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Maschine zum Zusammenknüpfen der Fadenenden von zwei Webketten. Es
sind bereits Maschinen zum Zusammenknüpfen der Fadenenden von zwei Webketten bekannt
geworden, bei welchen die Kettenfäden der alten und neuen Kette in die Maschine
eingespannt werden.
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Mit der den Gegenstand der Erfindung bildenden neuen Maschine können
ebenfalls in einem Arbeitsgange und ohne Unterbrechung alle Fäden von zwei beliebig
breiten Webketten miteinander verknüpft werden. Die Maschine ist so eingerichtet,
daß sie auf jeder Art von Webstuhl angebracht werden kann, beispielsweise gerade
auf dem Stuhle, auf welchem die Ketten nach dem Zusammenknüpfen verwebt werden sollen.
Es wird dies dadurch ermöglicht, daß der Knüpf-Mechanismus rittlings über die beiden
Ketten bewegt wird und die Ablesevorrichtung wie auch die Anknüpfvorrichtung wie
zwei Arme von beiden Seiten her in die beiden Ketten eingreifen.
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Auf den beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der neuen
Maschine dargestellt.
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Abb. i zeigt die Maschine in Seitenansicht. und Abb. 2 in Vorderansicht,
wobei einige Teile im Schnitt dargestellt sind.
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Die Abb. 2a und 3 bis 5 zeigen Detailpartien aus den Abb. i und _2
in größerem MaB-stabe. .
Abb.6 ist eine Draufsicht von Teilen von
Abb. 4.
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Die Abb. 7 bis g betreffen Detailpartien bei verschiedenen Stellungen.
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Die Abb. io und 11, 15 bis ig und 32 bis 38 zeigen den Oberteil der
Maschine in Seiten- und Vorderansicht und bei verschiedenen Stellungen der Teile.
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Die übrigen Abbildungen zeigen Einzelheiten. In den Abb. i und 2 bezeichnen
i, i die Seitenwände des Gestelles, welches durch Querstücke 2 und Streben 3 versteift
ist und oben den Knüpfbalken 4 trägt. Dieser ist so auf dem Gestell angebracht,
daß er samt den Baraufmontierten, nachfolgend erwähnten Teilen leicht von demselben
weggenommen werden kann. Auf diesem Balken 4 sind ein Elektromotor 5 sowie der Knüpfapparat
6 angeordnet (Abb. i, 2 und 2a). Auf den Querstücken 2 sind verschiebbar zwei Lager
7 befestigt zwecks Aufnahme des Baumes 8' mit der Baraufgewundenen neuen Kette B.
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In Seitenarmen ii des Gestelles ist eine Walze i2 zur Aufnahme der
alten Kette io gelagert. Diese Walze trägt einen Rechen 13, an dem die Kette vermittels
des daran sich befindenden Tuchansatzes eingehängt wird. Geschirr g und Blatt 9a
dieser Kette werden an Trägern 14 des Knüpfbalkens 4 aufgehängt. An einem Seitenarm
ii des Gestelles ist ein Zahnrad 16a mit daran befestigter Kurbel 16 gelagert; das
Zahnrad 16a greift in ein auf der Walze 12 festsitzendes Stirnrad 15, in das eine
am Arm ii gelagerte Klinke 17 eingreift, so daß mittels der Kurbel 16 die Welle
iz gedreht und die Kette io gespannt werden kann.
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Zum Einklemmen der alten Kette io sind am Knüpfbalken 4 zwei die Hebel
ig tragende Lager 18 angebracht (Abb. 1, 3 und 4) ; die Hebel ig tragen oben ein
Klemmschienenpaar ao und unten eine Ableitwalze 21 für die Fadenschicht.
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Zur Aufnahme der neuen Kette 8 ist an jeder Seitenwand ein nach oben
offenes, die Führungsstange 23 tragendes Lager 2z angeschraubt, welche Stange die
Klemmschienenstützen 24 trägt, an welch letzteren die Klemmschienen 25 angeschraubt
sind.
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Jeder der Hebel ig trägt eine Führungsrolle 26, welch letztere bei
der in Abb. i und 3 dargestellten Stellung die L-förmige, an den Trägern 24 befestigte
Führungsschiene 27 aufnehmen. Aus Vorbeschriebenem ergibt sich, daß die zum
Einspannen der alten Kette dienenden Klemmschienen 2o nach. vorheriger Wegnahme
der Schienen z5 mittels der Hebel ig nach unten um die Lagerachsen von 18 gedreht
werden können, in der Querrichtung dagegen feststehen. -Die zur Aufnahme der neuen
Kette dienenden Klemmschienen 25 können vermittels der Rollen 26, in welche die
Schiene 27 eingehängt ist, seitlich verschoben werden. Nach kurzem Anheben derselben
können sie auch nach unten um die Lagerachse von 22 gedreht werden.
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Zum Spannen der neuen Kette ist ein zweites Klemrnschienenpaar 25a
vorgesehen (Abb. 3 bis 6), deren eine Klemmschiene lose in den Schlitzen 28 der
Träger 24 ruht, während die andere durch Schrauben 39 gegen die erstgenannte
gepreßt werden kann. Das Schienenpaar 25" ruht ferner mit Hilfe von Zapfen
31 in schräg ansteigenden Schlitzen der durch die Schiene 29 miteinander verbundenen
Backen 3o. An einem der Träger 24 ist eine Schraubenspindel 33 befestigt, auf welcher
ein mit Gewinde versehenes Griffrädchen 32 sitzt, das selbst wieder in einer Gabelung
eines der Backen 30 geführt ist (Abb.6). Durch entsprechendes Drehen des
Rädchens 32 können die Backen nach links oder rechts geschoben werden, mit der Wirkung,
daß zufolge der schrägen Schlitze die Klemmschienen 25" gehoben oder gesenkt
werden und somit die eingeklemmte Kette gespannt werden kann.
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. Zur Aufnahme der zusammengeknüpften Fäden dient die am Knüpfbalken
4 wegnehmbar angeordnete Schiene 38 (Abb. 5). Nachdem die beiden Ketten aneinandergeknüpft
sind, so werden dieselben samt dem Geschirr g und dem Blatt ga von der Maschine
weggenommen, um einer neuen Auflage Platz zu machen.
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Wie schon erwähnt, dienen die drei Klemmschienenpaare 2o, 25 und 25a
zum Einklemmen der Fäden der neuen und alten Kette; um ein sicheres Halten der Fäden
innerhalb der Klemmschienen zu erreichen, ist bei jedem Schienenpaar eine der Schienen
mit zwei halbkreisförmigen, weichen Einlagen 4o, beispielsweise aus Gummi, versehen
(Abb.3 und 5). Damit die geknüpften Ketten von der Maschine weggenommen bzw. die
beiden Klemmschienenträger nach unten geklappt werden können, ist an den Füßen des
Gestelles bei 41 eine Welle 42 gelagert, auf der zwei aufwärts gerichtete Arme 43
festsitzen (Abb. i und 2). Diese tragen oben eine Holzleiste 45, die einerseits
ein Segment 46 trägt; mit Hilfe eines in einem Auge 47 des einen Armes 43 sitzenden
Arretierstiftes 48 und einiger im Segment 46 vorgesehenen Löcher kann die Leiste
45 in verschiedenen Neigungen festgestellt werden.
