DE2934286C2 - Mehrpunkt-Pressenantrieb - Google Patents

Description

a) tin erstes, nahezu waagerecht angeordnetes Kniegelenksystem (19, 20; 21, 22), das an dem Hebel (15, 16) angelenkt ist und einen Abstützpunkt (23; 24) am Pressengestell (14) aufweist,

b) ein zweites, senkrecht angeordnetes Kniegelenksystem (25, 26; 27, 28), das mit dem ersten Kniegelenksystem (19, 20; 21, 22) verbunden und an dem das Massenausgleichsgewicht (33; 34) pressengestellgef ührt angelenkt ist,

c) ein drittes, senkrecht angeordnetes Kniegelenksystem (42, 43; 44, 45), das über eine Übcrtragungslasche (40; 41) mit dem ersten Kniegelenksystcm (19, 20; 21, 22) verbunden, an dem Stößel (39) angelcnkt und in der Bewegungsrichtung des Stößels (39) am Presscngcstell (14) abgestützt ist,

wobei gleichzeitig das dritte Knicgelenksystem (42, 43; 44,45) und das zweite Kniegelenksystcm (25,26; 27, 28) im Bereich der entgegengesetzten Umkehrpunkte des Stößels (39) und der Masscnausgleichsgewiehte (33; 34) die Strecklage und das erste Kniegelenksystcm (19, 20; 21, 22) die Beugciage erreichen.

2. Mehrpunkt-Presscnantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Läiigenverhältnis der Lenker (25, 26; 27, 28) des zweiten Knicgelenksystems gleich dem Längenverhältnis der Lenker (42,43; 44,45) des dritten Kniegelcnksystcms ist.

3. Mehrpunkt-Pressenantrieb nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das dritte Kniegelenksysteni (42, 43; 44, 45) über eine Stößelverstellung (46; 47) an dem Pressengestell (14) abgestützt ist.

4. Mehrpunkt-Pressenantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstützpunkt (23; 24) des ersten Kniegelenksystems (19, 20; 21, 22) am Pressengestell (14) als Hubverstellvorrichtung ausgebildet ist.

5. Mehrpunkt-Pressenantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubverstellvorrichtung mittels eines Gleitstückes (48; 49) in einer geradlinigen Führung (50; 51) des Pressengestelles (14) aufgebaut ist. w)

b. Mehrpunkt-Pressenantrieb nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück (48; 49) über eine Gewindespindel (52; 53) mit einem Schneckenrad (54; 55) von einer zentralen Schnekkenwelle (56) bewegbar ist. h'i

7. Mehrpunkt-Pressenantrieb nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß der Abstüt/punkt (23; 24) auf einem gestellfesl aber schwenkbar gelagerten Hebel (57; 58) angeordnet ist, der über eine Verbindungslasche (59; 60) an einem zentralen Gleitstück (61) angelenkt ist, das über eine Verstellspindel (62) mit einem Schneckenrad (63) durch ein weiteres Schneckenrad (64) verstellbar ist.

Die Erfindung betrifft einen Pressenantrieb gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.

Ein gattungsbildender Mehrpunkt-Pressenantrieb ist in der DE-OS 25 34 628 beschrieben. Bei diesem sind an dem Gleitstein einarmige Hebel symmetrisch zueinander angelenkt, über die mittelbar durch eine weitere Gelenkverbindung ein Stößel bewegbar ist. Die einarmigen Hebel sind an der dem Gleitstein gegenüberliegenden Anlenkung auf Stößelverstellungen gelagert, die pressengestellfest angeordnet sind. Als weitere Gelenkverbindung dienen Druckstangen, die zwischen dem Stößel und den einarmigen Hebeln wirken. Von den Verbindungspunkten der einarmigen Hebel mit den Druckstangen in entgegengesetzte Richtung wirkend sind über weitere Lenker und Doppelhebel Massenausgleichsgewichte vorgesehen, die einen vollständigen dynamischen Massenausgleich ermöglichen. Für die Hubverstellung ist die übliche Anordnung, nämlich eine gegenüber einem Exzenter verdrehbare Exzenterbüchse, vorgesehen.

Das dynamsiche Verhalten der Presse, insbesondere beim Schneiden mit hohen Hubzahlen, wird durch die Anzahl der im Kraftfluß liegenden Lager und durch die Anordnung der einarmigen Hebel dahin beeinflußt, daß sich unter anderem die Eintauchtiefe der oberen Werkzeuge in die unteren Werkzeuge bei steigenden Hubzahlen wegen der Anzahl der Lagerspiele und etwaiger elastischer Verformungen der einarmigen Hebel, die auf Biegung beansprucht werden, erhöht.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Pressenantrieb gemäß Gattungsbegriff anzugeben, der bei vollständigem dynamischen Massenausgleich und einfach möglicher Hubverstellung mit einer minimalen Anzahl an im Kraftfluß liegenden Lagern aufgebaut ist und der ausschließlich auf Druck und Zug beanspruchte, im Kraftfluß liegende Bauteile aufweist.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den nachgeordneten Patentansprüchen 2 bis 7 zu entnehmen.

