DE3516673A1 - Endphasen-korrigierbare suchzuender-munition und verfahren zum bekaempfen gepanzerter zielobjekte - Google Patents
Endphasen-korrigierbare suchzuender-munition und verfahren zum bekaempfen gepanzerter zielobjekteInfo
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Description
Fg/kr
Endphasen-korriqierbare Suchzünder-Munition
und Verfahren zum Bekämpfen gepanzerter Zielobjekte
Die Erfindung betrifft eine Suchzünder-Munition gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 und ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
Bei der Munition kann es sich um direkt verschossene Flugkörper
5 oder Projektile handeln, die nach Zielannäherung in eine fallschirmgebremste Bewegungsphase übergehen, um eine mittels einer Ortungsanlage
gesteuerte Richtungskorrektur zum Ziel hin vorzunehmen, ehe der Gefechtskopf zur möglichst wirksamen Bekämpfung des Zieles gezündet
wird. Bevorzugt wird der Erfindungsgegenstand jedoch bei einer Suchzünder-Submunition des Types eingesetzt, der etwa als
SADARM bekannt ist, vgl. US-PS 4 050 381.
Die gattungsbildenden Maßnahmen sind aus der DE-OS 33 23 685 bekannt.
Dort ist die Submunition mit einem steuerbaren Gleitfallschirm ausgestattet, um bei anfänglich größtmöglichem Suchradius, also aus größerer
Ortungshöhe dann eine Zielannäherung bis auf Gefechtskopf-Wirkdistanz zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß der apparative
Aufwand für die richtungs- und entfernungsmäßige Zielannäherung mittels eines richtungssteuerbaren Gleitfallschirmes jedoch unverhältnismäßig
groß ist und insbesondere nur eine relativ langsame, von Bodenwinden
stark abträglich beeinflußbare Zielannäherung ermöglicht. Die Submunition ist deshalb durch Abwehr-Beschuß stark gefährdet.
5 Außerdem hat ein manövrierfähiges Zielobjekt gute Aussichten, der Angriffs-Gefährdung durch harte Kursmanöver ausweichen zu können
der die relativ weite Bahnkurve eines richtungssteuerbaren Gleitfallschirmes kaum zu folgen vermag.
BAD OR'.CINAL
In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Suchzünder-Munition gattungsgemäßer Art derart auszurüsten,
daß aufgrund rascherer Annäherung an das Zielobjekt dessen Abwehr- und Ausweichmöglichkeiten wesentlich eingeschränkt und dadurch
die Einsatz-Effektivität der Munition spürbar erhöht werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst,
daß die gattungsgemäße Suchzünder-Munition die Kennzeichnungsmerkmale des Anspruches 1 aufweist bzw. das Verfahren gemäß Anspruch 5 realisiert
wird.
Nach dieser Lösung erfolgt eine Impulskorrektur der momentanen Bewegungsrichtung
der am Fallschirm in das Zielgebiet absteigenden Munition in Richtung auf das aufgefaßte Zielobjekt unter Übergang in eine
quasi-ballistische Bahnkurve, nachdem die bremsende Wirkung des
Fallschirmes vorübergehend praktisch aufgehoben wurde. Für diese zeitlich optimierte Annäherung an das Zielobjekt kann der (eine
rasche Versatz- und Sinkbewegung hemmende) Fallschirm gekappt, und nach ausreichender Zielannäherung ein neuer Fallschirm ausgefahren,
werden, um nach Unterschreitung des maximalen Wirkabstandes zum Zielobjekt wieder quasi-stationäre Sinkverhältnisse für die Arbeitsweise
des Suchzünders zu gewährleisten.