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Am Gestell i ist ferner, wie aus den Abb. i und 7 bis g ersichtlich,
ein Segment 49 mit drei Einkerbungen angebracht, während an einem der Arme 43 ein
Stellhebel 5o verschiebbar gelagert ist; eine einerseits am Stellhebel, anderseits
am Arm 43 angebrachte Schraubenfeder 51 hat die Tendenz, den Stellhebel nach unten
bzw. in eine der' Lücken des Segmentes 49 hineinzuziehen. Nach Hochziehen des Stellhebels
können
die Hebel 43 samt der Leiste 45 nach außen gedreht und sodann Hebel 24 samt Klemmschiene
25 sowie Hebel ig mit Klemmschiene 2o in eine der in den Abb. 7 bis g dargestellten
Lagen gedreht werden. 53 bezeichnet eine Karde mit dicht ineinanderstehenden feinen
Stahldrahtspitzen. Diese dient so lange zum Halten jedes einzelnen Kettenfadens,
bis die ganze Kettenschicht eingeklemmt werden kann, wie später wieder erwähnt wird.
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Um die Klenuuschienen 2o in der in Abb. 7 dargestellten Lage festzuhalten,
sind an den am Knüpfbalken 4 befestigten Lagern 18 Augen vorgesehen, durch welche
vor die Arme ig Stifte 54 geschoben werden können (Abb. 3, 4 und 4a); demnach müssen
die Zapfen zum Abwärtsklappen der Arme samt den Klemmschienen zurückgezogen werden.
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Wie früher erwähnt, kann der Knüpfbalken 4 vom Gestell i weggenommen
werden, wobei die Träger 24 mit der Führungsstange 23 sowie das Klemmschienenpaar
25a zurückbleiben. Zu diesem Zwecke ist die Schiene 27 mit einer der Klemmschienen
25 jederseits durch einen Träger 56 starr verbunden (Abb.3 und 4). In jedem der
letzteren befindet sich ein unten erweiterter, beidseitig geschlossener Schlitz
57, in den gegenüberliegenden Armen dagegen je ein Bolzen 59 mit eingedrehtem
Hals. In der Schiene.---7 ist jederseits ein unten offener Schlitz 58, in den Armen
24 dagegen je ein Bolzen 6o mit Kopf vorgesehen. Es ist an Hand des Vorerwähnten
ohne weiteres zu entnehmen, daß man, um den Knüpfbalken wegzunehmen, nur nötig hat,
diesen so weit zu heben, bis die Bolzen 6o aus den Schlitzen 58 ausgetreten sind,
worauf derselbe durch Seitwärtsziehen frei wird, indem alsdann die Köpfe der Bolzen
59 durch die Erweiterungen der Schlitze 57 hindurchtreten.
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Der zum Knüpfen der Fäden dienende, in den Abb. io bis 44 dargestellte
Mechanismus ist wie folgt beschaffen.
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In den Abb. io bis ig bezeichnet 8o einen Rahmen mit angegossenem
Lappen 82 (Abb. ii) zur Aufnahme Einer eingedrehten Führungsrolle 81. Eine zweite
Führungsrolle 8ia dreht sich am Verbindungsstück 89,11 (Abb. i4), das auf die am
Rahmen festgeschraubten Bolzen 84 und 85 abgestützt ist. Überdies ist am Rahmen
8o eine nach unten stehende Verlängerung Boa mit Gabel 86 vorgesehen (Abb. io, ix,
i5), die rittlings über eine am Knüpfbalken 4 angeschraubte Schiene 87 läuft, zum
Zwecke, den Rahmen in aufrechter Stellung zu erhalten. Das Ganze bildet den Wagen
für den später näher beschriebenen Knüpfmechanismus, der seine Horizontalführung
vermittels der Rollen 81 und 8ia durch das Klemmschienenpaar 2o erhält.
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Am Rahmen 8o sind zwei Lager 88 und 89
zur' Aufnahme der Antriebswelle
go befestigt; diese trägt fest eine Saitenrolle 34, einen mittels Nut und Feder
92 verschiebbaren Mitnehmer 93
mit Klaue sowie eine lose angeordnete Schnecke
gi mit Quernuten für die erwähnten Klauen. In einem am Rahmen 8o befestigten Lager
94 ist eine Ausrückgabel 95 gelagert, die mit zwei Zapfen in die Nut des
Mitnehmers 93 eingreift, so daß dieser durch entsprechendes Drehen der Gabel
und vermittels seiner Klaue in oder außer Eingriff mit den Quernuten der Schnecke
gi gebracht werden kann. Der Knüpfapparat erhält seinen Antrieb vom Motor 5 aus
vermittels einer endlosen Saite 33 (Abb. 2 und ii), die um die Antriebsrolle 34
und die in Lappen 96
des Rahmens 8o abgestützten Leitrollen 97 sowie
um die Rolle 36 des Spannlagers 37 gelegt ist. Das Spannlager 37. hat zugleich den
Zweck, den Knüpfapparat nach vollendeter Arbeit außerhalb der Klemmschienen aufzunehmen.
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Am Auge ioi des Rahmens 8o ist ein Bolzen io2 festgeschraubt (Abb.
io bis i2), auf welchem lose das in die Schnecke gi eingreifende Schnekkenrad
98 sitzt; dieses ist an der längsweisen Verschiebung einerseits durch einen
Anpaß 9g und anderseits durch das Auge ioi gehindert. Durch einen Mitnehmerstift
103 mit dem Schneckenrad 98 verbunden sitzt auf dem Bolzen io2 eine Büchse
104 mit mehreren darauf festsitzenden Kurvenscheiben, die durch eine Vorgelegescheibe
io5 am Abgleiten vom Bolzen io2 verhindert ist. Auf jedem der schon früher erwähnten
Bolzen 84 und 85 sitzt lose je eine Schnecke io6a, io6b mit eingepaßten. Schalträdchen
io6c und io6d, (Abb. 30), 'von denen jede einerseits durch den Rahmen 8o und anderseits
durch einen Anpaß des zugehörigen Bolzens 84 bzw. 85 vor Verschiebung geschützt
ist. Die Schnecke io6a greift in eine am Oberteil der Schiene 25 angeordnete Verzahnung
ein (Abb. i5), die Schnecke io6b dagegen in die Verzahnung der Schiene 2o.
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Oberhalb der beiden erwähnten Schnecken ist am Rahmen 8o ein Bolzen
io7 eingeschraubt, auf dem lose ein zweiarmiger Hebel io8 sitzt (Abb. io und i4).
Der eine Arm desselben trägt eine Gleitrolle iog, die von der Kurvenscheibe iio
beeinflußt wird, während am Ende des gleichen Armes eine Schraubenfeder iig in Verbindung
mit dem Rahmen 8ö den Hebel io8 an die Exzenterkurve iio heranzieht. An jedem Ende
des Hebels io8 greift mittels eines Schlitzes eine Schaltstange 112 bzw. 113 an,
die wiederum eine untere Führung durch später erwähnten Arm 114 bzw. 115 (Abb. io
und 13) erhält und von denen jede unten eine Schaltklinke 116 bzw. 116a trägt.
Die einerseits an einem Seitenarm des Hebels io8, anderseits an einem Seitenarm
der Zugklinke 116 angebrachte Feder 11,7 hat das Bestreben, die Schaltstange 112,
nach oben zu ziehen, bis der in die letztere eingreifende
Bolzen
an der unteren Schlitzwandung anliegt; ebenso preßt jene Feder die Zugklinke 116
gegen - das Schaltrad io6c. Die Feder iiga greift an die Stange 113 und hat das
Bestreben, diese nach unten zu ziehen, bis deren obere Schlitzwandung am Gleitbolzen
des Hebels 1o8 anliegt; die einerseits an einem Lappen der Stange 113 und anderseits
an der Stoßklinke 116a angreifende Feder 118 preßt die Stoßklinke gegen das Schalträdchen
io6d. Aus Vorerwähntem ergibt sich, @ daß jeweilen bei Bewegung der Rolle iog seitens
der Exzenterkurve iio die Stange 112 gesenkt, die Stange 113 dagegen gehoben wird,
mithin die Schalträdchen 1o6°, io6d, bzw. die von ihnen mitgenommenen Schnecken
io.6a und io6b im gleichen Sinne gedreht werden.
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An dem nachfolgend wieder erwähnten Stellarm 124 (Abb. 13, i9) ist
ein schon erwähnter Arm 114 und an der Verlängerung 8o11 des Rahmens 8o ein Arm
115 angeschraubt (Abb. io, 11, 13 und 15) ; jeder dieser Arme trägt drehbar
einen kleinen Fühlerhebel 12o bzw. 12i, welch letztere durch leichte Zugfedern 122,
123 in eine Ruhelage gezogen werden, in welcher ihre äußeren Arme außer Bereich
der Schaltstangen 1i2, 113 stehen. In der in Abb. 13 dargestellten Stellung liegt
der Fadenfühler 121 einerseits an der Fadenschicht io an, während ein anderes Ende
unter die Schaltstange 113 greift. Der Fadenfühler 12o liegt bei der in Abb. 13
dargestellten Stellung nicht an der Fadenschicht 8 an; sein äußerer Arm legt zufolge
der Feder 122 neben der Schaltstange 112. Bei der in Abb. io dargestellten Stellung
der Schaltorgane liegt keiner der Fühler 12o, 12i an einer der beiden Fadenschichten
an; sie stehen deshalb auch nicht in Eingriff mit den zugehörigen Schaltstangen
1i2 oder 113.
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Wenn bei dieser Stellung der Fühler bei der Rotation des Exzenters
104 durch die Nase iio die am Arm 1o8 sitzende Rolle iog niedergedrückt wird, bewirkt
die mit letzterem in Eingriff stehende Schaltstange i12 mittels der Zugklinke 116
eine Teildrehung der Schnecke io6a vermittels des auf derselben festsitzenden Schaltrades
io6c.
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Gleichzeitig bewirkt der Hebel 1o8 zufolge der früher erwähnten Teile
113, 116a und 116d ein Drehen der Schnecke io6b mit der Wirkung, daß zufolge Eingriffes
der letzteren mit der Verzahnung der feststehenden Schiene 2o der Rahmen 8o samt
der von ihm getragenen Knüpfvorrichtung längs der beiden Ketten und entgegen der
Pfeilrichtung in Abb. 13 verschoben wird.
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Wie schon früher erwähnt, ist das Klemmschienenpaar 2o in seiner Längsrichtung
feststehend, das Klemmschienenpaar 25 dagegen verschiebbar angeordnet. Wenn, wie
vorstehend angenommen, durch den Ausschlag des Hebels 1o8 beide auf den Bolzen 84
und 85 sitzenden Schnecken io6a und io6b gedreht werden, findet wohl das vorhin
erwähnte Vorwärtsschalten des Rahmens 8o mit der Knüpfvorrichtung statt, nicht aber
eine absolute oder relative Verschiebung des Klemmschienenpaares 25 ; dasselbe bleibt
mithin beim Vorschieben des Rahmens stehen. Dies trifft so lange zu, als die beiden
Ketten so einander gegenüberstehen, daß der äußerste der noch nicht zusammengeknüpften
Fäden der einen Kette dem äußersten noch nicht geknüpften Faden der anderen Kette
gegenübersteht.
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Trifft nun aus irgendeinem Grunde, beispielsweise der Fadenfühler
121 gegen den ersten Faden der Schicht io (Abb. 13), so übt der letztere auf den
ersten einen Druck aus, unter dessen Einfluß beim nächsten Hochgang der Stange 113
der äußere Arm des Fühlers 121 unter diese Stange zu stehen kommt und den Abwärtsgang
hemmt, somit auch die Bewegung der Schaltklinke 116a und damit das Fortschalten
des Knüpfapparates so lange zum Stillstand kommt, bis der Druck auf den genannten
Faden aufhört bzw. die äußersten Fäden der Kette wieder einander gegenüberstehen.
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Kommen die Fäden der Kette 8 an den Fühler 12o zu liegen, so greift
das äußere Ende des letzteren beim nächsten Niedergange der Schaltstange 112 in
deren Einkerbung 122 und verhindert so den Aufwärtsgang. Beim nächsten Niedergang
des zutreffenden Hebelarmes 1o8 spielt der Gelenkzapfen wirkungslos im Schlitze
der Schaltstange 1i2, so daß eine Drehung des Schaltrades io6c mit der auf dem Bolzen
84 sitzenden Schnecke io6a nicht erfolgt, mithin eine relative Verschiebung zwischen
der letzteren und der mit derselben in Eingriff stehenden Klemmschiene 25 bzw. der
von ihr getragenen Kette nicht auftritt.