Der erfindungsgemäße Pressenantrieb erfüllt die eingangs gestellten Forderungen, eine minimale Anzahl an im Kraftfluß liegenden Lagern, nämlich drei pro Kniegelenk, und keine auf Biegung beanspruchten Bauteile im Kraftfluß, wodurch die zu bewegenden Massen vorminderi werden und eine leichtere Bauweise erreichbar ist. Der erfindungsgemäße Pressenantrieb erreicht somit eine hohe Steifigkeit, was eine Verminderung des Verschleißes der Werkzeuge zur Folge hat. da die Eintauchtiefe und das übrige dynamische Vorhalten positiv beeinflußt weiden. 1st der erfindungsgemäße Pressenantrieb mit einer Hubverstellvorrichtung ausgerüstet, bleibt die Vorschubphase eines Vorschubgerätes, das direkt von dem Pressenantrieb angetrieben wird, bei einer I lubvcrstellung konstant.

Anhand einer Zeichnung sind nachfolgend Beispiele eine:, erfindungsgemäßen Pressenantriebes näher crlau-

tert Es zeigt

F i g. 1 die schematische Darstellung eines Pressenantriebes,

F i g. 2 die schematische Darstellung des Pressenantriebes mit einer modifizierten Hubverstellung,

F i g. 3 eine Hubverstellung, wie in F ί g. 1 gezeigt,

F i g. 4 eine Hubverstellung, wie in F i g. 2 gezeigt.

Der Pressenantrieb ist symmetrisch zu einer Exzenterwelle 10 aufgebaut, an der zumindest ein Pleuel 11 angelenkt ist, der mit einem Gleitstein 12 verbunden ist Der Gleitstem 12 ist innerhalb einer Geradführung 13 in einem Pressengestell 14 geführt und mit zwei Hebeln 15,16 verbunden. Die Hebel 15,16 sind über Verlängerungen 17,18 mit nahezu waagerecht angeordneten ersten Kniegelenksystemen 19, 20 und 21, 22 verbunden. Diese ersten Kniegelenksysteme 19, 20 und 21, 22 sind mit ihren Lenkern 19, 21 auf Abstützpunkten 23, 24 pressengestellfest gelagert, während die Lenker 20, 22 mit senkrecht angeordneten zweiten Knipgelenksystemen 25, 26 und 27, 28 über Verlängerungen 29,30 verbunden sind. Die zweiten Kniegelenksysteme 25,26 und 27,28 sind mit den Lenkern 25,27 und deren Verlängerungen 29,30 auf pressengestellfesten Abstützungen 31, 32 gelagert An den Lenkern 26, 28 sind Massenausgleichsgewichte 33,34 pressengestellgeführt angelenkt Pressengestellgeführt heißt im vorliegenden Fall, daß die Massenausgleichsgewichte 33,34 entweder (F i g. 1) an Lenkern 35,36 auf Kreisbögen geführt sind, die nahezu den an die Kreisbögen gelegten Tangenten entsprechen, oder (F i g. 2) in gestellfesten Führungen 37, 38 geführt sind, die gleichlaufend zu nicht näher dargestellten Führungen eines Stößels 39 angeordnet sind. In den Verbindungspunkten der Verlängerungen 29,30 mit den Lenkern 20,22 der ersten Kniegelenksysteme 19,20 und 21, 22 sind Obertragungslaschen 40, 41 angelenkt, die direkt mit senkrecht angeordneten dritten Kniegelenksystemen 42,43 und 44,45 verbunden sind. An die Lenkern 43, 45 ist der Stößel 39 angelenkt, während die Lenker 42,44 auf an sich bekannten Stößelverstellvorrichtungen 46,47 pressengestellfest abgestützt sind.

Die in Fig.2 gezeigte Variante unterscheidet sich von dem Pressenantrieb nach F i g. 1 auch durch die abweichende Anordnung der Abstützpunkte 23,24, wobei die Verlängerungen 17,18 entfallen, so daß die Hebel 15,16 unmittelbar an den Lenkern 19,21 der ersten Kniegelenksysteme 19,20 und 21,22 angelenkt sind.

