und jeweils nach innen gerichtet,die Ständersäulen 0.2 aufbauen.

Zwischen den Ständersäulen 0.2 sind im Fußbereich im Abstand voneinander je zwei Zwischenwände 0.9 und, im weiteren Abstand die Grundplatte 0.1 be­ grenzend, beidseitig die Sichtplatten 0.6 angeordnet, wobei die Plattenkombination 0.6/0.9 durch die Pressentischplatte 0.19 abgegrenzt ist.

Die Ständersäulen 0.2 sind in ihrem oberen Bereich - und zwar bündig mit deren Höhe - durch die Zwischen­ wand 0.17 verbunden. Entlang dem oberen Bereich ver­ läuft ein Kastenträger 0.18 als Teil des Pressen­ ständers 0.01. In diesem Kastenträger 0.18 sind die Gewindeführungen 0.01.1 für die Aufhängung der beiden Spindeln 1.5.1, die ihrerseits wieder die Mehrgelenkführungen 1.5 für die beidreihig im rahmen­ förmig ausgebildeten Stößel 1.0 angeordneten Knie­ hebelsysteme 1.9 tragen. Diese bestehen jeweils aus einem oberen Kniehebel 1.9.1 und einem unteren Knie­ hebel 1.9.2, wobei die unteren Kniehebelteile 1.9.2 in die beidseitig angeordneten Mehrgelenkführungen 1.6 des Stößels 1.0 eingreifen und mit diesem ver­ bunden sind. Die Kniehebel 1.9.1 und 1.9.2 sind jeweils durch ein Kniehebelgelenk 1.7 verbunden.

Mittig zur oberen Ebene des Stößels 1.0 und nach unten gerichtet ist der Druckmittelzylinderantrieb 1.2 einen Kolben 1.2.1 und eine weiterführende Kolbenstange 1.2.2 beinhal­ tend, angeordnet, wobei die Kolbenstange unterhalb des Druckmittel­ zylinderantriebes 1.2 mit dem Verbindungsstück 1.4 verbunden ist, das in einer Führung 1.3 gleitet.

Diese Führung ist ihrerseits wieder mit der Zwischen­ wand 0.17 verbunden und in der Vertikalen ausgerichtet. Die Kolbenstange ist an dem Verbindungsstück 1.4 für die gelenkige Aufhängung der Lenker 1.10 fixiert.

Die Lenker 1.10 enden im Falle dieses Beispieles in zwei parallel ein- oder mehrteiligen Gelenk­ zapfen 1.8.1 und sind an den Endbegrenzungen der oberen Kniehebel 1.9.1 in Gabelgelenken 1.8 ge­ lagert.

In der Rückfront des Pressenständers 0.01 ist ein Traggestell 0.20 für die Aufnahme eines Druckmittel­ behälters (Hydraulikflüssigkeit) vorgesehen.

Wie erwähnt, soll der Abstand "A" zwischen der unteren Begrenzung der Zwischenwand 0.17 und der oberen Begrenzung des Pressentisches 0.19 im wesent­ lichen lediglich der Werkzeughöhe plus dem Hub des Stößels 1.0 entsprechen, d. h. also, so gering als möglich sein, um in Verbindung mit der Stößelaus­ bildung, insbesondere der Aufhängung der Kniehebel 1.9 im Stößel 1.0 eine Minimierung der Gestellauffe­ derung des Ständers 0.01 zu erreichen, wobei die nicht detailliert dargestellte Dreierführung, be­ stehend aus den beiden, parallel nachstellbaren Seitenführungen 0.21, die an den Ständern 0.2 an­ geordnet sind und der an der Zwischenwand 0.17 be­ festigten Kolbenstangenführung 1.3 ein gegen Null führendes Maß der Gestellauffederung sichern.

Claims (6)

1. Kniehebel-Blechschneidepresse mit einem rahmenbildenden Pressengestell und einem Pressenstößel, der einen Druckmittelzylinderantrieb aufweist, welcher sich am Pressenstößel abstützt und zwischen zwei zur Pressenmitte hin ausknickenden, sym­ metrisch gleichen Kniehebel-Systemen mit oberen und unteren Kniehebeln angeordnet ist, wobei der Kolben des Druckmittelzylinderantriebs mit dem Ende seiner Kolbenstange an einem pressenmittigen, an einem Ver­ bindungsstück vorgesehenen Verbindungsgelenk zweier Lenker angreift, die andernends an dem Kniehebelsystem angelenkt sind, und wobei das Verbindungsstück eine am Pressengestell angeordnete Führung in Richtung der Kolbenstange besitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pressengestell (0.01) zwei seitliche Pressen­ ständer (0.2) und eine diese rückseitig miteinander verbindende Zwischenwand (0.17) aufweist,
daß jedes Kniehebel-System (1.9) aus mehreren, zuein­ ander parallelen Kniehebeln (1.9.1, 1.9.2) besteht, deren obere Gelenke durch eine am Pressenständer (0.01) angeordnete, höhenverstellbar fixierbare Mehr­ gelenkführung (1.5) miteinander verbunden sind,
daß das Verbindungsstück (1.4) parallel zu der Mehrge­ lenkführung (1.5) vorgesehen ist, und daß die Führung (1.3) des Verbindungsstücks (1.4) an der Zwischenwand (0.17) angeordnet ist,
daß zur Hubverstellbarkeit jede Mehrgelenkführung (1.5) jeweils einen Spindeltrieb (1.51) mit Gewinde­ eingriff (0.011) im oberen Querträger (0.18) aufweist,
daß die oberen Kniehebel (1.9.1) zwischen der Mehrge­ lenkführung (1.5) und dem Kniegelenk (1.7) und die un­ teren Kniehebel (1.9.2) zwischen dem Kniegelenk (1.7) und unteren an dem Pressenstößel (1.0) ausgebildeten Mehrgelenkführungen (1.6) angeordnet sind, und
daß die oberen und unteren Kniehebel (1.9.1, 1.9.2) alternierend an dem Kniegelenk (1.7) angelenkt sind.

2. Kniehebel-Blechschneidepresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß n obere Kniehebel (1.9.1) jeweils über das Kniege­ lenk (1.7) hinaus verlängerte Enden mit Gelenken (1.8) aufweisen, die mit einer gleichen Anzahl von n Lenkern (1.10) verbunden sind.

3. Kniehebel-Blechschneidepresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kniehebel-Systeme (1.9) n obere oder untere Kniehebel (1.9.1, 1.9.2), n Lenker (1.10) und n-1 untere oder obere Kniehebel (1.9.2, 1.9.1) aufweisen.

4. Kniehebel-Blechschneidepresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (1.10) beider Kniehebel-Systeme (1.9) am Verbindungsstück (1.9) in gleichachsig zueinander gerichteten Gelenkzapfen (1.8.1) enden.

5. Kniehebel-Blechschneidepresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (1.10) beider Kniehebel-Systeme (1.9) am Verbindungsstück (1.4) in zwei parallel vorgesehe­ nen Reihen von Gelenkzapfen (1.8.1) enden.

6. Kniehebel-Blechschneidepresse nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß die Lenker (1.10) der zwei Kniehebel-Systeme (1.9) am Verbindungsstück (1.4) gekreuzt sind.