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Bei dem zuletzt erwähnten Niedergang des Hebels 1o8 mit der Rolle
iog wird die Stange 113 gehoben und durch die Stoßklinke 11611 das Schaltrad io6d,
sowie die auf dem Bolzen 85 sitzende Schnecke io6b gedreht; da aber, wie früher
schon erwähnt, die mit der letzteren in Eingriff stehende Klemmschiene 2o in ihrer
Längsrichtung fest ist, findet nunmehr zwar eine Verschiebung des Rahmens 8o um
einen Zahn, entgegen der Richtung des Pfeiles (Abb.13), also gegen die Kette io
hin, statt, dagegen wird zufolge des Eingriffes der Schnecke io6a mit der Verzahnung
der beweglichen Schiene 25 diese um einen Zahn, entgegengesetzt der Pfeilrichtung,
verschoben, die Schiene 25 also von der Schnecke io6a mitgezogen.
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Durch den Knüpfapparat werden fortwährend von der Kette io Faden weggeknüpft
und. die Klemmschiene 25 dazu jeweilen bei jeder-Schaltung in der entgegengesetzten
Seite um einen
Zahn mitgenommen, so daß ein allfälliger Unterschied
in der Stellung der beiden Ketten zueinander schnell ausgeglichen wird.
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Steht die Fadenschicht 8 gegenüber dem Fadenfühler i2o zurück, sei
es durch eineLücke in der Fadenschicht (Abb. 13) oder durch unregelmäßige Verteilung
der Fäden beim Einklemmen derselben in die Klemmschienen, so wird der äußere Teil
des Fadenfühlers i2o durch die Feder 122 außer Bereich der Schaltstange 112 gebracht
mit der bereits beschriebenen Wirkung, daß die Klemmschiene 25 so lange in der Richtung
des, Pfeiles (Abb. 13) vorgestoßen wird, bis die Fadenschicht 8 auf gleicher Höhe
wie io angelangt ist.
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.Steht die Fadenschicht io aus vorerwähnten Gründen gegenüber dem
Fadenfühler i-.i zurück, so tritt die Schaltstange 113 in fortwährende Schaltbewegung,
wobei die Klemmschiene 25 mitgezogen wird, bis die Lücke eingeholt ist.
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In allen Fällen, also wenn sich Lücken in den Fadenschichten'vorfinden,
bei unregelmäßiger Fadenverteilung innerhalb der Schichten und beim Vorrücken oder
Zurückbleiben der einen oder anderen Fadenschicht bewirken die Schaltorgane, daß
die Fadenschichten automatisch auf gleicher Höhe erhalten werden.
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Wie aus den Abb. 15 und ig zu entnehmen, ist am Rahmen 8o bei 125
mittels des Bolzens i26 der bereits erwähnte Stellarm 124 angelenkt ; dieser kann
mit Hilfe eines Bolzens 127 mit Griffknopf, welcher Bolzen unter der Wirkung einer
Feder 128 steht, durch Einstellen in eines der im Rahmen 8o angeordneten Löcher
129 und i2ga in der senkrechten wie in der horizontalen Lage festgehalten werden,
und zwar in der senkrechten Lage, während der Knüpfarbeit und in horizontaler Lage,
um den Knüpfmechanismus nach vollbrachter Arbeit aus dem Bereich der Klemmschienen
auf das schon vorbeschriebene Spannlager 37 verbringen zu können, zum Zwecke, die
nun abzudrehenden Klemmschienen frei zu bekommen. Am Stellarm 124 ist der bereits
erwähnte Schichtenfühler 114 angelenkt ; unterhalb dieses ist ebenfalls am Stellarm
124 eine Brücke 130 wegnehmbar angebracht (Abb. 15, 2o und 21), auf deren Mitte
zwei durch eine Zwischenlage 133 voneinander getrennte Keilbleche 131 und 132 befestigt
sind. Beim Vorrücken des Wagens längs den Klemmschienen gleiten die Keilbleche zwischen
den Fadenschichten 8 und. io hindurch und drängen die zuvorderst liegenden Fäden
beider Schichten zwecks intensiver Spannung leicht auseinander.
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An .der in Abb. 2o bis 24 in Seitenansicht, Draufsicht und Vorderansicht
dargestellten Brücke 13o sind bei 134 und 134a zwei Nadelträger 135 und 135" drehbar
gelagert, deren gabelförmig gestaltete Enden mittels Spitzenlagerungen 136 zwei
Wirtel 137 und 137a tragen, in welche die Ablesenadeln 138 und 138a eingesetzt
und durch Schräubchen festgehalten sind (Abb. 23). Im Schaft jeder der Ablesenadeln
138 ist mittels Schräubchen 141 eine Nähnadel 14o befestigt, deren Spitze mittels
des. Regulierschräubchens 141" mehr oder weniger von der Schaftspitze entfernt werden
kann zwecks Anpassung an gröbere oder feinere Garne (Abb. --7).
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In den Augen 144 und i44a der Brücke i3o sind außerdem zwei Druckhebelchen
145 und 145 drehbar angebracht (Abb. 22), von denen jedes durch eine Feder 146 mit
einem Arm des Nadelträgers verbunden ist, derart, daß die Druckhebelchen gegen hierfür
an der Brücke vorgesehene Anschlagstifte 148, die 'Nadelträger dagegen an die Druchhebelchen
herangezogen werden. Die Arme 147 tragen außerdem ein Gewindestängelchen 149, das
einerseits mit einem Reguliermütterchen, anderseits aber mit einem durchbohrten
Lappen zum Einhängen einer schwachen Feder 15o versehen ist; das andere Ende der
letzteren ist an einem der Wirtel 137 eingehängt und dient das Ganze zum regulierbaren
Heranziehen der Ablesenadein 138, 13811 an die Fadenschichten 8 und io.
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Auf dem schon früher erwähnten Bolzen 84 zur Aufnahme der Schnecke
io6a, sitzt ein zweiarmiger Hebel 151 (Abb.16, 17, ig und 3o), dessen einer Arm
eine Gleitrolle 152 trägt, während am anderen der zweiteilige Zangenhebel 153 angelenkt
ist. Auf dem Bolzen 85 sitzt drehbar der Knüpfhebel 154 mit Gleitrolle 155. jeder
der -Hebel 151 bzw. 154 wird durch eine einerseits am Ende des betreffenden Hebels
und anderseits am Rahmen 8o befestigte Feder 156 bzw. 156' gegen die zutreffende
Kurvenscheibe der Brücke 104 gezogen (Abb. 16- und 17). Der Zangenhebel 153 kann
zum gleichen Zwecke wie der vorbeschriebene Stellhebel 124 mittels der Griffschraube
158 in den Punkten 159 und 16o (Abb.17) festgestellt werden. Der Zangenhebel
i53 besteht aus zwei durch Schrauben 161, 16z und entsprechende Schlitze zusammengehaltenen
Teilstücken, damit der obere Teil desselben gegenüber dem unteren in Höhe und seitwärts
verstellt werden kann. Der untere Teil des Zangenhebels trägt die später beschriebene
Zange zum Erfassen der zu einem Knoten vorgedrehten Fadenenden.