Für den Fall der Ausrüstung der Pressenantriebe mit einer Hubverstellvorrichtung sind die Abstützpunkte 23, 24 als solche ausgebildet wobei sich bei einer Hubverstellung automatisch eine Verstellung sowohl des Hubes des Stößels 39 über die dritten Kniegelenksysteme 42,43 und 44,45 als auch des Hubes der Massenausgleichsgewichte 33, 34 über die zweiten Knifigeienksysteme 25,26 und 27,28 ergibt.

F ι g. 3 zeigt eine Hubverstellvorrichtung, die zweckmäßigerweise bei dem Pressenantrieb gemäß F i g. 1 eingesetzt wird. Gleitstücke 48, 49 sind in pressengestellfesten, geradlinigen Führungen 50,51 geführt. Verstellt werden die Gleitstücke 48,49 durch je eine Gewindespindel 52, 53, die an den einander zugewandten Enden mit je einem Schneckenrad 54,55 ausgerüstet sind. Die Schneckenräder 54,55 werden von einer gemeinsamen, zentralen Schneckenwelle 56 angetrieben, die entweder motorisch oder manuell bewegbar ausgebildet sein kann.

Nach F i g. 4 ist die Hubverstellvorrichtung ausgebildet, die vorzugsweise bei einem Pressenantrieb gemäß F i β. 2 einsetzbar ist. Hierbei sind die AbstützDunkte 23, 24 auf gegenüber dem Pressengestell 14 schwenkbar gelagerten Hebeln 57, 58 angeordnet Die schwenkbaren Hebel 57, 58 sind über Verbindungslaschen 59, 60 mit einem zentralen Gleitstück 61 verbunden, das durch eine Verstellspindel 62 einstellbar ist Die Verstellspindel 62 wird hierbei über Schneckenräder 63, 64 angetrieben, wobei sowohl ein manueller Antrieb als auch ein motorischer Antrieb vorgesehen sein kann.
Bei einem Vergleich des gattungsbildenden Pressenantriebes mit einem erfindungsgemäßen Pressenantrieb ergibt sich, daß bei einer Zweipunktausführung des bekannten Pressenantriebes nach der DE-OS 25 34 628 die Lager des Exzenterantriebs und der Hebel 5, 6, 11 im Kraftfluß angeordnet sind, während bei einem erfindur.gsgemäßen Pressenantrieb bei zwei dritten Kniegelenksystemen nur die Mindestanzahl von zwei mal drei also 6 Lagern im Kraftfluß angeordnet sind

Um die Verzerrung der Weg-Zeit-Kurve des Stößels 39, die durch die dritten Kniegelenksysteme 42, 43 und 44,45 bedingt ist, so gering wie möglich zu halten, sind die Lagen der ersten Kniegelenksysteme 19,20 und 21, 22 und der dritten Kniegelenksysteme 42,43 und 44,45 so gewählt, daß bei Erreichen des unteren Umkehrpunktes des Stößels 39 die dritten Kniegelenksysteme 42 43 und 44,45 die Strecklage durchlaufen, während die ersten Kniegelenksysteme 19,20 und 21,22 die Beugelage durchlaufen. Die zweiten Kniegelenksysteme 25, 26 und 27, 28 durchlaufen gleichzeitig die Strecklage, so daß bei der Bedingung — Gleichheit der Längenverhältnisse der Lenker 25, 26 bzw. 27, 28 der zweiten Kniegelenksysteme 25,26 und 27,28 und der Lenker 42, 43 der dritten Kniegelenksysteme 42, 43 und 44, 45 — und entsprechender Dimensionierung der Massenausgleichsgewichte 33,34, der Lenker und der Hebel 15,16 der Presseiiantrieb massenausgeglichen ist Die zweiten Kniegelenksysteme 25,26 und 27,28 werden exakt winkelsynchron zu den dritten Kniegelenksystemen 42, 43 und 44,45 bewegt, und zwar in den beschriebenen Beispielen paarweise gegenläufig. Der Pressen antrieb kann jedoch auch derart aufgebaut sein, daß die zweiten und dritten Kniegelenksysteme paarweise gleichlaufend aber seitenweisc gegenläufig angetrieben werden.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:

1. Mehrpunkt-Pressenantrieb, insbesondere für schnellaufende Stanzen, mit in einer senkrechten Mittelebene des Stößels im Pressengestell angeordneter Exzenterwelle und mit einem von dieser pleuelgetriebenen, in der Mittelebene senkrecht geführten Gleitstein, an welchen symmetrisch zur Mittelebene Hebel angelenkt sind, die über weitere Hebel an den Stößelanlenkpunkten und an gegenläufig zu den hin- und hergehenden Massen bewegbaren Massenausgleichsgewichten angreifen, dadurch gekennzeichnet, daß je Stößelanlenkpunkt vorgesehen sind: