DE3447833A1

DE3447833A1 - Tuch o.dgl. mit einen wirkstoff enthaltenden mikrokapseln

Info

Publication number: DE3447833A1
Application number: DE19843447833
Authority: DE
Inventors: Allan Gerhard 8047 Karlsfeld Frühauf
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1984-12-29
Filing date: 1984-12-29
Publication date: 1986-07-10

Description

Tuch oder dgl. mit einen Wirkstoff enthaltenden Mikro-
kapseln Die Erfindung betrifft ein Tuch, Vlies, Folie, Papier oder dgl. aus Natur- oder Kunststoffen mit darin integrierten, einen Wirkstoff enthaltenden Mikrokapseln, die bei Beanspruchung zum Aufplatzen gebracht werden können.
Sogenannte Reaktionsdurchschreibepapiere, die eine Lösung eines Farbstoffbildners in mikroverkapselter Form enthalten, sind beispielsweise aus der europäischen Patentanmeldung Veröfentlichungsnummer 000903 bekannt. Die Kapseln werden durch mechanischen Druck zum Beispiel der Schrifttype einer Schreibmaschine zum Aufplatzen gebracht, so daß die an dieser Stelle austretende Farbstofflösung auf dem Papier das Bild der Schrifttype erscheinen läßt.
Auf anderen Gebieten wie bei Putz- und Reinigungsmitteln ist diese Technik der Mikroverkapselung von Wirkflüssigkeiten bisher nicht bekannt geworden. Putz-und Reinigungstücher, ebenso Poliertücher werden vor der Anwendung mit der in Frage kommenden Wirkflüssigkeic getränkt oder sie werden bereits getränkt mit dieser Wirkflüssigkeit intfeuchtigkeitsdichter und verdunstungssicherer Verpackung dargeboten. Beides ist nachteilig, da im ersten Fall eine umständliche Handhabung notwendig und im zweiten Fall eine aufwendige Verpackung erforderlich ist. An dem meist völlig durchtränkten Tuch macht man sich auch leicht die Finger schmutzig oder naß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde , allgemein ein Tuch, Vlies , eine Folie, Papier oder dgl. bereitzustellen, das bzw. die bequem und angenehm zum Mitnehmen, Aufbewahren und Benutzen ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Tuch, Vlies, einer Folie, einem Papier oder dgl. gelöst, wie es bzw. sie durch den Anspruch 1 gekennzeichnet ist.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung macht sich für Tücher im weitesten Sinne die aus Reaktionsdurchschreibepapieren bekannte Technik der Mikroverkapselung von Wirkstoffen zu Nutze. Der mikroverkapselte Wirkstoff ist hier z. B. ein Pflegemittel wie eine Putz-, Reinigungs-, Polier- oder Duftflüssigkeit in einer dem jeweiligen Anwendungszweck angepaßten Menge. Als Trägermaterialien kommen textile Gewebe, Vliese, Papier, Folie aus Natur- oder Kunststoffen in Frage.
Die Mikrokapseln sollen ein ausreichendes Volumen haben, damit die austretende Wirkfüssigkeit nicht wie beim Reaktionsdurchschreibepapier nur örtlich wirkt, sondern einen größeren Bereich des Tuches benetzt od. durchtränkt. Es werden deshalb Mikrokapseln in Stäbchenform. bevorzugt.
Das Aufplatzen der Mikrokapseln erfolgt insbesondere infolge mechanischer Druckbeanspruchung. Die Freigabe des oder der Wirkstoffe kann aber auch auf chemischem Wege bewirkt werden, indem unter die Wirkstoffkapseln auch einige Kapselpaare beigemischt werden, die unterschiedliche Substanzen mit der Eigenschaft enthalten, daß bei Aufeinandertreffen die Hüllen der Wirkstoffkapselngeschwächt oder aufgelöst werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen näher erläutert Es zeigen Figuren 1-4 im Querschnitt vier. Ausführungsvarianten eines Tuchs mit eingelagerten Mikro- oder Wirkstoffkapseln, und Fig. 5 vergrößert einige Mikro- bzw. Wirkstoffkapseln, a) im aufgeplatzten Zustand, b#) im Querschnitt und c) in Ansicht.
Das Tuch gemäß Figuren 1-3 setzt sich aus einem dem jeweiligem Anwendungsfall angepaßten Trägermaterial 1 mit eingelagerten Mikrokapseln 2 zusammen. Das Trägermaterial 1 ist zum Beispiel ein textiles Gewebe, ein Vlies, Papier oder eine Folie aus Natur- oder Kunststoffen, je nachdem welche Eigenschaften wie Saugfähigkeit, mechanische Festigkeit, Oberflächenbeschaffenheit gewünscht wird. Die Mikrokapseln 2 können gemäß Fig. 5 Stäbchenform, Kugelform oder auch eine andere Form besitzen, je nachdcin ob eine größere oder kleinere Volumenmenge des Wirkstoffs abgegeben werden soll. Die Gesamtmenge der eingelagerten Mikrokapseln und ihr Volumen ist so zu wählen, daß entsprechend dem Anwendungsfall der austretende Wirkstoff ein ausreichendes Benetzen oder Durchtränken des Tuches bewirkt Die Materialwahl für die Mikrokapseln richtet sich nach der zu verkapselnden Wirkflüssigkeit, das heißt die Kapsel muß gegenüber dieser Wirkflüssigkeit chemisch beständig sein. Verfahren zur Herstellung und Einlagern der Mikrokapseln mit darin eingekapseltem Wirkstoff sindan sich aus der Herstellung von Durchschreibepapieren bekannt.
Die Stäbchenform für die Mikrokapseln gemäß Fig.
5a wird für die meisten Anwendungsfälle bevorzugt, nicht nur wegen des größeren Aufnahmevolumens für den Wirkstoff, sondern auch, weil dort die Chance zum Zerreißen der äußeren Hülle bei Anwendung mechanischer Druck-, Zug- oder Reibbeanspruchung vergrößert ist.