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Der Knüpfhebel 154 ist unten mit einer durch einen Deckel 164 abgeschlossenen
Führung für die Zahnstange 165 versehen (Abb. 16, 17, 18 und 29); der erstere besitzt
auch ein Auge 166 zur Aufnahme eines Bolzens mit Zahnrad 167 mit auf den Bolzen
geschraubtem Knüpfer 168. Das Zahnrad 167 greift in die Zahnstange 165.
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Auf einem am Rahmen 8o befestigten Bolzen 169 sitzt drehbar ein einarmiger
Hebel i7o mit
auf der Exzenterkurve 174 laufendem Gleitröllchen
171 (Abb. 16, 17, ig und 31). Der Arm i70 ist durch ein Gelenkstück 172 mit einer
Zugstange 173 verbunden, die mit ihrem unteren Ende an die Zahnstange 165
angreift. Es ist aus Vorbeschriebenem zu entnehmen, daß unter dem Einfluß der Exzenterkurve
174 die Zahnstange 165 auf- und abwärts bewegt wird und damit das Zahnrad 166 samt
dem Knüpfer 168 eine gewisse Vor- und Rückwärtsdrehung erhält. Eine Feder 175 ist
einerseits mit dem Gelenkstück i72 und anderseits mit dem Deckel 164 verbunden und
bewirkt, daß der Arm 174 mit seinem Gleitröllchen 171 beständig der Exzenterkurve
174 folgen muß.
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Die Exzenterkurve 176 wirkt auf die Rolle 155 des Knüpfhebels
154 und Exzenterkurve 177
auf die Rolle 152 des Zangenhebels 151; hierbei
sind die Verhältnisse so gewählt, daß die beiden Hebel unter dem Einfluß der Schraubenfedern
156 und 156' gleichzeitig auseinander und wieder gegeneinander bewegt werden.
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Am Knüpfhebel 154 wie auch am Zangenhebel 153 ist je ein Auge
18o bzw. 180a, in dem ein Anschlag i81, i8ia aus winkelförmig umgebogenem Draht
verstellbar eingesetzt ist (Abb. 16 und 22). Werden nun die beiden Hebel
153, 154 gegeneinander bewegt, so treffen die Anschläge i81, 181a gegen die
Druckhebelchen 145, 145, wobei die Ablesenadeln 138, 138a unter dem Einfluß der
Federn 150, 150" sich nachgiebig an die Fadenschichten 8, io legen. Hierbei werden
auch die Nadelträger 135, 135a. um weniges nach außen gedreht, so daß die
Nadelspitzen 140 hinter die ersten Fäden der Ketten zu liegen kommen.
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Werden die Hebel 153, 154 auseinanderbewegt, so gehen die Druckhebelchen
145, 145 samt den Nadelträgern 135 und 135a unter dem Einfluß der Federn 146 in
ihre Anschlagstellung zurück, wobei die Spitzen der Nadeln 14o zwischen den vordersten
und zweitvordersten Faden der beiden Ketten 8 und io greifen und je den ersten Faden
vermittels der Drückeranschläge 182, 18211 vor die Stirnseite der Keilbleche 131,
132 mitnehmen.
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Unmittelbar über dem Knüpfer 168 ist am Hebel 154 ein Teil 184 angeschraubt
(Abb. 17, 29 und 4o bis 43), dessen Vorderteil bei 185 horizontal gegabelt ist und
dient diese Gabel zur Aufnahme des Druckhebelchens 186 der Zange igi, während ein
aufrecht stehender Schlitz 185a durch die Gabelung zur Aufnahme der vorgeschobenen
Fäden 8 und io dient.
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An einem Lappen 187 der Brücke 13o ist eine aus zwei Armen 188 und
188' bestehende, doppelte Schere angelenkt (Abb. 17 und 26),
über den Arm
188 greift das ösenartig ausgebildete Ende einer am Knüpfhebel 154 verstellbar angebrachten
Stange 189. Werden die beiden Hebel 153 und 154 auseinanderbewegt, so öffnet sich
die Doppelschere, bewegen sich dagegen die ersteren gegeneinander, so schließt sich
letztere, wobei dazwischenliegende Kettenfäden 8, io abgeschnitten werden. Wie noch
erwähnt wird, müssen die beiden Kettenfäden 8 und io noch miteinander verknüpft
werden, wozu folgende Teile vorgesehen sind.
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An einem am Zangenhebel 153 befestigten Gabelstück igi (Abb.
17, 25 und 28) mit der feststehenden Zangenhälfte igg, ist drehbar aufgeschraubt
der Ausrückteil 193 (Abb. 25) mit der anderen Zangenhälfte 194. Letzterer ist bei
195 zu einem Haken ausgebildet, der durch das Federehen 196 in Verbindung mit einem
Fortsatz des Druckhebels 186 an letzterem herangezogen wird. Das Federehen 196 hat
zugleich den Zweck, durch den Ausrückteil 193 die Zange zu schließen. Ferner hat
der Ausrückteil 193 noch eine Verlängerung mit nach unten gerichtetem Anschlagstift
197 zum Öffnen der Zange.
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In Abb. 28 ist die Zange geöffnet. Die Nase des Hakens 195 sitzt auf
dem Rücken 198 des Druckhebels 186, welcher durch Einwirkung des Federchens 196
bis zu seinem Anschlag igg nach auswärts gedreht ist und in dieser Stellung die
Zange offen hält.
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Beim Zusammengehen der beiden Exzenterhebel 153 und 154 wird der Druckhebel
186 so weit gegen den gabelförmigen Anschlag 185 gestoßen, bis die zugleich zusammengestoßenen
Fäden 8 und io festgehalten sind. Die Zange 192, 194 steht noch geöffnet vor der
Mündung des Knüpfers 168, da die Nase 195 des Druckhebels 186 noch nicht ganz über
den Rücken 198 hinweggerückt ist. In diesem Moment beginnt unter dem Einfluß des
Exzenters 174 der Knüpfer 168 sich zu drehen, wobei die beiden Fäden auf den letzteren
gewickelt werden.
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Nun tritt die offene Zange vermöge der Kurvenscheibe 177 in die Mündung
des Knüpfers 168, wobei der Druckhebel 186 bis zum Einhängen der Nase 195 am Rücken
198 weitergedrückt wird und die Zange schließt (Abb. 25).