Zweckmäßiger ist es jedoch, auch für die Bekämpfungsphase denjenigen
Fallschirm wieder heranzuziehen, der in der einleitenden Suchphase
schon für den gebremsten Munitonsabstieg sorgte. In diesem Falle wird während der beschleunigten Annäherungsphase (längs der ballistischen
Bahnkurve) die Bremswirkung des Fallschirmes auf eine Stabilisierungswirkung reduziert. Das läßt sich apparativ am einfachsten durch
ein Umstülpen des Fallschirmes bewerkstelligen, indem der Mittenbereich des Fallschirmes in Bewegungsrichtung vorgezogen wird. Durch
Freigabe des Mittenbereiches entfaltet sich der Fallschirm dann wieder, die Bahnkurve geht also wieder in eine gebremste Sinkphase
mit definierter räumlicher Bewegung der Munition und ihres Suchzünders über.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen
und - auch unter Berücksichtigung der Darlegungen in der Zusammenfassung
- aus nachstehender Beschreibung eines in der Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert und nicht
maßstabsgerecht skizzierten Ablaufbeispieles für das erfindungsgemäße
Bekämpfungsverfahren und damit für den Einsatz der erfindungsgemäß ausgestatteten Munition· Die einzige Figur der Zeichnung zeigt die
Aufeinanderfolge der unterschiedlichen Funktionsphasen beim Angriff beweglicher erdgebundener Zielobjekte mittels sensorgeführter Submunition.
Die in der Zeichnung nur angedeutete I. Phase der Bekämpfung beweglicher
gepanzerter Zielobjekte 11 besteht darin, Submunition 12 mittels eines Trägers 13 - beispielsweise eines Geschosses, einer
Rakete oder eines sonstigen Flugkörpers - über das ermittelte bzw.
vermutete Zielgebiet 14 zu verbringen und dort auszustoßen. Die Submuniton 12 weist einen Wirkteil 15 mit einem Gefechtskopf 16
und einem Suchzünder 17 sowie wenigstens einen Fallschirm 18 auf.
Der Gefechtskopf 16 ist vorzugsweise mit einer Einlage ausgestattet,
die mittels Sprengstoffes in ein auf das Zielobjekt 11 abzufeuerndes Projektil umformbar ist. Der Suchzünder 17 dient der Akquisition
eines im Zielgebiet 14 tatsächlich zu bekämpfenden Zielobjektes 11 und der Lieferung einer Zündinformation, wenn sich ein solches
Zielobjekt 11 - in geeignetem Abstand - in Wirkrichtung des Gefechtskopfes 16 befindet; weitere meßtechnische Aufgaben wie insbesondere
eine Höhenmessung über dem Zielgebiet 14 und daraus abgeleitete Steuerungsinformationen können von der Sensorik des Suchzünders
17 mit übernommen oder in getrennt ausgeführten Meßeinrichtungen wahrgenommen werden. Der Fallschirm 18 dient dem gebremsten Abstieg
der aus seinem Träger 13 abgelieferten Submunition 12 in das Zielgebeit
14, um genügend Zeit für die Absuche eines großen Zielgebietes 14 nach einem zu bekämpfenden Zielobjektes 11 aus anfangs großer
Höhe verfügbar zu haben.
Die in der II. Funktionsphase erfolgende Absuche des Zielgebietes
14 kann grundsätzlich durch beliebige elektronische oder mechanische Verschwenkung der Antennen-Auffaßcharakteristik 20 des passiv oder
aktiv arbeitenden Suchzünders 17 erfolgen. Apparativ am einfachsten ist es, die Auffaßcharakteristik 20 starr - unter Berücksichtigung
eines für die Signalverarbeitung zeitlich erforderlichen peripheren
Vorhalts in Richtung der Drehbewegung 22 vor der Wirkrichtung 19 - in gleichem Neigungswinkel wie die Gefechtskopf-Wirkrichtung 19
anzuordnen, die sich aus der exzentrischen Aufhängung der Submunition
12 unter ihrem Fallschirm 18 spitzwinkelig gegenüber der Lotrechten 21 ergibt. Wenn durch entsprechende Strömungsleitflächen an der
äußeren Mantelfläche der Submunition 12 und/oder durch entsprechend
ausgestaltete öffnungen am Fallschirm 18 die Submunition 12 relativ zum Zielgebiet 14 eine Drehbewegung 22 um die Lotrechte 21 ausführt,
resultiert daraus ein kreisbogenförmiger Verlauf des momentanen Sensor-Auffaßbereiches 23 der Antennen-Charakteristik 20 in dem
Zielgebiet 14. Der Radius dieses Verlaufes verkleinert sich mit dem Absinken der Submunition 12 in das Zielgebiet 14, woraus sich
eine etwa spiralförmige Abtastung des Zielgebietes 14 zur Akquisition eines Zielobjektes 11 ergibt.