Bei dem Tuch nach Fig. 1 sind die Mikrokapseln 2 über die gesamte Tuchdicke im wesentlichen gleichmäßig verteilt. Das Tuch nach Fig. 2 weist innen eine für den Wirkstoff im wesentlichen undurchlässige Trennschicht 3 auf. Die Mikrokapseln 2 sind nur zwischen einer der Tuchoberflächen und dieser Trennschicht 3 verteilt.
Der Vorteil ist, daß man bei Benutzung trockene Hände behält, oder man kann einen durch Benutzung feucht gewordenen Gegenstand danach mit der trockenen Seite abtrocknen. Das Tuch nach Fig. 3 hat ebenfalls mittig eine für den Wirkstoff im wesentlichen undurchlässige Trennschicht 3, wobei hier jedoch die Mikrokapseln 2 auf beiden Seiten der Trennschicht 3 angeordnet sind, jedoch unterschiedliche Wirkstoffe enthalten. Der Vorteil ist, daß mit dem Tuch z.B. eine Vor- und Nachbehandlung eines Gegenstandes vorgenommen werden kann. Beidseitig der Trennschicht 3 können auch entsprechend dem unterschiedlichen Anwendungszweck unterschiedliche Trägermaterialien verwendet werden.
Bei allen aufgezeigten Varianten ist es auch möglich, Kapseln 2 mit verschiedenen Wirkstoffen in bestimmten Mischungsverhältnissen einzuarbeiten. Der Vorteil ist dann, daß erst zum Zeitpunkt der Verwendung der Tücher bei Aufeinandertreffen der Wirkstoffe z.B.
eine erwünschte chemische Reaktion u.U. mit Wärmeentwicklung eintritt. Auf diese Weise können auch die Ausgangsstoffe sonst nicht in Mikrokapseln lagerfähiger, aggressiver Substanzen eingekapselt werden. Eingekapselt werden können auch die zwei oder mehr Komponenten einer aushärtbaren Substanz, wie z.B. eines Zweikomponentenklebers.
Eine solche Klebefolie mit eingelagerten Klebstoffkapseln, die zwischen die zu verbindenden Teile eingelegt wird, erlaubt ein äußerst sauberes Arbeiten.
Je nach verwendetem Trägermaterial bzw. Wirkstoff sind zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten für das erfindungsgemäße Tuch, Vlies, Papier bzw. für die erfindungsgemäße Folie gegeben. So können als Wirkstoffe auch Duftstoffe wie Bau de Cologne oder auch Heilstoffe eingekapselt werden. Ebenso können Öle und Fette eingekapselt werden, aber auch Schmirgelpulver und vieles anderes mehr.
Schließlich können gemäß Fig. 4 die Mikrokapseln 2 auch schlauchförmig ausgebildet sein. In diesem Fall kann das Tuch, Vlies oder dgl. direkt aus diesen Mikrokapseln ohne zusätzliches Trägermaterial aufgebaut werden.
Um das Aufplatzen der Mikrokapseln zu erleichtern, können diese mit Sollbruch- oder Schwachstellen versehen werden.
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Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e': l.Tuch, Vlies, Folie, Papier oder dgl. aus Natur-oder Kunststoffen mit darin integrierten, einen Wirkstoff enthaltenden Mikrokapseln, die bei Beanspruchung zum Aufplatzen gebracht werden können, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß als Wirkstoff ein Pflegemittel wie eine Putz-, Reinigungs- Polier- oder Duftflüssigkeit, ein Heilmittel, ein Klebstoff, ein Schmirgelpulver u.a. in einer dem jeweiligen Anwendungszweck angepaßten Menge eingekapselt ist.
2. Tuch nach Anspruch 1 , dadurch g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Mikrokapseln (2) Stäbchenform besitzen.
3. Tuch nacn Anspruch 1 oder 2, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Mikrokapseln (2)über die gesamte Tuchdicke verteilt sind.
4. Tuch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß innen eine für den Wirkstoff im wesentlichen undurchlässige Trennschicht (3) angeordnet ist und Mikrokapseln (2) nur zwischen einer der Tuchoberflächen und dieser Trennschicht verteilt sind.
5. Tuch nach Anspruch 3, Dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß innen eine für den Wirkstoff im wesentlichen undurchlässige Trennschicht (3) angeordnet ist und daß die Mikrokapseln (2)auf beiden Seiten der Trennschicht unterschiedliche Wirkstoffe enthalten.
6. Tuch nach Anspruch 4 oder 5, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß beidseitig der Trennschicht (3)unterschiedliche Trägermaterialien (1) verwendet sind.
7. Tuch nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß Mikrokapseln (2)mit verschiedenen Wirkstoffen in bestimmten Mischungsverhältnissen eingearbeitet sind.
8. Tuch nach Anspruch 7, dadurch g e k e n nz e i c h n e t , daß Wírkstoffeverwendet sind, die bei Aufeinandertreffen eine chemische Reaktion eingehen.
9. Tuch nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß einige Kapselpaare beigemischt sind, die unterschiedliche Substanzen mit der Eigenschaft enthalten, daß bei Aufeinandertreffen die Hüllen der Wirkstoffkapseln geschwächt oder aufgelöst werden.

lO.Tuch nach Anspruch 1, dadurch g e k e n nz e i c h n e t, daß die Mikrokapseln (2) schlauchförmig sind und diese im wesentlichen ohne zusätzliches Trägermaterial das Tuch aufbauen.

ll.Tuch nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Mikrokapseln Sollbruch- und Schwachstellen aufweisen.