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Wenn sodann die beiden Hebel 153 und 154 wieder auseinanderschwingen,
dreht sich der Knüpfer 168 rückwärts, und es zieht die Zange die erfaßten Fäden
samt der entstandenen Fadenschleife davon ab und bis zum fertigen Knoten aus. Am
Ende der Auswärtsbewegung des Zangenhebels 153 angekommen, stößt der Stift 197 auf
den Anschlag Zoo (Abb. 17), der am Stellarm 124 verschiebbar angebracht ist. Dadurch
öffnet sich die Zange 192, 194, und der Druckhebel 186 geht vermöge der Feder 196
wieder in seine Anschlagstellung zurück. Die geknüpften und losgelassenenFädenwerden
vorher bei 2o1 (Abb. ig) in ein Ablenkgehäuse 2o2 (Abb. 15 und 1g) hineingezogen,
um mit der Knüpfvorrichtung nicht verwickelt zu werden.
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. Wie nachfolgend noch erwähnt wird, führen
die Hebel
134 und 134a Schwingungen aus, wobei bei normalem Verlauf des Spieles von jeder
Kette 8 und 1o durch die Nadeln 138, 138a je ein Faden abgelesen wird. Es kann nun
vorkommen, daß aus irgendeinem Grunde, sei es, daß ein von der Nadel abzulesender
Faden eine verdichtete Stelle hat, oder daß bei irgendeiner Fadenschicht eine Lücke
herangerückt ist, die zutreffende Nadel keinen Faden ablesen und verstoßen kann.
In einem solchen Falle muß entweder der Knüpf- oder der Zangenhebel seineTätigkeit
so lange einstellen, bis der fehlende Faden zur Stelle kommt. Zu diesam Zwecke sind
an den Augen 204 und 204a an der Brücke 130 (Abb. 32 bis 37), Vorderansicht
und Draufsicht, zwei einander gegenüberstehende Doppelhebelfühler 2o5 und 2o6 leicht
drehbar gelagert. Beide bestehen aus zwei Teilen, den Einstellflügeln 2o5 und 2o6
oberhalb der Brücke 130 und den Fadenfühlern 2o5' und 2o6' unterhalb derselben;
dieselben sind durch an den Fadenfühlern angenietete Bolzen miteinander verbunden
und werden durch ein gemeinsames Federchen stets an die Anschläge 207 und
207" gezogen. Bei der in den Abb. 32 und 33 dargestellten Stellung befinden
sich der Zangenhebel 153 und der Knüpfhebel 154 in der innersten Lage. In dieser
Stellung sind die beiden Einstellflügel ?,o5 und 2o6 in ihrer Anschlagstellung,
wobei 207 und 207a die Anschlagstifte sind. Die Fadenfühler 205' und
2o6' sind gegen die Fadenschichten 8 und 1o gerichtet. Ebenfalls in dieser Stellung
sind die Fa denablesenadeln 138 und 138a in der Lage, je einen Faden zu ergreifen.
Gleichzeitig mit dem Auseinandergehen der beiden Hebel 153 und 154 bringen die Nadeln
die erfaßten Fäden auf die Höhe der Keilbleche in die Lage von 8a und ioa (Abb.
35). Die vorgeschobenen Fäden haben die Fadenfühler 2o5' und 2o6' etwas zurückgestoßen
und damit die Einstellflügel 205 und 2o6 außer Eingriff mit den Hebeln 153
und 154 g.-bracht. Letztere können demnach ungehindert zusammengehen und die beiden
Fäden 8a und ioa knüpfen, wobei die Fühlerhebel2o5 und 2o6 wieder auf ihre Anschlagstellung
zurückgehen.
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In Abb. 36 und 37 hat nur die Ablesenadel 138 von der Fadenschicht
8 einen Faden 811 vorgestoßen. Ablesenadel 138a hat aus irgendeinem Grunde keinen
Faden gebracht. Demnach wurde nur der Fadenfühler 2o6' zurückgestoßen, während der
andere in seiner Anschlagstellung verblieb. In dieser Lage kommt das Einstellflügelchen
205 durch seine Arretiernase in Eingriff mit dem Zangenhebel 153 und läßt
so diesen nicht gegen den Knüpfhebel 154 schwingen, wobei die Feder 156 die Bewegung
des Armes 154 aufnimmt. Da der Fadenfühler 2o6 durch den hervorgebrachten, entgegengesetzten
Faden 8a zurückgestellt ist und bleibt, so kann der Knüpfhebel 154 seine Bewegungen
fortsetzen, bis schließlich von der Fadenschicht 1o auch ein Faden vorgestoßen wird
und den Zangenhebel 153 freigibt, worauf das Spiel wieder, wie in bezug auf die
Abb. 34 und 35 beschrieben, vor sich geht. Es ist nach Vorbeschriebenem ohne weiteres
verständlich, daß, wenn von der Kette 1o ein Faden vorgeschoben wird, derjenige
von Kette 8 jedoch fehlt, der Einstellflügel 2o6 die Schwingungen des Knüpfhebels
154 hemmt, während der Zangenhebel 153 weiterschwingt.
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Die Fühler 205 und 2o6 verhindern mithin, daß nur ein Faden
abgeschert und verknüpft wird, indem selbstverständlich immer ein Faden der alten
Kette mit einem solchen der neuen Kette verknüpft werden muß.
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Wie vorstehend erwähnt, schwingt beim Fehlen des einen Kettenfadens
der eine oder andere der beiden 'Hebel 153 oder 154 weiter, ohne daß Fäden geknüpft
werden. Selbstredend soll dieser Leerlauf des Knüpfapparats nur eine beschränkte
Zeit dauern, nach deren Ablauf die die Maschine bedienende Person die Störung zu
beheben hat. Um nach Ablauf dieser Zeit den Knüpfapparat automatisch außer Tätigkeit
zu setzen, ist folgende aus den Abb. 32, 34,36 in Vorderansicht, in Abb. 38 in Seitenansicht
und in Abb. 39 im Grundriß ersichtliche Anordnung getroffen.
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An einem am Rahmen 8o festsitzenden Bolzen 2o8 sitzt lose ein Schaltsegment
2o9 mit zehn Zähnen sowie ein Schalthebel 21o mit angelenkter Klinke 211, die in
das Schaltsegment eingreift. Eine Feder 2i2 zieht den Schalthebel 21o gegen den
Anschlag 213. Am Schalthebel 21o sitzt ein Bolzen 215 zur Aufnahme von zwei Repetierhebelchen
216 und 217 mit nach unten stehenden Schaltangriffen 216a und 217a. Mit dem Repetierbebelchen
216 ist gelenkig verbunden ein unten mit offenem Schlitz versehenes Stoßhebelchen
218, das durch einen Kopfbolzen in loser Verbindung mit dem Knüpfhebel 154 steht.