Bei erstmaligem Erfassen eines Zielobjektes 11 ist der Abstand zur
Submunition 12 aber regelmäßig noch zu groß für die anzustrebende
munitionstechnische Wirkung im Ziel. Deshalb ist als III. Funktionsphase eine Zielannäherung vorgesehen.
Für deren Realisierung ist im bevorzugten Ausführungsbeispiel zwischen
der eigentlichen Submunition 12 und ihrem Fallschirm 18 außer den üblichen Halteleinen 24 eine im Mittenbereich 25 des Fallschirmes
18 befestigte Raffleine 26 vorgesehen, die in der Submunition 12 an eine Raffeinrichtung 27 mit einem Einhol-Motor 28 angeschlossen
ist. Dieser ist dafür ausgelegt, beispielsweise mittels Klemmrollen oder mittels einer Seiltrommel die Raffleine 26 einzuholen und dadurch
zu bewirken, daß sich der Mittenbereich 25 des Fallschirmes 18 in Sinkrichtung vor den Randbereich 29 verlagert und so durch den praktisch
nach hinten umgestülpten und axial zusammengelegten Fallschirm 18
BAD OR'.GINAL
• ■ · J
dessen bremsendes Tragverhalten weitestgehend aufgehoben wird. Der
Raff-Motor 28 kann dafür als Elektromotor (gespeist aus der elektrischen
Energieversorgung der Submunition 12) oder als Turbinenmotor
(gespeist mit den Reaktionsgasen eines Gasgenerators oder Triebwerkes) ausgelegt sein.
Wenn die Raffeinrichtung 27 die Raffleine 26 wieder freigibt, führt
das Flatterverhalten des nach rückwärts angelegten Fallschirmes 18 wieder zu seiner normalen Entfaltung; mit nun wieder straff
gespannten Halteleinen 24 bei wieder wirkungsloser (freigegebener oder sogar gekappter) Raffleine 26.
Um rasch eine gezielte Annäherung an die Gegend im Zielgebiet 14, in der ein Zielobjekt 11 ausgemacht wurde, zu erreichen, ist die
Submunition 12 mit einem Impulsgeber 30 ausgestattet, der der momentanen Richtung der Sinkgeschwindigkeit 31 eine impulsförmige Versatzrichtung
32 vektoriell überlagert; so daß sich eine korrigierte Bewegungsrichtung 33 in Richtung der seitlichen Ablage des Zielobjektes 11
ergibt. Dafür ist im Mantelbereich der Submunition 12, in ihrer Schwerpunktsebene und zugleich in der Zeichenebene durch die Richtungen
19-21 der Seitenrichtung der Antennen-Auffaßcharkteristik 20 entgegengesetzt
orientiert, als Impulsgeber 30 wenigstens eine Impulsladung oder ein Impulstriebwerk (bzw. mehrerer davon nebeneinander, deren
gleichzeitig oder gezielt nacheinander ausgelösten Wirkungen sich zur beschriebenen Wirkung des Inipulsgebers 30 zeitlich-vektoriell
überlagern) angeordnet. Die Zündung des Impulsgebers 30 bewirkt also eine Beschleunigung der Submunition 12 in Versatzrichtung 32.
Wünschenswert für eine rasche Zielannäherung in der III. Phase ist
eine etwa ballistische Bahnkurve 34 mit einer Abgangsorientierung
in der resultierenden Bewegungsrichtung 33. Dafür wird die bremsende
Wirkung des Fallschirmes 18 minimiert, indem unmittelbar vor Zünden des Impulsgebers 30 seine Raffleine 26 (wie oben beschrieben) eingeholt
wird. Da die Richtung 32 des Impulsgebers 30 durch die Neigung 35
der Submunition 12 eine Kraftkomponente entgegen der Schwerkraft aufweist (und diese Komponente durch eine Anstellung der Wirkrichtung
32 des Impulsgebers 30 noch vergrößerbar ist), werden bei Zünden des Impulsgebers 30 die Leinen 24, 26 entlastet, so daß der Energiebedarf
für die Raffeinrichtung 27 bei entsprechender zeitlicher Abstimmung ihres Betriebes sehr gering wird.