Das Repetierhebelchen 217 ist in gleicher Weise durch das Stoßhebelchen 21811 mit
dem Zangenhebel 153 verbunden. Am Lager 94 ist drehbar mit der Ausrückgabel95 starr
verbunden eine Gegenklinke 21g mit daran angelenktem Aushebbügel22o. An der Gegenklinke
ist überdies noch angehängt eine Spiralfeder 221, deren anderesEnde an einen Stift
222 greift, der am Schaltsegment Zog festsitzt, zum Zwecke, den Mitnehmer 93 mit
der Schnecke g1 (Abb. 14) außer Klaueneingriff zu setzen, wie später noch beschrieben
wird. Der schon früher erwähnte einarmige Hebel 17o am Bolzen 169, dessen Arm hier
weggelassen ist, besitzt einen Lappen 223 mit einem angeschraubten Schaltwinkel
224.
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Wenn nun wie in Abb. 37 (Grundriß) beispielsweise ein Faden der Kette
1o nicht auf die Höhe der Keilbleche 131, 132 geschoben wurde
und
dementsprechend der Zangenhebel 153 durch den Fühlerhebe1205 gesperrt wird, so bleibt
der Hebel 151 in gesenkter Stellung; gleichzeitig ist unter dem Einflüß des sich
auf den Arm 151 stützenden Stoßhebelchens 2i82 das Repetierhebelchen 217 gesenkt
worden, so da.ß dieses durch seinen Schaltangriff 217a mit dem Schaltwinkel 224
des Hebels 170 in Eingriff kommt. Letzterer schwingt alsbald nach oben, wobei der
Schalthebel 2io mit seiner Klinke 211 das Schaltsegment Zog um einen Zahn vorwärts
dreht. Durch die Gegenklinke Zig wird ein Zurückgehen des Schaltsegmentes verhindert.
Diese Schaltung vollzieht sich so lange, als der Hebel 153 gesperrt bleibt bzw.
so lange kein Faden der Fadenschicht 1o gegen den Arm 205 drückt.
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Der Knüpfhebel 154 schwingt unterdessen weiter und kommt z. B. nach
der vierten Schwingung desselben der fehlende Faden und löst den Zangenhebel 153
aus, so sind vier Zähne geschaltet worden. Da nun aber das Schaltsegment Zog zehn
Zähne hat und infolgedessen die automatische Abstellung des Knüpfmechanismus bei
jedem fehlenden Faden erst nach zehn Umdrehungen stattfindet, so müssen vier, fünf
bis neun Zähne, wenn unterdessen der fehlende Faden kommt, wieder zurückgelassen
werden, da der Knüpfapparat weiterarbeitet und das Spiel von neuem beginnen kann.
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Wenn ein Exzenterhebel oder auch beide i53, 154 an ihren Schwingungen
verhindert werden, so sind Schaltklinke 211 und Gegenklinke-Zig mit dem Schaltsegment
Zog in Eingriff, denn in diesem Falle muß geschaltet werden. Kommen jedoch beide
Exzenterhebel wieder in Bewegung, so werden beim Zusammengehen derselben die beiden.
Repetierhebelchen 216, z17 vermittels der Stoßhebelchen 218 und 218a nach oben gehoben
und erreichen dadurch den Aushebbügel22o in dem Maße, daß die Gegenklinke Zig und
durch dieselbe auch die Schaltklinke 211 aus den Zähnen des Schaltsegmentes Zog
gehoben werden und infolgedessen letzteres vermöge der Feder 221 wieder in seine
Anfangsstellung zurückgehen kann, wie Abb. 32 darstellt. In dieser Lage stehen die
Schaltangriffe 216a, 21711 so weit auseinander, daß der Schaltwinkel 224, der in
diesem Moment in die höchste Stellung kommt, ohne zu schalten, ungehindert zwischendurch
gehen kann.
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Fehlt entgegen dem früher beschriebenen Falle ein Faden der Fadenschicht
8 und der andere ist auf der Höhe der Keilbleche 131, 132 angelangt, so wird der
Knüpfhebel 154 gesperrt und der Zangenhebel 153 bewegt sich weiter. Infolgedessen
kommt der Schaltangriff 216a in Eingriff mit dem Schaltwinkel 224 und schaltet ebenfalls.
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Wenn zufolge Fehlens der Kettenfäden das Schaltßegment Zog um zehn
Zähne &edrellt wird, so fällt beim nächstfolgenden Schaltschub die Gegenklinke
Zig unter dem Einfluß der Feder 221 in die Lücke 225 des Schaltsegmentes 2o9, und
da die Gegenklinke Zig starr mit dem Ausrückhebe195 verbunden ist, wird auch dieser
gedreht und damit der Mitnehmer 93 mit der Schnecke gi außer Klaueneingriff gesetzt,
und der Apparat bleibt stehen.
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Ist das Hindernis beseitigt, so kann durch Umstellen des Hebels
95 der Knüpfapparat wieder in Tätigkeit gesetzt werden.
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Die Handhabung der Maschine und deren Wirkungs-,,veise ist wie folgt
Der Rest der abgewebten Kette io mit seinem Tuchansatz wird, nachdem Geschirr g
und Blatt 9,1 vorerst auf die Träger 14 und 149 am Knüpfbalken 4 aufgelegt
wurden, an den Rechen 13 angehängt. Nun werden die beiden Arme 43 sowie das Segment
46 in die in Abb. 9 dargestellte Stellung verbracht und die Klemmschiene 2o an den
Hebeln 1g auf die Holzleiste 46 heruntergedreht. Die obere Klemmschienenhälfte ist
schon abgeschraubt. Alsdann werden die Kettenfäden partieweise und mit Hilfe einer
Bürste vom Geschirr 9 weg möglichst parallel auf die Karde 53 gestrichen und eingelegt.
Nachdem dies auf die ganze Breite der Kette geschehen ist, wird die obere Klemmschiene
aufgeschraubt und somit die Kette eingeklemmt. Nun wird die Klemmschiene 2o an den
Hebeln 1g nach oben geklappt und vermittels der Stifte 54 verriegelt. Die vorstehenden
Fadenenden werden abgeschnitten und zuletzt die Kette io durch die Kurbel 16 gespannt.
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Hierauf wird die Kettenwalze 8' mit der neuen Kette 8 in die verschiebbaren
Lager ,7 eingelegt und die Kette 8 in gleicher Weise wie Kette io eingeklemmt. Die
beiden. Arme 43 sowie das Segment 46 werden in die Lage von Abb.7 verbracht und
alsdann die Klemmschiene 25 an den Armen 24 auf die Holzleiste 45 geklappt. Die
obere Schienenhälfte ist schon abgeschraubt. Alsdann werden die Kettenfäden ebenfalls
partienweise von der Walze weg möglichst parallel über die Schiene weg auf die Karde
53 gestrichen und eingelegt; die obere Klemmschienenhälfte wird aufgeschraubt und
somit die Kette eingeklemmt. Nun werden die vorstehenden Fadenenden abgeschnitten,
die Schiene 25 an den Armen 24 nach oben geklappt und in die Rollen 26 eingehängt.
Mit dem Aufklappen legt sich die neue Kettenschicht von selbst an die untere Klemmschienenhälfte
25a, so da ß nun die obere Hälfte auf dieselbe geschraubt werden kann., Vermittels
des Griffrädchens 32 kann nun auch diese Kette gespannt und zuletzt die Holzleiste
45 wieder in ihre Ruhestellung nach Abb. i zurückverbracht werden, worauf die Ketten
für den Knüpfvorgang bereit sind.
Wenn nun bei laufendem Motor
5 bzw. umlaufender Schnurscheibe 34 durch die Ausrückgabel 95 die Schnecke
9f vermittels des Mitnehmers 9,3 mit der Welle go verkuppelt wird, so kommt
das Schneckenrad 98 (Abb. 18) mit dem durch Mitnehmerstift in Verbindung
stehenden 4fachen Exzenter 104 in rotierende Bewegung. Unter dem Einfluß der Exzentarkurven
176 und 177 werden der Zangenhebel 153 und der Knüpfhebel 154 in Schwingung
versetzt (Abb. 16, 17 und 22). Beim Einwärtsschwingen des Zangenhebels 153 sowie
des Knüpfhebels 154, wodurch die Ablesenadeln 138, 13811 sich an je den ersten Faden
der beiden Fadenschichten heranlegen und etwas zurückgezogen werden, ergreifen sie
beim nachfolgenden Auseinandergehen je einen Faden, die durch die Druckhebelchen
145 vor die Keilbleche 13o; 131 geschoben werden (Abb. 22), wobei sie beim Abgleiten
von denselben aus der in Abb. 17 dargestellten gespreizten Lage in die gestreckte
Lage übergehen. Beim nächsten Einwärtsschwingen der Hebel 153, 154 werden die beiden
Fäden 8 und fo vom Druckhebel 186 und dem Teil 184 in den Schlitz 185 des letzteren
zusammengestoßen und daselbst festgehalten, indem der Druckhebel 186 in den Schlitz
185 des Teiles 184 eintritt; gleichzeitig werden die Fäden oberhalb der Brücke 13o
durch die Doppelschere 188 abgeschnitten. Alsbald tritt die vor der Mündung des
Knüpfers 168 stehengebliebene, geöffnete Zange in die Mündung des letzteren, wobei
die Nase 195 über den Rücken 198 des Druckhebels hinweggleitet, die Zange
schließt und damit die Fäden erfaßt. Beim darauffolgenden Aüseinanderschwingen der
beiden Hebel 153, 154 trifft der Stift 197 des beweglichen Zangenteiles gegen den
Anschlag Zoo und öffnet die Zange, wobei der Druckhebel wieder in seine Anschlagstellung
zurückgeht.
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Die Verknotung der beiden Fäden ist in den Abb. 4o bis 44 in größerem
Maßstabe dargestellt; der Einfachheit halber sind die beiden Fäden als einer dargestellt.
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Nachdem beim Einwärtsgang der Hebel 153, 154 die Fäden vom Druckhebel
186 in den Schlitz 185 des Anschlages 184 zusammengestoßen worden (Abb.4o), wird
durch Einwirkung der Exzenterkurve 174 auf den Hebel 17o vermittels der Zugstange
173 die Zahnstange 165 verschoben und damit auch vermittels des Zahnkolbens 166
der Knüpfer 168 gedreht. Während der ersten halben Umdrehung des letzteren werden
die Fäden von der leicht nach außen gebogenen Spitze 2o3 des Knüpfers erfaßt und
zum Teil um: den Knüpfer 168 gewunden (Abb. 41). Nach einer weiteren halben Umdrehung
des Knüpfers beginnen sich der obere und der untere Teil des Fadens zu kreuzen (Abb.
42) ; und nach einer weiteren verteil Umdrehung kreuzen sich jene gänzlich (Abb.
43). In dieser Stellung werden nun die Fadenenden, wie schon früher erwähnt, von
der Zange 192, 194 erfaßt, und beim darauffolgenden Auseinandergehen der Hebel 153,
154 wird die vorgebildete Schlaufe von dem sich zurückdrehenden Knüpfer abgezogen
und bis zum vollendeten Knopf ausgezogen. Die geknüpften und loszulassenden Fäden
werden durch die Spalte toi in das Ablenkgehäuse 2o2 abgeführt (Abb.15 und ig).
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Wenn die Verknotung vollendet, wirkt die Nase 11o des Exzenters 104
auf die Rolle fog des Schwinghebels 1o8 ein, mit der Wirkung, da ß die Schaltstangen
112 und 113 gehoben bzw. gesenkt und die Klinken 116 und 11611 eine Drehung der
Schneckenräder fo6a und fo6b verursachen, was wiederum ein Vorrücken des Hauptlagers
8o samt dem von ihm getragenen Knüpfmechanismus gegen die beiden Ketten 8 und fo
bewirkt, so daß bei jedem Einwärtsgange der Hebel 153, 154 die Nadeln 138 und 14o
bzw. 13811 und 140a einen Faden vorfinden und erfassen können.
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Können nun aus irgendeinem Grunde die Nadeln 138 und 14o bzw. 138"
und 140" keinen Fäden abtasten, so wird unter dem Einfluß der Fühlerhebe1205 und
2o6 bzw.205a und 206a auf bereits erwähnte Weise entweder der Hebel 153 oder der
Hebel 154 oder beide zusammen gesperrt.
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Wird der Hebel 154 gesperrt, so kommt die Schaltstange 112 und damit
auch Schnecke fo6a zum Stillstand, mit der Wirkung, daß die Klemmschiene 25 mit
der Kettenschicht 8 entgegengesetzt der Pfeilrichtung in Abb. 13 nachgezogen wird.
Wird im umgekehrten Falle der vorerwähnte Hebel 154 nicht gesperrt, so kommt die
Schaltstange 112 zur Wirkung. In dem Falle dann, als die Schaltstange 113 außer
Tätigkeit gesetzt ist, wird die Klemmschiene 25 mit der Kettenschicht 8 im Sinne
der Pfeilrichtung zurückgeschoben. Treten beide Schaltstangen außer Tätigkeit, so
bleibt der Knüpfmechanismus stehen, bzw. er wird nicht weitergeschoben.
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Bringt eine der Ablesevorrichtungen nach zehn erfolglosen Schwingungen
immer noch leinen Kettenfaden, so findet, wie bereits beschrieben, ein selbsttätiges
Ausrücken derKnüpfvorrichtung statt.
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Wie früher erwähnt, braucht die alte Kette licht unbedingt vom Webstuhl
weg auf das Gestell i gebracht zu werden, sondern es kann der Balken 4 mit den auf
ihm abgestützten Teilen zum Webstuhl gebracht und das Zu j sammenknüpfen der Fäden
der neuen Kette finit derjenigen der alten daselbst vorgenommen werden.