Da für das Raffen eine gewisse Zeitspanne erforderlich ist, ist
zweckmäßigerweise die resultierende Orientierung des Impulsgebers 30 peripher entgegen der Drehbewegung 22 verschwenkt. Dadurch ist
die gewünschte Versatzrichtung 32 auch dann angenähert gewährleistet, wenn (nach Auffassen eines Zielobjektes 11 in der II. Phase) sich
der Übergang in die quasi-ballistische III. Phase verzögert, bis der Fallschirm 18 zusammengelegt, seine Raffleine 26 also eingeholt
ist.
Das in der III. Funktionsphase entgegen der Bewegungsrichtung zusammengefaltete
Tuch des Fallschirmes 18 hat in wünschenswerter Weise zur Folge, daß die grobe Orientierung des Suchzünders 17 in Richtung
auf das Zielgebiet 14 stabil beibehalten bleibt. Dadurch kann (durch Freigabe der Raffleine 26 zum Wieder-Entfalten des Fallschirmes
18) komplikationslos in die IV. Funktionsphase übergegangen werden, in der die Submunition 12 wieder abgebremst rotierenden Sinkflug
erfährt, nachdem die maximale munitionstechnische Wirkreichweite zum Zielobjekt 11 (bzw. über die gegebene trigonometrische Winkelabhängigkeit
die maximale Höhe über dem Zielgebiet 14) längs der quasi-ballistischen Bahnkurve 34 erreicht oder unterschritten ist.
Wenn die Auffaßcharakteristik 20 nun aus geringerer Entfernung ein
Zielobjekt 11' (bei dem es sich um das vorher schon erfaßte, das sich unterdessen weiterbewegt hat, oder um ein anderes Zielobjekt
handeln kann) akquiriert hat, zündet der Gefechtskopf 16 aus optimierter
Distanz und deshalb mit größtmöglicher Wirkung im Ziel.
Claims (6)
1. Endphasen-korrigierbare Suchzünder-Munition (1) mit Fallschirm (18),
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einem Impulsgeber (30) für eine Versatzrichtung (32) in Richtung der seitlichen Ablage eines vom Suchzünder
(17) aufgefaßten Zielobjektes (11) und mit Einrichtungen zur Aufhebung der Wirkung eines Fallschirmes (18) während Zielannäherung
der Munition (12) längs einer quasi-ballistischen Bahnkurve (34) ausgestattet ist.
10
10
2. Munition nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie mit einer sensor-steuerbaren Raffeinrichtung (27) für
das Aufheben bzw. Wieder-Freigeben einer Fallschirmwirkung ausgestattet
ist.
3. Munition nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Raffeinrichtung (27) mit einem Einhol-Motor (28) für
eine Raffleine (26) ausgestattet ist, die im Mittenbereich (25) des Fallschirmes (18) befestigt ist.
4. Munition nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß während Bewegung längs der quasi-ballistischen Bahnkurve
(34) der Fallschirm-Mittenbereich (25) in Bewegungsrichtung
vor dem dahinter zusammenschlagenden Fallschirm-Randbereich (29) gehalten ist.
5. V/erfahren zum Bekämpfen gepanzerter Zielobjekte mittels endphasenkorrigierbarer
Suchzünder-Munition, die an einem Fallschirm in ein Zielgebiet absteigt und sich sensorgesteuert dem Zielobjekt
annähert, ehe ihr Gefechtskopf zum Umformen und Abfeuern einer Sprengstoff-Einlage gezündet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Munition bei erstmaligem Auffassen eines Zielobjektes aus großer Höhe während reduzierter Fallschirm-Wirkung einen
impulsförmigen Versatz zum Eintritt in eine quasi-ballistische
Bahnkurve zum Zielobjekt hin erfährt, woraufhin nach Unterschreiten einer maximalen Wirkdistanz des Gefechtskopfes wieder in die
Zielakqisition aus fallschirmgebremster Sinkbewegung der Munition übergegangen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß für Übergang in die und während Bewegung längs der quasiballistischen
Bahnkurve der Mittenbereich des Fallschirmes in Bewegungsrichtung vor seinen Randbereich gezogen und dadurch
der Fallschirm zu einem richtungsstabilisierenden Element für
die Munition rückwärtig zusammengeschlagen wird.
25
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BAD ORIGINAL
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